Mittwoch, 26. Januar 2011

Der Verstand ist für die Materie

Verstand und Herz, die beiden Pole sollen uns noch ein kleines Weilchen beschäftigen, denn es ist äusserst wichtig, dass wir diese beiden wichtigen Attribute des Lebens auseinanderhalten und auch eine entsprechende Gewichtung vornehmen können.

Diese meist unausgewogene Gewichtung beginnt schon sehr früh in der Kindererziehung. Die zielgerichtete Verstandesschulung setzt in vielen entwickelten Ländern der westlichen Kultur immer früher ein. Besonders durch elektronische Mittel wird den kleinen Kindern die objektive Wissensvermittlung, also die verstandesmässige Sinnesvermittlung der Umwelt nähergebracht. Schon vier- und fünfjährige Kinder verstehen mit dem Computer und anderen technischen Geräten umzugehen. Einschulungen in den Kindergarten finden oft schon für Fünfjährige statt, wo es dann nicht ums gemeinschaftliche Spielen, sondern ums knallharte Lernen geht. Dazu kommt der falsche Ehrgeiz vieler junger Eltern, welche nicht früh genug beginnen, den Verstand ihrer Sprösslinge zu bilden und zu formen in der Hoffnung, ein "übergescheites" Kind zu haben..

Die jungen Gehirnzellen sind aber in diesem zarten Alter noch zu unreif. Sie sind erst ab dem sechsten oder sicherer im siebten Altersjahr gefestigt und bereit, "Daten" anzunehmen, sprich: zu lernen. Bis zu diesem Alter sollten die Kinder mit gezieltem verstandesmässigem Lernen verschont bleiben. Setzt die Schulung erst dann ein, so wird das Lernen weniger anstrengend und viele spätere psychologische Problemerscheinungen bis hin zur Kinderdepression kommen erst gar nicht auf.

Die Göttliche Ordnung sieht vor, dass bis zum siebten Altersjahr vor allem die seelische Herzensbildung im Vordergrund stehen soll. Das Kleinkind soll nicht Technisches lernen, was ja mit vielen technischen Spielsachen durchaus möglich ist, sondern es soll ihm ein reges Empfindungsleben übermittelt werden. Statt mit oder ohne Kopfhörer Musik-CD zu hören, soll es lernen, mit der Mutter Kinderlieder zu singen. Biblische Geschichten, Zeichnen und vor allem das Teilen mit Geschwister sind die wichtigsten Lernobjekte die das Empfindungsleben, das Gemüt und die Seele bilden. Die Natur bietet mehr Lehrstoff als alle Bauklötze zusammen.

Seelen, welche nicht schon in der frühen Kindheit gewaltmässig an die vergängliche Materie gebunden wurden, haben es im Leben einfacher. Das Geistige Rückgrat einer Seele ist freier und es fällt ihr leichter, die Welt mit allen ihren Problemen auch geistig zu sehen und vor allem ist es ihr möglich, Geistiges Licht wahrzunehmen. Dies bleibt den Materien-Menschen fast ganz verschlossen.

Die Welt in unserer jetzigen finalen Endzeit wird von den materieorientierten Menschen geprägt. Diese Materien-Gebundenheit ersieht man aber nicht nur bei den ausgesprochenen Weltmenschen, nein, auch bei den Christen in den verschiedensten Freikirchen ist die Abhängigkeit der Welt ein kaum erkanntes, riesiges Problem. Dabei geht es nicht um Auto, Haus usw., sondern es geht um die Liebe zur Welt. Es geht um die Bedürfnisse, Gewohnheiten, Leidenschaften, Begehrlichkeiten und Begierden. Es geht um die Reize der Sinne, mit welchen die Seele an die vergängliche Welt gebunden wird. Es geht um die ständige Berieselung mit Musik, dem Fernseher als den ausgeprägtesten Geist-Töter, es geht um Genussmittel aller Arten, es geht um all das, was das "Leben" (jedenfalls das Leben des Leibes!) bequemer und schöner macht. Es geht um die falschverstandene "Lebensqualität".

Alle diese Gebundenheit und Verbundenheit an die Welt hat aber für Christen eine tragische Nebenwirkung. Diese besteht darin, dass durch das Ausgerichtet-sein und festhalten an der Materie auch das Verstandesleben eine zu grosse Gewichtung hat. Oder anders gesagt, das Empfindungsleben des Herzens kann sich somit nicht frei entfalten! Wenn sich weltliche Christen mit dem Wort Gottes befassen, so befassen sie sich verstandesmässig mit ihm. In der Praxis sieht man, wie das sichtbare und buchstabenmässige Wort Gottes gehandhabt wird. Sie suchen die Gotteserkenntnis in der Schrift, die Heilige Schrift ist bei vielen die absolut oberste Autorität.

