Mittwoch, 28. September 2011

Einflüsse aus dem Jenseits


Viele evangelische Christen stellen sich das Diesseits, also das Hier und Jetzt und das Jenseits als zwei völlig getrennte Sphären vor. Für sie gibt es nur das Diesseits und das Jenseits ist dann der Zustand nach dem leiblichen Tod. Alles, was darüber hinaus geht, so höre ich es oft, ist finsterer Okkultismus und es ist nicht nur verpönt, sondern sei sogar verboten, sich damit zu befassen.

Diese vereinfacht wiedergegebene Haltung ist jedoch nicht ganz falsch, denn natürliche Menschen haben ihre Seelen ganz materialisiert und viele Christen, auch wenn sie an die Erlösung durch das Blut Jesu glauben, sind immer noch sehr fest mit dem Weltlichen verbunden. Für solche Seelen ist es dann sehr schwer, genügend Licht über die unsichtbare Geistige Welt zu erhalten. Und so entgeht ihnen, in welchem Umfange die Geistige Welt Einflüsse auf die Menschen geltend machen und wie willig diese Menschen solchen Einflüssen nachgeben in der Meinung, dass sie selbst die Erzeuger solcher eingegebener Gedanken sind.

Mittwoch, 21. September 2011

Verleugne Dich selbst

Im letzten Aufsatz sind wir bei der Betrachtung des Wesens der Nächstenliebe zum Schluss gekommen, dass die wahre Nächstenliebe nur aus der Demut möglich ist. Jedenfalls dann, wenn man den Geistigen Gehalt der Nächstenliebe betrachtet, in der Natürlichen Sichtweise zählen andere, vergängliche Aspekte, welchen wir aber hier nicht nachgehen wollen. Nun die aus dieser Sicht resultierende Frage:

Wie kommt man zur Demut?

Kann man Demut lernen? Ist sie eine Geistesgabe oder ist sie angeboren? Oder, wenn Jesus sagt: Ich bin von Herzen demütig und wir sagen: Jesus lebt in uns, dann sind wir automatisch demütig?  Oder heißt demütig sein, an den Heiligen Namen Jesus glauben?

Demut ist keine Geistesgabe, denn die Demut will erkämpft und errungen sein! Das erstaunt vielleicht einige Leser, denn erkämpfen und erringen hat ja etwas mit Werken zu tun, und nach landläufiger Bibelmeinung können wir nicht durch eigene Werke erlöst werden. Und trotzdem ist es so, Demut will errungen sein, ist ein langwieriger und einschneidender Kampf gegen den Hochmut des Egos.

Jesus hat uns für diesen nötigen Kampf ein persönliches Werkzeug gegeben, damit wir den angeborenen Hochmut mit der Zeit besiegen, denn dieser zerstörerische Hochmut ist der alte Trotz, der dereinst für den reihenweisen Abfall von Gott gesorgt hat. Hochmut ist luziferisch und wer unter dem Hochmut leidet, der leidet auch unter dem feurigen Zorn. Damit sind aber, auch wenn wir an die Sündenvergebung durch das Blut Jesu glauben, eine Wiedergeburt und damit die Gaben des Geistes ausgeschlossen. Wir können lange bibellesen, beten und lobpreisen, solange wir Hochmut und Zorn in uns haben, kommen wir Jesus nie näher, das heißt, eine enge und persönliche Herzensverbindung mit Ihm ist nicht möglich, denn "dem Hochmütigen widersteht Er!" (Jak. 4, 6)

Das Werkzeug gegen den Hochmut anzugehen ist das Kreuz. "Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir, denn ich bin sanftmütig und von  Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen" (Mt. 11,29).

In verschiedenen Aufsätzen habe ich auf die Wichtigkeit hingewiesen, das Kreuz auf sich zu nehmen. Natürlich ist das nicht so populär und so richtig erbauende Predigten kann man mit dem Hinweis, das Joch aufnehmen, nicht an den Mann bringen. Wie wir schon früher gesehen haben, gibt es verschiedene Aspekte des Kreuztragens. Aber der wichtigste, weil er eben in die Demut führt, ist das Kreuz mit einem perfekten Zuchtmeister.

