Mittwoch, 25. Juli 2012

Ein kleiner, aber fataler Irrtum III


Wenn ein Leser jetzt in diese Lektüre einsteigt, so sei er darauf hingewiesen, daß er zuerst den Teil I und dann den Teil II lesen sollte um den Zusammenhang zu verstehen. Der "fatale Irrtum" wird im Teil I erklärt, im Teil II und hier reden wir von dessen Auswirkungen.

Es ist offensichtlich, daß in den Lutheranischen und baptistischen Freikirchen seit längerer Zeit eine unmerkliche, aber stete Fehlentwicklung stattgefunden hat. Wenn man das  Leben und die Lehren  der Gründerpersonen der verschiedensten Denominationen eingehender studiert und dies mit dem Jetzt-Zustand eben dieser Gemeinden oder Kirchen vergleicht, dann ist es offensichtlich, daß eine unmerkliche und "zeitangepasste" Wandlung stattgefunden hat. Dies zum Nachteil des Evangeliums, als den Hauptbestandteil einer jeden Kirche.

Mit dieser "zeitangepasster" Wandlung leiden auch zentrale Aspekte und Themen im Evangelium, daß sie einfach und manchmal sogar offensichtlich mehr und mehr den Boden der Heiligen Schrift verlassen. Als Beispiel dient

Die Taufe

Die Wassertaufe wird von etlichen Kirchen auf Grund der Aussage im Mt. 28.19: gelehrt und durchgeführt: “Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker, indem ihr sie taufet auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und sie halten lehret alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Weltzeit!”.

Selbstverständlich wehre ich mich nicht gegen die Wassertaufe, ich bin selbst als Erwachsener getauft worden. Einen Schaden wird wohl niemand mit dieser Art Taufe davontragen, ebensowenig wie jemand einen Nutzen davon hat. Jedoch ist es ein eindrückliches Beispiel, wie der Sinn der Heiligen Schrift verzerrt wird.

Gehen wir der Sache einmal auf den Grund. Johannes der Täufer hat im Jordan diejenigen getauft, welche ehrlich Busse getan haben, zu welcher er eindringlich aufgerufen hatte und erklärte unmissverständlich: “Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, so daß ich nicht gut genug bin, ihm die Schuhe zu tragen; der wird euch im heiligen Geist und mit Feuer taufen.” (Mt. 3.11) Danach erschien vom Heiligen Geist getrieben Jesus, direkt aus der vierzigtägigen Fastenzeit. Jesus liess sich mit Wasser taufen, und alsbald " da er aus dem Wasser stieg, sah er die Himmel zerrissen und den Geist gleich einer Taube auf ihn herabsteigen" (V 16)

Aus diesem Vers schliessen nun die betreffenden Kirchen, daß wenn man sich mit Wasser taufen liesse, so werde man mit dem Heiligen Geist erfüllt. Klar, diese Schlussfolgerung ist naheliegend, aber wie man landauf, landab feststellen kann, nicht zutreffend. Wenn die Geisterfüllung mit der Wassertaufe im Zusammenhang stehen würde, so hätte Jesus mit Sicherheit Seine Jünger auch mit Wasser getauft. Und auch Johannes der Täufer, wenn er durch die Wassertaufe mit dem Heiligen Geist so ganz erfüllt worden wäre wie Jesus (zu einem gewissen Grad war er mit dem Heiligen Geist erfüllt, das steht ausser Zweifel!), dann hätte Johannes, nachdem er Jesus getauft hatte, seine Taufe am Jordan eingestellt und wäre Jesus nachgefolgt. Ebenso seine Jünger. Diese blieben bei Johannes und so geschah es, daß Jesus und Johannes zeitgleich dem Volk jeder seine eigene Botschaft unabhängig voneinander verkündete. Später dann wurde Johannes unsicher und liess Jesus durch seine eigenen Jünger fragen:  "Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten?" (Mt. 11. 3) Der Heilige Geist, mit dem Johannes angetan war, konnte ihm also keine Gotteserkenntnis vermitteln – die Wassertaufe war offensichtlich in Bezug auf die Ausgiessung des Heiligen Geistes bei ihm und seinen Jüngern nutzlos.

Wenn also die Wassertaufe in der Christlichen Lehre keine Bedeutung hat, weshalb wird dann heute gelehrt, daß mit dieser Taufe die Geistestaufe einhergehen wird? Findet diese "Geistestaufe" einfach im Glauben statt, fernab von jeder Realität?

Etwas ganz anderes ist die Taufe, mit welcher Jesus tauft: " … der wird euch im heiligen Geist und mit Feuer taufen." Und genau mit dieser Art von Taufe, nämlich im Namen des Vaters, des Sohnes und dem Heiligen Geist, der Taufe mit der Kraft des Geistes wurden die Jünger in die Welt ausgesandt: " Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker, indem ihr sie taufet auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und sie halten lehret alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Weltzeit!"

Wie Apollos die Lehre des Johannes und seiner Wassertaufe noch nach Jesu Auffahrt in den Synagogen predigte, so hat sich diese Lehre bis heute gehalten. “Ein Jude aber mit Namen Apollos, aus Alexandrien gebürtig, ein beredter Mann, mächtig in der Schrift, kam nach Ephesus. Dieser war unterwiesen im Wege des Herrn und feurig im Geist, redete und lehrte genau über Jesus, kannte aber nur die Taufe des Johannes. Dieser fing an, öffentlich in der Synagoge aufzutreten.” (Apg. 18. 24)



Soviel zur Wassertaufe.

Die Wiedergeburt

Ein anderes, sehr wichtiges Thema ist die Wiedergeburt. Die Heilige Schrift sagt ganz klar und unmissverständlich: “Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden!” (2. Kor 5.17) Das heißt doch für einen nur einigermassen gebildeten Menschen, daß wenn das Akte vergangen neu geworden ist, dann ist vom Alten nichts mehr vorhanden. Also es kann keine Sünde mehr getan werden: "Keiner, der aus Gott geboren ist, tut Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist" (1.Joh. 3. 9). In der Lesart der Freikirchen aber heißt das etwas ganz anderes. Nach ihrer Theologie ist man nach der Bekehrung wiedergeboren, auch wenn alle alten Begierden, alle alten Süchte und alle alten Leidenschaften noch immer aktiv sind! Über dieses Thema habe ich schon einige Aufsätze geschrieben und ich empfehle, sich mit dieser wichtigen und heilsrelevanten Thematik eingehender auseinanderzusetzen.

Es wäre noch einiges anzufügen, wo es für alle die institutionellen evangelischen Kirchen tunlich wäre, eine ehrliche Standortbestimmung durchzuführen und sich nicht einfach den Stempel der Unfehlbarkeit aufzudrücken. Allgemein gilt noch immer: An den Früchten sollt ihr sie erkennen! Und diese Früchte sind eben schon ein bisschen vom Wurm angeknappert und zum Teil recht ungeniessbar geworden: Schau die vielen Kranken, die vielen Depressionen, ja die Unzüchtigen und die nicht zu übersehende Weltbezogenheit (TV, Facebook, Make-up, Mode, Luxus) in den Gemeinden!

Aber kehren wir zurück zu unserem Thema der letzten Folge, der Sünde. Dieses Thema ist so wichtig, nicht nur deshalb, weil der kleine, aber fatale Irrtum in der fälschlichen Auslegung vom zentralen Punkt des Evangeliums ausgeht: "Jesus hat die Menschheit am Kreuz von der Sünde erlöst."

