Hast Du, mein lieber Freund, noch
nie gehört, dass Jesus einen Doppelgänger hat? Nein? Ja tatsächlich! Es gibt
zwei Jesus und die ähneln sich so sehr, man kann sie beinahe nicht
auseinanderhalten. Erst beim genaueren Hinsehen merkt man den Unterschied. Wobei
es nicht ganz richtig ist, von dem Untersched zu sprechen, besser sollte es
heissen die Unterschiede. Es sind
mehrere – beziehungsweise es sind sogar sehr viele. Geht man der Sache nämloich
bis auf den Grund, dann merkt man plötzlich, dass diese beiden überhaupt nichts
mehr gemeinsam haben – und der oberflächliche Betrachter meint trotzdem, die
beiden seien ein und derselbe.
Der eine
Jesus sagt zu seinen Gläubigen "Ich
komme bald und werde euch zu mir holen",
der andere aber sagt zu den Seinen: "Ich
bin bei euch bis ans Ende der Welt". Das ist der erste Unterschied.
Nun warten die einen Gläubigen jahraus, jahrein auf ihren Jesus. Sie warten
schon beinahe zweitausend Jahre. Es ist fast so, wie die wartenden törrichten
Jungfrauen, denen das Öl wegen der langen Warterei ausgegangen ist. Und die
anderen freuen sich, dass sie täglich schon mit ihrem Jesus leben dürfen und
somit täglich neues Öl kaufen können, das ihnen nie ausgeht.
Interessant
ist auch der Unterschied des Wohnortes der Beiden. Der eine wohnt im Himmel.
Nun, das ist ja klar. Aber es ist der dritte Himmel, zur Rechten Gottes
sitzend. Nun ist der erste Himmel der Wolkenhimmel, der zweite Himmel ist der
Sternenhimmel und der dritte Himmel ist darüber, wo Gott wohnt. Das ist kein
Witz, es ist die offizielle Definition! Ja, mir ist es auch schleierhaft, wie
man den materiellen und den Geistigen Himmel untereinader mengen kann. Aber
wahrscheinlich ist das der Grund, dass das Wiederkommen dieses einen Jesus sich
derart verzieht, weil der Weg von hinter dem unendlichen Universum bis zur
kleinen Erde recht gedehnt ist. Aber ist es dann einmal soweit, dann erscheint
er im ersten Himmel, hinter den Wolken.
Der andere
Jesus wohnt auch im Himmel. Nur hat Er gesagt, dass das Himmelreich im Herzen
des Menschen ist – und somit wäre Er wirklich schon lange zurück gekehrt.
Weiters ist
der eine Jesus einer der dreiköpfigen Gottheit. Neben Gott und dem Heiligen
Geist ist er der Sohn des Vaters. So klärte mich kürzlich jemand auf, wie das
funktioniert:
"Übrigens
kann nur dieser dreieinige Gott wirklich lieben. Die Moslems haben nur einen
Gott der nur sich selbst lieben kann aber der dreieinige kann anders lieben da
es ja drei Personen sind und trotzdem ein Gott. Er kann sich untereinander
lieben (...). Und dieser Gott existiert von Ewigkeit zu Ewigkeit."
Der andere
Jesus aber ist der Vater und der Schöpfer Selber. Er kam in Sein Eigentum, und
die Menschen erkannten es nicht. Dieser Jesus weiss nichts von einer Dreifaltigkeit
oder Dreieinigkeit, wie Sein Doppelgänger. Der Vater ist die Liebe, der Sohn
das Licht und die Wahrheit und Seine Kraft und Sein Wille ist der Heilige
Geist. Dieser Jesus vereinigt dies alles in Sich Selber.
Na ja, das
sind mal drei kleine Unterschiede. Aber es geht noch weiter. Wir können die
beiden auch darin unterscheiden, was sie getan haben, als sie auf der Erde
wandelten. Da haben wir zum Beispiel den unterschiedlichen Sinn des
Kreuzestodes. Der eine ist für die Sünde gestorben, welche der Hubert Meier
zwei tausend Jahre später einmal begehen wird. Zum Voraus hat er diesem
vergeben und wird auch alle weiteren vergeben, welche der Hubert noch begehen
wird. Aber nur unter einer Bedingung: Er
muss täglich unters Kreuz! Er muss jede Sünde bereuen, sooft er sie getan hat.