Der Zuchtmeister

Ist es Dir ernst mit der Erlangung der Demut, so wirst Du, geführt durch den Geist Gottes, mit einem richtigen Zuchtmeister beschenkt, der Dir die Zuchtrute unablässig zu schmecken gibt. Dieser Zuchtmeister kann Dein Ehe- oder Lebenspartner sein (das ist am zweckmässigsten) oder ein Nachbar, ein Arbeitskollege oder Dein Chef (Mobbing). Natürlich kommt auch jede beliebige Person in Deinem Umfeld in Frage.

Wenn also die eine oder andere Person keinen guten Faden an Dir lässt, Dich ständig korrigiert und an Dir herumnörgelt, Dich klein macht bei jeder Gelegenheit, Dich überhäuft mit Vorwürfen, Dich ungerecht behandelt, alle Schuld auf Dich überwälzt, kurz: Dein Ego mit Füssen tritt wo es nur geht und Dein Selbstbewusstsein bis an den Rand des Wahnsinns treibt, dann bist Du in guten Händen. Wenn Du schon am frühen Morgen geärgert wirst und bis gegen Mittag bereits voll Zorn bist, dann sage jetzt: Danke Herr!, denn jetzt hast Du das Kreuz entdeckt und weißt auch schon, wofür das gut ist.

Den Nächsten lieben heißt, den Nächsten tragen und er-tragen. Ein wahrer Zuchtmeister ist ja luziferisch geprägt, es ist meist dessen eigener Hochmut der Dich attackiert. Wenn Du lernst, Deinen Zuchtmeister zu ertragen und statt des Zorns Liebe für ihn empfindest und dankbar seine Angriffe annimmst, dann bist Du auf dem Weg der Demut.

Zuchtmeister sind Personen, welche Dir die Liebe und die Lebensenergie stehlen (rauben). Das gelingt ihnen vorzugsweise, wenn Du Dich ärgerst oder zornig wirst. (Diese Rolle übernehmen auch Polizisten, Ankläger und Richter). Der einzige Weg, solche luziferische Menschen zu überwinden ist, wenn Du Dir die Energie (Liebe) nicht stehlen lässt, sondern sie ihnen freiwillig gibst! Wenn Dein permanenter oder zeitweiliger Zuchtmeister Dein Ego mit dem Vorschlaghammer bearbeitet und Du zweifellos anfangs darunter leidest, so lass das mit einem Lächeln, aber niemals mit Zorn geschehen.

Die innere Einstellung muss sein, dass das Ego, das selbstbewusste Ich  zwar attackiert, der Liebe des innewohnenden Geistes aber nichts anhaben kann. Der innewohnende Geist ist Christus, ist Jesus, ist der Himmlische Vater, ist Gott.

Bist Du fest entschlossen, Dein eigenes Ego zu überwinden, dann leidest Du eine kleine Zeit, bis Du gelernt und geübt hast, alle Menschen in der Liebe zu ertragen, egal, was sie Dir antun. Das ist sanftmütig sein. "Liebet eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und betet für die, die euch beleidigen und verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters seid, der in den Himmeln ist …" (Mt. 5.44)

Wenn in Deiner Seele keine missmutige Reaktion mehr aufkommt, dann hast Du gewonnen. Wenn alle schmerzenden Beleidigungen an Dir abprallen und Du Deinen oder Deine Zuchtmeister segnen kannst, dann wirst Du eine wunderbare Erfahrung machen. Plötzlich, wie aus heiterem Himmel, hört Dein Züchtiger auf, Dein Zuchtmeister zu sein! Er bekommt dann für Ihn völlig unbewusst, so viel Liebe, so viel Lebensenergie, dass er sie nimmermehr bei Dir rauben muss und er wird sich zu Deinem besten Freunde wandeln. Das ist beinahe ein Naturgesetz, denn das ist erwiesener Massen die Regel.

Mit Geistigen Augen betrachtet ist so ein Zuchtmeister eine wunderbare Gabe, auch wenn sie anfänglich Leiden verspricht und der Kampf oft ans Leder geht. Willst Du ein wahrer Nachfolger Jesu sein, so kommst Du an diesem Kreuze nicht vorbei. Dieses Kreuz zu tragen bis zum bitteren Tod des trotzigen Ichs auf dem Hügel Golgatha, das ist der Weg, der zum Himmel führt. Erst dann, wenn das Ich am Balken den Tod gefunden hat, ist die Auferstehung möglich. Diese Auferstehung ist der Christus in uns, der Geist, der dann das wahre ewige Leben lebt, sei die Seele noch auf der Erde im Leib oder schon ohne Leib, das ist dann einerlei und macht keinen Unterschied!