Diese unter dem Gesetz des natürlichen Lebens stehenden Christen haben es schwer. Sie bauen auf den Verstand und versuchen in einem oft bemerkenswerten Sendungsbewusstsein die Welt mit verstandesmässigen Argumenten zu bekehren. Nachfolger Jesu, welche der Weltliebe abgesagt haben und unter dem Lebensgesetz des Geistes stehen, kümmern sich nicht um verstandesmässige Urteile. Sie leben im Geist, das heißt, sie sind nur auf den Willen Gottes ausgerichtet, der ihnen durch die permanente und ununterbrochene Gottesverbundenheit im Bewusstsein jederzeit und für jede Lebenssituation bekannt ist.

So erkennt der Nachfolger Jesu das stetige Wirken des Geistes Gottes als die oberste Göttliche Autorität und das durch das Einwirken des Heiligen Geistes geschriebene Wort Gottes, (lediglich) als Wegweiser zum Himmel. "Das Himmelreich ist in euch!", sagt Jesus und wenn wir das befolgen und umsetzen, was im Wort Gottes steht, dann finden wir zum lebendigen Himmlischen Vater im Himmel, eben in unserem Herzen.

Und so werden wir Kinder Gottes, wenn wir als echte Kinder mit einem ausgeprägten Empfindungsleben wo die wahre und reine Liebe herrscht, unserem Himmlischen Vater "Abba, unser Vater!" zurufen. Wie die Welt dann mit ihrem ausgeprägten Verstand urteilt, ist unwichtig.

Was mit dem Verstand dann einmal geschieht, wenn wir unseren Leib ablegen müssen, erfahren wir am nächsten Mittwoch.


Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

Mittwoch, 19. Januar 2011

Kopf und Herz

Im letzten Aufsatz "Wer ist Gott" habe ich dargelegt, dass Gott allein die Liebe und daraus hervorgehend das eigentliche Leben ist. Wer nun wirklich begriffen hat, dass dadurch Gott in einem jeden Menschen lebt, ja, leben muss, dann hat dieses Begreifen nichts mit dem Verstand zu tun. Wer diesen erwähnten geistigen Sachverhalt erkannt hat, der hat dies in seinem Herzen erkannt. Dieses innere Erkennen der geistigen Zusammenhänge hat nichts mit Intelligenz zu tun und ist kein eigenes Wirken. Das Erkennen, das "Ahaa!" ist inneres Licht, es ist der erwachte (erweckte) und sich entwickelnde Geist, welcher in seinem eigentümlichen Forschen nach den Tiefen des Reiches Gottes wieder fündig geworden ist. Jede Erkenntnis des Geistigen Lebens findet im Herzen statt. Dabei ist es nicht der Mensch, sondern es ist die Geistige Führung, Christus, welcher dem Geist mehr und mehr Licht gibt und das in dem Masse, wie es der Mensch durch seine Lebensführung zulässt.

Der Kopf, und damit meine ich den kalten Verstand, hat mit dem Geistigen Leben nichts am Hut. Es ist auch nicht die Aufgabe des Verstandes, dass dieser das Geistige Leben erforschen und verstehen soll. Der Verstand ist alleine auf das natürliche Leben ausgerichtet und muss sich in der Welt der Zeit, des Raumes, der Physik und der Chemie zurechtfinden. Der Verstand mit seiner Fähigkeit des logischen Denkens ist eng mit dem Gehirn, beziehungsweise mit den dort gespeicherten Daten verbunden. Er ordnet, vergleicht, analysiert und komplettiert Fakten und Möglichkeiten. Der Verstand ermöglicht es der im fleischlichen Leib gefangenen Seele ein Haus zu bauen, zu kommunizieren, sich zu bewegen, kurz, in der materiellen Welt zu leben. Ohne Verstand wäre die eingefleischte und natürlich lebende Seele in der Materienwelt so ziemlich verloren.

Das Herz hingegen ist der Sitz der Empfindungen, der Ort, wo Gedanken entstehen, welche dann sofort in den Kopf, ins Gehirn, weitergeleitet werden. Die Art dieser Gedanken entspricht genau der Art der Kräfte oder Wesen, welchem das Herz (durch den menschlichen Willen hervorgerufen), ausgesetzt ist. Deshalb sind die Empfindungen wie Liebe, Demut, Frieden, Harmonie, Sanftmut (oder das Gegenteil dessen) im Herzen zu Hause. Alle diese Attribute haben einen großen Einfluss auf das Handeln, eben dem Verstand, durch die Vernunft. Ist die Vernunft eines Menschen ausgeprägt, so unterzieht sich der Verstand des besseren Einflusses des Herzens.

