Natürlich leben Engel unter uns, wenn wir die Frage so
verstehen, ob Engel geistig mit uns sind. Nun, das dürfte hoffentlich keine
Frage mehr sein, denn das materielle und das geiustige Leben geht Hand in Hand
und man kann das nicht trennen. Man kann also nicht sagenh, hier istr die
Materie und dort das Geistige.
Aber darauf zielt die Frage nicht ab. Vielmehr geht es mir
darum, ob Engel materiell unter uns sind, also nicht in einem Geist-Leib,
sondern in einem materiellen Leib, der denen von uns Menschen nicht zu
unterscheiden ist.
Die Bibel erzählt uns einige Male, daß Engel in ihrem
Geist-Leib den Menschen erschienen, das bekannteste Beispiel ist wohl die
Erscheinung des Erzengel Gabriel bei Maria, als er ihr die Schwangerschaft und
die Geburt Jesu verkündete. Viele andere Geschichten in der Heiligen Schrift
legen von solchen Erscheinungen Zeugnis ab. Und jedesmal hatte eine solche
Erscheinung dieselbe Folge beim Menschen: sie fürchteten sich, sie waren im
ersten augenblich wie gelähmt, ja es standen ihnen die "Haare zu Berge"
und sie hatten eine Gänsehaut. Deshalb waren die ersten Worte dieser
Gottgesandten Engel immer: "Fürchte dich nicht".
Etwas ganz anderes ist es aber, wenn ein Engel in einem,
sagen wir mal: "angenommenen" materiellen Leib erscheint. Dann wäre
dieser Engel von einem "normalen" Menschen nicht mehr zu
unterscheiden. Gibt es solche Erscheinungsformen? Leben Engel unter uns – und
wir wissen es nicht?
Paulus (beziehungsweise der Hebräerbrief-Schreiber) hat
diese Frage nie gestellt. Er ging davon aus, daß unter den Menschen Engel leben
ohne daß erstere dies merken. In einer kurzem Bemerkung stellt er fest: "Gastfrei zu sein vergesst nicht, denn
dadurch haben etliche ohne ihr Wissen Engel beherbergt" (Hebr. 13. 3)
Diese Bemerkung wirft viele Fragen – und beantwortet aber
auch viele.
Wenn Engel schon bei uns eingekehrt sein könnten ohne daß
wir das wissen, dann heißt das: Engel können einen menschlichen Leib
materialisieren und diesen natürlich wieder auflösen. Damit stehen die Engel
über der Materie und diese ist ihnen untertan, sie beherrschen die Grenzen
zwischen Geist und Materie – oder anders ausgedrückt: sie kennen keine Grenzen
zwischen Geist und Materie!, diese beiden gehören zusammen und sind demnach
nicht zu trennen!
Wie wir noch sehen werden, widmet die Bibel ein ganzes
Buch dieser Frage und beschreibt, wie ein Engel einen genau definierten Auftrag
auf Erden ausführen muß, der einige
Wochen Zeit in Anspruch nahm – und keiner der beteiligten Personen merkte
etwas!
Ein materialisierter Engel kann gehen, sich kleiden,
essen, hören, sprechen, reiten – ja, er kann alles, was ein Mensch auch kann.
Er kann aber noch mehr: plötzlich auftauchen und ebenso plötzlich wieder
verschwinden.
Daß dies aber nicht nur interessante oder lustige
Geschichten sind, werden wir in der Folge noch sehen.
Ein Erlebnis möchte ich hier wiedergeben, das ich der
Webseite "Lebenswinke" entnommen habe. Wenn der Autor dieses
Berichtes hier von Jesus spricht, so glaube ich ihm das, es kann aber genau so
gut ein Engel sein. Eine Handlung, den ein Engel im Namen und im Auftrag Jesu tut,
ist dieselbe, wie es Jesu selbst täte.
Begegnung in Hameln: 2003
Ein Freund, ja mehr noch ein Bruder war zu Besuch bei uns. Wir
hatten uns auf diese Begegnung gefreut, und ich sagte unwillkürlich, daß wir
doch nach Hameln fahren möchten und wer weiß, vielleicht treffen wir Jesus. Wir
waren alle in einem Hochgefühl, und von daher waren diese Worte auch keine
Blasphemie, sondern waren schon tief aus dem Herzen.
Die Kinder waren begeistert, und so fuhren wir denn auch schon
los, und wir zeigten unserem Besucher einige schöne Stellen in dem Städtchen,
u.a. auch den Dom und das Hochzeitshaus mit seinem Glockenspiel. Hameln ist
bekannt wegen der Geschichte vom Rattenfänger und besitzt wunderschöne
Sandsteinhäuser, auch Fachwerkhäuser aus früheren Zeiten, die nach dem Krieg
und vor allem in den 60er Jahren wieder vollständig hergerichtet wurden.
