Mittwoch, 29. Dezember 2010

Die Sphäre des Menschen (1/2)

(Ein Auszug aus meinem Büchlein "Das Himmelreich ist in uns")

Nun wollen wir einen kleinen Abstecher machen und die Sphäre des Menschen beschauen. Wie groß ist diese und wer sind dessen „Bewohner“ und Besucher? Diesen und anderen Fragen werden wir auf den Grund gehen müssen, um richtig verstehen zu können, warum wir den Weltsinn, das Vergängliche, unser Ego Hochmut) und die Fleischbegierde meiden sollen um unsere Seele und damit unseren Tempel rein zu machen und rein zu halten.

Du wirst jetzt fragen, wie groß unsere geistige Sphäre oder unsere Aura sei. Diese Frage ist kaum zu beantworten, weil sich die räumliche Ausdehnung von Situation zu Situation wieder ändert. Im Geistigen gibt es keinen bestimmbaren Raum, wie es auch keine messbare Zeit gibt. Aber so für Deine erste Forschungen zu diesem recht interessanten Thema darfst du einmal annehmen, dass deine Sphäre etwa deinen mit dem Fleischauge sichtbaren Bereich einnimmt. Wenn du aber nachts im Bett liegst, dazu noch im Dunkeln, und du denkst an deinen Onkel in Amerika, so tritt natürlich dieser Onkel sofort auch in deine Sphäre. Desgleichen mit deinen verstorbenen Verwandten oder Bekannten, wenn du in Gedanken bei ihnen verweilst. Du siehst, deine Sphäre hat keine genau definierten Grenzen. Das kann auch nicht sein, weil die Sphäre, Aura, Od oder wie man diese auch bezeichnen will, eben geistig ist und etwas Geistiges lässt sich niemals mit materiellen Grenzen und hohen Zäunen umschliessen.

Schon kommen wir zur zweiten Frage: Was beinhaltet denn nun diese unsere Sphäre? Diese Frage ist überaus wichtig, denn auch vom Verstehen in dieser Sache hängt so vieles in unserer geistigen Entwicklung ab.

Die Sphäre des Menschen beinhaltet keineswegs nur Licht – etwa weisses , braungelbes oder gar beinahe schwarzes. Wie diese Farben zustande kommen, werden wir in Kürze erfahren. In der Sphäre des Menschen halten sich verschiedene für uns unsichtbare Bewohner auf. Solche die dauernd bei uns Wohnung genommen haben, also immer da sind, so lange wir in diesem Fleisch auf der Erde wandeln und andere, die nur zeitweise Gäste bei uns sind.

Da sind zuerst einmal die reinen und weisen Engel. Sie sind ganz nah, ja eben im Herzen, denn dort ist das Himmelreich. Die Engel, namentlich die Schutzengel, sind uns von der Göttlichen Allmacht für unser ganzes Leben auf dieser Erde zugeteilt. Die einzelnen Lehrengel wirken ebenfalls direkt in unserem Herzen, es sind aber nicht zwangsläufig immer dieselben während unseren ganzen Erdenaufenthaltes.

Dann gibt es zweitens die Friedensgeister. Diese Friedensgeister, welche sich normalerweise in höheren Luftregionen aufhalten, können, wenn sie schon reinerer Natur sind, sich bei den etwas reiferen Menschen aufhalten und dort nützliche Dienste im Namen des Herrn verrichten. Die Anzahl (in Legionen) variiert sehr stark von Mensch zu Mensch und wieder von Situation zu Situation. Menschen mit vorwiegend weltlichen und unreinen Gedanken werden von ihnen gemieden, und wo Gedanken der Liebe und des Friedens sind, dort halten sie sich in grösserer Anzahl auf.

Dann haben wir drittens reinere und unreinere Naturgeister mit den unterschiedlichsten Reifegraden als Besucher und/oder Langzeitgäste bei uns. Die „Versammlung“ dieser Naturgeister ist sehr stark abhängig von der Natur unserer Gedankenwelt. Die Art dieser Geister vermag dann wiederum sehr wohl Einfluss auf unser Denken und Empfinden zu nehmen. Sie hocken vielfach in den Eingeweiden des menschlichen Körpers und melden sich dort mit ihrem Drängen für die Erfüllung der Lust ihrer entsprechender Art. Magenkrämpfe nach „erfolgreichem Ärger“ geben ein deutliches Zeugnis ihrer meist unreinen Anwesenheit. Mit diesen und den nächsten haben unsere Schutzengel am meisten zu tun, um diese im Zaume zu halten, damit sie es nicht allzu bunt mit den noch geistig blinden Menschen treiben.

Viertens sind die Seelen verstorbener Personen zu erwähnen, die ebenfalls in unterschiedlichen Reifegraden, allerdings mehr als Zuschauer denn als aktiv Agierende so eine Art Zaungäste sind. Wir unterscheiden hier die etwas reiferen, welche wie gesagt, eher Zuschauer der Szenen im weltlichen Leben sind, denn diese haben doch wenigstens etwas Respekt vor dem eigenen freien Willen des Menschen. Die anderen, die unreinere Spezies dieser Seelen, neigen jedoch eher dazu, Einfluss auf unser Denken und tun zu nehmen. Die ganz Bösen versuchen auch oft, richtige Zwänge auf das Empfinden und Denken der Menschen auszuüben, was nicht selten schlimme Folgen haben kann.

Dann sind fünftens noch die Dämonen zu erwähnen. Diese aber sind ausschliesslich - wenn überhaupt – bei reinen Weltmenschen zu Hause. Keine Angst, Dämonen halten sich sozusagen nie in und bei den Menschen auf, die mit aufrichtigem Herzen eine Verbindung mit Jesus eingegangen sind, unabhängig vom Reifegrad. Unsere Schutzengel haben nicht nur die Aufgabe uns vor materiellen Unglücken zu bewahren, nein, viel mehr sind sie beschäftigt mit dem Kampf gegen die Einflüsse der Geistesmächten, welche uns schaden möchten. Nur durch ausdrückliche Zulassung des Herrn darf uns der Eine oder Andere mal eine Falle stellen.

Die unreineren Naturgeister sind natürlich stets bemüht, uns zu foppen, uns auf die Probe zu stellen. Diese Art Geister sind es auch, welche uns vor allem in die Fleischbegierde ziehen und das Pferd unseres Ego reiten. Aber nicht nur diese, sondern auch unreine Seelen Verstorbener haben in etwa die selben Interessen. Sie ziehen den Menschen ins materielle Leben und lassen ihn nur schwer los. Sie wirken auf den Verstand, können nicht selten weltliche Erkenntnisse vermitteln, und sind bestrebt den Menschen vom Glaubensweg abzuhalten weil Ihnen dieser den Lebensraum der Sünde entziehen würde.

Ich sprach vorhin von den unreinen Seelen. Was ist dann mit den reineren? Diese haben mehr oder weniger eine Zuschauerrolle. Je mehr eine Seele im Leib zunehmend einen höheren Reifegrad einnehmen kann, so vermehren sich die Legionen dieser etwas besseren „Zuschauer“. Denn das sind meist Seelen, welchen im Jenseits erst bewusst geworden ist, dass sie einiges im Erdenleben verpasst haben und können nun natürlich auf diese Art etliches lernen und nachholen. Diese sind in der Regel wie schon gesagt, passiv und gleichen etwa den Zuschauern in einem Stadion. Diese können auch nicht aktiv in den Kampf eingreifen, können sich höchsten mit Lärm ihrer Hoffnung auf den Ausgang des Geschehens bemerkbar machen. So auch diese Seelen, von denen auch bis zu Legionen bei uns sein können, sie hoffen sehr und stetig mit ihrem ganzen Empfinden, dass sie in uns Gotteskinder immer wahre Vorbilder der Liebe und des Erbarmens live miterleben können. Auch sehen sie im Gegensatz zu uns Menschen, die für uns unsichtbaren Auswirkungen unserer Liebestaten immer sofort und in „Realtime“, also eins zu eins.

Nun kommen wir zur wichtigsten Frage überhaupt, was unser Thema betrifft. Diese lautet: Haben wir einen Einfluss auf die Zusammensetzung der Besucherschar in unserer Sphäre?

Die Antwort lautet ganz klar: Ja, auf jeden Fall mit Ausnahme der Schutz- und Lehrengel, welche der Herr selbst nach seiner Göttlichen Ordnung bestimmt. Mit allem, womit unsere Gedankenwelt beschäftigt ist, nehmen wir direkt und sofort Einfluss darauf, welche Seelen und Geister sich bei uns wohlfühlen. Unsere Liebe, unsere Neigungen, unsere Aufmerksamkeiten und unsere Interessen ergeben die Art und Weise unserer Gedankenwelt und dies ist dann die Umgebung, welche den betreffenden Seelen und Geistern zusagt.

Führen wir ein Leben in der Stille und Ruhe, welches nichts anderes sucht, als mit der uns vom Herrn verliehenen Liebe andern Menschen Gutes zu tun und uns selbst hintanstellen und allen anderen die weltlichen Vorteile zu überlassen, so haben wir andere Geistesmächte in und bei uns, als wenn wir stets wieder den Fernseher laufen lassen und mit Interesse das Tagesgeschehen, die Politik, Unterhaltungen, Theater (Lug- und Truggeister) oder Sport uns einverleiben. Das Interesse an diesen Vergänglichkeiten öffnet den unreinen Naturgeistern und Seelen Tür und Tor. Die Reinen verabschieden sich, weil ihnen diese Umgebung nicht gefällt und die Unreinen haben ein ihnen wohlgefälliges Haus gefunden. Unsere Liebe oder unser Interesse ist immer eine Folge unserer Gedanken, und wieder umgekehrt, unsere weiteren Gedanken sind immer wieder eine Folge unserer Interessen. Wenn sich die unreinen Geister und Seelen in ihrem Haus (also in unserer Seele oder Sphäre) nach ihrem Wohlgefallen bewegen dürfen und wir selbst Gefallen daran haben, so sind wir bald nicht mehr Herren unser selbst, sondern wir unterliegen vielen bewussten und unbewussten Zwängen (Süchte, Leidenschaften, Begierden, Phobien, Manien und schlussendlich den Depressionen).

Mittwoch, 22. Dezember 2010

Wie Werner Wegemut das Lieben lernte

Eine Weihnachtsgeschichte von Martina C.Gruber

In einem ganz verschneiten Park, in dem sich viele Bäume ringen, steht unter einer großen Tanne auch eine Sitzbank. Noch ist sie leer und es ist die einzige, die nicht ganz verschneit ist. Einige Meter entfernt kommt ein älterer Mann – so Ende fünfzig – mit langsamen und schwerfälligen Schritten den verschneiten Weg entlang, bis er genau vor dieser Bank zu stehen kommt. Es scheint als ob er lange überlegen müsste, ob er sich setzen wolle oder nicht. Dann setzt er sich endlich doch. Obwohl elegant gekleidet und mit einem Spazierstock ausgestattet, macht er einen eher verlorenen Eindruck. Sein Gesicht ist von tiefen Furchen gezeichnet und spiegelt eine gewisse Bitterkeit wieder.


So scheint der Mann mit schweren Gedanken beschäftigt, die seinen Rücken sehr gebeugt halten. Es ist schlimm für ihn, denn er ist schwer geschlagen und die Trübnis seines Herzens ist in einem tiefen Seelenkampf zu erkennen. Und was alles noch schlimmer macht – es ist Weihnachtsabend ! Im Grunde besitzt er alles was er wollte und noch mehr. Und dennoch ist sein Leben unerfüllt und kalt geblieben. Er ist so in seine Gedanken vertieft, daß er gar nicht bemerkt, daß sich noch jemand der Bank genähert hat. Es ist ebenfalls ein Mann, der sich unbemerkt hinzugesetzt hat. Beide Männer schweigen.

Ärgerlich und frustriert, aber auch mit Traurigkeit im Herzen, hackt der gutgekleidete Mann mit dem Stock auf den verschneiten Boden ein lautes Seufzen dringt aus seinen schmalen Lippen. „Ist wohl ein schwieriges Leben, das sie haben – wollen Sie darüber reden?“ sagt eine sehr herzliche Stimme. Jetzt erst bemerkt der alte Mann, daß er nicht alleine ist. Irgendwie ist er von der Herzlichkeit der Stimme berührt, obwohl er lieber allein geblieben wäre. Er schaut noch immer nicht von seinem aufgehackten Boden auf.

„Ist nicht der Rede Wert!“ entgegnet er, sich um Stärke bemühend, was jedoch eher als Härte ankommt. Noch immer auf den Boden starrend. „Ich würde ihnen gerne helfen! Mein Name ist Pit!“ sagt wiederum der andere Mann und seine Stimme bekommt etwas ganz Warmes.Nun ist der alte Herr doch herausgerissen aus seinen trüben Gedanken und er blickt den anderen erstaunt an.

„Werner Wegemut!“ stellt er sich knapp vor. Rau ist seine Stimme und Bitterkeit schwingt mit. Neben sich erblickt er einen Mann – Mitte vierzig – mit äußerst verschlissenen Hosen und einer völlig abgetragenen Jacke, die nicht ganz sauber erscheint. Eine Mütze die er tief ins Gesicht gezogen hat und einen dicken langen Schal. Mit einem Blick erkennt er, daß dieser Mensch auf der bedürftigeren Seite des Lebens zu stehen scheint.

Erwartungsvoll schaut Pit den Werner an und sagt nochmals: „Schwere Probleme?“ Wieder schaut Werner auf seine Stiefelspitzen und bohrt mit dem Stock weiter. „Weihnachten!“ sagt Werner. „Jedes Jahr das selbe! Erst bis Mittag arbeiten und dann alleine zu Hause!“ Und Jahr für Jahr sei das alles nur noch trostloser geworden. Nicht daß es an irgend etwas fehle. Werner erzählt davon, daß er ein Großindustrieller sei, der viele Mitarbeiter beschäftige und in einer großen Villa lebe. Autos und Swimmingpool – alles sei vorhanden ... und doch ... er sei nicht glücklich. Nichts als Einsamkeit. Pit schaut ihn mitfühlend an und nickt ihm zu. Er rückt näher an Werner heran und klopft verständnisvoll auf seine Schulter.