Ist aber der Mensch ein eingefleischter Materie-Mensch, also sein ganzes Interesse (und damit seine Herzens-Liebe) auf die Materie gerichtet, so ist sein Verstand sein einziger Massstab im Leben und Empfindungen, gleich welcher Art, bedeuten ihm nicht viel, ausser diejenige der Selbstliebe. Ein Einfühlen in andere Menschen ist kaum möglich.

Da nun der Verstandesmensch sein eigenes Weltbild, die Zusammenhänge aller sichtbaren Kräfte und Energien dieser Welt erkennen und erklären will, so hat er sich eine Wissenschaft zurechtgelegt. In unendlich vielen Fakultäten wähnt er nun die Welt zu verstehen oder es zumindest zu versuchen, sie zu verstehen. In Physik und Chemie mag das ja zum Teil noch funktionieren, aber bei den Geisteswissenschaften scheitern alle diese kläglichen Versuche. Medizin und Theologie, welche nur zum kleinsten Teil mit der Materie, vielmehr aber mit dem Geistigen Leben zu tun haben, hätten eigentlich in den Fakultäten nichts zu suchen!

Wie oben schon ausgeführt, kann das wahre Erkennen Gottes und damit des Lebens einzig und alleine nur im Herzen stattfinden und das ist vom angeeigneten Wissen fast gänzlich unabhängig. Der Verstand, also die Wissenschaft, erforscht zum Beispiel unaufhörlich Krankheitsursachen im materiellen Leib. Das ist aber begreiflich, weil diese Forscher vom Geistigen Leben nichts wissen wollen, da es nicht bewiesen werden kann. Für diese ist es absurd, dass jede Krankheit des Leibes eine Ursache in der Seele haben muss, ansonsten der Leib nicht krank würde. Würden die Gelehrten diese geistig-seelischen Zusammenhänge verstehen, so wäre diese Wissenschaft ihrer Existenz beraubt.

Das Wissen, das von aussen kommt, geht in den Kopf und wird vom Verstand bearbeitet. Es ist absolut möglich, sich viel Wissen anzueignen. Was aber damit auf der Strecke bleibt, sind die Zusammenhänge, das ganzheitliche Erkennen. So ist und bleibt das Wissen der Wissenschaften immer und ewig nur Stückwerk.

Etwas ganz anderes ist es, wenn das Wissen nicht außerhalb von uns gesucht wird, sondern innerhalb, im Herzen, im Empfindungsleben. Hier muss man nicht mühsam die Lektionen durcharbeiten, sondern man erkennt in Gedankenbildern. Alles, was der Mensch zum Leben in dieser Welt wissen muss, könnte er im Inneren erfahren. Mit dieser Aussage ist mir klar, dass jetzt der eine oder andere den Kopf schüttelt. Aber es ist schon so: alles Wissen haben wir bereits in uns. Die Frage ist nur, wie dieses umfangreiche Wissen aktiviert wird, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen. Dabei geht es natürlich nicht nur um das Wissen, welches wir hier mehr als Weisheit bezeichnen möchten, als viel mehr auch um die Geistigen, ja Göttlichen Kräfte.

Die Voraussetzungen für ein Geistiges Leben sind deren zwei. Erfüllt man die, so steht die Seele nicht mehr unter dem Gesetz des natürlichen Lebens (Verstand orientiertes Leben), sondern unter dem Gesetz des Geistigen Lebens oder der Gnade (Geist orientiertes Leben). Dieses Leben funktioniert dann etwas anders, weil ganz andere unsichtbare Kräfte am Wirken sind, welche dem Verstand absolut verschlossen bleiben, dem Herzen aber durch das entwickelte und geöffnete Geistesauge klar erkennbar sind.

Über die beiden leichten Voraussetzungen, um ein erfülltes Geistiges Leben zu führen, habe ich in verschiedenen Aufsätzen schon hingewiesen. Da ist zum ersten die innere Ausrichtung auf das Geistige, es ist die Liebe zum Geistigen oder einfach die Liebe zu Gott. Es ist der heisse Wunsch, die absolute Wahrheit zu erkennen, Gott über alles zu lieben. Zum zweiten ist es die konsequente Abkehr vom sinnlichen Leben, die klare Abwendung von den leiblichen Begierden, Leidenschaften und Gewohnheiten.