Wir haben in den letzen Folgen erkannt, daß Jesus die Menschheit von der Knechtschaft, also vom Fluch der Sünde freigemacht hat.

Warum sündigt der Mensch?

Nun kommt wieder eine entscheidende Frage: Weshalb sündigt denn der Mensch immer noch – trotz der Erlösung aus der Knechtschaft der Sünde durch das Blut Jesu? Die Antwort lautet: Es steht ihm frei, ob er sündigen will oder nicht! Die natürliche Ausgangsbasis ist die, daß der einst durch Ungehorsam und Trotz gefallene Mensch im Gefolge Luzifers sich freiwillig von Gott abgewandt hat, so soll er jetzt ebenso freiwillig (und willig!) zu Gott zurückkehren. Deshalb muß er seinen selbst verursachten gefallenen Zustand überwinden, wie das auch Adam hätte tun sollen. Diese Überwindung setzt den ganzen Ernst und die ganze zur Verfügung stehende Kraft voraus, den Schritt zurück zu Gott zu tun.

Gott selbst macht uns die Wahl leicht, denn Er versprach, nicht nur das Vollbringen zu garantieren, sondern sogar auch das Wollen zu geben, wenn wir willensschwach sind, aber diesen Wunsch haben. Er gibt uns beides, das Wollen und das Vollbringen!

Jesus, unser Mensch gewordene Gott und Schöpfer, stellt eine ganz klare Forderung: "Gehe hin und sündige nicht mehr!" Erst wenn wir gewillt sind, nicht mehr zu sündigen, sind wir auf dem Rückweg ins Paradies, erst dann sind wir auf dem Weg zur Heiligung. Jetzt sehen wir so langsam den Unterschied dieses Sachverhaltes zur kanonischen Kirchenlehre, wie in der letzten Folge beschrieben. Jesus will nicht, daß wir nur im Glauben nicht mehr sündigen, sondern in der täglichen, realen Welt hingehen und tatsächlich nicht mehr sündigen, das ist der Wille Jesu! Heißt es nicht auch, "das ist der Wille Gottes, eure Heiligung"? (1. Th 4. 3). Jesus spricht nicht von einem Glauben an irgend etwas. Er will, daß wir in Tat und Wahrheit, im Alltag nicht mehr sündigen!

Noch einmal: Warum sündigen wir trotzdem? Wir sündigen, weil wir von der Sünde umgeben sind und uns nicht freiwillig davon lösen! Die Sünde um uns ist unser Fleisch, unser Leib, unser Körper. Die Materie ist die Welt, ist die Finsternis und der Tod. Mit diesem Fleischleib müssen wir uns auseinandersetzen, weil in ihm – und nur in ihm allein – die verführerischen Begierden, Leidenschaften und Gewohnheiten sitzen. Aber damit nicht genug. Ausser diesem sitzt auch der alte Trotz, der Hochmut, der Neid, der Geiz und welche Satanstugenden noch mehr sind, im Leib. Also von einem Heiligen Tempel, welcher unser Leib darstellen soll, sind wir noch himmelweit entfernt!

Alle diese Sünden und Unarten müssen herausgeschafft werden. Aber in Tat und Wahrheit, nicht virtuell, im Glauben! Diese aktive, von uns betriebene Heiligung, von uns selbst gewollt und mit Eifer erkämpft, ist die Überwindung der Sünde, die Überwindung der Welt und die Überwindung des Fleisches mit all ihrer Lust und ihren Reizen. Das ist es, was die Kirchenlehre nicht erkannt hat und wahrscheinlich auch nicht erkennen will, weil ihr die Mitglieder davon laufen würden, sollten die Pastoren solches predigen. Vielleicht hat sie es doch erkannt, aber sie lehrt es nicht, wenigstens nicht prioritär, weil diese Überwindung wirklich nicht jedermanns Sache ist. Sie ist mühsam und entspricht nicht der naturgemässen Trägheit der Seele, welche sich lieber von allem Angenehmen berauschen lassen will. So ist es auch zu verstehen, wenn die Kirche kein Freund der gnostischen Lehre sein kann, denn ohne Mitglieder stirbt jede Institution. Und nicht nur die Kirchenmänner und –frauen wehren sich mit Händen und Füssen gegen die bibelumfassende gnostische Lehre, auch die einzelnen Gläubigen, weil sie mit dem Seligkeitsevangelium besser schlafen können.

Das Traurige an der ganzen Geschichte ist aber, daß die Institution Kirche durch ihre eigene Trägheit denen vor dem Himmel steht, die eigentlich hineinwollen. Sie akzeptiert die Sünde weitgehend mit dem Argument, daß wir zwangsläufig noch im Fleisch leben und dieses Fleisch die Ursache der Sünde ist. Nun haben wir es ja wieder: Sie vertritt, daß Jesus schon unsere Sünden vergeben hat bevor wir sie ausführen und deshalb müssen wir nicht gegen unsere sündige Natur angehen und ignoriert, daß wir uns zuerst davon befreien müssen!

Die Vergebung der Alltagssünden

Halten wir fest: Obschon wir (durch das den Lustreizen ausgesetzte Fleisch) nicht mehr sündigen müssen, sündigen wir trotzdem, weil die Widerstandskraft dagegen nicht ausgebildet ist. Wenn Jesus nicht für unsere Alltagssünden, sondern nur für die Befreiung aus der Knechtschaft der Sünde gestorben ist, was geschieht denn mit diesen unseren durch die Trägheit der Seele begangenen Sünden? Sind sie vergeben oder nicht, was müssen wir allenfalls tun?

Es geht hier ganz klar nur um diese Sünden, welche wir verüben, während wir auf dem Weg der bewussten Heiligung sind! Also, wenn wir echt nicht mehr sündigen wollen, aber, wie es eben immer wieder vorkommt, abermals fallen, was uns dann selber bis in die Haarspitzen ärgert und wir uns selbst zum x-ten Mal vornehmen, daß es nicht wieder passiert. Dabei ist es auch erforderlich, daß wir ganz klar das Ziel vor Augen haben, diese Sünden in Tat und Wahrheit eines Tages überwunden zu haben.

Das Neue Testament gibt uns drei Punkte, damit unserer Sünden, die wir auf dem Weg der Heiligung verüben, einst nicht mehr gedacht wird:

·        Busse tun. Das heißt die Sünden echt bereuen, es muß uns zutiefst leid tun, daß wir gesündigt haben. Das setzt natürlich Sündenerkenntnis voraus, welche uns allein der innewohnende Geist Gottes vermitteln kann. Die Sündenerkenntnis muß in uns einen Ekel an der Sünde hervorrufen, daß wir

·         nicht mehr sündigen (wollen). Es muß unser heiligster Ernst sein, nicht mehr zu sündigen und dazu müssen wir alle unsere Kräfte aufbieten. Da dies aber aus unseren eigenen Kräften nicht völlig gelingen kann, wird uns die Kraft des Geistes Gottes beistehen. Es ist der Kampf gegen die Sünde bis aufs Blut! Dieser "Weg der Heiligung" ist in den verschiedensten Aufsätzen in diesem Blog schon beschrieben worden.