„Es ist schwer, wenn man keine liebevolle Familie um sich hat!“ sagt er und nickt wieder. Werner nickt ebenfalls. „Hatte eben nie Zeit dafür!“ Pit holt eine Tasche hervor und greift Shinein um ein Stück Käse und ein Stück Brot heraus zu ziehen. „Schon zu Weihnacht gegessen?“ fragt er und bietet Werner auch ein Stück davon an. „Schön, daß ich heute nicht alleine hier sitzen muß – sonst bin ich immer allein!“ „Sie sind immer hier?“ fragt Werner erstaunt. „Haben Sie denn kein Zuhause?“ „Nein!“ entgegnet Pit. Und auf die Frage, wie das denn so schlimm gekommen sei, erzählt er von seinem Schicksal. Dass er früher als Lehrer gearbeitet und ganz gut verdient habe. Auch sei er mit einer wunderbaren und auch schönen Frau verheiratet gewesen.

Aber eines Tages habe er von der Polizei einen Anruf erhalten, bei dem ihm mitgeteilt worden sei, daß seine Frau an einem Autounfall gestorben sei. Er hatte seine Frau Ruth so geliebt. Pit schweigt einige Minuten – Werner schweigt mit. Erschüttert ist er über die Tragik von Pit´s Lebensgeschichte. „Daran sind Sie dann wohl zerbrochen!?“ fragt Werner dann doch. „Ja, und dann habe ich auch noch die Arbeit verloren, weil ich zu viel getrunken habe. Und seit einigen Wochen lebe ich auf der Straße und schlafen lege ich mich meist in der Lagerhalle hinter dem Parkgelände!“ Davor sitze er aber meist hier auf gerade dieser Bank, weil die große Tanne mit ihren langen Armen alles so wunderbar trocken hält. Ja, sogar Geborgenheit vermittle ihm dieser Platz.

Und das sagt er mit einer Stimme die trotzdem mit einer inneren Wärme erfüllt ist. Werner ist erschüttert. Dagegen kommt er sich wie ein dummer Narr vor. Einer der sich über den goldenen Käfig beklagt, in dem er in Luxus schwelgt. „Aber wie kommt es, daß Sie so aufrecht sind. Sie haben nichts!“ ruft er erstaunt !Und Sie wollen mir helfen!?“ Ernst aber bedeutungsvoll antwortet Pit auf diese Frage: „Heute scheint es zwar noch immer schlimm; und doch hat sich in meinem Leben etwas wesentliches geändert. Ich hatte nämlich ein wunderbares Erlebnis!“ „Es war wieder mal ein Tag gewesen an dem ich zu viel getrunken hatte und hier unter diesem Baum schlief. Zuvor hatte ich wie immer mit Gott und der Welt gehadert.

Doch irgendwie kam mir in den Sinn doch mal mit Gott zu reden und ich betete insgeheim. >Gott – wenn es Dich wirklich gibt, so hilf mir bitte endlich. Aber ich glaube das ist vergebliche Liebesmüh Dich zu bitten!< Dann schlief ich ein.“ erzählt Pit und fährt fort. „Plötzlich schien ich einen Traum zu haben. Alles um mich herum war von Liebe umgeben und ein warmes Licht strahlte mich an. Auch war ein wunderbarer Gesang zu hören. Und plötzlich stand da ein Engel vor mir. Zwar hatte er keine Flügel wie man meist denkt, aber ich wusste einfach daß es ein Engel Gottes ist.“

„Pit – sagte er mit einer starken, aber sehr warmen Stimme. Gott schickt mich zu Dir! Er hat Deine Klagen wohl gehört und sein Herz hat Dich in Liebe angenommen. Er hat eine Botschaft für Dich!“ „Sei getröstet! Gott liebt Dich und hat Dich nicht vergessen! Seit er Dich erschaffen hat, bist Du sein Kind und bist vielfach von ihm und den Seinen geliebt und gesegnet“ „Er sagt Dir: Sei geduldig, denn ich werde Dir einen senden, der noch ärmer ist als Du – denn auch er weiß nichts von meiner Liebe! Hilf ihm und Dir ist geholfen!“ „Und dabei durchströmte mich auf wundersame Weise ein so tiefes Gefühl der Liebe, die alles in mir verwandelte und in Zuversicht einhüllte. Ich fühlte, daß ich etwas besonderes für Gott war – wie alle seine Kinder! Und ich fühlte mich durch und durch geliebt! Dann verblasste die Erscheinung – doch das Gefühl geliebt zu sein, blieb.“

„Das ist nun einige Wochen her!“ Pit schweigt nun wieder. „Gott!“ sagt Werner „an den glaube ich schon lange nicht mehr! Ich habe mir immer selbst geholfen und damit ein Vermögen gemacht!“ Einen Moment herrscht wieder Stille, dann redet er weiter, mit sehr ernstem Ton: Aber glücklich gemacht hat es mich nicht und heute ist es besonders schlimm!“ Zwischendurch nickt Pit und lässt Werner weiter reden. „Was kann ich denn noch vom Leben erwarten – ich habe alles und doch habe ich nichts! Ich habe keinen mit dem ich dieses Leben teilen kann. Und was ist das schon für ein Leben?“ Werner wird klar, daß er am wahren Leben vorbeigelebt hatte. Pit nickt verständnisvoll und klopft ihm wiederum sanft auf die Schulter.

„Es fehlt Ihnen die Liebe! All der Reichtum ist kalt ohne die wärmende Liebe und ohne all das mit anderen zu teilen!“ Und nachdenklich sagt Pit noch hinzu: „Ich wünschte mir, der Engel wäre auch Ihnen erschienen und ich könnte das mit Ihnen teilen was er mir wunderbares brachte!“ Wieder ist der Industrielle tief berührt von der Herzlichkeit dieses armen Menschen. Und plötzlich erkennt er, daß in Wahrheit ER der arme ist. Viel ärmer als Pit. Und er erkennt, daß er ein neues Leben beginnen müsse, in dem die Liebe vorherrschen muß. „Haben Sie schon zu Weihnachten gegessen?“ fragt diesmal Werner, der an sein üppiges Weihnachtsmahl denkt, das daheim auf ihn wartet. „Und haben Sie die Freundlichkeit eines meiner Gästezimmer zu benutzen?“

Pit strahlt vor Freude und nimmt die Hand die ihm gereicht wird dankbar an. Die beiden stehen auf und gehen Werners Villa entgegen. Dabei bereden die beiden vieles und Werner ist plötzlich ganz froh zumute, als er sich entschließt Pit wieder auf die Beine zu helfen. Auch hofft er etwas über Gott zu erfahren und noch mehr lieben zu lernen. Doch den ersten Schritt hatte er ja schon gemacht.Die beiden Männer machten auch später noch viel gemeinsam und wurden die besten Freunde.

So wurde die Niederkunft Gottes auf Erden auch nach zweitausend Jahren wiederum für zwei Menschen – zum wahren Fest der LIEBE, der Freude und des Friedens!

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Advent

"… bezeichnet die Jahreszeit, in der die Christenheit sich auf das Hochfest der Geburt von Jesus von Nazareth, Weihnachten, vorbereitet. Die Christen gedenken der Geburt Jesu und feiern sie als Menschwerdung Gottes. Zugleich erinnert der Advent daran, dass Christen das zweite Kommen Jesu Christi erwarten sollen". Soweit die treffende Erklärung von Wikipedia

Unser Endzeitsystem hat es verstanden, dieses Hochfest des Gedenkens an die Menschwerdung Gottes mit allen Gemütsbewegungen für sich zu vereinbaren, und die ganze Jahreszeit nach Strich und Faden zu kommerzialisieren. Geschenke für Menschen, welche eh schon alles haben und kulturelle Events mit tiefgehenden Emotionen, das ist alles andere als es die Absicht und der Sinn der Menschwerdung Gottes war und ist. Der äußerliche Rummel ist die Antwort des Gegners des Lebens, damit ja niemand Zeit findet, der Bedeutung der Menschwerdung Gottes, der Geburt Jesus Christus zu gedenken und vielmehr noch diese Geburt Christi in sich selber zu erleben.

Und genau das ist für mich der Advent. Die Vorbereitung der Geburt Jesu im Herzen eines jeden Menschen. So wie Jesus in einem Stall, einer Behausung von Tieren geboren wurde, genau so will Er in einem jeden Menschenherzen geboren werden, das ja ebenfalls einer Behausung von zum Teil noch wilden Tieren gleicht. Da, wo tierische Triebe, Leidenschaften und Begierden herrschen, da ist Seine Geburtsstätte und da möchte er diesen Stall, beziehungsweise dieses Herz umwandeln in einen Tempel Gottes.

Hier, wo Jesus im Herzen geboren wird, hier ist das Zweite Kommen Jesu. Es ist die Liebe zu Gott, zu Jesus, welche Ihn ruft, die Liebe, welche Seinen Weg bereitet, Gestalt anzunehmen und ein sehr lebendiges Leben zu leben. Der Mensch, in wessen Herzen Jesus geboren ist, erlebt hautnah die Wiederkunft Jesus Christus. Eine andere Wiederkunft Jesus gibt es nicht und wird es nicht geben. Es sind die klugen Jungfrauen, welche die Adventszeit nutzen, die Lampen mit Öl zu füllen, was bedeutet, dass der innewohnende Geist durch und mit der Liebe zu Gott erweckt sein will. Natürlich ist diese Adventszeit nicht an die Jahreszeit gebunden, sondern findet immer statt.

So wollen wir in diesen Tagen in der Stille mit Dankbarkeit und Demut Seiner Menschwerdung gedenken. Unsere Sehnsucht soll dabei darauf gerichtet sein, dass in uns Christus Gestalt annimmt, das heißt, dass die Liebe zu Gott und daraus hervorgehend die Liebe zu unseren Nächsten für das ganze Umfeld sicht- und spürbar wird.

Allen meinen Lesern wünsche ich die Kraft, den weihnächtlichen Zwängen unseres Systems energisch zu entfliehen und diese heilige Zeit besonders für die Stille zu nutzen. Lasse den Fernseher und den Radio (solltest Du unbegreiflicherweise immer noch welchen haben!) für zwei Wochen kalt und gehe in die Stille, werde Dir bewusst, dass und wie Christus in Dir lebt. Behalte dies immer im Bewusstsein und schon bald spürst Du Seine Heilige Gegenwart!

Das ist Weihnachten – nicht nur an Weihnachten!

Eine gesegnete Weihnacht für Euch alle und Euren Angehörigen!

(Am nächsten Mittwoch erscheint ein Gastbeitrag von Martina C.Gruber)

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Eine Entsprechung vom Kreuz

Einmal erhielt ich ein klares Gesicht, das ich nicht mehr vergessen kann. Es ist eine Entsprechung vom Kreuz. Alles was wir mit dem fleischlichen Auge sehen, ist eine Entsprechung des Geistigen, denn im Materiellen existiert nichts, was nicht auch im Geistigen existiert. Weil das Geistige aber niemals mit Worten verständlich erklärt werden kann, so dienen Bilder als eben diese Entsprechungen.

Das Kreuz besteht aus dem Stand- und dem Querbalken. Diese beiden Teile entsprechen der Liebe von und zu Gott sowie der Liebe zum Nächsten. Der Standbalken ist in die Erde gepflanzt, bzw. kommt aus dieser hervor, was besagen will, dass die Liebe Gottes in unsere Materie, dem sündigen Fleisch bereits eingepflanzt worden ist. Aus unserem Fleisch, aus unserer Weltliebe und aus unserer Fleischbegierde entspriesst durch Seine Gnade die weitaus höhere Liebe zu ihm. Wird nun die Fleischeslust, die Leidenschaften und die argen Gewohnheiten in uns durch unser Wollen und der Kraft Gottes überwunden, so wächst die Liebe zu Gott stets mehr und mehr. Haben wir einmal die Welt in uns besiegt, so kräftigt sich die Liebe zu Gott von selbst, und wenn sie gepflegt wird wie ein zartes Pflänzchen, so wächst der Geist Gottes sicht- und spürbar in der Seele.

Wenn einmal diese Liebe ein gutes Mass erreicht hat, und wie beim Standbalken des Kreuzes plötzlich der Querbalken ersichtlich wird, so beginnt auf einmal die Nächstenliebe in uns zu wachsen. Die wahre Nächstenliebe sitzt nicht im Verstand, also im Kopf, sondern allein im Herzen, das heißt in der reinen Seele. Das erkennt man daran, dass wir vergebende und barmherzige Gefühle entwickeln, was ein untrügliches Zeichen vom Wirken des Geistes Gottes ist. Wir selbst können niemals von uns aus die reine, wahre und selbstlose Nächstenliebe leben, dies kann nur Jesus alleine. Und wenn Sein Geist in uns ist, so lebt eben dieser Geist Jesu in uns und lebt diese Nächstenliebe.

Den Querbalken des Kreuzes könnten wir nun endlos verlängern bis er die ganze Erde umfasst. Dies ist eine Entsprechung auf die ausgebreiteten Arme Jesu, als Er sprach: „Kommet her alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch erquicken.“ So lieben wir auch durch diese Seine Liebe alle Menschen des ganzen Erdkreises, egal welche Nationen, Rassen, Farben und Glauben sie sind. Ebenfalls lieben wir die Menschen ob sie gute, böse oder kriminelle sind. Alle sie sind Geschöpfe Gottes und haben dasselbe Gottesfünklein im Herzen, das ja erweckt werden möchte.

Das Kreuz zeigt uns aber noch mehr. Da, wo die Liebe zu Gott und die Liebe zum Mitmenschen zusammenkommen, also im Schnittpunkt des Kreuzes, da schlägt Gottes Herz. Wo diese Liebe ist, da ist die Quelle des Lebens. Es ist aber auch das Ziel des Lebens. Wessen Seele von dieser heiligen Liebe erfüllt ist, von dessen Lenden wird das lebendige Wasser strömen. Hier ist der Brunnen, der den Durstigen stillt, dass ihn nicht mehr dürstet. Sagt nicht Jesus eben deshalb: „Du sollst Gott lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken“? Und sagt Er nicht gleichzeitig: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“?