So tut sich der Seele bald eine neue Welt auf. Diese ist grösser und herrlicher als die verstandesmässige Materienwelt. In diesem geistigen Reich gibt es kein Chaos mehr, sondern eine Göttliche Ordnung, in welcher die Harmonie das oberste Prinzip ist. Diese Harmonie, das hilfreiche Ineinandergreifen aller Teile der unendlichen Schöpfung, die Vollkommenheit alles Geschaffenen kann dann schon im Leib auf dieser Erde erkannt werden. Es ist die Lebensvollendung, welche schon jetzt unserer Seele winkt, ja nach der unsere Seele jetzt, so lange wir noch in diesem Schulhaus, Erde genannt, weilen, zu erlangen suchen soll.

Mittwoch, 12. Januar 2011

Wer ist Gott?

Diese Frage beschäftigt, manchmal insgeheim, den grösseren Teil der Menschheit. Wer ist Gott? Was ist Gott? Wo ist Gott? Wissenschaften, Philosophien, Religionen und Lehren, sie alle sind letzten Endes auf der mühsamen Suche nach der Definition des Begriffes "Gott". Die Weisheit der Welt ist bemüht, Gott zu erklären, was aber dem beschränkten menschlichen Verstand niemals möglich ist noch möglich sein wird. Für ihn ist Gott zu umfassend und viel zu weit weg um ihn jemals erfassen zu können. Was der Verstand niemals ergreifen kann, ist aber dem Herzen allezeit möglich, weil der Verstand in erster Linie für die natürlich-materielle Natur zuständig ist, das Gemüt und die Empfindungen des Herzens aber für das Geistige Leben.

Gott ist Leben. Da wo Gott ist, ist auch das Leben und umgekehrt, wo das Leben ist, ist auch Gott. Es gibt nur einen Gott und es gibt somit nur ein Leben, aber in vielerlei Ausdrucksformen. Gott ist die Ursache des Lebens. Wenn wir wissen wollen, was das Leben überhaupt ist, dann müssten wir die geistigen Zusammenhänge der ganzen Schöpfung verstehen, müssten begreifen, was das heißt, wenn jedes natürliche und jedes geistige Licht-Atom in das andere ineinandergreift, und wenn auch nur eines davon in der gesamten Schöpfung fehlen würde, so wäre das Leben nicht mehr möglich! Alle natürlichen und geistigen Energien und Kräfte, die ja samt und sonders auch von Gott ausgehen und Ihn manifestieren, sind nötig um das Leben erst zu ermöglichen. Dieses Ineinandergreifen der vielfältigsten Teile der Schöpfung nach dem unergründlichen und weisen Plan des Urhebers allen Seins ist die vollste und reinste Harmonie. Kein Teilchen darf das andere stören und hindern, sondern nur unterstützen. Das ist wie in einem Automotor. Die verschiedensten Teile in verschiedensten Materialien müssen zusammenarbeiten und sind aufeinander abgestimmt in Grösse und Form. Fehlt auch nur eines, so funktioniert die ganze Maschine nicht. Nur die vollste Harmonie garantiert hier wie dort das Funktionieren und das Leben.

Im Geistigen, im Himmlischen Leben ist die vollste Übereinstimmung von Nöten und auch vorhanden, deshalb ist das Leben erst möglich. Dieses abgestimmte Zusammenspiel und perfekte Ineinandergreifen der ganzen Schöpfung ist, wie schon erwähnt, reine Harmonie. Harmonie ist die Liebe. Die Liebe ist somit die Grundvoraussetzung des Lebens – das ist Gott! Gott ist die Liebe.

Wenn ich mir jetzt bewusst werde, dass ich bin, dass Leben in mir ist und ich lebe, dann ist es auch verstandesmässig nicht schwer zu erfassen, dass mit diesem Leben auch Gott in mir sein muss. Und mit Ihm auch Seine allesumfassende und unerforschliche Liebe, aus welcher mein Leben einmal erschaffen wurde und es aufrecht erhält. Somit ist die Frage beantwortet, wo Gott ist. Gott ist in mir. Da nun auch das Leben meines Mitmenschen ebenso aus der Liebe und dem Leben Gottes gegründet ist, so ist Er auch in ihm, wie in allen Menschen, ob sie nun gut oder weniger gut sind. Was lebt, manifestiert Gott. Es ist also gar nicht möglich, mit Gott nicht Eins zu sein. Wären wir nicht Eins mit Ihm, verlören wir sofort das Leben. Nur durch das Eins sein ist Leben möglich, weil auch das Leben unteilbar und unzerstörbar ist, wie Gott selbst. Nichts und niemand lebt aus sich selbst, kein Mensch, kein Tier und keine Pflanze!