·         als dritter Punkt gilt das Gebot, daß wir allen unseren Schuldigen unsererseits vergeben. Wir dürfen gegen niemanden mehr auch nicht das kleinste Ressentiment, nicht mehr den kleinsten Missmut haben. Auch das ist nur mit und durch die Kraft des Geistes Gottes in uns zu erreichen. Aber es muß unser Ernst sein in dem wir nicht nachlassen, bis auch dieses Ziel erreicht ist!

Erfüllen wir diese drei Punkte, dann sind unsere Sünden vergeben, vor allem, wenn der gute Wille für Gott ersichtlich ist.

Jak 1. 12:  "Glückselig der Mann, der die Erprobung erduldet! denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche er denen verheißen hat, die ihn lieben."

Nun kommen wir zu einem heiklen Punkt, der von den Kirchen aufs Vehementeste abgelehnt, ja sogar bis aufs Äusserste bekämpft wird. Ich selbst habe mich nun über zwei Jahre gescheut, davon zu schreiben, aber jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, über diesen sensiblen Punkt zu reden.

Die aktive Heiligung der Seele im Kampf gegen die Sünde aus dem Fleisch erhält einen asketischen Aspekt! Ich denke dabei vor allem einmal ans Fasten. Jesus hat vierzig Tage gefastet und sagt, auch um gewisse Geister ausfahren zu lassen, sei beten und fasten unerlässlich. Johannes und Paulus haben sich ebenfalls mit asketischen Gedanken auseinandergesetzt, was immer wieder ihren Briefen zu entnehmen ist. Natürlich geht es hier nicht um eine übertriebene Selbstkasteiung, es darf auch niemals zu einem Selbstzweck werden.

Nachdem uns nun eingehend bewußt geworden ist, in welche fatale Sackgasse sich die Kanoniker mit ihrer Kirchenlehre verfahren haben, wollen wir unseren Blick ganz auf den Weg der Heiligung konzentrieren. Es ist uns auch klargeworden, daß wir von ihnen keinerlei Rückendeckung, sondern nur Verachtung und Verketzerung einheimsen werden. Das soll uns aber nicht beirren und begeben uns unter die direkte Führung des Geistes Gottes auf einen recht beschwerlichen, mit Disteln und Dornen bespickten Weg, der jedoch in einsame Höhen führt …

Hier geht's zum letzten Teil

Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.


Mittwoch, 18. Juli 2012

Ein kleiner, aber fataler Irrtum II


Wichtig: bitte lese zuerst den Teil 1 um die folgenden Ausführung nachvollziehen zu können.

Im ersten Teil haben wir gesehen, daß die Auslegung der biblischen Aussage "Jesus hat uns Menschen durch Seinen Tod am Kreuz von der Sünde erlöst" in der evangelischen Freikirchen-Lehre eine ganz falsche Richtung angenommen hat. Sie lehrt, daß Jesus am Kreuz unsere Sünden, welche wir tagtäglich begehen, am Kreuze schon vergeben hat und wir durch den Glauben gerechtfertigt und geheiligt seien.

Demgegenüber sagt die gnostische, also die ganze Bibel umfassende Lehre, daß Jesus lediglich für die Erbsünde am Kreuz gestorben ist. Ein kleiner Irrtum der Kirchenlehre mit fatalen Folgen!

Was bedeutet dies?

Jetzt muß ich auch sinngemäss bei Adam und Eva beginnen, weil wir zuerst das Wesen der Erbsünde eingehender begreifen müssen um ebenso die Erlösung aus eben dieser Erbsünde besser zu verstehen und schliesslich, welche Konsequenzen diese Erlösung für uns hat und wie wir (und natürlich Gott!) mit unseren jetzigen Alltagssünden umgehen.



Der Baum des Lebens

Und Gott der Herr ließ allerlei Bäume aus der Erde hervorsprossen, lieblich anzusehen und gut zur Nahrung, und den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.” (1. Mo 2. 9) Der Baum des Lebens ist natürlich eine Entsprechung, ein Gleichnis. Der Baum entspricht der Fruchtbarkeit, heute würde man das technisch ausdrücken: der Reproduktion. Der Fruchtbarkeit des Menschen dienen bekanntermassen die Geschlechtsteile und der innere Trieb, diese Organe auch hin und wieder zu nutzen – zu welchem Zweck auch immer. Und das war die erste Erkenntnis: Man(n) konnte diese Organe zum Guten, also zur Zeugung einer Frucht oder auch zum Bösen, zur reinen Lusterzeugung und deren Befriedigung nutzen. Nach dieser für Adam neuen Erkenntnis erwuchs auch auf der Stelle das Schamgefühl.

Gott verbot Adam und Eva den Genuss dieser Früchte bis Er sie (die Frucht) gesegnet hat. Das Essen der Frucht ohne diesen Segen bedeutet Ungehorsam und Trotz, welcher auch die Ursünde war, die einst den Abfall Luzifers von Gott zur Folge hatte. Der Ungehorsam, die nicht gesegnete Frucht zu essen bedeutete in der Folge die Vertreibung aus dem Paradies.

Die Vertreibung aus dem Paradies

Zuerst sei bemerkt, daß das Paradies keinen bestimmten Ort, sondern einen bestimmten Zustand bedeutet. Dieser paradiesische Zustand Adams war ein mehr geistiger als materieller. Die Bindung der Seele Adams mit seinem Körper war eine eher lose, da diese mehr auf das Geistige Leben ausgerichtet war indem der innenlebende Geist Gottes recht stark ausgeprägt war. Anders nach seinem Fall, da war der Geist Gottes, also das Ebenbild Gottes, nur noch vergleichbar mit einem Samenkorn, das zuerst erweckt werden muß. Also, auf Grund des sehr ausgeprägten Geistes, wie Gott eben Sein Ebenbild schuf, hatte Adam einen recht persönlichen Umgang mit Gott und den Engeln, welche sich ihm auch sichtbar zeigten und ihn alles lehrten. Durch den Ungehorsam, also durch die sexuellen Reize ohne Absicht eine Frucht zu zeugen, haben sich die beiden mehr und mehr dem Materiellen hingegeben und der geistige Aspekt verlor mehr und mehr in ihrem Leben an Bedeutung. Dadurch büssten sie zuerst den sichtbaren, dann den persönlichen Kontakt mit Gott und den Engeln und ebenso die Herrschaft über die Natur ein. Selbst die Schlange erhielt die Macht, den Menschen in die Ferse zu stechen, da Adam, und mit ihm der Mensch nicht mehr Herr der Natur war. Als Adam und Eva richtig materielle Menschen ohne die anfänglichen geistigen Fähigkeiten geworden sind, wurde ihnen Nachwuchs geboren. Diese Kinder aus der Sünde (Ungehorsam) waren ebenso materiell wie die Eltern und diese Vererbung ist die Erbsünde.

Die Rückkehr ins Paradies

Hätte der heutige Mensch die Heiligkeit Adams vor dem Fall, so hätte er auch alle die geistigen Fähigkeiten zum großen Teil wieder und wäre wieder das Ebenbild Gottes, wie es der Schöpfer für die Menschen vorgesehen hat! Er hätte erneut eine persönliche und intensive Verbindung mit den Engeln und Gott. Sein Zustand wäre das Paradies wie ehedem!

