Mittwoch, 28. März 2012

Meine Schafe hören Meine Stimme


Setzen wir die Betrachtung der Frage "Ist die Bibel die Höchste Autorität?", welche wir klar verneinen,  fort, dann drängt sich sie nächste Frage auf: "Womit haben wir denn Zugang zu der Höchsten Autorität?".

Bei dieser neuen Frage geraten wir zweifellos in einen gröberen Konflikt mit der gängigen Kirchenlehre. Im letzten Aufsatz kamen wir zum Schluss, dass der Geist Gottes im Herzen eines jeden Menschen sich offenbart. Die Bibel ist – ich wiederhole es noch einmal – ganz klar Gottes Wort, das werde ich nie in Abrede stellen! Aber die Bibel beantwortet nicht jede Frage, besonders jene nicht, welche sich aus den verschiedensten Alltagssituationen ergeben und man oft rasch Entscheidungen treffen muss. Dafür ist natürlich das Erkennen des Willen Gottes nötig, sofern man ein Gottesleben führen will.

Jesus sagt: "Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir". Als Jesus das sagte, meinte Er mit "Meine Stimme" nicht ein geschriebenes Wort, sondern Er meinte die direkte innere Führung aus dem Herzen. Diese Führung aus dem Innern, besonders wenn noch von einer inneren Stimme die Rede ist, ist der Kirchenlehre ein Dorn im Auge.  Allerdings nicht ganz zu Unrecht, denn es gibt in der Tat innere Stimmen, welche nicht von Jesus stammt, sondern aus der Finsternis. Doch davon weiter unten.

Die innere Stimme hat verschiedene Ausdrucksformen. Für jeden Menschen, auch für Nichtchristen, ist die Stimme des Geistes Gottes das Gewissen. Und diese "Stimme" ist allezeit zu vernehmen. Klar, diese "Stimme" ist nicht eine hörbare Stimme, sondern ist ein Gedanke. Ist man geübt und ist man diesen Göttlichen Gedanken-Eingaben gehorsam, so werden sie immer deutlicher und stärker. Durch die Liebe zu Gott wird die Seele für solche Göttliche Führungen sensibler, oder anders ausgedrückt, richten sich die inneren Antennen direkt auf Ihn.

Ist das Herz durch kompromisslose Nachfolge ganz auf Gott ausgerichtet, dann antwortet Jesus nicht mehr nur durch das Gewissen, sondern es formen sich schon weit deutlichere Gedankengänge, welche man schon eher als eigentliche Stimme bezeichnen darf. Hier dürfen wir schon komplexere Antworten als nur einfache "Ja" und "Nein" oder "mach das" und "mach das nicht" erhalten. Auf Fragen, welche primär das Geistige Leben betreffen, gibt es schon tiefere Wahrheiten, damit die Seele schon vielschichtigere Erkenntnisse über Geistige Zusammenhänge erlangt. Aber auch bei Fragen des natürlichen Lebens betreffend, eben bei den verschiedensten Alltagssituationen, dürfen wir mit einem deutlichen und klaren Geistigen Beistand rechnen. Dieser Geistige Beistand ist die Göttliche Führung, ist der Geist Gottes, ist der Himmlische Vater, ist Jesus. Dieser Göttliche Beistand im Herzen eines jeden Menschen ist die Höchste Geistige Autorität! Dieser Göttliche Beistand ist es, was Jesus mit den fünf klugen Jungfrauen verglich, welche nebst den Lampen auch Öl in den Gefäßen mitnahmen.

Nun gibt es natürlich viele Christen, welche diese "innere Stimme" ignorieren, das heißt, nicht ausbilden und sich lieber bei allem auf das geschriebene Wort verlassen, weil diese "innere Stimme" eine falsche Stimme sein könnte. Diese Christen finden in der Tat auf viele Fragen eine Antwort durch die Bibel. Dabei wenden etliche das "Zeigefinger-Prinzip" an, in dem sie die Bibel an einer x-beliebigen Stelle aufschlagen, mit dem Zeigefinger auf eine Stelle tippen und dann beginnen zu lesen bis sie auf eine mögliche Antwort auf ihre Frage stoßen. Das ist natürlich nicht falsch. Und unser gnädige Vater benützt auch solche Methoden, um mit Seinen Kindern zu reden, wenn Ihm andere Möglichkeiten verwehrt werden.