Wir standen nun vor der großen Treppe am Marktplatz auf der Seite,
wo sich über uns das Glockenspiel des Hochzeitshauses befindet. Es war um die
Mittagszeit, aber das Glockenspiel mit der Rattenfängerthematik hatten wir
vorerst verpaßt, allerdings kannten wir es, denn wir kennen diese Stadt, die
sich unweit unserer Heimat befindet auch sehr gut. Aber wir hätten es gerne
unserem Bruder gezeigt. Etwas später würden die Figürchen wieder hervorkommen,
aber solange gedachten wir auch nicht zu bleiben. Jedenfalls standen wir 4
Personen (2 Kinder und R. + ich) dort herum und schauten nach oben, als die
beiden Jungs plötzlich erstarrten und zu mir hinauf schauten, denn ich stand
auf der oberen Stufe - etwas oberhalb von ihnen.
Sie hörten mir nicht mehr zu und waren ganz gebannt von etwas, was
neben mir stehen mußte, und ich hörte, wie sie leise und völlig überrascht:
„Jesus! Jesus! Jesus!“ sagten. Das überraschte mich nun, und ich drehte mich
zur Seite, und ca. einen Meter neben mir stand unerklärlicherweise jemand, der
da vorher nicht gewesen war. Es war ein junger Mann um die dreißig in einer
jüdischen Tracht mit langen Locken und einem kleinen Hütchen auf dem Kopf, und
er wirkte so, als wenn er genau dort hingehören würde. Also nichts, was irgendwie
fremd war. Mir kam er sehr bekannt vor, und da ich selbst als Lieblingsbild
Jesu das Bild nach den Angaben der Faustina schätze, so fiel mir zwar eine
Ähnlichkeit auf, aber es paßte irgendwie nicht zu der Bekleidung, und ich
selbst hing dann irgendwie innerlich fest.
Ich schaute dabei zu den Kindern und rief sofort aus, daß ich den
Mann kennen würde, aber das sei nicht Jesus. Mir war gar nicht bewußt, daß
dieser Mann ja neben mir stand, - wie überhaupt alles anders war. Nichts um uns herum sprach uns an.
Es gab nur den jungen Menschen und uns, genaugenommen gab es in diesem Moment
nur Jesus und mich, und doch getraute ich mich nicht, Ihn zu erkennen. Also
drehte ich mich wieder zu den Kindern und unserem Besuch und dann wieder zu Ihm
hin – und Er war weg. Für uns völlig überraschend war Er weg, und wir hätten es
bemerken müssen, denn auf einer großen Treppe auf einem großen und freien Platz
verschwindet niemand einfach so.
„Oh Papa!“ riefen die Kinder, „Das war Jesus!“ Ich war völlig
zerknirscht, denn sie hatten recht, es war Jesus, und wir schwiegen dann
innerlich bestürzt, und ich fühlte mich nicht so gut. „Okay!“, sagte ich dann:
„wenn wir Ihn wiedersehen, dann stürzen wir auf ihn zu, und dann kommt Er uns
nicht so einfach davon!“ Wir gingen mit diesem Kompromiß irgendwie weiter, und
jeder fühlte sich dann innerlich beschwingt.
Als wir dann in einem kleinen Bücherladen von „Weltbild“ standen,
sahen wir, wie Jesus in der Ecke der Religionsbücher stand. Er drehte sich um
und kam uns entgegen, und wir standen nur da - und kurz bevor Er bei uns war –
war Er weg. Ich weiß nicht, wie wir reagiert hätten, aber es war schon ein
unglaublich großartiges Gefühl. Uns war die ganze Bedeutung dieses Vorfalls in
diesem Moment nicht so bewußt, wir waren ein wenig betäubt, und erst später
wurde uns klar, was da geschehen ist.
Jahre vorher, schon bei der Lektüre des Lorberwerkes, war es der
sehnlichste Wunsch von mir und meinem Bruder, daß wir Jesus so konkret sehen
wollten, wie wir es diesmal getan hatten. Doch damals hatten wir Ihn nicht
gesehen oder wir waren noch zu unreif gewesen und konnten Ihn deshalb
vielleicht auch nicht erkennen. Bei dieser Begegnung erinnerte ich mich an die Heftenreihe
von Max Seltmann und besonders daran, wie traurig Ursus war, weil er den Vater
nicht rechtzeitig angetroffen hatte – und dann war Er da."
Soweit also diese rührende Geschichte. In der nächsten Folge wollen wir sehen, was die Heilige Schrift zu den materialisierten Engel unter uns sagt und wir wollen uns sensibilisieren, daß
1. wir in jedem Menschenherzen Jesu selbst sehen können und
sollen,
2. daß unser Leben in allem wahr sein muß, denn wir können
damit rechnen, dass die geistige Welt ein wachsames Auge auf uns hat und
3. daß, wenn wir um Göttlichen Beistand bitten, wir diesen
in jedem Falle auch erhalten.
Folge 2: https://jesus-ist-in-uns.blogspot.com/2012/12/leben-engel-unter-uns-ii.html
Jesus segne Dich!
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