Jesus, Mensch gewordener Gott, hat diesen Weg in den Urzustand Seiner Schöpfung wieder frei gemacht in dem Er den Ungehorsam und den Trotz als erster Mensch bis zum Tod am Kreuz überwunden hat. Er hat den Gehorsam und die Demut bis zum Allerletzen Augenblick gelebt wie auch die beiden grundlegenden Gebote, Gott und die Nächsten zu lieben - und Satan konnte Ihn deshalb nicht in die Ferse stechen und hatte keine Macht über Ihn, der Tod hatte für Ihn keinen Stachel.

Jesus hat diesen Sieg gegen den Ungehorsam, gegen den alten Trotz, gegen die Sünde, die Finsternis und den Tod für alle Menschen errungen. Jesus hat alle Menschen von der Erbsünde und deren Folgen erlöst. Nicht nur für die gläubigen Christen, das muß an dieser Stelle ganz klar gesagt werden! Paulus sagt das unmissverständlich so: "Also: wie der Sündenfall des einen zur Verurteilung aller Menschen führte, so führt auch das gerechte Tun des Einen alle Menschen zur lebenbringenden  Rechtfertigung." (Rö. 5. 18 ). Das heißt: jeder Moslem, jeder Buddhist, jeder Esoteriker, jeder Betrüger und jeder Mörder ist von der Erbsünde befreit und erlöst! Jeder Mensch ist von der Knechtschaft der Sünde befreit und durch das Blut wieder geheiligt, weil das Fleisch, die Schlange oder wenn Du lieber willst, Satan keinen nötigenden Zugriff auf die menschliche Seele mehr hat ("Tod, wo ist dein Stachel?"). Stattdessen kann die Seele seit dem Kreuzestod frei entscheiden, wohin sie sich ausrichten will, hin zum Geist oder bei den Lüsten des Fleisches (beim Materiellen) bleiben.

Das Gesetz (der Juden) vermochte es nicht, die Menschen zu rechtfertigen, wenn sie alle diese Gesetze hielten. Im Gegenteil, die Gesetze erst machten die Menschen zu Sündern. Erst Jesus, nachdem Er alle Menschen gerechtfertigt hat, schaffte die Möglichkeit dank der Gnade, die Sünde zu überwinden. Deshalb sagt Paulus einige Male, besonders im Römer- und Galaterbrief, daß die Rechtfertigung allein aus Seiner Gnade erfolgt und niemals durch eines Menschen Tun oder Laufen. Genau in diesem Punkt nun befindet sich die Kirchenlehre in einem großen Konflikt. Sie verwechselt die vergebene Erbsünde mit den Alltagssünden, welche wir heute tun. Wenn wir also Selbstbefleckung verüben, dann seien wir nach der evangelischen Kirchenlehre bereits gerechtfertigt! Und genau das Gegenteil ist der Fall. Die Ordnung Gottes ist es, daß der Mensch nach Jesu Tod eben nicht mehr sündigt, weil er wie schon wiederholt gesagt, von der Knechtschaft der Spünde frei ist. Sündigt der Mensch nun aber weiterhin, dann ist das in den Augen Gottes eine freiwillige oder mutwillige Sünde! Wir sündigen dann ohne sündigen zu müssen, einfach, weil es Spass macht, weil unser Fleisch uns dazu verführt und wir ihr nicht widerstehen. Wenn wir also freiwillig sündigen, obschon wir aus der Gefangenschaft des Fleisches entlassen sind, hat Gottes Wort ein sehr schweres Urteil in peto: "Denn wenn wir freiwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt für Sünden kein Opfer mehr übrig, sondern ein schreckliches Erwarten des Gerichts und Feuereifers, der die Widerspenstigen verzehren wird. Wenn jemand das Gesetz Moses mißachtet, muß er ohne Barmherzigkeit auf  die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin sterben, wieviel ärgerer Strafe, meinet ihr, wird derjenige schuldig erachtet  werden, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes,  durch welches er geheiligt wurde, für gemein geachtet und den Geist der  Gnade geschmäht hat?" (Hebr. 10. 26)

Bei einer Umfrage bei Gläubigen verschiedenster Denominationen mit der Fragestellung ob es "im Leben von Wiedergeborenen keine Sünde mehr gäbe" kommen sehr interessante – oder besser gesagt: haarsträubende – Antworten zutage, welche ein abgerundetes Bild der kirchlichen Verkündigung darstellen:

·         "Nee es ist uns schlicht unmöglich ohne Sünde zu leben ... wir können uns täglich neu mühen und üben uns unserer Schwächen bewusst zu werden und diese wegzulassen und an uns arbeiten. Allerdings werden wir die Sündlosigkeit hier auf Erden nie erreichen." 

( Jesus hat sich anscheinend etwas übernommen, als Er das Gebot an die einfachsten Leuten richtete: "Gehe hin und sündige nicht mehr!)


·         " … ich stimme zu, dass es uns auf der Erde nicht möglich ist oder gelingt ohne zu sündigen.
Man muß aber nicht resignieren, sondern kann jeden Tag unter Jesu Kreuz gehen und alles
abladen.
"
(Auch Johannes wusste offenbar nicht so recht, um was es eigentlich ging, wenn er behauptet: "Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde, denn sein Same bleibt in ihm; und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist." (1.Joh. 3:9))

·         "Doch das steht nicht in der Schrift, dass wir hier auf Erden ohne Sünde leben können. Dann bräuchten wir nicht die ständige Vergebung und das beständige Gebet mit dem HERRN."
(Na klar, das steht wirklich nicht in der Schrift – oder man hat vergessen es mit Farbe zu markieren! Alles was nicht mit Farbe in der Bibel markiert ist, existiert auch nicht, so einfach ist das. Aber für diejenigen, welche das noch nachholen möchten: "Wir wissen, daß jeder, der aus Gott geboren ist, nicht sündigt; sondern der aus Gott Geborene bewahrt sich, und der Böse tastet ihn nicht an." (1.Joh.5:18))
·         "Wir leben immer noch in der gefallenen Welt und haben den 1. Tod noch nicht geschmeckt. Solange bleiben wir gefangen im sündigen Leib. Dafür hilft uns unser HERR jeden Augenblick, wenn wir IHN um Hilfe, Trost und Vergebung bitten."
(Da wir ja noch im sündigen Leib gefangen sind, bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als nach dem Fleisch zu leben. Paulus muss sich da offensichtlich schwer geirrt haben, wenn er schreibt: "Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die Geschäfte des Fleisches tötet, so werdet ihr leben." (Röm. 8. 13))
·         "Das bedeutet aber nicht, dass wir nicht trotzdem in irgendeiner Form sündigen. Und zwar jeden Tag mehrfach. Denn es ist keinem Menschen hier auf Erden möglich, alle Gebote für nur einen Tag zu halten ohne ein Wort davon zu brechen. Weder Mose, noch David, noch Elia, noch Paulus konnten das. Wir auch nicht."
(Wenn man noch nicht erkannt hat, was es heißt im Geiste zu wandeln, na ja, dann sündigen wir täglich mehrmals – ist weiter auch nicht schlimm, wir sind ja gereinigt durch das Blut Jesu – oder? Paulus hat leider keine Bibelschule besucht, sonst würde er folgendes kaum geschrieben haben: "Ich sage aber: Wandelt im Geist, so werdet ihr die Lust des Fleisches nicht vollbringen." (Galater 5. 16))

