Posts mit dem Label Heilung werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Heilung werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Mittwoch, 19. April 2017

Selbstheilung der Seele II


Heute wollen wir die Heilung der Seele unter einem anderen Aspekt sehen. Es geht nun nicht um die Selbstheilung, sondern um deren «Fremd»-Heilung. Bevor eine Seele durch Sünden, Leidenschaften und Begierden krank wird, wird sie auf eine ganz andere Art krank. Jedenfalls sieht das so auf den ersten Blik aus, auf den zweiten Blick ist jedoch alles das ein- und dasselbe.
Die Art der Seelenerkrankung um die es heute geht, nennt man im Allgemeinen nicht Seelenerkrankung, sondern Nervenkrankheiten. Um diese hat sich die Wissenschaft angenommen und man nennt diese Neurologie.

Mittwoch, 19. Juni 2013

Recht auf Heilung?




„Ja klar“, sagen die einen und die anderen: „mit Sicherheit nicht!“. Die Befürworter argumentieren mit 2. Kor. 5. 21 und die Gegner halten dagegen, dass auch Paulus dieses vermeintliche Recht nicht geltend machen konnte, der "Dorn im Fleisch" blieb ihm erhalten.

Würde man aber die Fragestellung etwas genauer definieren, dann sähe die ganze Sache wohl anders aus. Spricht man im Allgemeinen von Heilung, so denkt man unwirkürlich an Krankheiten und Leiden des Leibes. Aber was ist Krankheit? Schon die Wissenschaft ist sich im Klaren darüber, dass achzig Prozent der (körperlichen) Krankheiten psychosomatisch sind, also die Ursache nicht im materiellen Leib, sondern in der Seele zu suchen ist. Ob dies nun wirklich achzig oder sogar hundert Prozent sind, darüber zu diskutieren bringt nichts, denn je nach dem, ob man zum Beispiel die Folgen der vergifteten Industrienahrung oder der genmanipulierten künstlichen „Lebensmittel“ auch zu den seelischen Krankheitsursachen zählt, kommt man auf ein anderes Ergebnis. Aber das ist im Moment nicht so wichtig.

Wenn wir uns aber bewusst werden wie die Zusammenhänge zwischen Seele und Leib funktionieren, dann erkennen wir bald, dass jede Form von Krankheit und Leiden ihre Ursache immer in der Seele haben, weil alles, wirklich alles was im Materiellen geschieht, eine geistige Ursache hat. Das Materielle hat kein Leben in sich, das Leben ist immer geistig. Nur wenn im geistigen, in der Seele Disharmonien vorhanden sind, dann schlägt das auf den Leib über und manifestieren auch dort Fehlfunktionen.

An dieser Stelle muss zwar deutlich gesagt werden, dass es auch Ausnahmen gibt. Biblisch betrachtet gibt es durchaus auch Krankheiten und Leiden, welche nicht auf eine Disharmonie in der Seele zurückzuführen sind, sondern ganz bewusst Prüfungen und Zulassungen Gottes waren. Hiob war ein Beispiel dafür, Tobias ein anderes. Beide lebten in der Ordnung Gottes und Er liess es dann trotzdem zu, dass diese Gottesmänner von Satan gegeisselt wurden – nur zur Verherrlichung des Namen Gottes und dem nachfolgenden übergrossen Segen, welche diese Geprüften dann empfangen durften. Aber das sind Ausnahmen.

Wenn wir also von Heilung sprechen, dann müssen wir zuerst den seelischen Zustand in Betracht ziehen. Die Heilung eines kranken Körpers bringt rein gar nichts, wenn die zugrundeliegende seelische Ursache nicht zuerst geheilt wird.

Recht auf Heilung? Wenn wir bei dieser eingangs gestellten Frage den seelischen Zustand mit einbeziehen und davon ausgehen, dass deren Disharmonien stets mit der bewussten oder unbewussten Missachtung der Ordnung Gottes zu tun haben, dann lautet die Antwort: Wir haben nicht nur ein Recht auf Heilung, sondern sogar die Pflicht, die Heilung schnellst möglich zu suchen! Leben wir in der Ordnung Gottes, dann ist unsere Seele heil und der Leib ist es auch.

Ich werde oft aufgefordert, für andere Menschen zu beten, dass diese von körperlichen Leiden befreit werden. Solche Bitten kommen meistens von weltlicher Seite. Aber meine Gebete sind dann sehr selten, dass ich den Himmlischen Vater direkt um sofortige Genesung des Betreffenden bitte. Meine Bitte an Ihn ist meistens so, dass Sein Geist dem Betroffenen die Augen öffnet, weshalb er sein Leiden hat. Wenn ich Gelegenheit habe, mit dem Kranken direklt zu sprechen, dann geht es auch immer darum, den Zustand zu finden, wo und weshalb die Ordnung Gottes verlassen wurde und wie man (wieder) dorthin zurückfindet. Mit der sofortigen Heilung ist dem Kranken aber selten geholfen.

Paulus gibt uns einen Hinweis darauf, was geschieht, wenn man den Leib Christi entehrt: „Darum sind so viele Schwache und Kranke unter euch ...“. (1. Kor. 11. 30) Dabei geht es natürlich nicht nur um das unwürdig eingenommene Abendmal, sondern wie oben schon erwähnt, um die mannigfaltigen Uebertretungen der Ordnung Gottes, was in jedem Fall auch immer eine Entehrung des Leibes Christi ist!