Um die Innere Stimme vernehmlich werden zu lassen ist es unabdingbar wichtig, dass wir auch auf diese Stimme hören in dem wir auf diese achten. Hier liegt meines Erachtens die größte Schwierigkeit. Viele Christen wissen zwar zu beten, aber das Hören auf Gott, das Harren auf Gott, das kennen sie nicht. Es fehlt der Wille und die Geduld zum Stille sein. Da muss die Seele für die Innere Betrachtung bereit sein und muss sich von allem Äußeren lösen können. Sie muss in sich gehen, sich der Göttlichen Regung und den Göttlichen Gedanken hingeben. Sie muss sich in die Empfindungen des Friedens, der Vergebung, dem Eins sein mit Christus und den Mitmenschen versenken. Auf diesem Weg dürfen wir immer sicher sein und die inneren Gefühle bestätigen das auch, dass wir nur mit Jesus Christus verbunden sind: "Meine Schafe hören meine Stimme!"

Ist die Seele hingegen auf ein reges Aussenleben gerichtet, also sind die Antennen nach außen statt nach innen fokussiert, dann sind diese Betrachtungen nicht möglich und das Thema der  Inneren Stimme wird immer ein Fremdwort bleiben. Eine Seele, welche nach außen gepolt ist, muss auch das Wort Gottes von außen her beziehen. Das Problem ist nur, dass alles, was von außen kommt, kaum direkt ins Herz geht, sondern immer zuerst in den Verstand und erst dann ins Herz. Wenn der Verstand, das Ratio oder wenn Du lieber willst, der Intellekt das von außen Vernommene geprüft hat, kann es in Herz kommen und sich mit den entsprechenden Empfindungen verbinden. Doch der Verstand ist wie ein Filter, welche die biblischen Wahrheiten nur mit vielen Wenn und Aber zum Herzen weiterziehen lässt. Deshalb gibt es auch so viele unnütze religiösen und die Wahrheit betreffenden Diskussionen.

Die allergrösste Schuld für das Nichtzustandekommen eines fruchtbaren Innenlebens mit dem Vernehmen der Stimme (Gedanken) Jesu Christi ist die Vereinnahme der Seele durch das Fernsehen. Ich bin der Diskussion darüber, ob Christen einen TV haben sollen oder nicht, müde geworden. Was muss ich da alles hören!  Wenn jemand den TV verteidigt, sind es die Christen, nicht die Weltmenschen! Aber trotzdem, die Tatsache bleibt bestehen, wer einen Fernseher hat (der benutzt ihn auch), ist für ein betrachtendes Innenleben nicht mehr fähig! Es soll nicht ein Gesetz sein, aber ein inneres Drängen soll es sein, sich von dieser Welt und seinem täglichen Geschehen endlich und ein für allemal zu trennen. Fern zu sehen ist immer eine Liebe zur Welt, man kann es drehen und wenden wie man will, diese Liebe zur Welt ist mit der Liebe zu Gott nicht zu vereinbaren. Durch das Nicht-Loslassen der Interessen zur Welt und dem Vergänglichen im Allgemeinen, haben wir immer und ewig mit unreinen Gewalten und Mächten zu kämpfen. Diese Kräfte aus der Finsternis haben, je nach Intensität, auch die Möglichkeit, sich im Herzen vernehmbar zu machen. Somit sind die Befürchtungen, einer falschen inneren Stimme zu folgen, durchaus berechtigt. Aber wer solche Befürchtungen hegt und sich davor fürchtet, der gehört zur einer anderen Herde, welche Seine Stimme eben nicht kennen!

Darum, meine lieben Freunde und Geschwister, lassen wir die Welt hinter uns mit allen ihren vermeintlichen Freuden und allem scheinbar Interessantem und wenden wir uns mit ganzem Herzen, ganzer Seele und mit dem ganzen Gemüte unserem Heilande zu und suchen wir allezeit Seine Stimme zu vernehmen. Er drängt Dich nicht, aber Er wartet auf Dich!





Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

Mittwoch, 21. März 2012

Ist die Bibel die Höchste Autorität? II


Vielen gläubigen Christen "löscht es ab", wenn diese Frage auch nur ansatzweise gestellt wird.  Ich stelle sie aber nicht nur ansatzweise, sondern stelle damit die gängige Praxis, die moderne Lehre der Freikirchen in Frage. Es gibt viele Themen im Neuen Testament, welche in der Verkündung und Auslegung des heutigen Wohlstandsevangeliums dem Geist der Heiligen Schrift diametral entgegen stehen. Neulich bin ich in einem christlichen Forum auf folgende Aussage gestossen, welche, wie mir scheint, mit knappen Worten die angesprochene moderne Verkündigung klipp und klar wiederspiegelt:

" … Wichtig ist, dass wir verstehen, dass Gott nicht unabhängig von der Bibel zu uns spricht! Das bedeutet auch, dass er uns nichts Neues Verbindliches sagen wird – nichts, was er uns auch nicht in irgendeiner Weise durch die Bibel sagt … "

Was würde passieren, wenn dieser Christ ein halbes Jahr lang aus irgendeinem Grunde keine Bibel hätte? Er wäre aufgeschmissen und verloren. Gott (Jesus Christus) redet auf verschiedene Weise zu uns! Wer neu im Glauben ist und zu schwachen im Glauben redet Christus vornehmlich durch die Bibel und vor allem dann, wenn Ihm nur dieser eine Weg zur Kommunikation verbleibt. Dann nämlich, wenn wie oben zitierter Christ, Ihm keine andere Möglichkeit lassen und alles andere vorneweg ablehnen. Mit solchen von der Kirchenlehre doktrinierten Beschränkungen, kann der Gläubige niemals zu einem tieferen Gottesverständnis gelangen und der Geist Gottes (Christus) wird niemals in die Lage kommen, die echten "Tiefen Gottes" (1.Kor. 2, 10) zu erforschen.

Ich habe das Problem schon einige Male angesprochen, und es soll der Wichtigkeit halber auch hier wieder erwähnt werden: Wir gläubige Menschen, oder direkter: Nachfolger Jesu, haben zwei Wahrnehmungsebenen. Zum einen ist es das sogenannte Aussenleben, zu anderen das Innenleben. Der fernsehverwöhnte Mensch aber hat von einem Innenleben keinen blassen Schimmer, ja er weiß nicht einmal, was das sein soll. Diese Seelen (auch die meisten Gläubige!) ziehen alles von aussen rein, jede Erkenntnis, jede Weisheit, jedes Geistige Licht muss vorgekaut und geprüft sein. Alle Seelen-Antennen sind nach aussen gerichtet. Von aussen kommen auch die Informationen aus der Bibel. Für Gläubige, welche neu zum Glauben gekommen sind, ist das natürlich auch richtig, der beste und schnellste Weg, Erfahrungen im Glauben zu sammeln.

Die Bibel ist aber nicht das Buch, das alles enthält, was wir wissen müssen. In erster Linie ist die Bibel das Wort Gottes, welches uns lediglich den Weg nach innen, also ins innere Seelenleben zeigt, den Weg ins Himmelreich. Das Himmelreich liegt ja bekanntlich in uns (Luk.17.21) und somit spielt sich alles, was im Himmel ist, in uns ab! Selbst wenn wir keine Bibel hätten, wären wir nicht verloren! Wenn wir nur die beiden Gebote beachten "Liebe Gott aus deinem ganzen Herzen, aus deiner ganzen Seele und deinem ganzen Gemüte" und "liebe deinen Nächsten wie dich selbst", so würde der innewohnende Geist Gottes ebenso erweckt, dass Er uns in die Tiefe der Gottheit führen könnte. Aber zugegeben, mit der Bibel ist dieser Weg einfacher, aber auch nur dann, wenn die Bibel nicht einfach gelesen und geglaubt, sondern in erster Linie getan wird.

Wenn Jesus sagt "Meine Schafe hören meine Stimme" (Joh. 10, 27) so hatte Er nicht die Bibel gemeint, denn diese gab es noch während dreihundert Jahren nicht. Nein die Stimme Jesu ist allein nur im Inneren, im Herzen zu vernehmen. Und genau darauf kommt es an. Das ganze Bibelstudium, so empfehlenswert es ist, nützt nichts, wenn wir die innere Stimme Jesu ausschliessen oder, wie es oft vorkommt, diese sogar verwehren.

