Mittwoch, 27. Juli 2016

Okkultismus und Spiritismus




Okkultismus und Spiritismus sind zwei Reizwörter, mit denen man sich in einer evangelischen Gemeinschaft keine Freunde schafft. Und dabei wäre es so wichtig, sich damit zu befassen, denn der Mensch ist durch und durch ein spirituelles Wesen. Die sträfliche Unwissenheit auf diesem Gebiet, durch das Sola Scriptura hervorgerufen, lässt entscheidende Zusammenhänge des weltlichen und geistlichen Lebens im Verborgenen.


Okkultismus (von lateinisch occultus ‚verborgen‘, ‚verdeckt‘, ‚geheim‘) und Spirituell heisst nichts anderes als ‚geistig‘. Heute werden jedoch die Begriffe Okkultismus und Spiritismus mit Beschwörung von Geistern oder spukenden Gespenstern, insbesondere von Geistern Verstorbener (Totenbeschwörung), die sich mit Hilfe eines Mediums sinnlich wahrnehmbar mitteilen sollen, in Verbindung gebracht. Hier stehen dann vor allem jene Verstorbenen im Fokus, welche sich "unerlöst" noch in der erdnahen Sphäre aufhalten. Andere Verstorbene, welche sich schon in reineren Gefilden aufhalten, können mit den üblichen Mitteln wie Tisch- oder Gläserrücken und dem Quicho-Brett nicht mehr angesprochen werden.

Die eigentliche Spiritualität des Menschen umfasst hingegen das Miteinander der Geistigen mit der materiellen Welt. Der Einfluss der Geistigen Welt ist immens weit grösser, als wir gemeinhin annehmen. Die Gedankenwelt, d.h. die Phantasie ist sozusagen die Plattform für die unsichtbare Begleitung des Menschen. Ist man sich dieser Tatsache jedoch nicht bewusst, kann man auch niemals erkennen, inwieweit wir selbst die geistigen Einflüsse in unserem Leben steuern könnten!
Die Geistige Welt ist noch weit mehr in unser diesirdische Leben eingebunden als das Materielle! Das ganze Denk- und Vorstellungsvermögen ist ein rein geistiger Vorgang, welcher ebenso geistigen Einflüsse ausgesetzt ist. Der Mensch besteht ja bekanntlich aus Leib, Seele und Geist. Bei den allermeisten Menschen müsste man zwar korrekt sagen, der Mensch besteht aus Leib, Seele und Geister. 

Wenn der Göttliche Geist, welcher jedem Menschen vor der Geburt beigegeben ist, sich nicht entwickeln kann, dann übernehmen nicht Göttliche Geister die Führung (Beeinflussung) der Seele, d.h., das Phantasieleben wird nicht vom Göttlichen Geist beeinflusst und der Mensch befindet sich dadurch auch nicht auf dem Göttlichen Weg. Hier sehen wir den Wert des Neuen Gebotes, wenn es heisst "liebe Gott ... mit deinem ganzen Denken (Gemüt)".

Beim Fehlen des Geisteswirkens im Leben des Menschen müssen jedoch nicht zwangsläufig teuflische Geister das Zepter übernehmen, wie es offensichtlich bei den Djihaddisten der Fall ist. Nein, es können auch durchaus "gute" und weitaus noch edlere Geister sein. Als Beispiel dienen uns die Künstler aller Art. Komponisten wie Beethoven, Händel oder Bach haben ihre Musik aus der unsichtbaren, aber einer weit harmonischeren Welt empfangen als ein Michael Jackson und andere Drogenkonsumenten.

Ebenso alles, was erfunden wird sind Geistesgaben. Sei es zum Bösen oder zum Guten, immer sind die entsprechenden Geister der adäquaten Sphären mit ihrem Wirken im Hintergrund. Sie wirken immer so, dass der Mensch glaubt, er sei es selber, der sich die "guten Einfälle" zugute halten kann.
Wir sehen, ohne das Okkulte, das Verborgene, könnten wir gar nicht leben. Was im Verborgenen geschieht, ist das wirkliche, das eigentliche Leben, was sich im Materiellen abspielt, hingegen nur die Auswirkungen. Die Realität ist das Geistige, nicht das Materielle. 

Wenn nun gepredigt wird, dass das Okkulte verboten sei, dann zeugt das von einem sehr eingeschränkten Blickwinkel. Ohne das Okkulte geht gar nichts, der Mensch wäre zu keinem Gedanken, geschweige denn zu einer Phantasie fähig!