Das ganze Thema auf einen kurzen Nenner gebracht, heisst: „gehe hin und sündige nicht mehr!“, wie es Jesus selbst immer wieder den Geheilten geraten hat. Jesus selbst hat die (körperliche) Krankheit und die Sünde in einen festen Zusammenhang gebracht. Grund genug, diese Tatsache ernst zu nehmen und bitter genug, den Zustand unserer heutigen Glaubens-Gemeinschaften zu sehen, wie er schon bei den Korinthern herrschte: viele Schwache und Kranke. Und das Allertraurigtse: Es wird auf die Heilkunst der Ärzte und der Wirkung der Medikamente mehr gesetzt als auf die Heilkraft unseres Himmlischen Vaters. Er dient lediglich nur noch dazu, den Segen für die Medikamente zu spenden oder die Führung des operierenden Arztes zu sein.

Hingegen ist es tröstlich zu wissen, dass auch in den heutigen korintischen Gemeinden es noch immer einzelne Brüder und Schwestern gibt, welche in Allem ganz auf den Himmlischen Vater Jesu und nicht auf die Weltkunst setzen. Diese aber haben kaum Gelegenheit, die Dienste der Ärzte in Anspruch zu nehmen, weil ihre körperliche und seelische Gesundheit Hand in Hand gehen ...



*****************

Aufruf:

Bitte an die Leser dieses Blogs:

Bitte gebt mir die Denominationen oder die Gemeinden bekannt, welche noch nach biblischen Grundsätzen die Heiligung lehren. Gemeinschaften, welche lehren, dass Wiedergeborene nicht mehr sündigen, welche Anleitung und Hilfe geben, das Leben nach dem Vorbild Jesu zu leben.

Wenn möglich auch Hinweise auf Webseiten und/oder Links zu Audiodateien mit entsprechenden Predigten.

Ich werde diese Angaben dann zusammenstellen und veröffentlichen.



*****************



Jesus segne Dich!





Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.



Mittwoch, 15. August 2012

Die Flucht vor der Welt

Noch einmal einen Gastbeitrag aus Anlass der Aktualität des Themas. Es zeigt wunderschön, wie zeitlos und stetig aktuell unser (wahres und reines) Evangelium ist. Genau dieselben brandheissen Fragen wie bei den Urchristen beschäftigen uns heute!



Ambrosius von Mailand (340-397) - Die Flucht vor der Welt (De fuga saeculi)
Wiederholte dringende Mahnung zur Flucht.

So fliehen wir denn von hier, wie der heilige Patriarch Jakob aus seiner Heimath floh, weil er wußte, daß das wahre Vaterland im Jenseits lag. Fliehen wir, wie die Hirsche fliehen zur Wasserquelle: nach dieser Quelle dürstete David; laßt auch unsere Seele nach ihr dürsten. Wer ist jene Quelle? Höre ihn selbst: „Bei dir, o Herr, ist die Quelle des Lebens.“ Zu dieser Quelle spricht die Seele: „Wann werde ich kommen und erscheinen vor deinem Angesichte?“ 1 Die Quelle ist Gott selbst: wer nach dieser Quelle verlangt, Der muß seine Seele ganz ausströmen lassen, so daß für die Leidenschaft des Fleisches kein Raum verblieb.

So ließ Susanna ihre Seele sich ergießen, daß [S. 469] keine Gluth des Körpers, keine Schrecken des Todes, keine Begierden des Lebens in sie ihre düsteren Schatten werfen konnte. Ihre Seele drängte jedes fleischliche Begehren, jedes weltliche Streben zurück. Sie hätte selbst die Flammen der Begier in den Herzen der schamlosen gottesschänderischen Greise ersticken können, wenn in diesen nicht die Fluth der Begierlichkeit übermächtig aufgebraust wäre. Da sie sah, daß ihr schmachvolle Nachrede von diesen bereitet würde, wenn sie ihrem Verlangen widerstände, so seufzte sie und sprach: „Ich bin bedrängt von allen Seiten, denn wenn ich Das thue, werde ich in ewigem Tode verderben; thue ich es nicht, so entkomme ich euren Händen nicht.“ Sie erachtete es aber für besser, das Verbrechen zu meiden, als der irdischen Gefahr zu entgehen. Wohl weinte sie, als man des Verbrechens sie zieh, — als man das Urtheil über sie, die rein und keusch war, wie über eine Ehebrecherin sprach: aber sie beweinte nicht den Tod, sondern die Schmach und Schande, die der Keuschheit bereitet wurde. Sie beweinte die Beleidigung, welche dem Heiligen zugefügt wurde: sie ließ ihre ganze Seele sich ergießen in diesen Stunden. Hätte sie dem Fleische Freiheit gestattet, so wäre ihr Leib herrschend gewesen. Als sie dann zum Tode verurtheilt wurde, stand sie wie eine Richterin den Anklägern, wie eine schuldlose Herrin den Verläumdern gegenüber. Furcht vor dem Tode kannte sie nicht, aber sie fühlte die Gewalt der ungerechten Anklage: und so erlangte sie es durch die siegreiche Macht ihres reinen Gewissens, daß Gott die Kenntniß ihrer Unschuld vermittelte. So floh Susanna die Welt und begab sich ganz in den Schutz Gottes, indem sie zur Schutzwehr jener ewigen Stadt aufblickte, welche die ganze Welt umfaßt, da ja in Gott alle Dinge sind.

So floh auch Paulus, indem er in einem Korbe aus dem Fenster herabgelassen wurde: er wußte, daß das dreifach gewundene Seil nicht zerreissen würde. Er floh, um das Evangelium der ganzen Welt verkündigen zu können: und darum ist er aufgenommen in das ewige Paradies. So wollen auch wir durch das Fenster fliehen, indem wir das [S. 470] Gebot des Herrn hören, und mit züchtigem Blicke und voller Reinheit des Auges Gott dienen.