Der andere
Jesus hingegen vergibt die Sünde nur dann, wenn der Sünder umkehrt und gewillt
ist, nicht mehr zu sündigen. Und Dieser hat noch eine weitere Bedingung: Zuerst
muss man denen vergeben, welche sich gegen den Gläubigen selbst versündigt
haben.
Bei der
Sündenvergebung geht es Ihm nicht um die täglichen Sünden, sondern um die Knechtschaft der Sünde. Er hat alle
Menschen aus der Gefangenschaft Satans befreit und vergibt also denjenigen,
welche sich erretten lassen aus der Knechtschaft, umkehren und die Sünden nicht
mehr tun.
Im Weiteren
fordert der eine Jesus Glauben. Er sagt, man solle an ihn (Jesus) glauben, dann
sei man errettet. Deshalb: Nimm Jesus in Dein Leben auf, dann bist Du errettet
und bereits schon so viel wie im Himmel. (Aber im dritten Himmel, versteht
sich, sonst würdest Du ewiglich im Universum umherschwirren.)
Der andere
Jesus aber fordert ebenfalls Glauben. Er versteht jedoch den Glauben so, dass
man im Glauben die Kraft Gottes in Anspruch nehmen soll, um, z.B. die Sünden,
die fleischlichen Lüste usw. zu überwinden.
Das heisst
mit anderen Worten, dass der Glaube der Menschen des einen Jesus sich auf die
Ewigkeit fokkusiert, der Glaube der Menschen aber des anderen Jesus richtet
sich auf das Leben auf dieser Erde.
Jeder der
beiden Jesus hat ein eigenes Evangelium. Das eine besagt, dass kein Mensch durch seine Werke in den
Himmel kommt. Das Evangelium des Andern Jesus aber lehrt, dass jeder Mensch
durch seine Werke gerichtet wird.
(Nun, es ist aber ein Trugschluss zu meinen, dass wenn wir keine Werke haben,
logischerweise auch nicht gerichtet werden können ...)
Ja, die
Liste ist lang, es gibt unzählige Unterschiede zwischen Jesus und Seinem
Doppelgänger. Das Evangelium des einen besagt dann weiter, dass, wenn ein gläubiger
Mensch stirbt, er seine wohlverdiente Ruhe haben werde und dann später, am
Jüngsten Tag, auferweckt wird und nicht ins Gericht kommt (seines Glaubens
wegen).
Der andere
Jesus hingegen evangelisiert dahingehend, dass sich beim Sterben lediglich der
Körper von der Seele löst und das Leben für Letztere weitergeht.
Noch einmal
lehrt der Eine, dass niemandes Werke im Himmel angesehen werden, der andere
Jesus aber empfiehlt, dass wir uns Schätze im Himmel sammeln sollen.
Der eine
Jesus legt die Hürde um ins Himmelreich zu kommen tief, sodass man nur zu sagen
braucht, "denke an mich, Herr, wenn
Du im Paradiese sein wirst".
Der andere
Jesus aber legt die Latte hoch und verlangt nebst dem Halten der Gebote auch
allen Besitz zu verkaufen und den Erlös den Armen zu geben.
Noch einen
Unterschied will ich anführen: der eine Jesus ist der Jesus der Verheissungen (was man erhält) und der
andere Jesus jener der Bedingungen (was
man selber tun muss). Wer ein Jünger des Verheissungs-Jesus ist, der kann die
Bedingungen aber nicht verstehen. Der Jünger des Bedingungs-Jesus aber
interessieren die Verheissungen nur am Rande. So ist auch die Liebe der Menschenherzen
beschaffen. Die einen lieben ihren Jesus wegen
der Verheissungen, die anderen lieben ihren Jesus durch die Bedingungen.