Mit Himmlischen Augen gesehen ist dieser Vorgang mit dem Beauftragen eines Zuchtmeisters absolut nötig und in der wahren, reinen und unwandelbaren Ordnung Gottes. Warst Du vor Deiner Hingabe an Jesu nicht selbst ein Zuchtmeister für andere? Hast Du nicht selbst anderen die Liebe (Aufmerksamkeit) gestohlen und wie ein Vampir die Energie aus den Menschen in Deinem Umfeld gesogen? Was Du unbewusst anderen angetan hast, das erleidest Du nun selbst. Dieses Leiden, eben das Absterben des hochmütigen Ichs, ist ein Gericht Gottes, wie jedes Gericht Gottes der Tod ist. Wohl, wenn Du dieses Gericht, das aber durch die Auferstehung zum Leben führt, noch auf dieser Erde durchmachen kannst! Nicht umsonst sagt Petrus: "Denn die Zeit ist gekommen, daß das Gericht anfange bei  dem Hause Gottes; wenn aber zuerst bei  uns, was wird das Ende derer sein, die dem Evangelium Gottes nicht gehorchen!" (1.Petr. 4,17)





Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.




Mittwoch, 14. September 2011

Das Wesen der Nächstenliebe


Der Begriff der Liebe, der Nächstenliebe, hat im Natürlichen Leben eine völlig andere Bedeutung als im Geistigen Leben. Für die naturmässigen Menschen wird die Liebe, wenn nicht auf das Körperliche, auf die zwischenmenschliche Beziehung bezogen und hier können verschiedene Motive für die Werke der Nächstenliebe zum Selbstzweck dienen. Ein solches Motiv ist die Schuld. Man erfährt von einem Mitmenschen, wie dieser eine gute Tat vollbringt, und schon fühlt man sich in Abhängigkeit, eben in der Schuld. Man fühlt sich gezwungen, die Gute Tat mit einer anderen Guten Tat zurück zu bezahlen. Ein zweites Motiv kann sein, dass man mit einer Guten Tat den Nächsten bewusst in Abhängigkeit bringen will um bei Bedarf auf ihn zählen zu können.

Ein drittes Motiv für die Nächstenliebe ist – immer in natürlicher Weise gesehen – den Hochmut in mehr oder weniger gut gespielter Demut zu verwandeln und das gute Herz zur Schau zu stellen. Man spendet, opfert und unterstützt um Anerkennung und Dank zu erheischen. Dann gibt es noch ein viertes Motiv, weshalb der natürliche und gläubige Mensch Liebestaten vollbringt. Er macht ein Geschäft mit Gott in dem er sich einen Lohn ausmalt oder sich den Eintritt in den Himmel zu verschaffen sucht.

Die Liebe im Geistigen Sinn

Im Geistigen Leben aber hat die wahre Liebe zum Nächsten eine ganz andere Bedeutung.

Wahre Liebe zum Nächsten bedeutet Eins sein. Eins sein ist das Verstehen des Verhaltens und der Ursache eines jeden Gedankens. Eins sein benötigt kaum noch Worte, denn es ist die lebendige Verbindung in dem Einen Geiste Gottes. Ob unser Nächster ein Glaubensbruder oder ein Verräter ist, tut nichts zur Sache.

Diese Liebe  ist niemals auf Anerkennung und Gegenliebe aus und kann deshalb durchaus einseitig sein. Aber – Eins sein mit Weltmenschen, geht denn das überhapt? 

Um eins sein zu können mit dem Nächsten muss natürlich erst einmal der Geist im Herzen erweckt sein, weil ohne eine solche Erweckung absolut keine geistige Verbindung möglich ist. Selbst in jedem Weltmenschen ist ein minimaler Geistfunken vorhanden, sonst könnte dieser Mensch ja nicht leben, sich nicht bewegen, nicht atmen und nicht denken. Auch wenn noch kein Geistiges Licht vorhanden ist, so kann ein erweckter Geist Gottes durchaus Verbindung mit solch einem noch schlafenden oder noch glimmenden Geistfunken in Verbindung kommen, was natürlich für dessen Belebung eine willkommene Stärkung ist. Die wahre, selbstlose Liebe ist dieses Eins sein im Geiste, in welchem der Reifegrad überhaupt keine Rolle spielt.