Lasset uns fliehen wie Lot, der mehr die Verbrechen der Sodomiter als das drohende Verderben scheute: er vermied ja, indem er den Sodomitern das Haus geschlossen hielt, jede Berührung mit den Verbrechen. So lange er bei ihnen wohnte, wollte er Diejenigen, deren Laster er verabscheute, deren Sünden er haßte, nicht kennen; auf der Flucht aber vermied er es, nach Denen auch nur umzusehen, mit welchen er jeden Verkehr vermieden hatte. Derjenige flieht wie Lot, der der Sünde widersagt, der den bösen Sitten seiner Landsleute sich entzieht, der nicht rückwärts blickt, vielmehr in seinem Geiste vorwärts schaut nach jener höheren Stadt, die ihm Rettung bietet; der dort ausharrt, bis auch für ihn jener Hohepriester stirbt, der die Sünden der Welt hinwegnimmt. Zwar ist er einmal gestorben und stirbt nun nicht mehr: aber mit dem Apostel können wir doch sagen, daß er Jedem, der getauft wird auf den Tod Christi, wiederum stirbt, damit wir mit ihm begraben, auch mit ihm auferstehen und dann in jenem neuen Leben mit ihm wandeln.

Du wirst eine gute Flucht haben, wenn dein Herz die Rathschläge und Gedanken der Gottlosen nicht nachahmt. Segenbringend ist deine Flucht, wenn dein Auge Becher und Gläser flieht, damit nicht, während es am Weine haftet, die Begierde in dir rege werde. Heilsam ist deine Flucht, wenn dein Auge nicht zu einer Fremden hinschaut; deine Zunge wird dann auch Treue bewahren. Gut ist deine Flucht, wenn du dem Thörichten auf seine Thorheit nicht antwortest; wenn du dich fernhältst von dem Munde der Gottlosen. Rasch fällt Derjenige in Irrthum welcher schlechter Führung folgt; willst du aber zu deinem Heile suchen, so halte deinen Weg weit ab von solchen Führern.

Gestorben ist der König der Priester auch für dich; [S. 471] er ist auch dir gekreuzigt, damit du an seine Nägel dich heftest. In seinem Fleische hat er auch deine Sünde gesühnt. Der Schuldbrief auch für deine Sünden ist zerrissen an das Kreuzesholz angenagelt: du schuldest der Welt, der du einmal entsagt hast. Nichts mehr. Mit vollem Rechte wird Das betont, da dir aufliegt, zu sagen: „Mir ist die Welt, ich bin der Welt gekreuzigt.“ Du darfst den Tod nicht mehr fürchten, wenn du Christus in dir trägst, indem du sagen kannst: „Tod, wo ist dein Sieg? Wo ist, o Tod, dein Stachel?“ Wenn unser alter Mensch an’s Kreuz geheftet ist, so ist die Sünde vernichtet, der Stachel entfernt, die Schuld getilgt: wir müssen dann aber auch ablassen, ferner noch der Sünde zu dienen. Der alte Mensch ist todt; wir sind nun eine neue Schöpfung, in der Ähnlichkeit mit Jesus Christus. In der Ähnlichkeit seines Todes mit ihm begraben, haben wir nun auch das Ebenbild seines Lebens angenommen; ja die Flügel himmlischer Gnade haben wir empfangen.

So schwinget euch denn empor, daß auch von euch gesagt wird: „Wer sind Die, welche wie Wolken daher fliegen und wie Tauben zu ihren Gittern?“ 2 Daß doch die Wolken die Gerechtigkeit thaueten, daß die Einfalt der Tauben das Erbtheil wäre! Über die Welt hinaus richtet den Lauf eures Schiffes; irret nicht in ihr umher, gleich den Tharsisschiffen, bis ihr beladen mit den Reichthümern des Meeres im sicheren Hafen einläuft. Eilet so, daß von euch gesagt werden kann: „Schneller sind sie, als die Adler unter dem Himmel.“ Sehet zu, wie ihr dem kommenden Zorne entfliehet, dem Diejenigen ausbeugen konnten, die durch Reue und Buße sich die Hoffnung auf Verzeihung sicherten, die den Glauben an die Versöhnung bewahrten durch unseren Herrn Jesum Christum, dem die Herrschaft gebührt, jetzt und immer und in alle Ewigkeit. Amen.