Das sind
also die beiden Jesus. der eine Jesus ist für die fleischlich gesinnten
Geschwister, der andere für die geistlich Gesinnten. Der eine hat ein
Evanglium, das süss klingt, das einleuchtet und deshalb haben sich die Kirchen
für diesen Jesus entschieden. Auf der einen Seite macht das auch Sinn, denn
fleischlich Gesinnten kann man die geistliche Gesinnung nicht erklären, denn
der natürliche (fleischliche) Mensch vernimmt nichts vom Geiste Gottes. Das
wäre dasselbe wie den Blinden die Farben begreiflich machen zu wollen. Nur
wissen diese blinden Menschen aber gar nicht dass sie blind sind. Sie glauben
die Farben erkennen zu können. So glauben auch die fleischlich Gesinnten, dass
sie geistlich gesinnt sind und begründen diese Annahme, dass sie ja "an
Jesus glauben" und es könne niemand an Jesus glauben, wenn er nicht
geistlich gesinnt sei. Oh! - dieser Trugschluss!
Spricht ein
geistlich Gesinnter mit einem fleischlich Gesinnten, so kann letzterer den
ersten nicht verstehen. Und Ersterer kann nicht verstehen, dass letzterer ihn
nicht versteht! Ja, so kompliziert ist das. Und beide sprechen doch nur von der
selben Bibel.
Wenn der
eine Jesus der Jesus der Kirchen(a) ist, so ist der andere Jesus der
Jesus der Bibel. Weil nun die Kirchen(a) den wahren Jesus mit Seinem
Doppelgänger vermischen und verwechseln, können die Kirchen-Gläubigen den
Unterschied dieser beiden nicht erkennen – zumal sie meistens eben noch
fleischlich gesinnt sind und somit das Geistige nicht zu erfassen in der Lage
sind. Für sie kann es auch gar keine geistigen Entsprechungen in der Bibel
geben, sondern nur natürliche Worte. Für sie sind die beiden Jesus ein und
Derselbe. Sie glauben an die Kirchenlehre(a) und meinen, der Bibel
zu glauben!
Der Jesus der Kirchen(a) ist
nicht der Jesus der Bibel, sondern ein Phantom-Jesus!
Im wahrsten
Sinne des Wortes wohnt der Kirchenjesus(a) irgendwo hinter dem Mond
(hinter dem Universum) und hat mit dem Biblischen Evangelium nichts zu tun.
Ich habe hier
nicht alle Unterschiede aufgeführt, es wären zu viele. Aber der Kirchgänger(a)
soll auch nicht einfach diese
Gegenüberstellung inhalieren und dann zur Tagesordnung übergehen, sondern soll
sich selber Gedanken machen, wo da noch mehr Ungereimtheiten, Widersprüche,
Unterlassungen und Unwahrheiten in der Kirchenlehre(a) vorhanden sind. Niemand darf die
Sonntagspredigten einfach konsumieren, jeder hat die Pflicht, in seinem eigenen
Interesse, diese Predigten kritisch zu prüfen und die Behauptungen der Pastoren
zu hinterfragen. Scheue Dich nicht, den Pastor zur Rede zu stellen, wenn Dir
etwas "kurlig" vorkommt! Es geht um die Wahrheit – der Wahrheit der
Bibel, nicht jener der Kirche(a)! Wenn sich ein Pastor bibeltreu
nennt, heisst das noch lange nicht, dass er der Bibel treu ist.
Fussnote:
(a) Unter
"die Kirchen" sind die evangelischen Kirchen gemeint.
Verallgemeinernd auch alle Denominationen. Ich unterscheide aber ganz klar
zwischen den Dogmen der Kirchen, also der Lehre und den Geschwistern, die von
diesen Lehren auf eine falsche Färte geführt werden. Meine Kritik gilt
ausschliesslich den Lehren und denen, welche – meist in Unwissenheit - diese
lehren.
Wie immer ist die Diskussion über das Thema im Forum offen und auch Gäste können sich
einbringen, können ergänzen oder ihrer kritischen Haltung freien Lauf lassen. Kritische
und gegenteilige Meinungen ergeben bei uns keine "Streit"gespräche,
sondern sind eine Bereicherung! Wer will, kann auch Fragen stellen.
Jesus segne Dich!