·         Ein Missionar sagt:
" - Ihr seid gereinigt und geheiligt durch Jesu Blut!
- Aber ihr seid auch noch sündhaft, weil ihr in einer irdischen, fleischlichen Zeltwohnung lebt."
(Weil die Erkenntnis Gottes und die Geistigen Zusammenhänge in der Kirchenlehre augenscheinlich zum Teil völlig fehlen, muß man auch Missionaren Verständnis entgegenbringen, wenn sie das nicht so klar begriffen haben. Paulus sagte zu den hochgradig weisen Korinther mit Seitenblick zu uns: " ... Werdet doch wirklich nüchtern und sündigt nicht! Denn etliche haben keine Erkenntnis Gottes; das sage ich euch zur Beschämung." (1. Kor. 15. 34))

Wenn dieses Thema nicht derart ernst wäre, könnte man sich ob solchen Aussagen - die wie gesagt die theologische Kirchenlehre widerspiegeln! – fürstlich amüsieren. Aber wenn man bedenkt, daß die Mitglieder solcher Institutionen derart aufs Glatteis geführt werden, völlig an der Bibel vorbei gelehrt werden, dann ist das ganz einfach traurig. Ein ganz klares Postulat der Bibel lautet: " ... Sollten wir in der Sünde verharren  ... ? Das sei ferne!" (Röm. 6. 1)

Weshalb mahnt Paulus eindringlich, daß wir nicht in der Sünde verharren sollen und weshalb sagt Jesus selbst eindringlich mehrmals: "gehe hin und sündige nicht mehr!" ?

Was ist die Sünde geistig gesehen?

Die Sünde ist eine Übertretung der Ordnung Gottes. Eine Sünde ist immer eine Trennung von Gott und weil Gott das Leben ist, ist die Sünde eine Trennung vom Leben! Also, die Sünde ist der Tod. Sündigen wir, so bieten wir dem die Hand, welcher unsere Trennung von Gott will. Deshalb müssen wir alles daran setzen, daß wir der Sünde und damit dem Widersacher nicht mehr dienen, daß wir die Trennung von Gott überwinden. Wenn bei den vorherigen Aussagen jemand so unbekümmert sagt, daß wir halt "jeden Tag mehrfach sündigen", dann hat diese Person noch in keiner Predigt gehört, daß man damit jeden Tag mehrfach von Gott getrennt ist und daß der Leib ein Tempel Gottes sei. Wie soll Gott in einem Tempel wirken können, wenn Er wegen der mehrfachen Sünde täglich keinen Zutritt zum Tempel hat?

Es ist schrecklich, mit welcher Unbekümmertheit die Kirchenlehre mit der Sünde umgeht. Das kommt daher, weil die irrige Auffassung herrscht, daß Jesus am Kreuz für unsere Sünden, die wir täglich begehen, gestorben ist. Nur so ist es erklärbar, daß es ganz normal sein darf, täglich mehrmals zu sündigen. Sagte da nicht jemand: "Man muß aber nicht resignieren, sondern kann jeden Tag unter Jesu Kreuz gehen und alles abladen." Ja, so einfach ist das. Oder besser gesagt, so einfach macht man sich das. Eine solche Haltung der Sünde gegenüber ist nicht biblisch, sondern teuflisch! Er sagt: "Ihr sündigt, weil ihr noch im Fleisch lebet, aber mitnichten werdet ihr sterben, ihr seid ja rein durch das Blut!" Aber nicht nur der Teufel sagt das – auch die Kirche!

Die oben zitierte Antwort des Missionars: "Aber ihr seid auch noch sündhaft, weil ihr in einer irdischen, fleischlichen Zeltwohnung lebt" belegt das eben gesagte und beweist die absolute Unkenntnis darüber, weshalb Jesus am Kreuz gestorben ist: Die Erlösung aus der Knechtschaft der Sünde. Wenn die Menschen so gelehrt werden, wie sollen sie denn von der Sünde frei werden, das heißt, die Sünde überwinden können (und wollen)?

Mit diesen Voraussetzungen ist es nachvollziehbar, daß die Kirche den "Weg der Heiligung" nicht lehrt, welcher von der Heiligen Schrift dringlichst empfohlen wird! Es ist auch nachvollziehbar, wenn die Kirche den "Weg der Heiligung" als Selbsterlösung sieht, denn dieser verstösst gegen das irrige Konzept der Heiligung allein durch den Glauben allein.

Einmal mehr wird uns klar, daß ein kleiner Fehler im Verständnis und der Auslegung ungeahnt grosse Folge hat. Mit der Lehre, daß Jesus für unsere täglichen Sünden gestorben ist, arbeitet die kanonische Kirche dem Widersacher Gottes direkt in die Hände!

In der nächsten Folge wollen wir unter anderem sehen warum wir trotz der Erlösung aus der Knechtschaft der Sünde immer noch sündigen und wodurch unsere täglichen Sünden vergeben werden.

Und hier geht's zum dritten Teil




Mittwoch, 11. Juli 2012

Ein kleiner, aber fataler Irrtum I

Im Geiste hat mir der Herr gezeigt, wo der kleine, aber fatale Irrtum der kanonischen Kirchenlehre liegt und welch verhängnisvolle Folge daraus entstanden ist.

Aus einer kleinen Fehleinschätzung hat sich eine Lehre entwickelt, die schlussendlich in eine unglückliche Sackgasse geführt hat und deren Anhänger, sich dessen unbewusst, alles was dieser Lehre entgegen spricht, aufs Rigoroseste bekämpft. Das drückt dann dieser falschen Lehre den Stempel der Unfehlbarkeit auf und stellt mit größter Selbstgefälligkeit die Warner und Mahner an den Pranger der prophezeiten Endzeit-Irrlehrer. Falsche Lehren oder Theorien gab es zwar in jeder Zeitepoche zuhauf, welche jedoch immer wieder, wenn auch unter vielen Kämpfen, korrigiert werden konnten. Als Beispiel dient die Theorie, daß die Erde eine Scheibe sei.

Viel tragischer als solche im Vergleich banale falsche Theorie wiegt ein falsches Evangelium. In den folgenden Wochen werden wir uns mit einem kleinen, beinahe unbemerkten Fehler in der Lesart der Heiligen Schrift und dessen unweigerlich weitreichenden Folgen auseinandersetzen.

Zu welchem Zeitpunkt in der Kirchengeschichte dieser Irrtum begangen wurde, vermag ich nicht zu sagen. Aber alles deutet darauf hin, daß diese falsche Exegese des Evangeliums schon sehr früh stattfand. Bereits in der ersten Urchristenzeit gab es zwei Richtungen in der Auslegung der damals noch nicht kanonisierten Heiligen Schriften, aber der Kanon, also der "Massstab", welche Schriften und deren Auslegung sich einst durchsetzen werden, zeichneten sich schon sehr früh ab. So können wir davon ausgehen, daß die beiden Richtungen sich bis heute gehalten haben, aber mit Hilfe der Kanonisierung (also der Regel, was als "echter" Glaube zu gelten hat), hat sich die heutige Kirchenlehre durchgesetzt. Weshalb sich diese Lehre durchgesetzt hat und nicht die "gnostische", wie sie von der Kirche benannt wurde, auch damit werden wir uns noch eingehender befassen.