Um der Geistigen Nächstenliebe fähig zu sein, bedarf es eines schon fortgeschrittenen Entwicklungsstandes der Seele. Die Reihenfolge gibt uns Jesus vor: Liebe Gott mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Gemüte und (dann daraus hervorgehend) liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Warum dieser Sachverhalt so wichtig ist, das heißt, warum der Nächstenliebe die Liebe zu Gott vor her geht, wollen wir jetzt erläutern.

Es ist die Liebe zu Gott, welche den Gottesgeist im Herzen erwecken und wachsen lässt. Einen anderen Weg gibt es nicht. Das intellektuelle Wissen um das Wort Gottes hilft hierbei wenig, sondern nur die Liebe um der Liebe willen, ohne Absichten, ohne Hintergedanken. Die Liebe zur Wahrheit, die Liebe zum Schöpfer, das Drängen um die Gewissheit und dem Zusammenhang der Geistigen Realität ist der "Motor", der den Geist Gottes zunehmen lässt. Wenn dieser Geist nicht gehindert wird, so erforscht er alle Dinge, auch die Tiefen der Gottheit.

Wenn die Seele mal erkannt hat, dass eigentlich nur sie mit ihrem angeborenen Hochmut es ist, welche das Wachstum des Geistes hindert, dann beginnt sie, den Wunsch der Demut zu formulieren. Und dann beginnt der Kampf. Während dieses Kampfes sind es dann viele, ja sehr viele Gläubige, denen der Wille fehlt, den Eigenwillen, den Hochmut, welcher der alte Trotz gegen Gott ist, bis zum Letzten zu bekämpfen. Das ist das eigentliche Kreuz, das Jesus uns empfahl, es auf uns zu nehmen.

Das Wesen des Kreuzes ist es, das Ego bis zu den letzten Zuckungen zu töten. Ist der Eigenwille, der Hochmut und der Trotz einmal besiegt, dann steht die Seele in der Demut. Am nächsten Mittwoch will ich genauer noch auf den Kreuzesweg, den Tod und der Auferstehung der Seele eingehen. Ohne die Liebe zu Gott, zu dem Geistigen Leben, ist der Kreuzesweg nicht möglich. Und ohne Demut, welche gegen das Ende des Kreuzesweges auf uns harrt, ist auch die Liebe zum Nächsten nicht möglich, wenn man mal von der natürlichen Art der Nächstenliebe absieht. Die wahre, selbstlose Liebe zum Nächsten ist eine anonyme Liebe. Sie liebt nicht nur den Geistesbruder, sondern auch den Widersacher, den Verfolger, den Verräter und den Räuber. Die wahre Nächstenliebe weiß um die Nöte von kranken und verwundeten Seelen, sie weiß um den Zustand der Finsternis, das heißt dem völligen Fehlen des Geistigen Lichts und wie schwer es eine solche arme Seele hat, Frieden und Ruhe zu finden, weil sie sich nach der vergänglichen Materie orientiert und damit ohne je Leben gehabt zu haben, im Tode verweilt. Darum erträgt die Liebe alles, glaubt alles, hofft alles und duldet alles. Diese Liebe ist langmütig und gütig, sie neidet nicht, tut nicht gross und bläht sich nicht auf, weil der Eigenwille, der ja immer wieder in eine Sachgasse führt, der Seele, oder besser gesagt dem Geiste zum Eckel geworden ist. Darum hat die Seele im freien Willen dem Eigenwillen abgesagt und stattdessen dem Willen Gottes erlaubt, die Seele zu führen und sie zu erfüllen. Diese Seele in der völligen Demut erträgt alles, also auch den eigenen Lebenspartner, den Nachbar, den Arbeitskollegen und den Chef.

Frei vom Eigenwillen, vom eigenen Grosstun ist die Seele in der Lage, das Verhalten wie den Ursprung der Gedanken des Nächsten zu verstehen. Fehler und Sünden der Widersacher kann sie nachvollziehen und ist dadurch frei vom anklagen und richten. Frei für die wahre Liebe, diese verirrte Seele zu segnen und sie im Gebet mitzutragen.



Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.


Mittwoch, 7. September 2011

Die innere Stimme Gottes

Diese Frage bewegt viele Christen. Wie spricht Gott zu uns? Gibt es eine innere Göttliche Stimme und wie kann man diese von den unreinen Stimmen, die ja offensichtlich auch vorhanden sind, unterscheiden? Oder spricht Gott ausschliesslich durch Sein Wort, die Bibel zu uns?