Nun kommt noch ein wichtiger Punkt hinzu. Wessen Liebe zu Gott echt ist und dessen Liebe immer mehr zunimmt, der will Gott auch immer besser erkennen und sucht nach immer Licht der Geistigen Zusammenhänge. Und genau das ist der Wille Gottes. Wer immer mehr Licht des  Himmlischen Lebens bekommt, dessen Liebe zu Gott erstarkt sich daraus wiederum von selbst  und ein immer stärkeres persönliches Verhältnis zu Jesus Christus ist die Folge. Wenn die Kirche also wie oben erwähnt, den Gläubigen Barrikaden errichtet und behauptet, dass alles, was wir wissen müssen, in der Bibel steht und die innere Stimme sowieso nur der Teufel sein kann, der versieht einen schlechten Dienst.

Das Innenleben zu pflegen ist mit Opfern verbunden. Zuerst einmal muss es uns bewusst sein, dass die innere Stimme, die Sprache des Herzens, eben, das geistige Innenleben überhaupt existiert.  Um dieses geistige Leben real werden zu lassen, sind zwei Umstellungen unseres gewohnten Lebens notwendig. Zum einen ist es das erstmal zeitweise, später dann das grösstmögliche Abschalten der fünf Sinnesreize, welche uns mit dem Aussen verbinden. Dazu gehört auch (am besten heute noch!!) das eliminieren des Fernsehkonsums.  Zum anderen ist es das Suchen der Stille. "Sei stille dem Herrn und harre auf ihn!" (Ps. 37, 7) und "Auf dich, Herr, harre ich; du, du wirst antworten, Herr, mein Gott!" (Ps. 38. 16)

Und genau hier setzt der Lebensfeind an. Die Stille suchen, das ist für ihn ein rotes Tuch. Er setzt alles in Bewegung, um dieses Vorhaben scheitern zu lassen und ruft Störungen in allen Schattieren hervor. Da ist ernster Wille vonnöten, aber mit der bereits schon innewohnenden Kraft des Geistes Gottes sind auch diese Schwierigkeiten zu meistern.

Haben wir einmal diese Umstellung konsequent und ernstlich vollzogen und haben den Himmlischen Vater in unserem Herzen gefunden, dann erkennen wir plötzlich die Heilige Schrift in einem ganz neuen Licht. Die Zusammenhänge erkennen wir auf einmal, wie wenn die Schuppen vor unseren Augen wegfallen.

Darum, meine lieben Freunde: Lassen wir die Welt hinter uns vorbeiziehen, wir verpassen dort nichts. Aber mit jeder Minute, in welcher wir uns für diese Welt interessieren, verpassen wir  wahres Leben!


Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

Mittwoch, 14. März 2012

Ist die Bibel die Höchste Autorität? I

Mein Gott, was für eine ketzerische Frage! Natürlich ist die Biel die allerhöchste Autorität – wenigstens für uns Christen! Diese knappe und klare Antwort geben uns alle Gläubigen, welche treu die Gottesdienste besuchen.

Also, eigentlich ist diese Frage überflüssig. Sie könnte höchstens Verwirrung bei all jenen schaffen, welche erst zum Glauben gekommen sind, oder welche noch schwach im Glauben sind und bemerken, dass sie schon seit Jahren und Jahrzehnten noch immer auf dem selben Fleck stehen.  Deshalb sollen wir vielleicht doch nicht weiter auf diesem Gebiet forschen.

Andererseits gibt es bei der gängigen und modernen Kirchenlehre so manche Unwegkeiten, ja oft sogar herbe Widersprüche, welche die unsicheren Gläubigen unmerklich aufs gefährliche Glatteis führen. Vielleicht ist das aber gerade der Grund, weshalb wir so viele Schwache im Glauben haben, so viele Kranke, von Demenz und Depression Geplagte. Aus dieser Sicht gesehen ist es wahrscheinlich doch nicht so abwegig, wenn wir uns über die Frage im Titel einige Gedanken machen und sogar die Logik etwas zu Hilfe nehmen.