Heute wird die Gnostische Lehre von den freien evangelischen Kirchen als prophezeite "Endzeit-Irrlehre" abgestempelt, obschon sie sich wieder auf die Basis zurückbesinnt. Diese Basis ist in allererster Linie das Leben Jesu, dann natürlich das Leben und die Lehre von Johannes und Paulus. Wenn man die Aussagen in ihrer Gesamtheit von den anderen Aposteln mit einbezieht, dann gibt uns das alles ein absolut abgerundetes und untrügliches Bild, welches uns eine ganz klare Aussage vermittelt.

Im Folgenden wollen wir nun die zwei in der Auswirkung völlig verschiedenen Lehren, der Gnostischen und der kanonisierten Kirchenlehre, unterscheiden. Der Einfachheit halber nennen wir die Verfechter der Letztere "Kanonisten".

Also, worum geht es? Die Trennung der Exegese der Heiligen Schrift hat seinen Ursprung in der biblischen Aussage "Jesus hat uns Menschen durch Seinen Tod am Kreuz von der Sünde erlöst".

Wir wollen hier an dieser Stelle ganz klar festhalten, daß sowohl von den Kanonisten als auch von den Gnostikern die Bibel als das vom Heiligen Geist inspirierte Wort Gottes anerkannt wird. So wird die obige Aussage von beiden ganz klar bejaht, daran besteht überhaupt keinen Zweifel: Jesus hat uns von den Sünden erlöst. Nun aber kommt die alles entscheidende Frage:

"Von  w e l c h e n  Sünden hat uns Jesus am Kreuz erlöst?"

Wäre dies eine Strassenumfrage, so stünden zwei vordefinierte Antworten zur Verfügung. Erstens: Es sind die Sünden, welche wir heute lebende Menschen tun, beziehungsweise, welche von den Menschen seit Jesu Tod getan wurden. Also heißt das, "wenn ich an Jesus glaube, daß Er für meine Sünden gestorben ist, dann bin ich vor Gott gerechtfertigt". Kannst Du, mein lieber Freund, diese Aussage unterschreiben? Das ist die kanonische Lehre, welche von allen Freikirchen unisono so gelehrt wird.

Die zweite mögliche Antwort lautet: Es ist die Erbsünde, welche Jesus den Menschen durch Seinen Tod am Kreuz vergeben hat.

Beide, die Gnostiker wie die Kanonisten sagen, daß wir von den Sünden erlöst sind und für beide ist dieser Sachverhalt richtig. Nur, die Gnostiker lesen darin, daß die Menschheit von der Knechtschaft der Sünde erlöst ist, das heißt, daß damit die Knechtschaft oder die Gefangenschaft in der Finsternis aufgehoben wurde. Das bedeutet, daß der Mensch nicht mehr durch das Fleisch sündigen muß. Eine Tat von Jesus, welche das Gesetz (im Alten Testament) nicht vermochte! Die Kanonisten hingegen glauben, daß sie von den Sünden, welche sie gestern, heute und auch morgen noch tun, erlöst und damit allein durch den Glauben gerechtfertigt und geheiligt sind.

Nun wollen wir uns zuerst mit den fatalen Folgen und dieser nachweislich falschen Auslegung beschäftigen und in einem späteren Aufsatz auf den tieferen Sinn der Gnostischen Lehre eingehen.

Wäre Jesus im Jahre 33 für die Rechtfertigung der Sünden gestorben, welche einmal im Jahre 2012 von den Menschen begangen würden, dann käme das einem absoluten Freibrief für die Sünde gleich. Egal, welche Sünde ein Mensch irgendwann mal  begehen würde, es sei ihm vergeben, sobald man den Sühnetod Jesu zur Kenntnis nimmt und dies nicht verneint, also daran glaubt.

Trotz den begangenen und noch zu begehenden Sünden, sind wir also sündenfrei. Sagen wir zum Nächsten: "Du Narr!", so sind wir sündenfrei, obschon Jesus gesagt hat: "Wer aber sagt: Du Narr! der wird dem höllischen Feuer verfallen sein." (Mt. 5. 22). Das wird uns aber einst nicht anfechten, den durch den Glauben ist diese Sünde schon lange vergeben. Wenn wir auf der Strasse dem anderen Geschlecht nachsehen und eine reizende Person in die eigene geheime sexuelle Fantasiewelt aufnehmen, dann dürfen wir das ohne Weiteres, weil wir ja schon gerechtfertigt sind, da wir zweifellos an Jesus glauben. Es spielt auch hier keine Rolle, dass Jesus gemahnt hat: "Wer ein Weib ansieht, ihrer zu begehren, der hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen." (Mt 5. 28) Ob Ehebrecher einst in den Himmel kommen oder nicht, interessiert uns nicht weiter, weil wir ja trotz der geheimen und regelmässigen Selbstbefleckung keine Ehebrecher sind, denn wir sind von aller Sünde freigesprochen und damit gerechtfertigt. Was kann uns also geschehen? Und überhaupt: Dem Reinen ist alles rein! Ist das nicht durch und durch biblisch? Ein Ketzer, wer etwas anderes behauptet!

Damit man eine solche unsinnige Bibelauslegung rechtfertigen kann, muß sie weitgehend gesichert werden, das heißt, es muß untermauert werden, damit das Glaubensgebäude wenigstens nach außen hin als etwas Sicheres und Festes scheinen kann. Dieser Besicherung des Glaubens dient ein weiterer Bestandteil des Neuen Testamentes: Die Wiedergeburt. Sobald wir an Jesus glauben, also sobald wir uns bekehren, sind wir wiedergeboren. Wie herrlich! Auch das steht in der Bibel, auch das kann niemand abstreiten!

Bei der Behauptung, wir seien wiedergeboren, daß das Alte abgestorben und alles neu geworden ist, steht doch in keinem Zusammenhang, ob wir noch weiterhin sündigen. Wir leben ja schliesslich noch im Fleisch und solange wir im Fleisch leben, sind wir der Sünde unterworfen. Und wie schon erörtert, ist Jesus für unsere Sünden gestorben – was soll das alles mit den Sünden, welche wir durch das Fleisch begehen? Der Glaube macht uns nicht nur selig, sondern heilig! Und zu guter Letzt, steht ausserdem nicht geschrieben: "Wenn wir sündigen, haben wir einen Fürsprecher im Himmel"?

Wir könnten jetzt diese Widersprüche mit allen ihren Beispielen noch stundenlang fortsetzen. Das hier Gesagte aber illustriert schon zur Genüge und frühere Aufsätze haben diese Tatsache schon mehrfach geschildert, daß mit dieser mühsam zurechtgeschusterten Bibelauslegung mehr Verwirrung als Klarheit geschaffen wird. Eigentlich bräuchte es für die Theorie "Jesus hat uns allein durch den Glauben von allen unseren Sünden erlöst und gerechtfertigt" gar keine Bibelauslegung mehr. Ja, genaugenommen bräuchte es nicht einmal eine Bibel, denn ein einziger Satz, eine einzige Aussage Jesu würde schon genügen: "Glaubt an mich und der Himmel ist euch gewiss!" Auf diesen Nenner allein kann dieses "Evangelium" reduziert werden und es gäbe keine Streitereien und Diskussionen mehr.