Kürzlich hatten wir in einem christlichen  Diskussionsforum (www.condition.ch), an dem ich regelmässig teilnehme, diese Frage erörtert. Da schreibt jemand stellvertretend für viele Gemeinde-Christen: " … es sind viele Stimmen in der Welt auch in uns. Der Teufel spricht zu unseren Gedanken ..." und "…ich glaube vielmehr, dass Jesus uns immer in Sein Wort führt. Wenn uns etwas bewegt, kann es sein, dass der Herr durch sein Wort zu uns spricht und auf eine bestimmte Stelle den Finger legt, uns eine Bibelstelle besonders auffällt ...".
Tja, die Meinung dieser Person ist natürlich nicht falsch, aber beinhaltet sie die ganze Wahrheit? Spricht in uns immer und nur der Teufel und wenn wir den Willen Gottes vernehmen wollen, ist dann einzig und allein die Bibel die Quelle? Wirft man nur schon diese Frage auf, so hat man damit zu rechnen, als Ketzer verunglimpft zu werden. Denn für viele Gemeinde-Christen in unserer Post-Korinthischer Zeit ist die Bibel die absolut oberste Autorität. Dass die Heilige Schrift die absolute Wahrheit darstellt, das soll auch in keinerlei Hinsicht in Zweifel gezogen werden. Aber ist die Wahrheit, eben der Wille Gottes, ausschliesslich in der Bibel zu suchen?
Es ist die Bibel selbst, welche lehrt, dass die Innere Führung, die innere Stimme Gottes höher steht als jede äußere Belehrung, was ja eine jede Schrift im Grunde genommen ist. Es ist die Bibel, welche uns den Weg von dem äußeren Wissen in die innere Weisheit führt. Johannes sagt in seinem ersten  Brief "Und ihr, die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr bedürfet nicht, daß euch jemand belehre …" (2.27) Johanes wusste, dass es die Salbung ist, welche uns das nötige Licht, die Göttliche Weisheit gibt. Die Salbung ist die Zunahme und das Wachsen des Geistes Gottes in uns bis zum Erreichen der vollen geistigen Wiedergeburt der Seele. Dieses Wiedergeboren werden ist dann die eigentliche Salbung, welche aber nicht von heute auf morgen geschieht, sondern nach und nach.
Die innere Stimme Gottes gibt es also, und wer geübt ist, auf diese zu hören, der vernimmt sie auch recht deutlich in den Gedanken. Aber auch das geschieht nicht von heute auf morgen, sondern nach und nach. Der Weltmensch, also die Seele, welche nach den Gesetzen des Natütlichen Lebens lebt, vernimmt die Stimme Gottes auf eine ganz einfache Weise. Es ist sein Gewissen. Die Seele spürt, wenn sie sich außerhalb der Ordnung Gottes aufhält, dass dies nicht in Ordnung ist. Sie spürt aber auch die Zustimmung, wenn sie ein Liebeswerk am Nächsten verübt. Das ist die Stimme Gottes in einer ganz einfachen Weise.  Wer aber die innere Gewissens-Stimme mutwillig übergeht und sich in keinerlei Weise von ihr leiten lässt, dort bildet sich dieses  Gewissen zurück und wehe demjenigen, der kein Gewissen mehr hat! Diese Seele ist bar jeder Göttlichen Führung! Was natürlich nicht heißen will, dass sie bar der Göttlichen Liebe ist, denn Gott liebt jeden, sei er noch so mit der Hölle verstrickt, aber es ist für eine solche Seele dann äusserst schwer, dass sie wieder freiwillig umkehrt.
Der Weltmensch hat aber im Gegensatz zum feinfühligen Gewissen noch eine recht deutlich zu vernehmende innere Stimme.  Und das ist das, was die obenerwähnte Person im Diskussionsforum schrieb: " es sind viele Stimmen in der Welt auch in uns. Der Teufel spricht zu unseren Gedanken".  Die Seele, welche sich nach der Materie orientiert, erfährt ebenfalls eine innere Führung, nur sind das nicht die guten Mächte, sondern die Fürstentümer und Gewalten, welche das Gedankenleben benützen, um eine Seele auf ihre Weise zu führen und zu leiten. Direkt ins Verderben.