Mittwoch, 8. August 2012

Ohne Sünde leben



Wir haben in den letzten Wochen uns sehr ausführlich mit dem innersten Kern des Evangeliums auseinandergesetzt und sind zum Schluss gekommen, daß Jesus uns am Kreuz von der Knechtschaft der Sünde erlöst hat, daß wir fortan ohne Sünde, ganz in der Ordnung Gottes leben sollen. Wir wollen nun versuchen zu erläutern, weshalb uns Jesus von der Knechtschaft, also vom Fluch der Sünde erlöst hat und weshalb es nicht darum gehen kann, aus fleischlichen Gründen sündigen zu müssen, aber dafür die Sündenvergebung Jesus in Anspruch nehmen dürfen, wie es die Sekten lehren.
Was ist Sünde?
Das vordringliche Wirken des Geistes Gottes in der Seele ist es, ihr das Verständnis der Sünde, also die Erkenntnis der Sünde klarzumachen. Die Sünde ist das Sein außerhalb der Ordnung Gottes und die Folge der Sünde ist die Trennung von Gott. Praktisch sieht das dann so aus, daß sich der Geist Gottes – oder sagen wir: der Heilige Geist – sich im Herzen zurückzieht und Seine Führungs- und Lehrwirkung der Seele verbirgt. Sünde ist immer Trennung von Gott! Auch wenn hinterher um Vergebung gebeten wird, so ist im Augenblick, wenn der Sünde nachgegeben wird, eine merkliche Trennung von Gott unausweichlich. Wirkt der Geist Gottes im Menschen und sündigt dieser, so wird der Tempel verunreinigt und der Geist muß sich zurückziehen, weil Er mit der Sünde keinen Anteil haben kann.
Ist die Seele auf dem Weg der Heiligung, so kommt es natürlich immer wieder vor, daß die Begierden des Fleisches überhand nehmen und man tritt in die Sündenfalle, welche der Feind immer wieder auslegt. Aber die Seele, welche die Sünde bewußt überwinden will, spürt dann auch sofort und deutlich, daß der "Christus, der in uns lebt" enttäuscht ist, weint und sich vorübergehend abwenden muß. Es tut der Seele dann aufrichtig leid und ist umso mehr fest entschlossen, daß es das letzte Mal war, diesem unreinen Drängen nachgegeben zu haben. Ja – wer kennt das nicht, dieses Fallen und Wiederaufstehen! Wie oft bitten wir Jesus um Vergebung und um die Kraft, nun endlich einmal diese Sünden überwinden zu können!
Nun – Jesus vergibt uns diese Fehltritte, das ist keine Frage! Aber wir wollen nicht uns damit zufrieden geben, denn das Getrenntsein von Gott durch die Sünde ist eines – und das Bitten um Vergebung ist das andere. Sind wir auf dem aktiven Heiligungsweg und fallen wir, dann vergibt uns Jesus, dann haben wir einen Fürsprecher im Himmel. Aber wenn wir davon ausgehen, daß wir halt sündigen müssen, da wir noch im Fleisch leben, dann sündigen wir aus Spass, aus Mutwillen. In diesem Fall gibt es eine klare und sehr ernste Warnung: "Denn wenn wir freiwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt für Sünden kein Opfer mehr übrig, sondern ein schreckliches Erwarten des Gerichts und Feuereifers, der die Widerspenstigen verzehren wird" (Hebr. 10. 26).
Welche Sünden sind gemeint?
Die wichtigsten Sünden sind diese der Unzucht, der Eitelkeit (Hochmut) und Trotz. Natürlich gibt es keine wichtigen oder unwichtigen Sünden, Sünde ist Sünde! Aber die soeben erwähnten sind wohl die, mit denen wir am häufigsten zu kämpfen haben. Und diese sind es, die auch in die Kirchen, in die Gottesdienste hineingetragen werden und kaum ein Pastor nimmt dagegen Stellung.
Bei den Männern ist es wohl die Sexualität, welche ihnen am meisten zu schaffen machen. Dabei ist nicht erst der tätliche Ehebruch, sondern schon das Begehren in Gedanken die Sünde der Unzucht. Es ist dann die folgende Selbstbefleckung, welche den Tempel des Heiligen Geistes verunreinigt. Auch wenn diese Sünde dem Nächsten verborgen bleibt, so schafft sie es ausgezeichnet, daß dem Geist Gottes die Hände gebunden werden um zu wirken!
Beim weiblichen Geschlecht ist es dann im Allgemeinen mehr die Eitelkeit, welche als die grösste Hürde einer reinen Seele im Wege steht. Die Eitelkeit stellt die eigene Person über die des Nächsten, Sie überhebt sich.  Wie kann so der Heilige Geist wirken, wenn nicht die Demut, sondern der Hochmut das Herz erfüllt?
Es ist traurig zu sehen, wie die Sünde bei Brüdern und Schwestern in Kauf genommen wird und niemand darüber redet! Vor allem aber im Gottesdienst ist die Sünde kaum ein Thema. Dabei muß man sich klar sein,
wer die Sünde nicht anprangert, heißt die Sünde gut!
Und die Sünde wird im Allgemeinen nicht angeprangert, sondern sie wird mit dem Leben im Fleisch entschuldigt. Und schlimmer noch, die Sünde der Unzucht wird sogar von gläubigen Christen verherrlicht – obschon es diejenige Sünde war, welche Adam aus dem Paradies verstossen hatte. So ist es auch diejenige Sünde, welche uns den Weg zurück ins Paradies versperrt, obschon Jesus uns diesem Weg wieder freigemacht gemacht hat. Warum sündigen wir trotzdem? Weil uns diese Sünde Spass macht! Wir sündigen freiwillig – obschon wir wissen, daß es dadurch kein Sühneopfer mehr gibt!!
Ja, es ist wirklich traurig, wenn man von Brüdern, welchen die Bibel über alles bedeutet, folgendes hört: " … ich kann es nicht mehr hören, wie schlecht der Mensch gemacht wird.... und dass wir eigentlich gar nichts dafür können, wenn wir mal mit Lust dem anderen Geschlecht nachschauen, wenn wir unseren Bauch zu Gott machen, wenn wir unseren Sinnen nachgeben." Heißt es da nicht im Eph. 4. 22: "So legt nun von euch ab nach dem vorigen Wandel den alten Menschen, der durch Lüste im Irrtum sich verderbt." Oder eine Schwester, die regelmässig den Gottesdienst besucht, der Ansicht ist " … wenn der Leib an sich nur schlecht ist wie kann es dann sein, dass Gott uns als sexuelle Wesen geschaffen hat? Da Sex zu den Bedürfnissen des Menschen zählt wie kann es dann sein dass der Leib mit dem er ja ausgeführt wird, schlecht ist?" Paulus antwortet darauf: " Gal 5. 24 "Welche aber Christo angehören, die kreuzigen ihr Fleisch samt den Lüsten und Begierden."
Mit einer solchen Herzenseinstellung wird man sich natürlich niemals auf den Weg der Heiligung begeben. Wozu auch? Wenn man der Ansicht ist, daß es sowieso nicht zu schaffen ist, ohne Sünde zu leben, dann wäre alle Müh' vergebens. Billiger und einfacher ist dann die Annahme, daß man ja immer unters Kreuz kann, da Jesus doch für unsere Sünden gestorben ist.
Die Überwindung der Sünde
Ohne Sünde leben wäre eigentlich gar nicht so schwer, wenn – ja wenn! Wenn wir die Anleitung dazu in der Bibel richtig lesen und uns daran halten würden. Aber die erste Bedingung ist wohl die, das wir den festesten Wunsch haben müssen, ein Leben ohne die Sünde zu leben, ein Leben ohne die bitteren Trennungen von Gott zu leben und das Leben zurück ins Paradies zu finden. Dieser Wunsch muß ernstlich sein. Ist dieser Wunsch wirklich aufrichtig und echt, dann erfahren wir, daß wir selbst aus eigener Kraft die Sünde nicht – oder nur sehr schwer! – überwinden können. Aber Paulus macht uns Hoffnung: "denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die Geschäfte des Fleisches tötet, so werdet ihr leben." (Röm. 8. 13)
Es gibt nur diesen einen Weg: durch den Geist die Geschäfte des Fleisches, beziehungsweise die Begierden zu töten. Das deshalb, weil die Sünde im Grunde genommen Geister sind, Geister, welche im Fleisch wirken und gegen diese Geister können wir selbst in den wenigsten Fällen klarkommen. Indem wir gegen die Sünden kämpfen, kämpfen wir gegen Mächte, Gewalten und Fürstentümer, also gegen unsichtbare Kräfte. Deshalb ist es nur dem Geist Gottes, also Christus, möglich, die Sünde in uns zu überwinden. Was wir aber selbst dazu beitragen sollen und müssen ist der heiße Wunsch, daß die Sünde bezwungen wird. Ist der heiße Wunsch da, dann dürfen wir, wenn es Not tut auch das Wollen erbitten und es wird uns zuteil werden!
1Jo 3. 9 "Keiner, der aus Gott .geboren ist, tut Sünde; denn Sein Same bleibt in  ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist."