Das Kreuz zeigt uns aber noch mehr. Da, wo die Balken enden, sind drei Punkte. Links, rechts und oben. Diese drei Punkte entsprechen dem Ausdruck der vollkommenen göttlichen Liebe: Sanftmut, Geduld und Demut. Wessen Seele von der reinen, wahren, selbstlosen und göttlichen Liebe durchdrungen ist, dessen Leben ist auch für den aussenstehenden Weltmenschen sichtbar. Und zwar

Im Sanftmut: Sanftmut ist das Gegenteil von Unmut oder gar Ärger. Sanftmut erduldet alles, hofft alles und ist voll Erbarmen denen gegenüber, welche uns etwas zu Leide tun, was es auch immer sei. Der Sanftmütige ärgert sich nie, weil sein Ego, sein Ich abgestorben ist, und er die Welt im Geiste der Liebe ersieht. Ja, er ist der Welt abgestorben und nur noch ein Gast und Fremdling auf dieser Erde.

In der Geduld: Die Geduld ist eine Gabe Gottes und damit eine Gabe des Geistes. Wie lange hat Gott mit uns Geduld? Ewig. Er hat so lange Geduld, bis wir selber uns mit eigenem und freiem Willen für Ihn entscheiden. Auch wenn wir fallen, immer und immer wieder den Anfechtungen erlegen, so dürfen wir immer wieder zu ihm kommen, bis der Geist Gottes in uns stärker und stärker werden kann. Gott verliert nicht die Geduld, sonst wäre es bald um uns geschehen. So soll diese göttliche Geduld auch durch uns den Mitmenschen gegenüber wirksam sein.

In der Demut: Demütig sein heißt gehorsam sein. Gehorsam sein heißt, den Willen des andern tun, auch entgegen unserem Willen. Die Demut ist der wichtigste Ausdruck der Liebe. Sind wir Gott gegenüber demütig und gehorsam, so suchen wir Seinen Willen zu tun, auch wenn es uns selbst schwerfällt. Wir unterordnen unseren Willen dem Seinigen. So gilt unser ganzes Bestreben, seinen Willen zu erfahren und zu erkennen. Das kann nicht durch Predigten, Freunde oder Bücher geschehen, sondern einzig und allein kann der Wille Gottes nur im eigenen Herzen gesucht und gefunden werden. Das gelingt aber nur demjenigen, der sich von der Welt gänzlich und konsequent losgesagt hat. Deshalb sagt Johannes in ungewohnt harten Worten: „Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist … Wenn jemand die Welt liebhat, so ist nicht die Liebe des Vaters in ihm“. Und gerade die Liebe des Vaters, also der Geist Gottes im Herzen, offenbart uns allein den Willen Gottes. Ach sollen wir den Mitmenschen gegenüber demütig und gehorsam sein. In dem wir ihren Willen (gemäss der Ordnung Gottes!) tun, können sie die Liebe des Vaters erkennen. Das ist die tätige Liebe, die den Geist Gottes in uns stärkt und auch Seine Kraft offenbar werden lässt.

Das ist das Kreuz in einer Entsprechung, nehmen wir es auf uns, jeden Tag! Möge es uns helfen, in der Liebe Jesu zu wachsen und das immer bewusster tun, was Er uns geboten und aufgetragen hat.

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Nur ein kleines Gärtchen

Zur Abwechslung gebe ich hier einen Brief von Ende 2008 wieder, der für einige Leser interessant sein könnte.


M. meiner lieben Schwester im Herrn,


Friede sei mit Dir!

Du hast mir erklärt und vor Ort gezeigt, wie die Gemeinde die Hälfte Deines kleinen Gärtchens zwecks einer Strassenkorrektion wegnehmen will. Es ist absolut begreiflich, dass Du darüber konsterniert bist, denn das übrigbleibende kleine Stückchen Land dient zu keinem vernünftigen Zweck mehr, höchsten dafür, einen kleinen Bonsai zu pflanzen.

Aber vom geistigen Standpunkt aus gesehen ist alles Materielle, Weltliche und Vergängliche eine Entsprechung fürs Geistige. Diese Sache kann nun zum Prüfstein Deines Glaubenslebens werden. Wenn das so ist, dann freue Dich, dass unser Heiland Dich Wert findet, Dich zu prüfen und an und mit Dir zu arbeiten.

Sieh, dieses Gärtchen, wie das ganze Haus, … ist doch in den Händen Gottes, denn Du selbst hast Ihm ja alles einmal übergeben. Er hat es Euch aus Seiner Liebe zur Nutzung überlassen. So steht es IHM nun frei, was Er mit Seinem Eigentum macht. So wie Hiob, welcher all seinen großen Reichtum stets in den Händen Gottes sah, sagte beim Verlust der gesamten Habe: „Der Herr hat‘s gegeben und der Herr hat‘s genommen. Der Name des Herrn sei gelobt.“ Hiob konnte das, weil er zur materiellen Welt, zum Vergänglichen ein absolut loses Verhältnis, dafür aber ein unerschütterliches Vertrauen zu Gott hatte. Genau so sollte es bei uns auch sein. Das Materielle, das Weltliche und Vergängliche darf uns innerlich nicht so sehr berühren, dass es noch irgendwelche Empfindungen guter oder unguter Art in uns aufsteigen lassen kann. Denn alles das ist Aussenleben, Leben des Fleisches, das eines Tages vergehen wird. Die einzige Liebe welche in uns sein darf ist die ungeteilte und stets wachsende Liebe zum Herrn. Wenn Er also will, dass Du ein bisschen Land abgeben musst, dann nimmst Du als ein Gotteskind das ohne Grollen und ohne Unmut im Herzen aus Seiner Hand. Kein Sperling fällt vom Dach und kein Haar von deinem Haupt ohne des Herrn Wille!

Alle Dinge dienen zum Besten, die Gott lieben … Auch dann, wenn wir im Moment den Sinn und Zweck der Dinge, die da geschehen nicht sofort einsehen, im Nachhinein erweist sich alles als einen Segen, wenn wir nur auf Ihn vertrauen und immer Ihn vor unseren (geistig noch blinden) Augen haben!

Jesus will, dass wir durch dick und dünn, gegen alles was da kommen mag, Ihm vertrauen. Er möchte uns frei machen von allem weltlichen und vergänglichen, das noch in uns ist. Deshalb dürfen wir uns nicht ans Materielle klammern und diese vergänglichen Werte und Besitztümer, die uns nur für eine kurze Zeit erfreuen können, verteidigen und uns daran klammern. Lassen wir alles los, das ist so wichtig! Alles was Welt ist und in der Welt ist, dürfen wir nicht lieben, nicht anhangen. Auch Johannes sagt zu uns: „Habt nicht lieb die Welt noch was ist der Welt ist. Denn wer die Welt lieb hat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters.“ Dasselbe mit andern Worten: Trauert nicht den verlorenen, vergänglichen Sachen nach, sonst wird der Geist Gottes (Liebe des Vaters) niemals in euch zunehmen können.

Jesus liebt Dich!

Nachtrag zu diesem Brief:


Die Gemeindeverwaltung hat sich später vom Vorhaben der Strassenkorrektion distanziert, und das kleine Gärtchen blieb erhalten!

Mittwoch, 24. November 2010

Im Namen Jesu

"Nun fahr endlich aus, im Namen Jesus Christus, und komme nie mehr zurück!" ruft so mancher Exorzist unter Handauflegen und der Teufel antwortet: "Den Namen, den du genannt hast, kennen wir wohl. Aber auch dich kennen wir, denn du stehst ja in unseren Diensten, was hast du denn uns zu befehlen?" Solche und ähnliche Szenen ereignen sich jeden Tag und an allen Orten. Es muss nicht immer ein Handaufleger sein, viele Beter berufen sich dauernd auf 'den Namen Jesu'. Doch was heißt das ganz genau, im Namen Jesu bitten?

"Und was irgend ihr bitten werdet in meinem Namen, das werde ich tun, auf daß der Vater verherrlicht werde in dem Sohne." (Joh14,13) Und "Bis jetzt habt ihr nichts gebeten in meinem Namen. Bittet, und ihr werdet empfangen, auf daß eure Freude völlig sei." (Joh16,24).

Viele Gläubige, welche die Heilige Schrift nach ihrem natürlichen Sinne verstehen, sehen in 'im Namen Jesu' eine Formel, die es explizit auszusprechen gilt. Sie glauben, mit einem sogenannten 'Mantra' zu arbeiten, und meinen, dass, wenn sie diese Formel anwenden, es automatisch zu einer Gebetserhörung kommen muss. Dasselbe, wenn jemand in einer Versammlung spricht:" Wir sind im Namen Jesu versammelt, also ist Jesus jetzt unter uns."

Dass das Wort 'im Namen Jesu' kein Mantra ist und demzufolge dieser explizite Ausspruch keinerlei Bedeutung hat, wollen viele nicht wahrhaben. Zumal ja Jesus vor Seiner Himmelfahrt selbst gesagt hat: "Die Zeichen aber, die da folgen werden denen, die da glauben, sind die: In meinem Namen werden sie Teufel austreiben, mit neuen Zungen reden, Schlangen vertreiben, und so sie etwas Tödliches trinken, wird's ihnen nicht schaden; auf die Kranken werden sie die Hände legen, so wird's besser mit ihnen werden." (Mk. 16,17)

Also, was heißt es denn wirklich, dieses 'Im Namen Jesu'? Wie so vieles im Neuen Testament und das allermeiste im Alten Testament ist auch der Begriff 'im Namen Jesu', oder 'im Namen des Vaters usw.' eine Entsprechung. Wer die Entsprechungen nicht kennt, der beisst sich die Zähne an so vielen Bibelstellen aus, weil er nicht dahinterkommt, was die Begriffe zu bedeuten haben. Oder anders gesagt: Wer die Schrift nicht im Namen Jesu liest, wird sie nicht verstehen …

'Im Namen Jesu' heißt dasselbe wie 'im Geist Jesu'. Dies erhellt so manche Bibelstelle. "Nehmet, Brüder, zum Vorbild des Leidens und der Geduld die Propheten, die im Geist (Namen) des Herrn geredet haben." (Jak. 5,10) Oder: "Und ich bin nicht mehr in der Welt, und diese sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater! Bewahre sie in deinem Geist (Namen), den du mir gegeben hast, auf daß sie eins seien, gleichwie wir." (Joh. 17,11) Oder: "Und ihr werdet von allen gehaßt werden um meines Geistes Wirkens (Namens) willen; wer aber ausharrt bis ans Ende, dieser wird errettet werden." (Mk13,13) Oder: "Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Geiste (Namen), da bin ich in ihrer Mitte." (Mt18,20) Und auch: "Bis jetzt habt ihr nichts gebeten in meinem Geiste (Namen). Bittet, und ihr werdet empfangen, auf daß eure Freude völlig sei." (Joh. 16,24)

An anderer Stelle sagt Johannes klar "Gott ist ein Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten." (Joh4,24).

Was heißt 'im Geist anbeten'?

Hier müssen wir erst klären, ob es jedermann möglich ist, 'im Geiste' (oder eben: 'im Namen Jesu') zu beten, zu bitten, in Zungen zu reden, Schlangen zu vertreiben, Kranke zu heilen oder Dämonen auszutreiben. Diese Frage beantwortet sich selbst, wenn man bedenkt, wie viele Gebete erhört werden. Im Geiste zu bitten und zu beten ist nur denen vorbehalten, welche auch im "Geist und in der Wahrheit" leben, also wer den Geist in sich nicht nur erweckt, sondern welcher schon eine gewisse Reife in der Heiligung seiner Seele erreicht hat. So gesehen sind die Gebetserhörungen auch ein Spiegel des Fortschrittes in der seelisch/geistigen Entwicklung. Wenn der innewohnende Geist erwacht ist, so drängt er die Seele dazu, dem Fürsten dieser Welt nicht mehr zu dienen (TV, Sinnesreize). Ist die Seele gehorsam und überwindet die Weltliebe, so kann der Geist Gottes weiter wachsen und sich entwickeln. Dieser Geist Gottes in uns ist nicht ein Teil des Heiligen Geistes, sondern der alles durchdringende Heilige Geist selbst! Es ist die alleinige Schöpferkraft, es ist der Himmel schlechthin. Mit anderen Worten ausgedrückt, je mehr wir dem Geist Gottes Raum geben, desto mehr werden wir Eins mit dem Ganzen, dem Heiligen Geist. Desto mehr werden wir Eins mit Christus und desto mehr nimmt auch Jesus Gestalt in uns an. Nun sind es nicht mehr wir, die wir beten und bitten, sondern es ist der Geist Gottes, der anbetet und bittet, denn wir wissen ja nicht, wie wir beten sollen, sondern der Geist selbst vertritt uns mit unaussprechlichem Seufzen.

Nicht wir, sondern der Geist!

So legt uns der Geist Gottes die wahren Gebete, die gottgefällige Anbetung und die notwendigen Bitten ins leidende Herz oder in den Mund. Und Seine Gebete werden nun immer erhört! Es kann gar nicht sein, dass diese Gebete nicht erhört werden, da der Geist Gottes ja immer in der Wahrheit ist!

Wenn wir also so lange und wortreiche Gebete haben, welche nicht erhört werden, so liegt es daran, dass wir nicht im Geist (sind) beten, sondern aus dem weltlich orientierten Verstand. Wenn wir verstandesmässig uns für das leibliche Wohl etwas erbitten, dann haben wir kaum Chance, eine Erhörung zu erleben, weil wir mit allergrösster Sicherheit uns nicht im Willen Gottes bewegen. Gott will nicht in erster Linie unser leibliches Wohl, sondern unser seelisches Heil. Allein die klare und kompromisslose Abwendung von der geisttötenden Weltliebe, den Begierden und Leidenschaften unseres Leibes bringt uns dem Geiste näher, und wenn wir für dieses Anliegen beten, dann können wir mit einer blitzartigen Erhörung rechnen!

Es sind nicht die materiellen Dinge, mit denen Gott uns erfreuen will, sondern einzig die Seligkeit der Gottesnähe, der Gottverbundenheit, dem Eins sein mit Christus. Bekämen wir nun alle materiellen und unnötigen Dinge, die sich unser vergänglicher Leib wünscht, erwiese Gott den verirrten Seelen einen schlechten Dienst! Deshalb noch einmal: Wir wissen nicht, was und wie wir beten sollen, deshalb bitten wir Gott zuerst darum, dass Er uns die Gebete ins Herz legt! Er allein weiß, was gut für uns und andere ist, denn wir kennen die geistigen Zusammenhänge nicht, Er aber schon.

