Okkultismus
und Spiritismus sind zwei Reizwörter, mit denen man sich in einer evangelischen
Gemeinschaft keine Freunde schafft. Und dabei wäre es so wichtig, sich damit zu
befassen, denn der Mensch ist durch und durch ein spirituelles Wesen. Die
sträfliche Unwissenheit auf diesem Gebiet, durch das Sola Scriptura
hervorgerufen, lässt entscheidende Zusammenhänge des weltlichen und geistlichen
Lebens im Verborgenen.
Okkultismus (von lateinisch occultus ‚verborgen‘, ‚verdeckt‘, ‚geheim‘) und Spirituell heisst nichts anderes als ‚geistig‘. Heute werden jedoch die Begriffe
Okkultismus und Spiritismus mit Beschwörung von Geistern oder spukenden Gespenstern,
insbesondere von Geistern Verstorbener (Totenbeschwörung), die sich mit Hilfe
eines Mediums sinnlich wahrnehmbar mitteilen sollen, in Verbindung gebracht.
Hier stehen dann vor allem jene Verstorbenen im Fokus, welche sich
"unerlöst" noch in der erdnahen Sphäre aufhalten. Andere Verstorbene,
welche sich schon in reineren Gefilden aufhalten, können mit den üblichen Mitteln
wie Tisch- oder Gläserrücken und dem Quicho-Brett nicht mehr angesprochen
werden.
Die
eigentliche Spiritualität des Menschen umfasst hingegen das Miteinander der
Geistigen mit der materiellen Welt. Der Einfluss der Geistigen Welt ist immens
weit grösser, als wir gemeinhin annehmen. Die Gedankenwelt, d.h. die Phantasie
ist sozusagen die Plattform für die unsichtbare Begleitung des Menschen. Ist
man sich dieser Tatsache jedoch nicht bewusst, kann man auch niemals erkennen,
inwieweit wir selbst die geistigen Einflüsse in unserem Leben steuern könnten!
Die
Geistige Welt ist noch weit mehr in unser diesirdische Leben eingebunden als
das Materielle! Das ganze Denk- und Vorstellungsvermögen ist ein rein geistiger
Vorgang, welcher ebenso geistigen Einflüsse ausgesetzt ist. Der Mensch besteht
ja bekanntlich aus Leib, Seele und Geist. Bei den allermeisten Menschen müsste
man zwar korrekt sagen, der Mensch besteht aus Leib, Seele und Geister.
Wenn der
Göttliche Geist, welcher jedem Menschen vor der Geburt beigegeben ist, sich
nicht entwickeln kann, dann übernehmen nicht Göttliche Geister die Führung
(Beeinflussung) der Seele, d.h., das Phantasieleben wird nicht vom Göttlichen
Geist beeinflusst und der Mensch befindet sich dadurch auch nicht auf dem
Göttlichen Weg. Hier sehen wir den Wert des Neuen Gebotes, wenn es heisst
"liebe Gott ... mit deinem ganzen
Denken (Gemüt)".
Beim Fehlen
des Geisteswirkens im Leben des Menschen müssen jedoch nicht zwangsläufig
teuflische Geister das Zepter übernehmen, wie es offensichtlich bei den
Djihaddisten der Fall ist. Nein, es können auch durchaus "gute" und
weitaus noch edlere Geister sein. Als Beispiel dienen uns die Künstler aller
Art. Komponisten wie Beethoven, Händel oder Bach haben ihre Musik aus der
unsichtbaren, aber einer weit harmonischeren Welt empfangen als ein Michael
Jackson und andere Drogenkonsumenten.
Ebenso
alles, was erfunden wird sind Geistesgaben. Sei es zum Bösen oder zum Guten,
immer sind die entsprechenden Geister der adäquaten Sphären mit ihrem Wirken im
Hintergrund. Sie wirken immer so, dass der Mensch glaubt, er sei es selber, der
sich die "guten Einfälle" zugute halten kann.
Wir sehen,
ohne das Okkulte, das Verborgene, könnten wir gar nicht leben. Was im
Verborgenen geschieht, ist das wirkliche, das eigentliche Leben, was sich im
Materiellen abspielt, hingegen nur die Auswirkungen. Die Realität ist das
Geistige, nicht das Materielle.
Wenn nun
gepredigt wird, dass das Okkulte verboten sei, dann zeugt das von einem sehr
eingeschränkten Blickwinkel. Ohne das Okkulte geht gar nichts, der Mensch wäre
zu keinem Gedanken, geschweige denn zu einer Phantasie fähig!
"Die
Bibel verbietet Spiritismus"
Dass die
Bibel den Spiritismus verbietet ist eine reine Behauptung, die durch nichts belegt
ist. Die Bibel verbietet lediglich die Toten
zu befragen. Im Übrigen fordert die Bibel (Neues Testament) sogar zum
Spiritismus auf. Sie sagt, dass der echte und wahre Gottesdienst auf den
Spiritismus baut!