*******


Zu diesem Thema passend kopiere ich eine erhaltene Schrift aus der Urchristenzeit. Weitere Schriften der "Bibliothek der Kirchenväter" unter diesem Link: http://www.unifr.ch/bkv/index.htm


Ambrosius von Mailand (340-397)
Die Flucht vor der Welt

1. Man kann die Lüste und Begierden der Welt nur unter dem Beistande der göttlichen Gnade fliehen.


1. Wiederholt haben wir ausgeführt, daß man die Welt fliehen müsse: wollte Gott, daß die Herzensmeinung dabei ebenso voll Ernst und Besorgniß wäre, wie die Rede leichthin fließt. Gar schlimm ist es eben, daß nur zu oft die Lockungen der Lust in das Herz Eingang finden, daß die Ergießung der Eitelkeiten den Geist gefangen nimmt, so zwar, daß man im Geiste daran denkt, Das erwägt, was man zu meiden entschlossen ist. So ist es für den Menschen überaus schwer, Das zu meiden, dessen er sich niemals ganz entäussern kann. Man wünscht Das wohl, aber der Erfolg belehrt uns, wie unfruchtbar dieser Wunsch ist. So betet ja auch der Psalmist: „Neige mein Herz zu deinen Zeugnissen und nicht zum Geize!“ Wir haben eben unser Herz nicht ganz in unserer Gewalt. Unsere Gedanken, die unversehens in die Seele einströmen, den Geist überschütten und uns nach einer ganz anderen Richtung ziehen, als wir selbst ursprünglich wollten: diese Gedanken rufen uns zu irdischem, weltlichem Begehren, werfen Lüsternheit und Begierlichkeit in unsere Seele hinein; ja selbst in den Augenblicken, wo wir unser Herz im Gebete zu Gott erheben wollen, werden wir oft genug zur Erde wieder herabgezogen.

2. Wer ist so sehr der Seligkeit schon hier theilhaftig, daß sein Herz allezeit emporgerichtet wäre und bliebe? Und vor Allem, wer vermöchte Das ohne die göttliche Hilfe? Gewiß Niemand. Sagt ja auch die Schrift: „Selig der Mann, der seine Hilfe von dir hat. Aufgänge zur Höhe sind in seinem Herzen.“ Ja vollkommen selig ist Derjenige, den keine Lust zurückruft, den keine Begierde beugt, der auf das Niedere gar nicht mehr zurückblickt: diesem Verlangen unterlag freilich selbst Lots Weib. Und durch dieses Beispiel gemahnt vergißt der Apostel das Vergangene, was hinter ihm liegt, und strebt nur Dem zu, was vor ihm ist: so aber eilt er dem Kampfziele entgegen und erreicht dasselbe. Er sieht Christus vor sich, von dem er zur Krone der Gerechtigkeit gerufen wird. Aber er erreicht diese Krone nur, weil er sich selbst verleugnete, um Christus zu gewinnen. Er lebte sich ja auch nicht mehr selbst, sondern Christus lebte in ihm.

3. Wer kann aber bei so vielen Leidenschaften, denen wir im Leibesleben unterworfen sind, bei so vielen Versuchungen, welche diese Welt bietet: wer kann da den Weg zum Leben sicher und ohne Wanken inne halten? Da blickt das Auge zurück, und sogleich zieht es das Fühlen der Seele nach; es hört das Ohr und lenkt die Aufmerksamkeit ab; der Geruch wird eingesogen, und die Gedanken sind sofort gehindert; es kostet der Mund und die Sünde bleibt haften; das Gefühl wird angeregt, und sogleich ist das Feuer entzündet. „Der Tod tritt ein durch das Fenster,“ sagt der Prophet; das Fenster aber ist dein Auge. Wenn du ein Weib ansiehst, ihrer zu begehren, so hat der Tod Eingang bei dir gefunden; wenn du buhlerischen Worten lauschest, wenn dein Gefühl von der Lust ergriffen wird: so hat der Tod bei dir Eingang gefunden. Wer also hinansteigen will zur Wohnung Gottes, der darf nicht den Freuden und Lüsten dieser Welt folgen; er muß entschlossen sein, auch Schmerz- und Leidvolles hinzunehmen. Besser ist es ja, in das Haus der Trauer als in das Haus sinnlicher Freude einzutreten. Hätte Adam nicht der Lust sich gefangen gegeben, er wäre niemals aus dem Paradiese herabgesunken.