Damit unsere Gebete nachhaltige Wirkung zeigen, sollen wir erst suchen unsere innere Verbindung mit Christus herzustellen. Eine Verbindung, welche nicht mehr abreisst durch die Tätigkeiten unserer täglichen Arbeit und die verschiedensten materiellen Einflüssen und Gedanken. Das Eins werden mit Jesus Christus ist das eigentliche Ziel unseres Lebens, die eigentliche Arbeit, welche wir zu verrichten haben. Alles andere ist absolut unwichtig! Es ist nicht in erster Linie unsere Aufgabe, Schuhmacher, Lehrer, Arzt, Reiseleiter, Beamter, Mechaniker oder was auch immer zu sein, unsere Aufgabe ist es vor allem, unser irdisches Dasein zu nutzen, mit Christus Eins zu werden. Alles andere wird dann einem jeden zufallen, so wie er es nötig hat! Lege den Schwerpunkt Deiner Gebete auf dieses Ziel, dann wirst Du täglich Deine Gebetserhörungen erleben und Du wirst von Stufe zu Stufe geführt und brauchst Dich um nichts weiter, nicht um materielle oder geistige Sorgen mehr zu kümmern. Gott ist in Dir, er versteht Dich auch wenn Du nicht mit Worten betest, sondern wenn nur Deine Sehnsucht, Dein inniges Empfinden, Dein Verlangen zu Ihm wahr und echt ist und Du Ihn in Wirklichkeit mit ganzem Herzen, ganzer Seele und Deinem ganzen Empfindungsleben liebst.

Geschrieben im Namen Jesu

Mittwoch, 17. November 2010

Allversöhnung?

Eigentlich müsste über das Thema Allversöhnung in den Post-Korinthischen Gemeinden nicht diskutiert werden, da die Meinungen längst gemacht sind und wohl niemand bereit ist, sich von seiner Position weg zu bewegen. So gesehen ist es müssig, sich mit diesem Gegenstand zu befassen. Aber es gibt viele Christen, die trotzdem offen sind, deren Geist es sich nicht nehmen lässt, die Tiefen der Gottheit zu erforschen.

Es gibt verschiedene Vorstellungen von der Allversöhnung. Diejenige der evangelischen Landeskirchen ist wohl die geläufigste. Sie besagt, dass Jesus Christus am Kreuz von Golgatha für alle Menschen gestorben ist, so ist auch die Versöhnung für alle vollbracht und zwar die Versöhnung der Erbsünde wie der Sünden gegen Gott und die Menschen im Alltag in diesem Erdenleben. Wenn grosse Unglücke geschehen oder Umweltkatastrophen mit vielen Toten, so vernimmt man bei den Gemeinsamen Abdankungsfeiern der katholischen und evangelischen Kirchen, dass alle vom Unglück betroffenen Verstorbene nun in den Himmel gekommen sind. Diese Sicht der Allversöhnung ist nicht biblisch, ja steht der Heiligen Schrift krass dagegen.

Nun, damit wäre das Thema ja abgetan. Die Postkorinthische Bibellehre lehrt, dass die Menschen mit unvergebener Sünde in die Hölle kommen. Zumindest aber in die Finsternis, wo Heulen und Zähneknirschen ist. Und zwar ist diese Strafe eine ewige und das ist es, was die Sache ja so schlimm macht, denn es gibt keine Aussicht, auf eine wiederholte Chance. So lehrt es die Bibel und darum ist es auch die volle Wahrheit. Dass es keine Chance mehr gibt, steht zwar nicht in der Bibel, aber es ist anzunehmen, da ja die Strafe der Sünde ewig ist.

Bevor wir das in berechtigter Weise hinterfragen und zu einem ganz interessanten Schluss kommen, sollten wir uns mit dem seelischen Zustand der Christen befassen, die die Allversöhnung rundweg ablehnen und sie als Irrlehre betiteln. Welchen Herzensgrund ist vorherrschend, wenn man sagt, "der X hat so schwer gesündigt, er war ein Ehebrecher und Lügner, der wird jetzt seinen gerechten Lohn haben!" Oder wenn man sagt: "Der Y hat mit seinem Geschäft so viele Kunden über den Tisch gezogen und hat seine Herrschsucht so offen zur Schau getragen, dass er jetzt seine verdiente Strafe erhält!" Oder wenn man wiederum sagt: "Der Z hat vor zwanzig Jahren seinen Bruder des Erbes wegen umgebracht, jetzt ist er an Krebs gestorben. Nun, in der Hölle wird er ewig schmachten, denn Mörder kommen ja bekanntlich nicht in den Himmel!" Oder aber, der christlich gesinnte Ehegatten sagt über den anderen treulosen, der weltlich und fleischlich gesinnt ist: "Nun, der wird seine verdiente Strafe schon noch haben!"

Nun, wie steht es mit diesen vier, die so oder ähnlich denken und sprechen? Sind sie froh, dass es keine Allversöhnung gibt, sondern eine Gerechtigkeit, welche ein gerechtes Urteil fällt und die unverbesserlichen Sünder für immer und ewig und bleibend in die Hölle oder in die immerwährende Finsternis verdammt? Wer so oder ähnlich denkt und spricht, mag mit diesem Dogma vielleicht recht haben, aber wo ist die Liebe die über allen Sünden und Fehlern steht? Wo ist das Erbarmen? Ist derjenige, der mit den vier oben Erwähnten denkt und spricht vielleicht willens, sein gesichertes Ewiges Leben hinzugeben, damit der Mörder möglicherweise doch noch eine Chance erhält? Bist Du, mein lieber Freund, wenn Du die Allversöhnung mit der Tatsache des letzten Gerichts und der damit verbundenen Ewigen Strafen vertrittst, vielleicht bereit, Dein Leben in der Herrlichkeit des Neuen Jerusalems herzugeben, damit stattdessen ein Betrüger und Scharlatan im Jenseits die Möglichkeit der Sündenvergebung erhält und an Deiner Stelle dort einziehen kann? Wohl kaum – oder?

"Denn wer irgend sein Leben erretten will, wird es verlieren; wer aber irgend sein Leben verliert um meinet- und des Evangeliums willen, wird es erretten." (Mk8,35) Es geht nicht nur um das Leben im Fleisch, sondern auch um das geistige Leben! Wessen Erbarmen, wessen Barmliebe nicht so gross ist, dass er sein Leben für einen anderen hingeben würde, so würde er also logischerweise das selbe Schicksal erfahren wie der Betrüger und der Mörder – nämlich die Finsternis! Schlechte Aussichten für die so überzeugten Gegner der Allversöhnung.

Fassen wir diese Tatsache in einem Satz zusammen: Wer das Gericht als Folge für die Sünde für den Sünder wünscht, hat selber die Gnade und das Erbarmen noch nicht erkannt und lebt damit selbst noch unter dem Gesetz und kann dem eigenen Gericht schwerlich entgehen!

Diesem Merksatz liegt noch ein viel tieferer Gedanke zu Grunde. Alles Leben kommt von Gott. Ausser von und in Gott gibt es kein Leben. Gott ist Leben und dort, wo Leben ist, ist auch Gott - Leben und Gott kann niemals voneinander getrennt werden. Gott ist Geist. Der Geist Gottes ist überall, durchdringt alles, was besteht, denn alles was besteht ist wiederum aus Gott. Es gibt nur einen Gott und demnach gibt es auch nur einen Geist Gottes. Dieser Geist kann niemals getrennt und geteilt werden und der Geist Gottes, wie Gott selbst, trennt niemals, sondern fügt zusammen. Sein einziges Bestreben ist vereinen. Wir Menschenseelen sind - oder haben - nicht einen Teil des Geistes, sondern wir sind mit dem einen Ganzen eins! Das ist ein sehr großer Unterschied. Proklamieren wir die Trennung – und das Gericht ist in diesem Sinne eine Trennung von Gott, nämlich der Geistige Tod, der proklamiert dieses nicht vom Geist Gottes inspiriert, sondern von Seinem Gegner, dem Satan. Gott ist Liebe. Die Liebe Gottes ist die Basis des Lebens, das, wie wir schon gesehen haben, aus Gott hervorgeht. So wie die Liebe, das Leben und der Geist niemals voneinander getrennt werden kann, so ist ein Geistiger Tod ebenso unmöglich, weil dann Gott einen Teil von sich selbst – bzw. sich selbst! -"eliminieren" würde. Also, fassen wir auch dies zusammen: Wer mit Christus eins ist (werden will), also wer den Geist Gottes in sich erweckt hat, kann unmöglich den Gedanken mit sich herumtragen, dass andere Geschöpfe Gottes ewig nie errettet werden können. Ein solcher fürchterlicher Gedanke kann nur in Ermangelung der Liebe zu Gott und den Mitmenschen entstehen.

Aber es ist schon so, das Gericht für die Sünde besteht und diesem wird kein Sünder entrinnen. Das ist biblisch und es gibt keine Lehre, welche das in Abrede stellt. Die Hölle gibt es, die Finsternis auch sowie das Heulen und Zähneknirschen sind nicht leere Worthülsen. Das Problem liegt in der falschen Vorstellung der Ewigkeit.

Was ist Ewigkeit?

Die Ewigkeit ist nicht eine unaufhaltsame und unendliche Zeitabfolge. Also ein Zeitlauf, der niemals endet. Dies ist die übliche Vorstellung der Ewigkeit. Also ein Leiden, das nie aufhört, oder eine Seligkeit, der kein Ende gesetzt ist. Die Ewigkeit hat nichts, aber gar rein nichts mit der Zeit zu tun, weil es im geistigen Leben keine Zeit gibt! Die Ewigkeit ist ein Zustand. Du mein lieber Freund, kannst die Ewigkeit einmal auf eine einfache Art und Weise simulieren. Halte dich für fünf Tage in einem abgedunkelten Raum auf ohne irgendeinen Bezug auf das Aussenleben. Also keine Tageszeiten feststellbar, keine Kirchenglocken, natürlich keine Uhr, einfach mit genügend Nahrungsmittel. Schaue nun wie lange es gehen kann, bis Du jegliches Zeitgefühl verlierst, wenn es keinen Morgen und kein Gestern mehr gibt. Du lebst dann im Jetzt. Und dieses Jetzt ist immerwährend. Tausend Jahre sind wie ein Jahr. Dabei sind natürlich nur fünf Tage noch nichts, wenn du weißt, dass du da wieder rauskommst. Die Verhältnisse im Jenseits sind dann nicht mehr so einfach. Also, tausend Jahre leiden in der Finsternis, das Licht nur noch ohne Unterlass auf die eignen Sünden (oder eben Lieblosigkeiten) gerichtet, das ist eine Ewigkeit! Ob das dann zwanzig oder tausend Jahre sind, macht keinen Unterschied. So funktioniert die Ewigkeit.

Nun wissen auch die Gegner der Allversöhnung, dass das Wort Gottes nicht nur auf dieser Erde und in dieser materiellen Welt Seine Gültigkeit hat, sondern in alle Ewigkeit. Wie ist denn diese Tatsache damit zu vereinbaren, dass es im Jenseits kein Evangelium des Sühneopfers Jesus Christus mehr geben kann?

"Also auch ist's vor eurem Vater im Himmel nicht der Wille, daß jemand von diesen Kleinen verloren werde" (Die Rede ist vom verlorenen Schaf, Mt 18,14). Das ganze Erlösungswerk ist auf dieses verlorene Schaf ausgerichtet, oder mit anderen Worten, in anderer Entsprechung: mit dem verlorenen Sohn.

Wer die Sündenvergebung, oder besser gesagt, das Gottesleben während dieser Erdenzeit verpasst hat, der wird in jedem Fall das Gericht Gottes über sich ergehen lassen müssen und die angedrohten Strafen, wie in der Bibel mehrfach beschrieben, erleben. Da wird es wohl kein weichen geben. Aber dass dieser Strafzustand (oder besser: Folgezustand) niemals mehr enden kann, ist nicht biblisch. Der Unterschied vom Jenseits–Dasein zum Leben auf dieser Erde ist lediglich der, dass die seelisch/geistige Entwicklung auf der Erde viel leichter und vor allem sehr viel schneller vonstatten geht als nach dem irdischen Tod. Dann dauert es eben Ewigkeiten. Und ein anderer Unterschied besteht auch noch: Ist der Mensch noch im irdischen Leib, so kann er selbst einen starken Willen zu diesem seinen eigenen Fortschritt entwickeln, im Jenseits soll dieser Wille um ein Vielfaches schwächer sein.

Darum, meine Lieben: Nutzet die Zeit und sucht das Eins sein mit Christus in Euch – gerade so, wie wenn es keine Allversöhnung gäbe! Eine Rückkehr auf diese Erde gibt es nicht, es ist die einzige Chance!





"Es ist nicht meine Aufgabe Wissen zu vermitteln. Meine Aufgabe ist es, dich zur Quelle der Liebe, des Wissens, der Erkenntnis und der Weisheit zu führen: in dein eigenes Herz!"


Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

Mittwoch, 10. November 2010

Die Irrlehren

Irrlehren gibt es von Ost bis West in wirklich unzähligen Variationen. Die meisten gründen sich, wie schon im Aufsatz "Irrlehrer" erwähnt, auf Einzel-Medien, welche ihr Dogma durch ein Channeling, eine spiritistische Durchsage erhalten haben. Gross im Kurs, in richtige Mode geraten sind heute Channelings von sog. "aufgestiegenen Meistern" und "Christusse" wie Kryon, Metatron, Sananda u.a. Nicht zuletzt besetzen sie das Thema "Bewusstseinsänderung" im Zusammenhang mit der Jahreszahl 2012 (Mayakalender).