"Die Bibel verbietet Spiritismus"

Dass die Bibel den Spiritismus verbietet ist eine reine Behauptung, die durch nichts belegt ist. Die Bibel verbietet lediglich die Toten zu befragen. Im Übrigen fordert die Bibel (Neues Testament) sogar zum Spiritismus auf. Sie sagt, dass der echte und wahre Gottesdienst auf den Spiritismus baut!
Im zweiten Buch Mose steht zwar klipp und klar, dass man die Toten nicht befragen darf. Es steht aber nirgends, dass man die Verstorbenen nicht befragen soll.  Es gibt ja Verstorbene, welche nicht tot sind, wie es Nicht-Verstorbene gibt, die aber tot sind! Jesus sagt ja, "lass die Toten ihre Toten begraben" und meint damit die noch Nicht-Verstorbenen, welche tot sind,  also kein geistiges Leben haben. Ebenso sind es die toten Verstorbenen, ohne geistiges Licht, die aber in diesem Zustand in der Edsphäre verbleiben, welche im Spiritismus nicht befragt werden sollen. Der Grund ist einfach zu erkennen. Solche Geister haben keine Interesse, den Menschen zu helfen, vielmehr haben sie Freude, sie zu foppen, zu schaden und in die Irre zu führen. 

Diese Erdsphärenbewohner können aber durchaus auch ein Wissen haben, das den lebenden Erdebewohner abgeht. So ist eben vor einigen Tagen bekannt geworden, dass ein solcher (unreiner, geistiger) Erdsphärenbewohner das Attentat von München vor einigen Tagen schon letztes Jahr vorausgesagt hat! Wir sehen, es ist absolut möglich, dass aus dieser Sphäre reale Zukunftsprophetien gemacht werden können.

Nun ist es aber so, dass in dieser Sphäre die Wahrgheit nicht zu Hause ist. Vielmehr Lüge und Täuschung. Deshalb dürfen wir keine Toten befragen.

Wie oben schon erwähnt, fordert uns die Heilige Schrift aber auf, den Spiritismus mit dem Himmel (den Himmlischen Geister) zu suchen. Paulus empfiehlt uns, nach Weissagungen und nach neuen Offenbarungen zu streben. 1. Kor. Kap. 12 und 14 sowie die Aussage Jesu, dass in den etzten Tagen Gesichte, Weissagungen und Offenbarungen geschehen werden, sind klare Zeugnisse, dass es einen echten, gottgewollten Spirismus gibt.

Dabei aber ist eine wichtige Warnung angebracht. Wenn jemand nach Weissagungen und Offenbarungen trachtet, dann werden immer solche Geister Weissagungen und Offenbarungen liefern, welche in etwa der Sphäre entsprechen, in welcher der Gläubige selber sich befindet! Wenn also der Gläubige seine Sünden noch nicht überwunden hat und demnach noch nicht von den Sünden erlöst ist, ist es für ihn nicht empfehlenswert, nach Weissagungen und Offenbarungen zu streben! In einem noch unreinen Herz meldet sich kein reiner Geist! Darüber sagt ja auch Paulus, wir sollen die Geister prüfen und die Geister seien den Propheten untertan! Das ist aber beides für sündige Seelen unmöglich! Deshalb ist es schon richtig, dass in evangelischen Gemeinschaften, wo die Sündenvergebung ohne Umkehr gepredigt wird, keine nach Paulus biblische Gottesdienste stattfinden!

Zukunftspropheten

In unserem Forum ist letzhin die Frage aufgetaucht, ob Nostradamus seine Zukunftsvisionen von einem niederen (erdnahen) Geist bekommen hat oder von einem höheren Geist. Diese Frage ist absolut berechtigt, betrifft aber nicht nur Nostradamus, auch die Visionen von Irlmayer, Jakob Lorber, Baba Wanga und unzähligen anderen sind damit angesprochen.

Nur bei Jakob Lorber wissen wir, dass seine (wenigen) Vorhersagen aus dem höchsten Himmel sind, bei den anderen wissen wir es nicht. Nur ein Umstand ist interessant: Bei Nostradamus, Irlmayer und Baba Wanga entsprechen die zeitlichen Angaben mit Lorber (Jesus: "ab jetzt nahe 2000 Jahre", wobei die nun kommenden Jahre gemeint sind!) perfekt überein. Letzterer sagt aber kaum etwas über die einzelnen Geschehnisse aus, was jedoch wiederum bei den drei anderen Genannten so ziemlich deckungsgleich ist!

Ob nun solche Zukunftsvisionen opportun sind oder nicht, ist eigentlich zweitrangig. Vielleicht interessant zu lesen, vor allem wenn wir bereit sind, uns wenigstens geistig darauf vorzubereiten. Dazu gehört in erster Linie, die uns verheissene Kraft Gottes in Anspruch zu nehmen um nach Seinen Heiligen Geboten zu wandeln. Der Glaube an die nahe Apokalyse soll uns auch konsequent vor Augen führen, dass es höchste Zeit ist, endlich den Fokus vom materiellen Leben zu lösen und eine geistige, persönliche und vor allem permanente Verbindung zu Jesus im eigenen Herzen aufzubauen – um die Wiederkunft Jesu zu erleben, die ja bekanntlich nur dort (eben im Herzen) stattfindet.


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Jesus segne Dich!