4. Mit Recht preist deßbalb auch David, der selbst die Gefahren sündhaften Schauens an sich erprobt hatte, Denjenigen selig, dessen ganze Hoffnung im Namen des Herrn ist. Dann sieht er nicht um nach Eitelkeit, Lüge und Thorheit: er hält vielmehr sein Auge fest und unentwegt auf Christus gerichtet. Darum fleht er: „Wende meine Augen, o Herr, daß sie nicht Eitelkeit schauen.“ Die Eitelkeit ist wie eine Rennbahn ohne Nutzen; sie ist wie die Schnelligkeit des Pferdes, trügerisch hinsichtlich unseres Heiles; wie ein Schauspiel ist die Eitelkeit, und der weise Mann sagt: „Alles ist Eitelkeit, was in dieser Welt ist.“ Wer also selig werden will, der steige über die Welt empor, der suche das ewige Wort beim Vater; er fliehe diese Welt, lasse hinter sich die Erde. Denn Niemand kann jenes ewige, unveränderliche Wort erreichen, wer nicht vorher der Welt entflohen ist. Deßhalb sagte auch der Herr, da er seinem himmlischen Vater sich nahen wollte, zu seinen Aposteln: „Stehet auf, lasset uns gehen!“












Mittwoch, 24. August 2011

Der Geist streitet wider das Fleisch

In der Dreiheit von Körper, Seele und Geist gibt es zwei äusserst interessante Aspekte.

1.       Der Geist in der Beziehung von Körper und Seele

2.       Der Leib in der Beziehung von Seele und Geist,

Demgegenüber gibt es etliche Philosophien und Lehren, besonders in der alternativen Heilkunde, welche die Ausgeglichenheit von Körper, Seele und Geist anstreben und beüben, also genau das Gegenteil von dem, was die Heilige Schrift lehrt. Nach dem Heiligen Wort kann es kein Ausgeglichen-sein geben, sondern es herrscht der Kampf, der Streit, vom Geist gegen das Fleisch vor. Paulus macht dieses Kämpfen  im Römerbrief in den Kapiteln 7 und 8 deutlich. "Denn das Gute, das ich will, übe ich nicht aus, sondern das Böse, das ich nicht will, dieses tue ich."

Wenn der Mensch in einer Dreierbeziehung lebt - ich meine das in Geistiger Hinsicht! – dann ist dieser schon erwähnte Kampf an der Tagesordnung und der gläubige Mensch hat dann seine liebe Not, weil er das, was er nicht tun will, tut und das, was er tun will, nicht tut. Dieser die Seele zermürbende Kampf hat schon oft Depressionen nach sich gezogen.

Paulus hat uns im Römerbrief gesagt, dass es so ist, dass im Fleisch nichts Gutes wohnt und die Sünde aus dem Fleisch kommt. Hier wollen wir sehen, warum das so ist. So wollen wir die Beziehung der einzelnen Aspekte dieser Dreiheit untereinander etwas näher beschauen und vor allem, welche Wesenheit die einzelnen Aspekte haben, was dann schlussendlich unser Ich, also den ganzen Menschen, ausmachen.

Der Geist

Beginnen wir beim wichtigsten Teil, dem Geist. Unter dem Geist kann man ja irgend einen Geist, irgend ein unsichtbares Wesen vorstellen. Und das ist auch so, es kann in der Tat irgend ein Wesen aus der anderen Welt darstellen. Wir aber reden immer, wenn wir vom Geist reden, vom Geiste Gottes. Also dem Teil Gottes in uns, welcher das Ebenbild des Schöpfers darstellt. Dieser Geist Gottes ist in einem jeden Menschen, sei er Moslem, Hindu oder Christ. Nur ist dieser Geist Gottes lediglich als unscheinbar kleines  und unmerklich vorhandenes "Samenkorn" vorhanden. Man könnte auch sagen, es ist ein Geistfunke, der unmerklich dahin glimmert bis er entfacht wird.

Die Seele

Die Seele stellt unser eigentliches Ich dar. Wir sind die Seele, ein inkarniertes Wesen, welches schon vor der Geburt in diese Welt bestanden und gelebt hat. Mit Sicherheit aber noch nie auf dieser Erde. (Hiermit distanziere ich mich klar und deutlich von jeder Reinkarnationslehre!) Unsere Seele, also wir, waren einst gefallene Engel, welche auf dem Weg der Wiedererlangung der Seligkeit in Gott sind.

Ob nun unsere Seele entweder als Folge der Naturseelenentwicklung aus der Natur als Mensch hervorgegangen und als Krone der Schöpfung inkarniert oder als viel ältere Seele, welche die Naturseelenentwicklung schon länger hinter sich hat, als Sternenkinder die Erdenschule besuchen, ist einerlei.

Die Seele, also unser Ich, ist in dieser Dreierbeziehung das zentrale Organ, wenn ich das etwas profan ausdrücken darf. Der Seele steht die Entscheidung zu, welche Kräfte schlussendlich zum Zuge kommen. Aber sehen wir weiter:

Der Körper, das Fleisch

Der materielle Körper ist ein vorübergehendes "Phänomen", mit welchem die Seele in seiner ewigen Existenz in Berührung kommt. Mit der Menschwerdung wird die Seele in dieses Fleisch, in die Materie gezwängt und hat nun eine kurze Zeit damit zu leben, damit sie einzigartige Erfahrungen machen kann. Die Struktur der Materie entspricht in keinerlei Hinsicht der Struktur der Seele oder gar des Geistes, aber die Seele muss sich zwecks Verselbstständigung mit der Materie auseinandersetzen.