Also, was ist die Bibel? Die Bibel ist das Wort Gottes. Oder noch besser ausgedrückt, es ist das von Gott, dem Heiligen Geist, den Autoren eingegebenes Wort Gottes. Der eigentliche Urheber der Bibel sind nicht die inspirierten Autoren, sondern Gott, oder der Geist Gottes. Die Bibel ist das Werk, der Geist Gottes ist der Meister. Nun die ernste Frage: Kann das Werk grösser sein, als der Meister?

Wenn die Bibel nun die Höchste Autorität für die Menschen ist, dann müsste – logisch überlegt – die ganze Göttliche Weisheit in der Bibel verzeichnet sein. Die Bibel gibt uns zweifelsohne sehr viele Informationen und zwar für die Weltmenschen, wie sie Gott überhaupt finden können, für die Zweifler, wie sie den Glauben erlangen können, für diejenigen die in der Heiligung sind und bewusst gegen die Sünde kämpfen und schliesslich auch für die Wiedergeborenen, wie sie die selbsterfahrene Seligkeit ihren schwächeren Brüdern und Schwestern mitteilen können. Also für jeden, der ernsthaft die Wahrheit sucht. Für die letzteren steht vieles, aber auf kleinerem Raum, den ersteren aber ist die Hauptbotschaft gewidmet.

Noch einmal: Steht denn wirklich die ganze Göttliche Weisheit in der Bibel? Oder gibt es am Ende noch tiefere Weisheiten, als in der Schrift verzeichnet sind? Diese Frage hat die Kirchenlehre bereits beantwortet: Nein, wir brauchen keine weitere Weisheiten mehr, denn es steht geschrieben: "denn ich habe nicht zurückgehalten, euch den ganzen Ratschluss Gottes zu verkündigen." (Apg.20.27) Und weil es so praktisch ist, nur einzelne Verse zu zitieren, ist auch die Gefahr gross, dass alles aus dem Kontext (Zusammenhang) gerissen wird. In diesem Fall hat Paulus aber schon im Vers 20 die Einschränkung gemacht: " … wie ich nichts zurückgehalten habe von dem, was nützlich ist, dass ich es euch nicht verkündigt und euch gelehrt hätte … " Also, halten wir fest: Paulus hat damit niemals gesagt, dass es keine weitere Göttlichen Weisheiten mehr gibt für spätere Generationen, als er gepredigt hatte.

Die Bibel würde sich ja selbst wiedersprechen, da Johannes etwas ganz anderes gelehrt hat, nämlich: "Und ihr? Die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr habt nicht nötig, dass euch jemand belehre, sondern wie seine Salbung euch über alles belehrt, so ist es auch wahr und keine Lüge. Und wie sie euch belehrt hat, so bleibt in ihm!"


Wir dürfen dabei nicht vergessen, dass beide, Paulus und Johannes, mit ihren Aussagen nicht die Bibel gemeint haben können, weil keiner wusste, dass etwa dreihundert Jahre später einmal eine Bibel entstehen wird.

Nun kommt die alles entscheidende Frage: Gibt es nur die eine einzige Form, eben die Bibel, wie der Geist Gottes die Göttliche Weisheit offenbart? Gibt es neben der Bibel keine weiteren Gottesoffenbarungen mehr? Die Kirchenlehre sagt auch hier ganz klar nein, die Bibel müsse genügen.

Dass das natürlich nicht stimmen kann, werden wir jetzt  sehen.  Eine wunderbare Offenbarung außerhalb der Bibel sind die selbstlosen Liebeswerke. Wer diese Werke tut, tut sie durch den Geist Gottes, anders wäre es gar nicht möglich, sie zu tun. Die Form dieses Ausdruck Gottes übertrift manchmal das geschriebene Wort, weil das gelebte Wort schneller die Herzen der Weltmenschen erreicht.