Irrlehren gab es schon zu Lebzeiten Jesu und den Aposteln. "Denn viele Verführer sind in die Welt ausgegangen, die nicht Jesum Christum im Fleische kommend bekennen; dies ist der Verführer und der Antichrist. Sehet auf euch selbst, auf daß wir nicht verlieren, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangen. Jeder, der weitergeht und nicht bleibt in der Lehre des Christus, hat Gott nicht; wer in der Lehre bleibt, dieser hat sowohl den Vater als auch den Sohn." (2.Joh.7)

Es ist nicht nötig, über gewisse Irrlehren sich zu äussern, denn die meisten sind so offensichtlich, dass es jedem auch nur halbwegs bibelkundigen Christen schon klar ist, dass es sich um falsche Evangelien handelt. Ich möchte an dieser Stelle ein bisschen tiefer gehen, weil eine Liste von Irrlehren zu nichts taugt, weil sie morgen schon wieder überholt und nicht mehr gültig ist.

Keiner von uns kann sich zurücklehnen und mit dem Finger auf andere zeigen und behaupten, dieser unterläge einem Irrtum im Glauben. Jeder muss sich ständig wieder fragen, 'wo stehe ich', muss sich und den eigenen Standpunkt aus Distanz zu bestimmen suchen. Ich spreche hier natürlich zuerst die Landeskirchen und auch die Freikirchen an. Die Dogmen der Landeskirchen, vor allem der evangelisch- reformierten, hat sich sehr von der biblischen Lehre abgewendet. Beruft sich aber ganz selbstverständlich auf die Heilige Schrift. An die Stelle von Sünde und deren Erlösung durch das Blut Jesus Christus am Kreuz von Golgatha ist der Humanismus getreten. Der Grundtenor lautet: 'Jesus ist für alle Menschen gestorben, also sind alle Menschen errettet'. In dieser einfachen Formel hat nun alles Platz. Sei es die vorgeburtliche Kindstötung, welche man "widerwillig akzeptiert", sei es die Sterbehilfe, wenn auch nur die passive oder sei es die Homosexualisierung und mit dieser der Gender-Mainstream (Emanzipationen) im Allgemeinen. Durch diese Haltung hat sich diese Landeskirche als reine und klare Irrlehre entpuppt, hat mit dem reinen und vollen Evangelium nichts mehr gemeinsam, dieses dient nur noch als Kulisse und Vorwand. Das schlimme ist dabei, es ist kaum eine Stimme zu hören, welche im Namen der Heiligen Schrift auf die Barrikaden steigen würde! Im Gegenteil! Viele Freikirchen üben noch Händchen-halten mit der großen abtrünnigen Schwester, in dem sie in Allianzen gemeinsame Sache machen!

Schon der Apostel Johannes hatte seine grosse Not mit den Gemeinden, in denen der Verführer für die meisten Christen unerkannt am Werke war. So wie heute. Genau gleich! " … und nicht bleibt in der Lehre des Christus". Wieviele Freikirchen bewegen sich außerhalb der Lehre des Christus? Wohlverstanden, alle diese Lehren, außerhalb der Lehre des Christus, sind wohl biblisch begründet!! Hat Jesus die Wasser-Taufe gepredigt? Nein, sondern die Taufe aus "Wasser und Geist", also die Erfüllung mit dem Geiste Gottes. Heute wird wassergetauft auf gut Glück, aber von einer Geisteserfüllung ist keine Rede! Jesus hat gefordert "seid vollkommen wie Gott vollkommen ist". Wo sind die vollkommenen? Nirgends. Es wird höchstens gelächelt und gesagt "wir sind schon vollkommen – im Glauben!" Johannes der Täufer als letzter Prophet des Alten Testamentes hat zu den Juden gepredigt "Tut Busse und bekehret euch!", Jesus hat gepredigt "Liebe Gott mit deinem ganzen Herzen, deiner ganzen Seele und deinem ganzen Gemüte" und "Liebe deinen Nächsten". Doch was predigen die bibelgläubigen Freien Kirchen heute: "Tut Busse und bekehret euch, auf, dass unsere Säle voll werden." Jesus Christus lehrte: "Liebet einander, auf, dass jeder sehe, dass ihr meine Kinder seid!" Wie sieht es aus in den Gemeinden? Genau so wie zu Korinth Anno dazumal: Wortstreit, Unzucht (natürliche und geistige!), Spaltungen und so weiter. Sind es doch genau die bibelgläubigen Christen, welche zu allerletzt mit den Fingern auf andere zeigen dürfen.

Zum Beispiel auf jene, welche sich wieder auf das reine und volle Evangelium, wie es Jesus Christus gepredigt hat, zurückbesinnen. Diese sind ihnen – ich weiß nicht warum – ein Dorn im Auge. Jene, welche wieder eine recht innige Verbindung mit dem Himmlischen Vater haben und demzufolge auch bestimmte Gnadenerweise erhalten. Christen, Nachfolger Jesu, welche ihr ganzes Leben, ihre ganze Seele Jesu geweiht haben, und dem Wort Gottes gemäss, Offenbarungen, Gesichte und Kundgaben erhalten. Diese werden nun als Irrlehrer gebrandmarkt.

Dabei ist zu beachten, dass alle diese keine Einzelgänger sind, sondern alle mit dem selben Einen Geist Gottes Eins sind. Um nur ein paar zu nennen: Meister Ekkehard, Jakob Böhme, Emanuel Swedenborg, Jakob Lorber, Bertha Dudde, Max Seltmann, Johannes Widmann, Johanna Hentzschel Wenzel Zid, Brigitta von Schweden, Colin Urquhart, Johanne Ladner, Jung-Stilling, Karin Gerlinde Simpson, Georg Riehle, Gertrud Niesel, Helga Hoff, Anka Pawlik, Michael Nehmann, und sehr viele andere. Sie alle lebten in verschiedenen Jahrhunderten und die jetzt Lebenden werden immer mehr, welche das "Innere Wort" haben. Keiner von all denen hat in seinen Offenbarungen nicht den geringsten Widerspruch gegen eine Aussage zu den anderen! Ein richtiger Kanon, der zu allem auch noch im besten Einklang zur Heiligen Schrift ist. Ohne den geringsten Widerspruch.

Allerdings ist zu sagen, dass es auch heute unter den Neuoffenbarungen durchaus auch Irrlehren gibt. Da ist zum Beispiel das umfangreiche Werk einer Anita Wolf. Es deckt sich in weiten Teilen mit demjenigen des Jakob Lorber, aber in einem Punkt triftet es zu allen andern auseinander. Nach Ihrer Lehre hat sich Satan im Garten Gethsemane bekehrt. Solche Aussagen, welche sich dann nicht mit der heiligen Schrift decken, enttarnen sie als falsche Evangelien.

Es ist natürlich völlig falsch, wenn nun alle Neuoffenbarungen als Irrlehre klassifiziert werden. Um zu entscheiden, ob eine Lehre echt, das heißt von oben ist oder von unten, braucht es die Gabe der Geisterunterscheidung. Es genügt nicht, anhand der der Bibel wahr von unwahr zu unterscheiden, denn wenn zehn natürliche Menschen die Bibel lesen, haben sie elf verschiedene Meinungen! Um Unterscheiden zu können braucht es einen erweckten Geist Gottes in der Seele. Für den natürlichen Menschen ist alles falsch, was nicht in der Bibel steht. Es ist eine latent vorhandene Angst, einem Dämon, beziehungsweise einem unreinen Lügengeist aufzusitzen. Und genau hier haben diese Seelen ein grosses Problem. Alle Bibelkenntnis nützt ihnen nichts, wenn sie nicht an den innewohnenden Christus glauben, an die ihnen innewohnende Wahrheit in der ganzen Fülle, an die Heilige Gegenwart Gottes in ihrem Herzen. Ist aber dieses Bewusstsein vorhanden, dann braucht man sich niemals Sorgen zu machen, ob man einem Lügengeist aufsitzt oder nicht.

Also in gewisser Hinsicht enttarnen sich die Christen selbst, wenn sie Angst vor Neuoffenbarung haben. Dann geben sie selbst zu, dass ihnen die Gnadengabe der Geisterunterscheidung fehlt, welche jedem Gläubigen vom Himmlischen Vater verliehen wird! Diese Gabe ist eine der ersten, welche einem schon in der Anfangszeit der seelisch/geistigen Reifung verliehen wird. "Wer aber ist ein Vater unter euch, den der Sohn um Brot bitten wird, er wird ihm doch nicht einen Stein geben? Oder auch um einen Fisch, er wird ihm statt des Fisches doch nicht eine Schlange geben? Oder auch, wenn er um ein Ei bäte, er wird ihm doch nicht einen Skorpion geben? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisset, wieviel mehr wird der Vater, der vom Himmel ist, den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!" (Lk. 11,11)

Nun, meine Lieben, es geht nicht darum, dass einer den andern anklagt, sondern dass einer dem andern hilft. Und gerade in diesem heiklen Punkt ist es besonders wichtig, dass wir nicht aus unserem Verstand leben, sondern in der bewussten Hingabe und dem vollen Bewusstsein, dass Jesus, unser Himmlischer Vater, uns durchdringt mit der Kraft Seiner Liebe und uns das Licht sehen lässt, das Er für Seine Kinder scheinen lässt. In allen Fragen und Zweifeln, so noch welche vorhanden sind, gibt Er uns Licht, Verständnis und Weisheit.

Schlimmer als Irrlehren

Irrlehren sind aber trotz allem nicht das grösste Problem in unserer Zeit. Wenn auch all die Anhänger von derivaten Gemeinschaften wie Zeugen Jehovas, Mormonen und alle anderen, welche einer nicht mehr so ganz der Bibel entsprechenden Lehre vertreten, werden die gesamte Ewigkeit zur Verfügung haben, ihren Glauben zu korrigieren. Unser Schöpfer hat noch andere Schulhäuser als es die Erde ist. Viel schlimmer sind aber jene Seelen dran, welche zwar die echte und reine Lehre Christi haben und vertreten, aber es an der Liebe fehlen lassen. Eben auch an der Liebe zu den Verirrten. Wer die wahre Liebe zu Gott und den Mitmenschen, aber natürlich auch zu den persönlichen Widersachern nicht hat und stattdessen der Rechthaberei, der Glaubens-Richterei und damit zwangsläufig auch dem Materialismus verfallen ist, der ist für die Ewigkeit weit schlimmer dran! Es ist niemals die Lehre, die Erkenntnis und die Weisheit, welche der Schlüssel in die Himmel darstellen, sondern einzig und allein nur die werktätige Liebe.



Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

Mittwoch, 3. November 2010

Die Irrlehrer

(siehe auch Aufsatz "Irrlehren" am kommenden Mittwoch)

Es ist nicht nur unsere Zeit, welche Irrlehrer zu Hauf hervorbringt. Schon zu allen Zeiten, ja sogar schon zu der Apostelzeit und noch früher, zu Wirkzeit Jesu selbst, sind sie aufgetreten und habe ihr eigenes Evangelium, ihren eigenen Weg zur Seligkeit unter die Menschen zu bringen versucht. Dabei gibt es so viele Beweggründe wie Irrlehrer selbst! Fast alle Irrlehrer aber haben einige Gemeinsamkeiten. Die meisten dieser Propheten haben eine übernatürliche Vision, eine aussersinnliche Wahrnehmung gehabt. Irgendeine spiritistische Mitteilung, heute würde man sagen, ein Channeling von einem Geist, der sich als Christus oder gar Gott selbst ausgibt. Beispiele dazu gibt es genügend.

Ein anderes gemeinsames Merkmal ist es, dass diese Religions- oder Gemeinschaftsgründer meist Einzel-Medien sind. Sie sind alleine mit ihrer Lehre und es gibt kein zweites Medium, welches sie in ihrem Dogma unterstützen würde. Sie würden sich auch untereinander bekämpfen, denn die Irrlehrer haben durchwegs eigene Interessen. Nicht nur materielle, sondern auch eigene geistige Hänge!

"Es waren aber auch falsche Propheten unter dem Volke, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, welche verderbliche Sekten nebeneinführen werden und den Gebieter verleugnen, der sie erkauft hat, und sich selbst schnelles Verderben zuziehen. Und viele werden ihren Ausschweifungen nachfolgen, um welcher willen der Weg der Wahrheit verlästert werden wird." (2.Petr.2,1)

Ein drittes, sehr wichtiges Merkmal der Gemeinsamkeiten ist das Nichtvorhandensein der innigen Verbundenheit mit Jesus Christus in ihrem Innenleben. Also es fehlte ihnen gänzlich die geistige Wiedergeburt und demzufolge auch die Früchte eines Gottverbundenen Lebens. Paulus sagt dies im Kolosserbrief so: sie verführen "durch die Philosophie und durch eitlen Betrug, nach der Überlieferung der Menschen, nach den Elementen der Welt, und nicht nach Christo." Die Zeiten haben sich demnach von Paulus bis heute nicht geändert!

Eine Irrlehre ist aber nicht unbedingt an einen einzelgängerischen Irrlehrer gebunden. Heute gibt es eine von der Gesellschaft wohl akzeptierte Irrlehre, welche sich auf die eben erwähnte Philosophie stützt, beziehungsweise sich aus dieser heraus entwickelt hat. Die Rede ist vom Humanismus. Doch darüber will ich im Aufsatz "Irrlehren" am nächsten Mittwoch näher eingehen.

"Denn viele Verführer sind in die Welt ausgegangen, die nicht Jesum Christum im Fleische kommend bekennen; dies ist der Verführer und der Antichrist. Sehet auf euch selbst, auf daß wir nicht verlieren, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangen. Jeder, der weitergeht und nicht bleibt in der Lehre des Christus, hat Gott nicht; wer in der Lehre bleibt, dieser hat sowohl den Vater als auch den Sohn." (2.Joh.7)

Eine riesige Gefahr sind alle die kleinen und namenlosen Irrlehrer, welche im Kontext der Heiligen Schrift eine menschengefällige Lehre heraus gebastelt haben. Sie können alle ihre Behauptungen und Doktrinen biblisch beweisen, und trotzdem ist es nicht die Lehre Christi, wie Johannes es nennt. Die Gefahr, einem Irrlehrer aufzusitzen ist immens gross. Menschen, welche nicht mit dem Heiligen Geist erfüllt sind, das heißt, welche nicht eine innige, immerwährende und nie abbrechende Verbindung mit dem innewohnenden Christus haben, haben keine Chance, solche Irrlehrer zu enttarnen und zu erkennen. Vielmehr noch fehlt ihnen die Kraft, diesen entgegen zu treten und ihr Dogma an den Pranger zu stellen.