Im zweiten
Buch Mose steht zwar klipp und klar, dass man die Toten nicht befragen darf. Es
steht aber nirgends, dass man die Verstorbenen
nicht befragen soll. Es gibt ja
Verstorbene, welche nicht tot sind, wie es Nicht-Verstorbene gibt, die aber tot
sind! Jesus sagt ja, "lass die Toten
ihre Toten begraben" und meint damit die noch Nicht-Verstorbenen,
welche tot sind, also kein geistiges
Leben haben. Ebenso sind es die toten Verstorbenen, ohne geistiges Licht, die
aber in diesem Zustand in der Edsphäre verbleiben, welche im Spiritismus nicht
befragt werden sollen. Der Grund ist einfach zu erkennen. Solche Geister haben
keine Interesse, den Menschen zu helfen, vielmehr haben sie Freude, sie zu
foppen, zu schaden und in die Irre zu führen.
Diese
Erdsphärenbewohner können aber durchaus auch ein Wissen haben, das den lebenden
Erdebewohner abgeht. So ist eben vor einigen Tagen bekannt geworden, dass ein
solcher (unreiner, geistiger) Erdsphärenbewohner das Attentat von München vor
einigen Tagen schon letztes Jahr vorausgesagt hat! Wir sehen, es ist absolut
möglich, dass aus dieser Sphäre reale Zukunftsprophetien gemacht werden können.
Nun ist es
aber so, dass in dieser Sphäre die Wahrgheit nicht zu Hause ist. Vielmehr Lüge
und Täuschung. Deshalb dürfen wir keine Toten befragen.
Wie oben
schon erwähnt, fordert uns die Heilige Schrift aber auf, den Spiritismus mit
dem Himmel (den Himmlischen Geister) zu suchen. Paulus empfiehlt uns, nach
Weissagungen und nach neuen Offenbarungen zu streben. 1. Kor. Kap. 12 und 14
sowie die Aussage Jesu, dass in den etzten Tagen Gesichte, Weissagungen und
Offenbarungen geschehen werden, sind klare Zeugnisse, dass es einen echten,
gottgewollten Spirismus gibt.
Dabei aber
ist eine wichtige Warnung angebracht. Wenn jemand nach Weissagungen und
Offenbarungen trachtet, dann werden immer solche Geister Weissagungen und Offenbarungen
liefern, welche in etwa der Sphäre entsprechen, in welcher der Gläubige selber
sich befindet! Wenn also der Gläubige seine Sünden noch nicht überwunden hat
und demnach noch nicht von den Sünden erlöst ist, ist es für ihn nicht
empfehlenswert, nach Weissagungen und Offenbarungen zu streben! In einem noch unreinen Herz meldet sich
kein reiner Geist! Darüber sagt ja auch Paulus, wir sollen die Geister
prüfen und die Geister seien den Propheten untertan! Das ist aber beides für
sündige Seelen unmöglich! Deshalb ist es schon richtig, dass in evangelischen
Gemeinschaften, wo die Sündenvergebung
ohne Umkehr gepredigt wird, keine nach Paulus biblische Gottesdienste stattfinden!
Zukunftspropheten
In unserem
Forum ist letzhin die Frage aufgetaucht, ob Nostradamus seine Zukunftsvisionen
von einem niederen (erdnahen) Geist bekommen hat oder von einem höheren Geist. Diese
Frage ist absolut berechtigt, betrifft aber nicht nur Nostradamus, auch die
Visionen von Irlmayer, Jakob Lorber, Baba Wanga und unzähligen anderen sind damit
angesprochen.
Nur bei
Jakob Lorber wissen wir, dass seine (wenigen) Vorhersagen aus dem höchsten
Himmel sind, bei den anderen wissen wir es nicht. Nur ein Umstand ist
interessant: Bei Nostradamus, Irlmayer und Baba Wanga entsprechen die zeitlichen
Angaben mit Lorber (Jesus: "ab jetzt
nahe 2000 Jahre", wobei die nun kommenden Jahre gemeint sind!) perfekt
überein. Letzterer sagt aber kaum etwas über die einzelnen Geschehnisse aus,
was jedoch wiederum bei den drei anderen Genannten so ziemlich deckungsgleich
ist!
Ob nun
solche Zukunftsvisionen opportun sind oder nicht, ist eigentlich zweitrangig.
Vielleicht interessant zu lesen, vor allem wenn wir bereit sind, uns wenigstens
geistig darauf vorzubereiten. Dazu gehört in erster Linie, die uns verheissene
Kraft Gottes in Anspruch zu nehmen um nach Seinen Heiligen Geboten zu wandeln.
Der Glaube an die nahe Apokalyse soll uns auch konsequent vor Augen führen,
dass es höchste Zeit ist, endlich den Fokus vom materiellen Leben zu lösen und
eine geistige, persönliche und vor allem permanente Verbindung zu Jesus im
eigenen Herzen aufzubauen – um die Wiederkunft Jesu zu erleben, die ja
bekanntlich nur dort (eben im Herzen) stattfindet.
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Wie immer ist die Diskussion über das Thema im Forum offen und auch Gäste können sich
einbringen, können ergänzen oder ihrer kritischen Haltung freien Lauf lassen. Kritische
und gegenteilige Meinungen ergeben bei uns keine "Streit"gespräche,
sondern sind eine Bereicherung! Wer will, kann auch Fragen stellen.
Jesus segne Dich!