Wie schon erwähnt, hat Johannes noch eine andere Ausdrucksweise des Geistes Gottes gesehen, vor ab für alle diejenigen, welche die "Salbung" empfangen haben. Diese Gesalbten haben es nicht nötig, von Menschen gelehrt zu werden, weil der Geist Gottes im Herzen der Seele alles Licht gibt, das sie benötigt und will. Von "keinem Menschen gelehrt" will aber auch heißen, keine Lehre, also keine Informationen von außen ist mehr notwendig, sondern alle Lehre, alle Weisheiten von innen, aus dem Herzen, eben aus dem Geiste Gottes. Dass dem die Kirchenlehre nicht zustimmt ist ebenfalls nachvollziehbar, weil sie die innere Stimme nicht als Gottes Stimme identifiziert, sondern als die Stimme des Verführers. Aber keine Angst, Jesus sagt, dass Meine Kinder Meine Stimme hören werden! – Wobei deutlich nur Meine Kinder gemeint sind!

Kehren wir zurück zur eingangs erwähnten Frage, so sehen wir, dass die Bibel – obwohl Gottes reine Wort – nicht die allerhöchste Autorität sein kann. Die Höchste Autorität ist der Geist Gottes, wie Er in einem jeden Menschenherzen wohnt. Die Bibel aber ist eine sehr gute und sehr nützliche Hilfe, die manche offene Frage auf dem Glaubensweg und für die Findung der absoluten Wahrheit beantwortet. Aber die Lektüre der Bibel ersetzt niemals die Heiligung der Seele und schon gar nicht die persönliche Verbindung mit dem innenlebenden Christus. Auf dieses Ziel hin dient die Bibel in vortrefflicher Weise. Aber merke Dir für den richtigen Gebrauch der Bibel:

Wenn man die Bibel wörtlich verstehen will, dann muss man sie auch wörtlich in den Alltag umsetzen!



Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.


Mittwoch, 7. März 2012

Wiedergeborene sündigen nicht mehr


Wann ist der Kampf zu Ende?

Die Behauptung, dass Wiedergeborene nicht mehr sündigen ist eine sehr massive, die der gängigen evangelischen Kirchenlehre heftig widerspricht.

Kirchenchristen argumentieren: "Wir sind Menschen und als solche fehlerhaft, daran wird sich nichts ändern." – " … aber wir werden hier auf der Erde niemals annähernd so sein wie wir sein sollen, egal wie sehr wir uns anstrengen. Perfektion ist auf dieser Erde unerreichbar und deshalb verlangt Gott sie auch nicht von uns." – "Um wiedergeboren zu werden bedarf es keinerlei Mithilfe von uns Menschen außer dem Ja zum Angebot Jesu. Dieses Angebot einmal in allem Ernst angenommen - und es ist passiert." – "Die Wiedergeburt geschieht in dem einen Augenblick, in welchem ich erkenne und annehme, das Jesus für meine Sünden gestorben ist."

Das sind vielgehörte und vielgelesene Argumente. In Internetforen kommen diese am allerbesten zutage und man weiß oft nicht, woher, aus welchen Gemeinden und welchen deutschsprachigen Länder sie herstammen. Aber dadurch, dass solchen Argumenten bereitwillig zugestimmt wird und jede andere Meinung breitfächerig als ad absurdum geführt wird, lässt erkennen, dass dies nicht nur eine breite Akzeptanz, sondern eine offizielle Kirchenlehre ist. Auch, oder vor allem getragen durch die evangelischen Freikirchen.

Und so fragt jemand stellvertretend für viele andere, darauf angesprochen, dass eine Heiligung der Seele im Kampf wider die Sünde erfolgen muss: "Bedeutet das also, dass ich nicht unbedingt damit rechnen kann, dass Gott mit und an mir arbeitet oder meine Gebete erhört wenn ich noch sündige?"

Jetzt stelle man sich vor, dass gläubige Menschen, welche obige Argumente und solche Fragen in die Welt setzen, nach eigenen Angaben wiedergeborene Christen sind. Ich will selbstverständlich niemanden die Wiedergeburt absprechen, aber es soll sich auch niemand die Wiedergeburt anmassen. Jetzt stelle man sich weiter vor, dass ein Wiedergeborener dem Tode entronnen ist und durch die Gnade das Leben empfangen hat. Nun heißen die obigen Argumente so: "Wir sind Wiedergeborene und als solche Fehlerhaft, daran wird sich auch nichts ändern" - " … aber wir Wiedergeborene werden hier auf der Erde niemals annähernd so sein wie wir sein sollen, egal wie sehr wir uns anstrengen. Perfektion ist auf dieser Erde unerreichbar und deshalb verlangt Gott sie auch nicht von Wiedergeborenen."  Oder durch bedauerliche Unwissenheit zur Frage genötigten Aussage: "Bedeutet das also, dass ich als Wiedergeborene nicht unbedingt damit rechnen kann, dass Gott mit und an mir arbeitet oder meine Gebete erhört wenn ich als Wiedergeborene noch sündige?"