Leider braucht es aber doch noch eine Bibel. Und in dieser Bibel steht noch weit mehr. Es steht von einem Kampf gegen die Sünde. Weshalb? Weshalb sollen wir gegen die Sünde kämpfen, welche uns ja schon seit zweitausend Jahren vergeben und dadurch überhaupt nicht mehr opportun ist? Oder weshalb schreibt ein Paulus daß wir uns heiligen sollen, wenn wir schon durch den Glauben geheiligt sind? Warum lässt sich Johannes vernehmen, daß wir die Welt nicht liebhaben sollen, weil dann die Liebe des Vaters (der Geist Gottes) nicht in uns wohne? Erstens hat uns ja Gott diese schöne und interessante Welt gegeben, damit wir uns daran erfreuen können und zweitens haben wir mit unserer Bekehrung und der Wiedergeburt den Heiligen Geist ohnehin schon empfangen.

 Entweder ist die Bibel voller eklatanter Widersprüche – oder die Auslegung ist völlig durcheinander geraten. Ich tippe auf das Zweite, weil ich noch keinen Widerspruch in der Bibel entdeckt habe. Wem die wenigen angeführten Beispiele aber noch nicht genügen, der werfe einen Blick in eine x-beliebige Kirchgemeinde. Höre ihre hilf- und erfolglosen Gebete, welche Jesus oft zum Kindermädchen degradieren! Sieh den Gesundheitszustand der Brüder und Schwestern. Sieh die Erscheinungsweise der Schwestern mit ihren gefärbten Haaren, dem Make-up und den Modekleidern. Höre was sie von den Fernsehsendungen reden vor und nach dem Gottesdienst. Siehe die Probleme, die ein jeder hat und seine Unzufriedenheit darüber zum Ausdruck bringt Und schliesslich schau, wieviele Ehebrecher und wieviele Depressive in den Reihen sitzen!

Nun erzähle mir, in welcher Kirchgemeinde die Gläubigen – nicht nur der Prediger oder die Ältesten – im Namen Jesu Dämonen austreiben (Depressionen und Süchte heilen), (lebendige) Schlangen aufheben (auch: bösen Hunden furchtlos entgegentreten), etwas Tödliches trinken (oder auch essen) undes ihnen nicht schadet und vor allem: Kranken die Hände auflegen, sodass es besser mit ihnen wird? Diese Zeichen des Glaubens dienen nicht einer Wunder-Show, sondern sollten ein ganz normales Zeichen einer jeden gesunden Gemeinde sein.

Wenn das aber nicht zutrifft, so spricht dies eine deutliche Sprache: Mit diesem "Glauben" stimmt etwas nicht! Dieser "Glaube" ist nur eine Traumwelt, eine Illusion, eine Scheinwahrheit, eine Vorspiegelung, wie schon im Aufsatz und im Video "Vom Glauben zur Illusion" beschrieben. Eine Gemeinde, welche vom Glauben spricht, den Glauben lehrt, aber nicht ein kleinstes Zeichen von Glauben sichtbar erkennen lässt, karikatiert die Heilige Schrift und ist nach innen und außen unglaubwürdig. Wenn sich Gläubige nach dreissig Jahren Glaubensleben noch immer mit dem Korintherbrief herumschlagen, dann bedürfen sie noch der vorverdauten Muttermilch, schon der Milchbrei ist für sie unverdaulich und an feste Speisen ist wohl noch lange nicht zu denken.

Der Irrtum, dem die Kirchenlehre unterliegt, führt endlich auch dazu, daß ausser der Bibel nichts, aber auch gar nichts gelten darf. Die Bibel und nur die Bibel! Nicht mal die innere Stimme hat eine Bedeutung, weil diese ja vom Teufel sein könnte (Die Furcht davor ist in diesem Fall auch tatsächlich gerechtfertigt !!). Und weit schlimmer noch: Die Lehrer der Kanonisten behaupten doch steif und fest, daß die gesamte Göttliche Wahrheit in der Bibel enthalten ist und mehr zu wissen uns nicht gebührt. Dabei wird ausser acht gelassen, daß allein die materielle Wissenschaft der Chemie etwa 50'000 Bücher füllt, jene der Physik nochmals 50'000, jene der Medizin allein 100'000 Bände zählt – und das alles ist erst ein kleiner Teil der sichtbaren Materie! Jesus hat verheissen, daß Er uns den Heiligen Geist senden wird, Der uns in alle Wahrheit führen wird – und das Produkt ist für die Kanonisten ein einziges Buch -  welch ein erbärmliches Zeugnis! Ist es hingegen nicht vielmehr so, daß wenn die gesamte Göttliche Wahrheit aufgeschrieben würde, die ganze Erde diese Bücher nicht fassen würde?

Die Kirchenlehre hat nicht nur viel Unkenntnis im Gefolge, sondern auch eine nicht geringe Portion Dummheit. Wie kann man eine Lehre vertreten, wo derart viele und offensichtliche Widersprüche, trotz der Aufforderung Pauli, jedermann soll prüfen, wie er im Glauben ist, nicht aufgedeckt werden?

Mit dieser wohl für immer unbeantworteten Frage kommen wir zum Schluss. Wir sind davon ausgegangen, daß die Kernaussage des Neuen Testamentes lautet: "Jesus hat am Kreuz die Menschen  von der Sünde erlöst" von den Kanonisten falsch ausgelegt wird und wir stellen fest, daß Jesus am Kreuz nicht unsere Sünden vergeben hat, sondern "nur" die Erbsünde Adams, also uns von der Knechtschaft der Sünde erlöst, von der Gefangenschaft in der Finsternis und damit vom Tod freigemacht hat. Das bedeutet, daß Er uns den Weg zurück ins Paradies wieder geöffnet hat – ins Paradies auf dieser Erde, wohlgemerkt! Welche Konsequenz dieser Sachverhalt für uns – und besonders jetzt in dieser finalen Endzeit! – hat, darüber werden wir uns in der Folge unterhalten. Wir werden sehen, wie die gnostische Auslegung der Heiligen Schrift die ganze Bibel umfaßt und darüber hinaus auch andere Schriften sofort und präzise auf die der Bibel zugrundeliegenden Wahrheit geprüft werden kann. Wir werden sehen, daß der Glaube nicht nur auf Hoffnung beruht, sondern daß er seine Kraft auch in Wirklichkeit offenbart. Auch werden wir auf die Frage eingehen, was denn mit den Sünden, die wir getan haben und (hoffentlich nicht) noch tun werden, geschieht. Sind sie trotzdem vergeben, auch wenn Jesus immer wieder gesagt hat: "Gehe hin und sündige nicht mehr!"?

Und hier gehts zum 2. Teil!





Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.




Mittwoch, 4. Juli 2012

Fremde Stimme im Inneren


Im letzten Aufsatz haben wir darüber gesprochen, dass einige (bzw. viele) Glaubensgeschwister grosse Bedenken haben, dass, wenn wir in der Stille sind und auf Gottes Stimme achten, sich der Feind des Lebens kundtun kann. Ebenso hört man diesen Einwurf auch, wenn man über (Neu)Offenbarung spricht. Dann sind die Bibelverse über die Warnung vor falschen Propheten nicht weit und unüberhörbar. Das ist der Hauptgrund, weshalb in den Freikirchen (Neu)Offenbarungen grundwegs abgelehnt werden.  