Dabei geht es aber nicht darum, dass die Menschenseele, welche dem Irrtum unterliegt, an den Pranger gestellt wird, sondern lediglich die Lehre. Auch für diese Menschen gilt immer die Liebe Gottes, weil sie es sind, welche zuerst verführt wurden von den dahinterstehenden geistigen Mächten! Auch den Irrlehrer als Menschen mit kranken und verwundeten Seelen wollen wir in der Barmliebe einstehen. Es liegt weder an den Engeln und noch viel weniger an uns Menschen, über diese Seelen zu richten. Vielmehr soll um sie gekämpft werden, damit das wahre und echte geistige und himmlische Licht alle Dunkelheit und Finsternis durchdringt. Das ist unsere Aufgabe, deswegen durften wir den Erdengang antreten!





Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Christ und TV

Es gibt 182 Gründe, warum ein Christ ein aktiver Fernsehzuschauer sein sollte und es gibt nur zwei Gründe, warum ein Nachfolger Jesu den Fernseher nicht benützt. Dieses Verhältnis sagt eigentlich schon alles, und man möchte meinen, dass es unnütz wäre, darüber auch nur ein Wort zu verlieren.

Doch das Geistige Leben und später auch das Neue Jerusalem ist keine Demokratie, wo die Mehrheitsverhältnisse auch automatisch das Recht hat, bzw. die Wahrheit einschliesst. So auch hier, bei dieser Frage um das Fernsehen. Die zwei Gründe die dagegen sprechen, liegen weitaus schwerer als alle diejenigen, welche dafür votieren. Einst hat mir ein Gemeindepastor erklärt, er müsse mittels des Fernsehers auf dem Laufenden sein, damit er mit den Weltmenschen auch über die Zeichen der Zeit sprechen könne. Leider hat unser lieber Pastor nicht bemerkt, dass eben genau der Fernseher es verhindert, mit den Weltmenschen über die Zeichen der Zeit zu sprechen!

Doch beginnen wir von vorne. Das Medium Fernsehen steht in Abhängigkeit der Wirtschaft, von großen Konzernen. Die Unternehmen, die ihre Produkte durch dieses Medium anbieten, unterstützen um wesentlichen Teil diese Medienhäuser, welche oft auch noch halbstaatlich sind. Doch was bedeutet diese Abhängig der Fernsehgesellschaften von der Werbung? Was ist denn Werbung genau? Die Werbung, oder Promotion, hat die Aufgabe, mit allen psychologisch perfiden Mitteln Bedürfnisse für Produkte in den Menschen zu wecken. Produkte, die eigentlich gar niemand braucht!

Und genau diese Bedürfnisse sind der springende Punkt. Der wahre Nachfolger Christi ist bestrebt, die Materie, also alle Bedürfnisse des Leibes (des Fleisches) zu überwinden. Also genau das Gegenteil von dem, was das TV beabsichtigt. Es geht dabei nicht darum, ob unser Pastor auch die Werbung mit einverleibt, nein, es geht rein um die Abhängigkeiten und die Mächte, die dahinter stehen. Dabei denken wir mehr an die geistigen als an die natürlichen Mächte.

Unser Pastor hätte die Möglichkeit, sich statt an das Fernsehen an den ihm innewohnenden Geist Gottes zu wenden. Dieser ist nämlich bestrebt, der Seele die Worte Gottes in jedem Augenblich des Lebens auf die Zunge oder in das Herz zu legen, und kein Pastor müsste sich sorgen, was er reden sollte. Aber die Hingabe an den Glanz und Gloria des TV spricht die fünf Sinnesreize an, welche Leidenschaft natürlich dann das Wirken des Geistes ausschliesst. So bleibt dem Pastor nichts anderes als Menschenworte aus dem Verstand zu geben, was dann beim Zuhörer wiederum nur im Verstand statt im Herzen ankommt.

Das Fernsehen und der Körper des Menschen stehen in einer wechselseitigen Abhängigkeit. Zum Einen kann das Medium nur existieren, wenn es die Seelen für jede Art des Körperempfindens ansprechen kann. Die Seele wiederum ist zum Anderen vom Fernsehen Abhängig, weil es dem Leib (dem Fleisch) so viele Annehmlichkeiten vermittelt.

Hier liegt die grosse Gefahr für die Seele. Der Leib des Menschen, also die Materie ist der eigentliche Gegner des Geistes. Das Fleisch kämpft gegen den Geist und die Seele steht in diesem Streit auf Leben und Tod mittendrin und muss sich entscheiden, welcher Seite sie sich hinwenden soll. Entscheidet sie sich nicht, so steht sie von Natur aus auf der Seite ihres durch die Nerven eng verbundenen Leibes. Das Fleisch, die vergängliche Materie aber ist der Tod. Die meisten Menschen sind so eng mit der Materie, dem Erdenkleid der Seele, verbunden, dass es ihnen nicht einmal bewusst ist, dass es einen so wichtigen Unterschied zwischen Seele und Leib gibt! Sie sagen von sich "Ich" und meinen den Leib, "Ich und der Leib sind Eins". Mit anderen Worten: "Ich und der Tod sind Eins". Natürlich sagen sie sich das nicht, denn sie wissen es auch nicht. Spätestens aber wenn der leibliche Tod eintritt und die Seele sich von der Materie trennen muss, beginnt das Leiden.

Anders ist es, wenn die Seele schon zu Lebzeiten des Leibes sich von ihm möglichst trennt, oder besser gesagt, sich aller überflüssigen Abhängigkeit entledigt, in dem sie sich dem Geist hinwendet, findet sie sie das wahre Leben schon jetzt. Was nützt dem Pastor sein Glaube, wenn er sich freiwillig dem Lebensfeind ausliefert?

Der Leser möge mich aber in einem Punkt ja nicht falsch verstehen. Ich plädiere niemals dafür, dass ein Christ nicht fernsehen dürfe. Wem dies ein Bedürfnis ist, der soll das auch ruhig tun. Ein Nachfolger Jesu, der eine innige Beziehung mit dem Himmlischen Vater im Herzen hat und ein ununterbrochenes Gottesbewusstsein, den beschleicht ein großer Eckel an dieser Art der Weltliebe. Würde er sich den Einflüssen dieser niederen Geistesmächte hingeben, so wäre es für einige Tage aus, in die echte Liebesbeziehung mit Christus zurückzukehren.

Die Seele ist die Braut und der Geist Gottes der Bräutigam. Was für eine Jungfrau wäre diese Seele nun, wenn sie im Stillen Kämmerlein alleine mit ihrem Bräutigam die Himmlischen Seligkeiten geniesst in dem die Seele mit dem Geiste Eins ist, und gleichzeitig mit dem Fürsten dieser Welt buhlt? Wäre sie eine reine oder eine sehr, sehr törichte Jungfrau?

Eine Jungfrau, welche sich dieser Geistigen Hurerei hingibt, wird wohl kaum genug Öl (Geist) in ihrer Lampe (im Herzen) haben. Sie wartet nämlich, bis sie das Wiederkommen Jesu im Fernsehen mit verfolgen kann und hat es verpasst, dass Er bereits schon da ist (nämlich als Christus in den Herzen Seiner Kinder)! Und mit der Entrückung wird es wohl auch nichts, denn diese ist für die Welt-Überwinder, aber die Weltliebhaber wollen ihr Eigenes gar nicht verlassen!

Deshalb immer wieder: Sei heiss oder kalt! Es ist besser, kalt zu sein als lau! Noch besser aber heiss in der Feuersglut der Liebe zu Jesus, unseres Himmlischen Vaters und zu den Mitmenschen. Segne alles, was Dich umgibt und sende immerfort Gedanken der Liebe aus und halte Jesum ständig im Bewusstsein!



Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Fleisch kontra Geist

Der äußeren Erscheinung nach ist der Mensch ein homogenes Wesen. Von innen betrachtet aber besteht er aus drei sehr verschiedenen "Teilen": dem materiellen Leib, der ätherischen Seele und dem Göttlichen Geist. Der materielle Leib ist für die Seele das sogenannte Erdenkleid, vergleichbar mit einem siebzig Kilo schweren Mantel für den Körper. Dieser Mantel lässt dem Körper zwar alle Bewegungsfreiheit, aber durch das unerhörte Gewicht ist der Körper dennoch überaus eingeschränkt. So ergeht es der feinstofflichen Seele mit diesem groben fleischlichen Leib. Ohne diesen wäre es ihr möglich, in Gedankenschnelle von Ort zu Ort zu reisen, ja sogar ebenso schnell von Planet zu Planet, von Sonne zu Sonne und wieder zurück. Vor der Einleibung in diese Welt und nach der "Entleibung" war dies möglich und wird dies wieder möglich sein – je nach dem Geistigen Licht, das wir uns in diesem Erdengang angeeignet haben werden. Doch davon weiter unten.

Der Körper

Das Fleisch, der Körper oder der Leib ist die Materie schlechthin. Das ganze materielle Leben auf diesem Planeten reduziert sich schliesslich auf den menschlichen Körper aus Fleisch und Blut. Die ganze Wirtschaft, alle Dienstleistungen und alle Produkte, welche auf irgendeine Weise hergestellt und vermarktet werden, dienen einzig und allein nur dem Leib. Alles, was nun mit der Materie und dem daraus resultierendem Wirtschaftsgefüge im Zusammenhang steht, sei es Wissenschaft, Politik, Produktion, Vertrieb und Handel von Gütern, Recht, Militär, Medien und alle Dienstleistungen nennen wir "das System". Dieses System hat also nichts anderes im Fokus als das Fleisch und Blut des Leibes. Die Heilige Schrift nennt dieses System und seine Zusammenhänge ganz schlicht und einfach "die Welt" und "das Fleisch". Diese Welt ist das Materielle, das Vergängliche und – das Fleisch ist der Tod.

Der Geist

Der Göttliche Geist ist das eigentliche Ebenbild Gottes, welcher aber im Menschen von Geburt an nur als ganz kleiner Geistfunke vorhanden ist, aber das gesamte Himmelreich in sich trägt! Das Ebenbild Gottes wird dann offenbar, wenn dieser Geist Gelegenheit bekommt erweckt zu werden und zu wachsen. Der Göttliche Geist im Menschen ist der strikte Gegenpart zum Fleisch, zum Körper. Was das Fleisch will, will der Geist nicht und was der Geist will, das will das Fleisch nicht Geist und Materie kann nicht zusammengeführt werden. Dieser Gegensatz bleibt immer bestehen und kann durch keine menschliche und keine weltliche Macht beseitigt werden. Die ganze Göttliche Kraft, der Göttliche Wille im Himmel und auf Erden und das Ewige Leben ist konzentriert im Geist Gottes. Es gibt kein Leben ohne diesen Geist Gottes und keine andere Liebe als eben auch dieser Geist Gottes. Sowohl Leben und die Liebe ist unteilbar, weil auch Gott unteilbar und Einzig ist. Gott ist Geist. Das Ebenbild Gottes kommt dann zum Ausdruck, wenn das Kind Gottes völlig Eins ist mit dem Göttlichen Geist.

Der Widersacher, der Feind des Lebens und der Tod werden manifestiert durch das Fleisch und damit das Materielle. Die Materie ist Satan. Dieser Kampf zwischen Geist und Materie ist immens, dieser Kampf ist ein Kampf auf Leben und Tod. Dieser Kampf kommt in beinahe jeder Situation des Alltags zum Ausdruck. Alle Disharmonien, Missklänge, Ärger und Streitereien sind Ausdruck dieses Kampfes.

Das immerwährendes Ziel des Geistes ist es, im Menschen ein Göttliches Bewusstsein zu schaffen. Das heißt, dass der Mensch sich stets der Gegenwart Gottes im Herzen bewusst ist. Der Geist kann nur durch das Bewusstsein wirken. Der Geist wirkt nicht, wenn der Mensch mit weltlichen Gedanken und damit fleischlicher Gesinnung beschäftigt ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob dieser Mensch sich bekehrt hat! Die fleischliche Gesinnung wirkt im bekehrten und unbekehrten Menschen genauso!

Die Seele

Nun, was ist denn die Seele? Die Seele ist der eigentliche Mensch mit dem Selbstbewusstsein, dem Ego und allen seinen Empfindungen. Nicht der Körper, sondern nur die Seele ist der Mensch. Wer nicht unterscheiden kann und sagt 'ich bin Seele und Leib', der hat noch nicht ganz begriffen, dass der "Chef" dieser "Dreierbeziehung von Körper Seele und Geist" immer die Seele ist. Die Seele befiehlt, wohin die Reise geht. Im Bewusstsein, im Denken, muss strikt von Körper und Seele unterschieden werden. Wird nicht unterschieden, so ist der Körper der "Chef" und zwingt der Seele vermittelst den fünf sinnlichen Reize und ihrer Begierden seine Lüste zu befriedigen. Von Natur aus, also vom Schöpfer so vorgesehen, ist die Allianz Körper-Seele um einiges stärker als die Allianz Seele- Geist. Diesem Grund ist es auch zuzuschreiben, dass die Verbindung "Ich und der Körper sind Eins" bei beinahe allen Menschen "normal" ist. "Gott hat diese schöne Welt mit allen seinen herrlichen Reizen gegeben, damit wir uns daran erfreuen können", solche Aussagen hört man oft und sind bei oberflächlicher Betrachtung nicht einmal von der Hand zu weisen. Aber wo bleibt der Geist?

Die Seele ist so etwas wie das Zünglein an der Waage. Auf der einen Seite die Materie, vertreten durch das Fleisch, den Körper, und auf der anderen Seite der Geist, der die Seele mit Seiner Göttlichen Kraft erfüllen möchte.