Jetzt kommt etwas ganz wichtiges, dass sich jeder Gemeinde-Christ unauslöschlich im Gedächtnis behalten sollte: Christen, welche an die Sündenvergebung Jesu durch Sein Blut und sich wiedergeboren glauben, aber sich  immer noch der Liebe zur Welt (Fernseh-Freunde und Geniesser der Geschlechtlichen Liebe) hingeben, die haben sehr wohl eine feine und zarte innere Führung durch Jesus Christus, aber auch eine weitaus deutlichere innere Führung durch den Weltgeist, dem Fürsten dieser Welt!  Diese beiden Stimmen sind dann sehr, sehr schwer auseinanderzuhalten! Ist es nicht auch Johannes, welcher eindringlich mahnt: "Habt nicht liebe diese Welt, denn wer die Liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters." (1. Joh. 2, 15 ff - bitte das ganze Kapitel lesen!!)?
Wir können hier eine interessante Schlussfolgerung ziehen. Wenn also jemand Bedenken äussert, dass  die Innere Stimme sehr wohl von Jesus als auch vom Teufel sein kann, dann gibt er kund, dass die Stimme der Welt noch sehr deutlich in ihm ist! Hier ist also Höchste Zeit, dass sich die Seele von der Materie, von der Weltliebe mit allen ihren Sinnesreizen, Leidenschaften, Begierden und Angewohnheiten schnellstmöglich und konsequent löst, damit eine innere Gewissheit entsteht, dass die Einflüsse des Weltfürsten deutlich erkannt werden kann. Bis zur vollen Wiedergeburt ist diese Stimme immer mehr oder weniger vorhanden, aber das ist weiter nicht schlimm, wichtig ist vor allem, dass sich die Gabe der Geisterunterscheidung ausbildet. Ein erkannter Feind ist nur noch ein halber Feind!
Der Nachfolger Jesu, welcher sich konsequent von der Weltliebe löst, der erkennt immer deutlicher die Innere Stimme Gottes, er erkennt immer mehr, was der Wille Gottes in einer jeden Alltagssituation ist und wer dieser Inneren Stimme bereitwillig und im vollen Vertrauen gehorcht, der erlebt ein inniges Verhältnis mit dem im Herzen lebenden Christus Jesus, welcher eben der Geist Gottes ist.
Ist ein Mensch auf diesem zum Himmlischen Vater führenden Heimweg, der darf sich dann eines Tages freuen, dass sich Jesus nicht nur in Gedanken kundtut, sondern sich der Seele in deutlich vernehmenden Worten erkennen lässt. Das, meine lieben Geschwister, das ist das Ziel, und diesem Ziel wollen wir folgen, denn in dieser Welt sind wir ja Fremdlinge und haben da keinerlei Bürgerrechte und noch weniger Verpflichtungen! Lassen wir und von der Liebe zu Gott und dem Nächsten leiten und wir können gewiss sein, dass Jesus Christus uns auf dem richtigen Weg führt!




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Zur Erinnerung für alle jene, die sich in den Strängen einer Evangelischen Kirche verfangen haben:

Die sechs Kernpunkte des VOLLEN Evangeliums

  1. Konsequente Um- und Abkehr von der Sünde
    wissen wir doch, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, so daß wir der Sünde nicht mehr dienen 
  2. Vergebung an alle ohne Ausnahme
    Vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigen
  3. Heiligung und Abödung der Welt mit allen ihren Genüssen
    “So suchet was des Herrn Wille ist … das ist der Wille Gottes, eure Heiligung … ohne die niemand den Herrn sehen wird, … denn wer die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters”
  4. Das persönliche Kreuz dankbar auf sich nehmen
    Wer das Kreuz nicht auf sich nimmt, ist Meiner nicht wert
  5. bis zur Krönung mit der vollen Wiedergeburt durch den Geist
    “wer die Sünde tut ist vom Teufel … Keiner, der aus Gott geboren ist, tut Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist
  6. Die stetige Verbindung mit dem Himmlischen Vater
    “Meine Schafe hören meine Stimme … denn die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr bedürfet nicht, daß euch jemand lehre; sondern so, wie euch die Salbung selbst über alles belehrt, ist es wahr und keine Lüge, und wie sie euch belehrt hat, so bleibet darin!”
Werden diese sechs Punkte nicht gepredigt, liegt man ausserhalb der Wahrheit und man wird in eine illusionäre Traumwelt gelockt. Sehet zu, dass euch niemand verführe !

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Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.