Ich weiß beim besten Willen nicht, ob das einfach Dummheit oder schon Gotteslästerung ist.  Wiedergeburt ist das Leben aus und mit Gott. Es ist das wahre Leben und das Licht des Himmels. Die Sünde aber ist Finsternis und der Tod. Ein Wiedergeborener ist also jemand der das Ewige Leben empfangen hat, aber auch dem Tod verfallen ist. Das ist die Konsequenz dieser Logik der neuzeitlichen Evangeliumsverkündigung. Mal ehrlich: Eine größere Torheit ist mir noch nicht untergekommen. Wenn auch diese Kirchenlehre noch einige ähnliche unsinnigen Müsterchen in peto hat, so kann eine Seele wirklich nicht gleichzeitig mit dem wahren Leben und dem Tod behaftet sein!

Ich bin auf diese unsägliche Ungereimtheiten gestossen, als es bei der Verkündung (im Internet) um den Kampf gegen die Begierden und Leidenschaften ging. Der grosse und jetzt in der Endzeit sehr schwierige und beinahe unmögliche Kampf gegen die Sünde und für die Heiligung der Seele. Die Kirche lehrt, dass dieser Kampf nicht nötig und nicht möglich sei, da ja Jesus Christus am Kreuz dafür gestorben ist und uns geheiligt hat, wenn wir nur Seinen Tod für uns angenommen haben und an Ihn glauben. Selbstverständlich heißt es, dass wir durch den Glauben gerettet sind, aber was heißt "gerettet"? "Wenn das Werk jemandes verbrennen wird, so wird er Schaden leiden, er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer." Durchs Feuer hindurch gerettet sein heißt soviel wie: gerademal noch durchgekommen. Und wenn dies auch das Paradies genannt wird, so ist es noch lange nicht der unterste Himmel! 

Wenn wir also feststellen, dass wir noch sündigen, dann ist es höchste Zeit, diesen Kampf aufzunehmen. Und wenn jetzt dieses Argument auftaucht: "Aber wir versagen täglich neu. Und dürfen täglich neu beginnen. Aber an unserer Errettung ändert das nichts!", dann ist dies wohl war. Errettet sind wir, das steht ausser Frage, aber das tägliche Versagen trifft uns schwer. Das tägliche Versagen findet umso mehr statt, wie unverhalten wir noch an der Welt teilhaben und unser Interesse mit ihr teilen. Denn in der Welt herrscht Sünde und nur die Sünde! Wenn wir deshalb der Welt noch teilhaftig sind, so ist das tägliche Versagen schon vorprogrammiert und der Kampf dauert einfach länger. Das ist das, was heute in den Kirchen nicht mehr gepredigt wird. Darum sollten wir alljene Prediger, Pastoren und Pfarrer darauf aufmerksam machen, dass darüber gepredigt werden muss.

"Und jeder, der diese Hoffnung zu ihm  hat, reinigt sich selbst, gleichwie er rein ist. Jeder, der die Sünde tut, tut auch die Gesetzlosigkeit, und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit. Und ihr wisset, daß er geoffenbart worden ist, auf daß er unsere Sünden wegnehme; und Sünde ist nicht in ihm. Jeder, der in ihm bleibt, sündigt nicht; jeder, der sündigt, hat ihn nicht gesehen noch ihn erkannt. Kinder, daß niemand euch verführe!" (1.Joh. 3 - 7) 

"Die aber des Christus sind, haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Lüsten." (Gal 5.24)

"Ihr habt noch nicht, wider die Sünde ankämpfend, bis aufs Blut widerstanden." (Hebr 12. 4)

"so prüfet euch selbst, ob ihr im Glauben seid, untersuchet euch selbst; oder erkennet ihr euch selbst nicht, daß Jesus Christus in euch ist? Es sei denn, daß ihr etwa unbewährt seid." (2.Kor. 13. 5)