Die Seele ist gefordert. Und zwar insofern gefordert, weil sie sich entscheiden muss zwischen dem materiellen Leben, oder dem Geistigen leben, zwischen dem Körper und dem Geist. Achtundneunzig Prozent der bekehrten Christen aber wollen beides. Sie entscheiden sich für Gott, sind aber den Reizen der Welt offen und wollen diese nicht aufgeben. Der Geist Gottes kann wohl ein ganz klein bisschen wirken und ein schwaches Licht ins Dunkel geben, denn diese Christen sind sich meistens täglich für wenige Minuten Gottes bewusst, aber den Rest des Tagen besinnen sie sich auf die Materie, die Arbeit und dem Vergänglichen schlechthin, und dann kann der Geist nicht mehr wirken. Diese Christen sind hin und hergerissen, träumen vom Ewigen Leben und – landen im Dunkeln! Ein bisschen Welt, ein bisschen Gott, das heißt ein bisschen Kalt, ein bisschen Heiss: das Resultat? Laue Wärme. Im Geistigen Leben gibt es aber keine Halbheit. Es gibt nur Schwarz oder Weiß. Alles Graue ist Lauheit. Lauheit ist Hurerei. Denn der Geist ist der Bräutigam, die Seele ist die Braut. Der Nebenbuhler ist die Materie, - eben Dein Leib, Dein Körper! Und der Bräutigam will nicht, dass die Braut zwischendurch mit dem Nebenbühler tändelt! Wem dienst Du, mein lieber Freund? Liebst Du die Reize und Begierden Deines Leibes, oder lebst Du Verzicht diesen Begierden und bist Du hingezogen dem Geistigen Leben mit einem ununterbrochenen Gottesbewusstsein, also erfüllt mit dem Willen Gottes?

Entscheide Dich jetzt!

Wir beten "Dein Wille geschehe im Himmel wie auf Erden". Das ist schön, gut und recht. Aber, wie soll der Wille Gottes auf Erden geschehen, wenn nicht durch die Gotteskinder? Wenn nicht dadurch, dass der Geist in der Seele über die Materie gesiegt hat? Ausschlaggebend für den Sieg des Geistes über die vergängliche Materie ist Dein Denken. Das Denken aber ist wiederum Abhängig von Deiner Liebe. Diese Liebe steckt im Herzen. Ist Deine Liebe und damit Deine Gedanken auf den Leib fokussiert, dann ist die Materie und damit der Tod der Sieger, im anderen Fall aber, wenn Du die Materie , eben die Welt, überwunden hast, wirken die Göttliche Kräfte. Dein Bewusstsein stellt die Weichen und das ist die Gesinnung. Die Heilige Schrift wird ja in diesem Punkt sehr deutlich: "Denn die Gesinnung des Fleisches ist der Tod, die Gesinnung des Geistes aber Leben und Frieden" (Röm8,6) Wie wir gesehen haben, gilt das auch für Christen, eine Bekehrung nützt nicht viel, wenn die Gesinnung fleischlich und materieorientiert bleibt! Ebenso "die aber, welche im Fleische sind, vermögen Gott nicht zu gefallen." (Röm8,8) Auch hier gilt: ganz unabhängig von einer einstigen Bekehrung, wenn man im Fleische ist, sie vermögen Gott nicht zu gefallen!

Deshalb, überwinde die Begierden, welche als Reize aus Deinem Leibe hervorgehen. Kämpfe den Kampf gegen die Lüste dieser Welt und setze Dein Ziel für ein uneingeschränktes und ununterbrochenes Gottesbewusstsein. Gott ist immer in Dir, verlässt Dich nie und sorgt für alles, was Du benötigst. Geistig wie materiell! Er hat viele, sehr viele Helfer, welche zu Hunderten ständig um Dich sind und deren Aufgabe und Liebe es ist, Dir zu dienen. Darum setze Dein ganzes Vertrauen auf Gott, den Schöpferischen Geist in Dir und suche, mehr und mehr Eins zu sein mit Ihm!



"Geliebte, ich ermahne euch als Fremdlinge und als die ihr ohne Bürgerrecht (in dieser Welt) seid, daß ihr euch enthaltet von den fleischlichen Lüsten, welche wider die Seele streiten" (1.Petr2,11)

Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

Mittwoch, 13. Oktober 2010

Der Glaube

Glaube aus dem Verstand, Glaube aus dem Herz (Gottesbewusstsein)

"wahrlich, ich sage euch, wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so werdet ihr zu diesem Berge sagen: Werde versetzt von hier dorthin! und er wird versetzt werden; und nichts wird euch unmöglich sein." (Mt 17,29)

Was ist Glaube? Woher kommt er? Kann man ihn lernen und trainieren? Diese Fragen beschleichen oft das Gemüt, wenn man sich bewusst wird, wieviel man betet und wie wenige Bitten erhört werden. Muss man sich da nicht fragen: Habe ich nicht einmal den Glauben in der Grösse eines Senfkornes?

Eines sei vorweggenommen: Der Glaube, wenn er vom innewohnenden Geist Gottes bewirkt wird, ist bereits das Zeugnis der Erhörung. Das ist die Folge von einem Gebet oder einer Bitte, welche eben auch vom Geiste Gottes in das Herz gelegt wird!

Was machen wir den falsch, wenn wir erfolglos bitten? Wie oft bitten wir nicht im Geiste, sondern im und mit dem blossen Verstande! Wir bitten um materielle Dinge, bei denen die Erhörung schon von vornherein ausgeschlossen ist. Christus will uns vom materiellen zum Geistigen Leben hinziehen, will, dass wir der Materie absagen und nur nach dem Reiche des Geistes trachten. Die materiellen Güter, die uns so sehr am Herzen liegen, die sinnlichen Reize, welche uns so sehr erfreuen und die finanziellen Sorgen, die uns für Überleben so sehr bange machen sind allesamt dazu angetan, uns vom Geistigen zum materiellen Leben hinzuziehen. Fünfundneunzig Prozent aller materiellen Güter brauchen wir nicht zum Überleben, sondern nur um unser leibliches Dasein zu erfreuen, alle die sinnlichen Reize dienen ebenfalls der Verbindung Seele-Leib und das liebe Geldverdienen dient praktisch nur der Bequemlichkeit unseres Körpers. Gebete, welche das Sichtbare, das Vergängliche und rein Materielle zum Ziel haben, werden selten erhört, wenn es nicht um das Überleben geht.

Anders ist es, wenn es bei unseren Bitten und Gebeten um Geistige Dinge geht. Wenn es im Flehen zu Gott darum geht, dass Er unsere Liebe zu Ihm so sehr stärken möge, dass Er im Leben der einzige Mittelpunkt ist, dann wird diese Bitte – wenn wirklich ernstlich gemeint – sofort erhört. Wenn die Seele um Situationen bittet, wo einem Mitmenschen auf irgendeine Art und Weise geholfen werden kann, so steigt auch dieses Gebet zu den Ohren Gottes und die Erhörung findet augenblicklich statt. Bittet die Seele um Antwort auf eine Frage zur Erkenntnis, welche dem Erkennen von Gott und Jesus Christus geht, dann darf man in allerkürzester Zeit mit einer Antwort rechnen. Ist die Seele aber vom starken Wunsche durchdrungen, von den Begierden des Fleisches loszukommen und ein Leben wirklich ohne Sünde zu leben, so durchströmt einem der Kraftstrom Gottes ohne dass man darauf warten muss! Bitten, die darauf hinausgehen, Gott noch näher zu kommen, ja, mit Ihm Eins zu werden, stossen niemals auf taube Ohren!

Deine Berge von weltlichen Problemen, was es auch immer sei, kannst Du versetzen wann immer Du willst! Das Geheimnis heißt: das Gottesbewusstsein. Das Bewusstsein, dass Gott in Dir ist und immer da bleibt, dass Gott Geist ist und dieser Geist Christus ist in Dir, dieses Bewusstsein soll Dich den ganzen Tag begleiten. Dieses Bewusstsein ist wie eine online-Verbindung, die durch nichts gestört werden sollte. Wenn Du arbeitest, mit jemandem sprichst, Auto fährst, kurz, was immer Du auch tust, die Gegenwart Gottes in Dir soll Dir stets bewusst sein. Diese immerwährende Verbindung lässt Dich immer mehr Eins werden mit Ihm, und Du wirst schnell erleben, dass der Geist als die einzige Schöpferische Kraft im ganzen Universum, Dich trägt, lehrt, beschützt und leitet. Dieser Geist Gottes ist auch der Geist des Friedens und Du stehst im ständigen Austausch mit Ihm! Das Gebet dient dazu, mit Ihm zu reden, und die Stille ist das Mittel, auf Ihn zu lauschen, was Er Dir zu sagen hat. So legt Er Dir die Gebete ins Herz, denn Du weißt nicht, wie Du beten sollst, wie sich's gebührt, aber der Geist ist es, der Dich vertritt aus Beste mit unaussprechlichem Seufzen (Röm.8,26). Und wenn Du dann aufs Klarste glauben kannst, dass Er Dich erhört hat, dann erkennst Du, dass dieser Glaube nicht Deine Aktion ist, dass Gott erhören muss, sondern der Glaube an die Erhörung ist das Geschenk nach der Erhörung! So ersehen wir eine grosse Wahrheit: Der Glaube ist die Folge einer innigen Verbindung mit Christus, und damit einem starken Gottesbewusstsein.

Wenn wir aber unseren ganzen Glauben zusammen nehmen und um etwas bitten, das unserem Verstand als notwendig erscheint, dann nützt auch das Pochen der armen Witwe nichts. Einzig und allein ist nur die innige Verbindung mit Jesus Christus von Bedeutung. Diese Verbindung wird stärker und stärker, so wie die Abkehr von den weltlichen Reizen und Leidenschaften ans Kreuz geheftet wird. Steht im Wohnzimmer eines Gläubigen noch immer ein Fernseher, so ist die Verbindung mit der Welt immer eine stärkere als mit Gott. Diese Seele ist Eins mit der Welt, ist in der Welt zu Hause und gibt der Welt und was in der Welt ist freiwillig seine Liebe. Ein bisschen Welt, ein bisschen Gott, ist das Gemisch aus dem die Lauheit gemacht wird. Das kann Gott nicht gefallen und so kann die Seele nicht mit einer völligen Fürsorge Gottes, mit Seiner Führung und Leitung rechnen.

Am nächsten Mittwoch erfahren wir mehr über den Kampf zwischen Geist und dem Fleisch.

Wollen wir den Glauben erfahren, so bitten wir um geistige Belange, um die Liebe zu Gott und den Mitmenschen, um Führung in der seelisch/geistigen Entwicklung und wir werden sofort erkennen, wie nah uns unser Himmlischer Vater in Tat und Wahrheit ist!

Wenn der Glaube im Dunkeln liegt

Oftmals höre ich, wie der Glaube auch in die Irre gehen kann. "Dass der Mensch nicht aus Gesetzeswerken gerechtfertigt wird, sondern nur durch den Glauben an Jesum Christum, auch wir haben an Christum Jesum geglaubt, auf daß wir aus Glauben an Christum gerechtfertigt würden, und nicht aus Gesetzeswerken, weil aus Gesetzeswerken kein Fleisch gerechtfertigt werden wird." (Gal. 2,16) Diese Aussage von Paulus wird vielfach falsch ausgelegt. Ebenso "auf daß sie Vergebung der Sünden empfangen und ein Erbe unter denen, die durch den Glauben an mich geheiligt sind." (Apg.26,18). Noch einige andere Verse sprechen von der Heiligung und Rechtfertigung allein durch den Glauben. Das führt dann besonders bei Verstandesmenschen zum Schluss, dass eine Heiligung wie ich sie in anderen Aufsätzen schon beschrieben habe, nicht nötig sei, da wir alleine durch den Glauben und nicht durch unsere Werke geheiligt sind! Auch seien wir alleine durch den Glauben schon wiedergeboren. Der Begriff 'Glaube' ist nicht einfach ein widerspruchsloses Akzeptieren der Wahrheit. Glaube heißt, die Wahrheit umsetzen. Es ist eine Tat, ein Werk, ein Tun, eine (immerwährende) Aktion! Glaube heißt, sich mit der Wahrheit, mit dem Wort Gottes sich identifizieren, es als ein Teil von uns anzuerkennen und uns in allen Teilen Ihm anzupassen. Der Begriff 'Glaube' Ist mehr, als nur anzunehmen, dass es so und nicht anders ist! Dieses Verständnis von Glaube führt immer zum Schiffbruch, er kann sich nicht bewähren.

Nundenn, auch dies soll ein inneres Gebetsanliegen sein. Lassen wir uns vom Geiste Gottes das Licht geben, was richtiger Glaube ist. Gehen wir in die Stille, verbinden wir uns immer mehr und mehr mit Jesus, Seinem Geist (= Christus) und bald schon werden wir eine Antwort erkennen. Je nach dem Reifegrad der Seele verstehen wir die Antwort als Gewissensempfindung, als Gedanken oder vielleicht sogar hören wir es mit den Geistigen Ohren. Er weiß, wie wir Ihn verstehen, darum sollen wir uns keine Sorgen darüber machen, ob und auf welche Art und Weise wir Seine Ansprache kapieren!



Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Zeichen der Wiedergeburt (4)

Das Erbarmen

Das Erbarmen ist die siebente Göttliche Eigenschaft, die das Zeichen eines Geistgeborenen offenbart.

Das Erbarmen kennt niemals auch nicht einen Hauch von Ärger oder Missmut, denn der Wiedergeborene weiß, dass Menschen Zeit brauchen, ja, viel Zeit brauchen um die dereinst so gefallene und damit verletzte und verwundete Seele wieder zu heilen und zu heiligen. Er macht niemals einen Unterschied der Rassen, der Religionen, macht keinen Unterschied zwischen guten und schlechten Menschen. Für ihn gibt es nur Unterschiede in der Entwicklung einer Seele. Dies ist natürlich nicht die menschliche, sondern die Göttliche Sichtweise.

Das Erbarmen vergibt die Fehler in Liebe dem, der einem etwas zuschulden kommen lässt. Das Erbarmen sieht den Sünder vor dem Abgrund und sein einziges Bestreben ist es, diesen davon zurück zu reissen, aber immer ohne dessen freien Willen zu berühren. Im Wiedergeborenen lebt dieselbe Barmliebe wie sie Jesus auf Erden gelebt hat.

Soweit haben wir die Zeichen der vollen und wahren Wiedergeburt wenigstens oberflächlich gestreift, so wie es der Umfang dieses Mediums zulässt.

Die Wiedergeburt oder die Geistestaufe ist jedem Menschen möglich zu erleben, aber nicht jeder will sie erleben. Es ist wohl einfacher aus der Heiligen Schrift mit entsprechender Wortakrobatik herauszulesen, dass wir schon allein durch den einfachsten Glauben an das Erlösungswerk Jesus am Kreuz von Golgatha diese Wiedergeburt eben schon in Empfang genommen haben.