Deshalb hat, vom Schöpfer so vorgesehen, die Materie für die Seele einen einzigartigen Stellenwert. Aus der natürlichen Sicht der  Seele ist der Leib und damit die Materie wichtiger und von scheinbar grösserer Anziehungskraft als der Geist, welche ja nur als schwacher Geistfunke, oder als ungekeimtes Samenkorn vorhanden ist. Das kommt daher, weil die Reinheitsstruktur der Seele näher derjenigen der Materie ist, also ähnlicher ist und die Reinheit des Göttlichen Geistes doch einen wesentlich grösseren Unterschied ausmacht.

Die Materie selbst, wie eben auch der menschliche Körper, ist im Grunde nichts anderes als Geist. Nur ist dieser Geist noch derart unrein, dass er gefestigt und eben als Materie gefangen ist. Aber trotzdem geht von der Materie eine gewaltige geistige Kraft aus, die nicht zu unterschätzen ist und welche nur allzu oft dem Menschen zum Unheil gereicht. Die argen und unreinen Geistwesen, welche die Materie ausmachen, sind Spezifikalpartikel Satans.

Wenn wir nun das in Relation bringen, so ist der Leib, der Körper als Teil des Menschen ein Derivat Satans. Oder wenn Du willst, du bist mit dem Fürsten dieser Welt von Natur aus verbunden, ob Du willst oder nicht. Und mit dem Fürsten dieser Welt verbunden zu sein, bedeutet auch mit dem Vergänglichen, mit der geistigen Finsternis, ja mit dem Tod verbunden zu sein.


In einer Weissagung von Renate S. kommt dieser Sachverhalt ganz deutlich und klar zum Ausdruck:  "Der satanisch geprägte Leib, diese luziferischen Elemente wollen nicht heimgeführt werden, und äussern sich als ein eigenständiges Wesen, das sich nicht mit der Seele einen will. Die Seele wiederum beschäftigt sich mit körperlichen Gebrechen, das sich in Schmerzen, in Spannungen, äussern kann, das heisst, der satanisch geprägte Leib nötigt die Seele ,sich mit den Gebrechen zu beschäftigen. Die Seele ist dann regelrecht überfordert sich zusätzlich mit dem Geist zu einen, und versucht wohl ein Gleichgewicht zwischen Leib, Seele, Geist herzustellen, doch der Böse schläft nicht. Schleicht umher wie ein hungriger Löwe, und stellt jedes Kind von Mir unter Beobachtung; Wartet lauernd, verbissen zäh auf einen Fehler von Meinen, und schlägt dann zu." (19. Aug. 2011 "Kommet an mein Vaterherz" ganzer Text)
Die Seele, welche sich nach der Materie ausrichtet lebt nach dem Gesetz des Natürlichen Lebens, was auch das Gesetz der Sünde ist.  

Der Geist in der Beziehung von Seele und Leib

Die Seele hat also eine natürliche und Gott gewollte Beziehung zum Leib, dem sogenannten Fleisch. Die Seele von sehr feinen ätherischer Struktur hat eine Verbindung zu den Organen des Körpers durch die Nerven. Je fester nun die Seele sich mit dem Körper verbindet, desto straffer sind die Nerven angespannt, etwa so wie eine Telefonleitung, die sehr viel gebraucht wird, sehr nahe an der Kapazität angelangt ist. Ein reger Nervenverkehr, bei dem alle möglichen Reizerregungen in hohem Masse die Seele erreichen und das Herz mit allen diesen Eindrücken und Empfingen belastet, kommt der auch im Herzen wohnende Geistzwangsläufig ins Hintertreffen, zumal ja seine Verbindung zur Seele noch gar nicht richtig hergestellt ist. Die grösste Gefahr der Reizerregungen, welche die Seele verarbeiten muss besteht darin, dass die Seele allmählich selbst fester und fester, sprich: mehr und mehr materialisiert wird und viel von den ätherischen Eigenschaften einbüsst. Ist dieser Fortgang schon fortgeschritten, so wird es dem Geist bei dessen Erweckung immer schwieriger, sich mit der Seele zu verbinden oder anders gesagt, dem Geist wird es fast unmöglich, der Seele noch irgend ein Licht zu geben.

Die Seele, welche sich ganz der Materie hingegeben hat, hat kein Licht für das Leben nach dem Ableben des Körpers. Für die materialisierte Seele ist mit dem Tode alles aus und will man etwas über das Geistige Reich oder das Geistige Leben sagen, so antworten sie kurz und bündig: "Ich glaube nur was ich sehe". Der Göttliche Geist ist im Herzen gefangen und kann sich kaum regen und vermag nicht, in irgendwelche Probleme des Alltags ein auch nur ganz kleines Licht zu geben. Diese Zweierbeziehung von Seele und Körper ist bei neunundneunzig Prozent aller Menschen das normale Leben.

Der Leib in der Beziehung von Seele und Geist

Etwas ganz anderes ist es, wenn die Seele eine lebendige Beziehung mit dem Geiste Gottes hat.

Hat die Seele einmal die totale Umkehr geschafft, ist also durch alle Kämpfe von den Bindungen des Fleisches, der Materie losgekommen, so findet eine grosse Wandlung auch im Körper, also im Fleisch mit allen seinen Organen statt. Wenn die Seele auf die Kräfte des Geistes ausgerichtet ist, so strömen diese Kräfte aus dem Herzen durch das Fleisch in die Aussenwelt. Diese Kräfte sind von den höchsten vibrierenden Energiewellen, welche das Fleisch durchdringen und weil diese Energie pure Liebe und pure Harmonie ist, so finden sich die Auswirkzungen auch im Körper. Das Resultat ist nicht nur totale Ausgeglichenheit, sondern totale Gesundheit. Die unreine und unflätige Geisterwelt der Materie verliert jegliche Macht und Kraft und ist nicht mehr fähig, der Liebe und Harmonie vom Göttlichen Geist ausgehend, zu widerstehen. 