Interessant ist, dass genau jene, welche sich sicher sind, wiedergeboren und dadurch mit der Gabe der Geisterunterscheidung gesegnet zu sein, die grösste Furcht haben, dem Teufel auf den Leim zu kriechen. Wenn man aber diese Geistesgabe wirklich hat, ist jede Furcht von falschen Propheten unbegründet, weil ja eine sofortige Erkenntnis, was echt und was falsch ist, stattfindet. Die falschen Einflüsse können somit ohne weiteren Schaden ignoriert werden und das Gute darf man behalten.

Unter diesem Gesichtspunkt können wir klar erkennen, was es mit der Furcht von falschen Einflüssen auf sich hat. Wer dieser Furcht erlegen ist, wer Bedenken hat, in der Stillen Zeit - ein spiritueller Akt -  vom Feind heimgesucht zu werden, der tut wirklich gut daran, Bedenken und Furcht zu haben!

Furcht, wie der Zweifel überhaupt, ist die Frucht des Unglaubens. Unglauben und damit Zweifel ist niemals in einem reinen Herzen zu finden, sondern in einem unreinen, dort wo der Weltgeist herrscht. Weil nun die Seele genau weiß, dass sie für den Weltgeist noch offen ist und dieser seine Einflüsse geltend machen kann, kann sie auch mit dem reinen Glauben und mit dem Vertrauen auf die Göttliche Gegenwart noch nicht klarkommen.  

Seelen mit Furcht vor den teuflischen Einflüssen und der Möglichkeit, diese nicht zu erkennen, zeugen von einer noch zu grossen Abhängigkeit von den Sinnesreizen und damit von der Weltlust. Um ganz im Klartext zu reden: Wer noch Furcht vor der falschen Stimme im Herzen hat, mag gegebenenfalls errettet sein, aber von einem reinen Herzen und reiner Seele noch keine Spur! Wer zu Seinen Schafen gehört, der wird Seine Stimme sofort erkennen und weiß ganz genau, wenn der Geist Gottes sich im Herzen bemerkbar macht. Hier sieht man einmal mehr, welche Früchte die Heiligung allein durch den Glauben trägt! Wer nicht selbst für die Reinhaltung der Seele mittels der Kraft Gottes bemüht ist, wird niemals sagen können, "Nicht ich lebe, Christus lebt in mir".

Hier folgt eine Kundgabe von Bertha Dudde, und es wird sich zeigen, wo Du, mein Freund, stehst. Wirst Du am Ende sagen müssen, daß diese Kundgabe dem Okkultismus Tür und Tor öffnet, dann musst Du mit Deinem Glaubensleben noch zünftig über die Bücher gehen müssen. Wir aber, die wir auf dem Heiligungsweg sind, finden mit dieser Kundgabe eine weitere Bestätigung dafür, daß eben nicht der Glauben allein den Geist im Herzen wachsen lässt.



Die Ausgießung des Geistes

Bertha Dudde (Bd 7822) 

Die Ausgießung des Geistes erfordert gewisse Bedingungen, die erfüllt werden müssen, denn Mein Geist kann sich nur ergießen in ein geöffnetes Gefäß, das so zubereitet ist, daß Mein Geist in dieses einströmen kann. Und diese Zubereitung wieder erfordert eine Seelenarbeit, die der Mensch an sich vollzogen haben muß, oder auch: Der Mensch muß Mir Selbst eine Wohnstätte bereitet haben, weil unbedingt Meine Gegenwart nötig ist, um Mich äußern zu können durch Meinen Geist. Der Geistesfunke schlummert zwar in einem jeden Menschen, doch er muß zum Leben erweckt werden, es muß die Bindung hergestellt werden mit dem Vatergeist von Ewigkeit, damit er sich nun auch äußern kann. Und es wird die Bindung hergestellt, es wird der Geistesfunke zum Leben erweckt, wenn der Mensch in der Liebe lebt, wenn er also durch Liebewirken Mich Selbst zu sich zieht, Der Ich die Liebe bin .... Es muß der Mensch seine Seele entschlacken von allen lichtundurchlässigen Hüllen durch die Liebe, dann bereitet er sich selbst also zu, er macht sich selbst zu einem Aufnahmegefäß des göttlichen Geistes, er erfüllt die Bedingungen, die eine Ausgießung des Geistes zur Folge haben. Und er muß glauben, daß sich Mein Geist auf ihn ergießet, daß der Vater Seinem Kind gegenüber Sich äußern will und kann .... Und er wird wieder nur glauben, wenn er sich zur Liebe gestaltet hat .... denn erst, wenn er an ein Wirken Meines Geistes in ihm glaubt, wird er auch lauschen nach innen, um zu hören, was ihm dieser Geist vermittelt. Solange dieser Glaube fehlt, wird er niemals von einer „Gabe des Geistes“ sprechen können, er wird einfach die Kräfte, die in ihm schlummern, nicht erwecken, und also werden sie sich auch nicht äußern können, wenngleich sie in ihm sind. Die Liebe zwar wird bald sein Denken erleuchten, weshalb ein liebender Mensch auch bald zum Glauben kommen kann, wenn sein Streben geistig gerichtet ist und er in Meinem Willen zu leben sich bemüht. Doch Mein Geist drängt sich nicht vor .... es wird niemals ein Mensch Meines Geistes Stimme vernehmen, der nicht bewußt die Bindung mit Mir herstellt, um Mich zu hören .... Denn das Lauschen nach innen ist erforderlich, will er Mich vernehmen und weisheitsvolle Belehrungen entgegennehmen, die ihm nur der Geist aus Mir vermitteln kann. Und gerade der Glaube an das Wirken Meines Geistes ist den Menschen verlorengegangen, so daß sie einem ganz natürlichen Vorgang, der den Menschen nur Meine große Liebe beweisen sollte, völlig ungläubig gegenüberstehen, wenngleich Ich Selbst ihnen die Verheißung gab, bei den Menschen zu bleiben und sie in alle Wahrheit einzuführen .... Sie verstehen diese Verheißung nicht, ansonsten sie daran glauben würden und Meinem Wort größere Bedeutung zubilligen, das ihnen von oben ertönt oder durch Meine Boten ihnen vermittelt wird .... Mein Geist benötigt nur ein zubereitetes Gefäß, auf daß Er Sich in dieses ergießen kann .... Dann aber beweiset Er Sich euch auch, Er spricht zu euch, wie ein Vater zu seinen Kinder redet, und Er wird euch jederzeit Aufklärung geben, wenn ihr geistig von Ihm belehrt zu werden begehret. Aber Er kann Sich nicht äußern, wo Liebe und Glaube fehlen, wo der Mensch noch nicht die Seelenarbeit geleistet hat, daß er sich selbst zur Liebe gestaltet und aller Schlacken seiner Seele schon ledig geworden ist. Denn Ich kann nur Wohnung nehmen in einem reinen Herzen, das liebeerfüllt ist und Meine Gegenwart ertragen kann .... Wo aber diese Voraussetzungen vorhanden sind, dort weile Ich und beweise auch Meine Gegenwart .... Ich gieße Meinen Geist aus über alles Fleisch .... Ich lehre und tröste, Ich führe die Menschen ein in die Wahrheit, Ich bleibe bei ihnen, bis an der Welt Ende ....



Amen