Mir persönlich ist es unverständlich, wie man behaupten kann "das alte ist vergangen, siehe alles ist neu geworden" und man steckt weiter hin in der Sünde. Man ergötzt sich an und in der Welt, man ist geil aufs Fernseh-Schauen, man erfreut sich jedem Reiz der Sinne – und man vermisst aber alle, samt und sonders alle Zeichen der Wiedergeburt! Ich schreibe dies deshalb mit spitzer Feder, dass man sich vielleicht doch die Mühe nimmt, die eigene Position einmal kritisch unter die Lupe zu nehmen und eine genaue Standorterkennung zu machen. Wir haben nur das eine Leben auf dieser Erde, und dieses Erdenleben ist verhältnismässig kurz bemessen. Deshalb nutzen wir die Stunde, im Jenseits wird es dann sehr viel mühevoller sein, auch nur einen winzigen Schritt in der Entwicklung weiter zu kommen!

Die Frucht des Geistes

Die Zeichen der Wiedergeburt erschöpfen sich aber nicht mit den soeben beschriebenen sieben Eigenschaften des Geistes. Paulus hat uns noch weitere Merkmale gegeben, wie wir einen Wiedergeborenen erkennen können. Alle diese Zeichen werden sich natürlich ebenfalls manifestieren. So lesen wir im Galaterbrief 5,22: "Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit." Die Liebe und der Langmut (Geduld) haben wir schon beschrieben, die Freundlichkeit hat viel mit dem Erbarmen zu tun, ja wird durch diese erst so richtig tiefgreifend möglich. Machen wir uns abschliessend noch einige Gedanken über die

1. Freude und den Frieden. Der von Gott Geborene nimmt die Welt mit ihrem Alltagsleben auf eine andere Art und Weise wahr. Wenn der Weltmensch an seiner Arbeit ist, so ist seine Konzentration, seine Gedankenwelt mit eben dieser Arbeit beschäftigt und sein Leben ist dann in diesem Moment die Arbeit. Alles andere wird unwichtig, wird sogar vergessen. Will er seine Arbeit im Bewusstsein auf Gottes Hilfe tun, so muss er seine Gedankenwelt teilen, er widmet sich der Arbeit und in einem anderen Augenblick macht er eine Kurzmeditation und besinnt sich auf Gott. Beides Zusammen ist nur schwer möglich, denn die Gedanken schweifen in kürzester Zeit wieder zu einem anderen Gegenstand ab. Ein innerer Frieden kann kaum spürbar werden, denn die Arbeit ist fast immer mit irgendwelchen Sorgen, Planungen und Problemen behaftet. Beim Wiedergeborenen ist das anders. Er sieht die Welt, seine momentane Tätigkeit mit anderen Augen, sozusagen "durch die Brille Gottes". Der weltliche und materielle Anteil seiner Tätigkeit ist für ihn absolut unwichtig. Sein Bewusstsein wird beherrscht von der Gegenwart des Geistes Gottes, und das ist der Geist des Friedens. Weil er nun nicht in erster Linie auf die Arbeit konzentriert ist, sondern auf Gott, tut er auch automatisch das Richtige in seiner Tätigkeit. Er ist nicht alleine, er hat viele dienstbare und unsichtbare Helfer um sich. Natürlich, das kann derjenige nicht verstehen, der eben noch mühsam sich mit allen fünf Sinnen der Welt und der Materie verbunden bleibt. Erst wenn im Bewusstsein das Eins sein mit Christus vorherrscht, kann sich Sein wahrer Friede und damit die echte Lebensfreude offenbaren.

2. Gütigkeit oder Herzensgüte. Alles was der Geistmensch tut, kommt aus dem Herzen. Er nimmt kaum eine Handlung vor, welche direkt aus seinem Verstand, und am Ende noch gepaart mit irgendwelchen Hinterabsichten, kommen. Die Herzensgüte gibt ohne zu denken 'was kommt zurück?'.

3. Treue. Der Wiedergeborene ist treu und seine Versprechen hält er in jedem Fall ein. Diese Treue ist in Gott gegründet, denn Gott ist treu. So ist es ja auch Sein Geist und alle, die mit Diesem erfüllt sind.

4. Sanftmut. Wie mit der Treue, so verhält es sich auch mit der Sanftmut. Ein sanftmütiges Wesen ereifert sich nie, ist niemals ärgerlich oder missmutig. Es ist ausgeglichen, weil die Empfindungen, die von aussen auf ihn einwirken, ihn letztendlich gar nicht berühren. Seine einzige Empfindung ist der innere Frieden, der nicht von aussen auf ihn eindringet, sondern aus der inneren Quelle nach aussen strömt. Das sind die Ströme des lebendigen Wassers.

5. Enthaltsamkeit. Die Enthaltsamkeit wird nicht erst mit der vollen Wiedergeburt offenbar. Denn diese macht die Wiedergeburt erst möglich. Ohne die Enthaltsamkeit kann der Geist Gottes sich gar nicht erst entwickeln. Die ist das Erste, die Überwindung der sinnlichen Reize und damit die Beherrschung der inneren Natur. Mit der Enthaltsamkeit beginnt die Heiligung.


Soweit hätten wir kurz die Zeichen der Wiedergeburt kennen gelernt. Unnötig zu sagen, dass es dazu noch viel, viel mehr zu sagen gäbe, aber bevor man sich in Details versteift, müssen wir die Zusammenhänge erkennen. Das ist ach im materiellen Leben so.

Am nächsten Mittwoch wollen wir im Rahmen von "Zurück zum Reinen und Vollen Evangelium den Begriff "Glauben" besprechen und sehen, wie die Definition überstrapaziert wird und demnach das Leben danach nicht mehr dem Wort Gottes entspricht.





Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

Mittwoch, 29. September 2010

Zeichen der Wiedergeburt (3)

Wille, Kraft

Der oft mühevolle Weg von der Erweckung zur vollen Wiedergeburt ist unter anderem gekennzeichnet durch das lebendige Verlangen, die eigenen Wünsche, Bedürfnisse und Begierde auf der einen Seite und die Wünsche und den Willen Gottes auf der anderen Seite zu erkennen und sich im Alltag nach den Letzteren zu richten. Nur mit dem stärksten Willen zum erfolgreichen Erlangen dieses hären Zieles ist die volle Wiedergeburt erst möglich. Wem die eigenen Begierden noch im Wege stehen, der kann den eigenen Willen nicht vom Willen Gottes unterscheiden und demzufolge nicht vorbehaltlos nach dem alleinigen Willen Gottes handeln! Der Wiedergeborene, wenn er die letzte Stufe dieser Heiligung erreicht, indem er alle seine Begierden und Bedürfnisse überwunden hat, muss aber dann nicht mehr mühsam nach Seinem Willen forschen, denn bei ihm lebt nun der Geist Gottes ganz frei und das geheiligte Gotteskind handelt im Willen Gottes so, wie es sein eigener Wille wäre. Er ist sich gänzlich abgestorben, sucht nichts mehr Eigenes in dieser Welt, als nur noch die reinsten Interessen Gottes.

Der Wille ist die Kraft der Liebe. Je stärker die Liebe zu Gott ist, desto stärker wirkt auch die Göttliche Kraft, was sich dann im Willen widerspiegelt. Die Liebe Gottes zu Seiner ganzen Schöpfung ist die stärkste Kraft im gesamten Universum. Diese Liebe ist in der jetzigen Erlösungsperiode darauf ausgerichtet, dass Seine Schöpfung erlöst wird. Darauf wird vor allem in der geistigen Welt darauf hin gearbeitet, was die Menschen mit ihren grobstofflichen Augen nicht wahrnehmen können. Deshalb können auch nur jene Menschen in diesem Erlösungswerk erfolgreich mitwirken, welche die Geistigen Zusammenhänge voll erkennen können. Eine wirkliche, geistige Berufung erfolgt deshalb erst kurz vor der Vollen Wiedergeburt, wenn die Voraussetzungen bezüglich dem Handeln im Willen Gottes vorhanden sind.

Leben in der Ordnung Gottes

Wie schon oben erwähnt, ist der Geist Gottes im Wiedergeborenen frei und allen seinen engen Banden durch die Sünden ledig geworden. In der Erweckungszeit hat das angehende Gotteskind gelernt, gegen die Sünde zu kämpfen und sie auch in jeder Versuchung zu überwinden. Der Schreiber des Hebräerbriefes mahnte seine Gemeinde "Ihr habt noch nicht bis aufs Blut widerstanden im Kampf gegen die Sünde" (12,4), weil sie in diesem Punkt einfach nicht weitergekommen sind.

Paulus sagt das mit seinen typischen markanten Worten zu den Galatern, welche dasselbe Problem hatten: "Die aber Christus Jesus angehören, die haben ihr Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Begierden." (5,24) das Fleisch gekreuzigt heißt aber, es lebt nicht mehr, es ist tot. Dies ist aber eine Entsprechung, Paulus meinte ja nicht, dass man dem Leben des Fleisches ein Ende setzen sollte. Er meinte vielmehr, dass jedes einzelne der Abertausenden von Geister(chen) aus dem das Fleisch - wie die Materie schlechthin - besteht, für diese fleischlichen Begierden steht, sie entfachen und befriedigt haben will. Diese innere Natur muss überwunden werden, was der Wiedergeborene auch geschafft hat. Weil er diese innere Natur dominiert, kann er auch über die äussre Natur herrschen, was aber nicht in dieses Kapitel gehört. Wichtig ist für uns im Moment, dass die Sünde dem voll Wiedergeborenen nichts mehr anhaben kann. Er sündigt nicht mehr, ja, er kann gar nicht mehr sündigen! Daran erkennt man, dass eine Seele wiedergeboren ist, dass sie heilig ist und nicht mehr sündigen kann. Es sei dann, dass sie es willentlich täte mit grossem und klarem Vorsatze. Aber das wäre dann die Sünde wider den Heiligen Geist.

Ernst (Beharrlichkeit) und Geduld

Eine wichtige Eigenschaft des Heiligen Geistes ist der Ernst. So auch der vom Heiligen Geist erfüllte Wiedergeborene. In seinem von Gott geführten Leben gibt es keine Halbheiten. Dem Wiedergeborenen scheint es immer wieder und immer mehr, dass er von der Welt in jeder Hinsicht ins Abseits gedrängt wird. Die Wahrheit, die er durch den Geist Gottes verkündet und vertritt, glaubt ihm die Welt nicht – und nicht nur die Welt, sondern auch die Religiösen nicht. Sein größter Widerstand sind die Kirchen, welche im Endeffekt den lebendigen und in Seiner ganzen Kraft wirkenden Geist Gottes mit der Bibel in der Hand bekämpfen! So widersprüchlich das klingen mag, schon diejenigen Gesegneten, welche auch die volle Wiedergeburt noch nicht ganz erreicht haben, kennen dieses Problem. Der Geistgetaufte steht alleine da und in dieser finalen Endzeit kann er keine großen Massen mehr ansprechen, es sind nur ganz wenige, welche ihre Herzen für das Göttliche Licht nicht verschlossen haben. Die Liebe ist schon heute derart erkaltet in den Massen, dass selbst sogenannte Wunder nicht einmal mehr vermögen, die Menschen zum Glauben zu nötigen!

So könnte er mit dem rein menschlichen Willen in diesem ungeheuren Kampf gegen die Finsternis nicht mehr bestehen. Rein die totale Ausrichtung auf Gott, auf dessen Geist, vermag ihn als Bollwerk gegen die Sünde zu halten und zu kräftigen. Dieser Ernst ist eng mit der Göttlichen Geduld verbunden. Dieser Eigenschaft des Geistes haben wir es selbst zu verdanken, dass wir überhaupt den Erlösungsweg Jesus Christus erkannt haben. Stellen wir uns mal vor, wie wir vor Äonen einst im Göttlichen Frieden unser Dasein hatten, in der selbstlosen Liebe, in der Nähe unseres unsichtbaren Schöpfers und Gottes. Dann, über eine überaus lange Epoche hatten wir uns unserem unsichtbaren Gott mehr und mehr entfremdet, hatten uns dafür mehr und mehr, langsam und unmerklich, auf den Erstgeschaffenen Engel ausgerichtet bis dieser uns zu einem sichtbaren Gott geworden ist. Wir haben ihm geglaubt, denn er war das geistige Licht für uns. Als wir aber – ich betone: über lange Zeitepochen hinweg – uns vom Schöpfer derart entfernt hatten, bis das Mass der Treulosigkeit Ihm gegenüber derart voll war und sich Luzifer derart auch für ihn unsichtbaren Gott überhoben hat und wir alle schliesslich in die Tiefe sausten.

In diesem Moment begann auch schon der Rückführungsprozess und dieser ist das einzigartige Zeugnis der Geduld Gottes. Über eben dieselbe lange Zeitepoche hat Gott in Seiner Langmut Seele um Seele wieder für den Rückweg gewinnen können – und es waren Milliarden! Bis dann vor einigen Jahren Adam, als einer der Besten, sich auf die eigens zu diesem Zweck geschaffene Erde inkarnieren konnte. Wieviel Geduld ist von Seiten Gottes vonnöten gewesen, um nur einige Wenige bis heute wieder in die Nähe dahin zu bringen, von wo wir einst ausgegangen sind! Ja, er musste dafür selbst erst Mensch werden und sich von der räudigen Menschenbrut peinigen und töten lassen.

So bekommen wir einen kleinen und sehr unvollständigen Begriff von der immensen Geduld Gottes.

Wenn wir uns dann noch weiter bewusst werden, wie viel Langmut Er mit uns haben muss bis wir uns – einmal als inkarnierte Seele auf dieser Erde - dann endlich von der Weltliebe, ihrer Begierden und Sinnesreizen getrennt haben, so dürfen wir wohl bekennen, Gott bleibt mit uns wirklich nichts erspart!

Und genau diese Göttliche Geduld ist eines der Wahrzeichen eines Geistgeborenen. In seinem Alltag gibt es keine Hast, keine lange Reden, sondern nur Worte und sieht dann zu, wie sie in den betreffenden Herzen wirken – wie Samenkörner in die Erde gesät, langsam und unter bester Pflege herrlich zur Göttlichen Bestimmung gedeihend.



Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.