Ausgeglichene Körper-Seele-Geist Beziehung

Nun kommen wir der Sache auf den Grund. Nun wollen wir klären, warum die Christen und Nachfolger Jesu in der Lage sind, das zu tun, was sie nicht wollen und das nicht zu tun, was sie wollen. Wenn Paulus sich über zwei Kapitel mit diesem Problem auseinandersetzt, so hat er es mit den Römern mit denjenigen Menschen zu tun, welche eine mehr oder wenige ausgeglichene Beziehung zwischen Körper, Seele und Geist haben.

So ist es auch heute. Schauen wir mal in eine x-beliebige christliche Gemeinde. Alle glauben an Gott, an Jesus Christus und an die Sündenvergebung durch den Kreuzestod Jesu. Alle sagen Jesus hat mich freigemacht, alle sagen sie seien wiedergeboren und alle sagen, sie hätten den Kampf  mit dem Fleisch und alle sagen, sie täten das was sie nicht wollen.

Natürlich ist der Kampf mit dem Fleisch mit seinen Begierden und Leidenschaften kein Kinderspiel und keine Sache von ein paar Wochen. Dieser Kampf dauert bis zur völligen geistigen Wiedergeburt und erst dann, wenn "die neue Kreatur" entstanden ist, ist dieser Kampf vorüber.

Nun aber: solange wir noch im Kampf mit den Mächten und Gewalten sind, welche die Materie ausmachen, solange werden wir nicht wiedergeboren. Also ein Gordischer Knoten?

Bei Gott ist ja bekanntlich nichts unmöglich, aus dem Lösen von Gordischen Knoten.

Wenn die Seele sagt, ich tue was ich nicht will und ich tue nicht was ich will, so gibt sie zu, dass sie den Mächten des Fleisches unterlegen ist. Paulus in Epheser 6: "Denn unser Kampf ist nicht wider Fleisch und Blut,  sondern wider die Fürstentümer, wider die Gewalten, wider die Weltbeherrscher dieser Finsternis, wider die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern."

Das Hauptproblem ist wohl dies, dass wenn man diesen Mächten den kleinen Finger gibt, dann nehmen sie die ganze Hand. Deshalb gibt es eigentlich nur eine einzige Lösung: Hände weg von aller Materie, soweit sie nicht dem Erhalt des Leibes dient. Die Liebe zur Welt, die Liebe der Erregung durch alle die Welt-Reize und das Erfüllen der Begierden sind ja alles Postulate, von welchen uns das Neue Testament immer wieder und eindringlich warnt.

Wenn wir nicht bereit sind, hier mit knallharter Konsequenz unser Leben in den Griff zu bekommen, wenn wir nicht willens sind, alles Materielle fahren zu lassen, werden wir immer in diese Kämpfe gebunden sein. Zuerst also ist es unser ureigenster Wille, welcher rigoros in dieser Dreierbeziehung die richtige Richtung vorgeben muss. Die wichtigste Bindung an die Welt sind heute die elektronischen Mittel, allem vorab das systembeherrschende Fernsehen. Wer hier der Welt die Hand reicht, wird niemals von ihr freikommen und wird noch jahrelang jammern "ich tue was ich nicht will".

Der Welt dienen heißt eigentlich, unserem Leib dienen. Jede Gefälligkeit, welche wir dem Leib tun, ist ein Dienst für den Fürsten dieser Welt, welcher sich wieder bedanken wird. Sind wir, also unsere Seele, auf der Seite des Geistes, dann sind die Neigungen, Interessen und die Gewohnheiten genau zu analysieren und zu beobachten. Sind wir auf der Seite des Geistes, dann sind wir auch in einer direkten Beziehung mit dem Himmlischen Vater, der uns zu jeder Zeit das nötige Licht gibt um die Abhängigkeiten der Materie zu erkennen und uns auch die Kraft gibt, von diesen Abhängigkeiten freizukommen. Aber nur, wenn wir wirklich wollen!

Die Bibelbeziehung zu Gott

Haben wir aber lediglich eine Bibelbeziehung zu Gott, so haben wir vor allem das Wissen von all dem, was ich bis jetzt geschrieben habe. Das Wissen alleine aber hilft uns nicht, die Materie, die Welt zu überwinden und wir werden Zeit unseres Lebens auf dieser Erde in der Lage sein zu sagen: "Ich tue was ich nicht will". Mit dem reinen Bibellesen hat noch niemand die Welt überwunden. Es braucht die direkte Verbindung mit dem im Herzen wohnenden Christus. Der reale Geist Gottes ist es allein, der unserem Bestreben hilft, das zu tun, was wir wollen und das nicht zu tun, was wir nicht wollen.

Ist unsere Beziehung zu Jesus so ausgeprägt, dass wir ohne Unterlass Seiner Heiligen Gegenwart bewusst sind, auch während wir in unserem Alltag mit der weltlichen Arbeit beschäftigt sind, so lebt nur der eine Wunsch im Herzen: Dass jeder Gedanke, jedes Wort und jede Handlung nur aus dem Herzen Gottes kommt. Sind wir vom Wunsch beseelt, für jeden Gedanken, jedes Wort und jede Handlung nur den Willen Gottes zu erfahren und zu tun, dann werden wir mit der Kraft gestärkt, die Welt zu überwinden. Wir bekommen das nötige Licht für alle die geistigen Zusammenhänge mit denen wir uns auf dieser materiellen Welt auseinandersetzen müssen.



Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.