Werden wir uns bewusst, dass alle Menschen somit Eins mit einem und demselben Gott sind, so wird auch sofort klar, dass wir Menschen untereinander ja eine feste und festgesetzte Beziehung haben. Aus dieser Beziehung kann niemand entfliehen, wenn das (geistige) Leben leben soll. Diese Beziehung ist wie im erwähnten Motor. Trotz der vielfältigen Verschiedenheit aller Teile kann nur die Harmonie des Zusammenwirkens, eben der Liebe, dort die Funktion oder hier das Leben gewährleisten. Deshalb sagt uns Jesus: "Liebe Gott über alles und den Nächsten wie dich selbst"; und: "Ein neues Gebot gebe ich euch: dass ihr euch untereinander liebt, auf dass die Welt erkennen kann, dass ihr meine Jünger seid".

Somit ist die natürliche wie geistige Beziehung der Menschen untereinander immer eine Göttliche, voll Harmonie, im Gleichklang, in Eintracht, im Frieden und in Einmütigkeit! Diese Beziehung ist – vom Schöpfer so vorgesehen – reine Harmonie, ein vollstes Zusammenwirken aller Kräfte eingedenk dem Willen Gottes, welcher sich in jedem Herzen, das von der Liebe geprägt ist, offenbart.

Das Eins sein mit Gott ist der Ausdruck des Lebens. Nicht nur in natürlicher, vielmehr noch in geistiger Hinsicht. Nur im Eins sein mit dem Schöpfer, mit der innewohnenden Liebe, kann das Leben Früchte bringen und kann sich das wahre Leben im geistigen Lichte auf den Menschen übertragen, welcher statt in der Nächstenliebe noch in der Selbstliebe dahinvegetiert.

Das bewusste Eins werden der Seele mit Gott ist das einzige bescheidene Ziel unseres Erdenaufenthaltes. Haben wir dieses Eins sein mit Gott einmal gekostet, so benützen wir weniger den Ausdruck "Gott", als vielmehr "Vater", "Christus" oder "Jesus". Wir machen nämlich jetzt die Erfahrung und uns wird das Licht gegeben, dass wir nichts weiter als nur dieses Eins sein mit dem Himmlischen Vater benötigen, weil damit das Leben in natürlicher wie in geistiger Hinsicht auf dieser unserer Erde gewährleistet ist. Haben wir den Vater in uns erkannt, dann braucht es nichts Weiteres. Nicht die Weisheit, nicht das Können und nicht das Glück, denn der Vater, dem wir in allem vertrauen, lebt dann Sein Leben in uns und wir werden somit Zuschauer unseres eigenen Lebens. Alles was uns begegnet gehört zu Seinem Lebensplan für uns, alles zu unserem Nutzen, aus Gnade und Liebe.

Und so erkennen wir Gott, wenn wir Ihn aus dem ganzen Herzen, aus der ganzen Seele und mit ganzem Gemüte lieben.


Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

Mittwoch, 5. Januar 2011

Die Sphäre des Menschen (2/2)




Das Fernsehen ist das beste und direkte Tor zum Totenreich. Es gibt kaum eine andre Möglichkeit, sich mit ganzer Hingabe, mit allen menschlichen Sinnen sich so direkt dem Reich der Lüge und Täuschung, dem Reich der fleischlichen Begierde sowie deren Erweckung, kurz, sich dem Reich des Fürsten dieser Welt mit Haut und Haar hinzugeben. Fernsehsendungen aller Art wecken mit ihrer meist sehr einnehmenden Aufmachungen und Präsentationen überall reges Interesse und setzen so Legionen unreiner Geister in die Sphären der geistig blinden Menschen. Sind TV, Radio, Zeitungen und weltliche Bücher unsere ständigen Begleiter, so ist es den reinen und himmlischen Geistesmächten rein unmöglich, in unserer Seele zu wirken und die unendlichen Kräfte des Himmels zu offenbaren. Denn auch die Engel streuen die Perlen nicht vor die Säue!

Andererseits, wenn diese himmlischen Mächte in uns am Wirken sind, uns Erkenntnisse der göttlichen Wahrheit überbringen und wir nur bestrebt sind, diese im Alltag anzuwenden und alle unreinen Interessen fahren zu lassen, so finden die argen Geister und übelwollenden Seelen ihrerseits kein Interesse, sich in unserer Sphäre aufzuhalten. Somit verlieren wir immer mehr und mehr das Interesse und die Liebe am Vergänglichen. Darum ist es von grösster Wichtigkeit eine bewusste Kontrolle und Steuerung zu aktivieren, welche Gedanken wir in uns aufkommen lassen und welchen wir nachhängen. Und warum dies derart wichtig ist, werden wir mit der Beantwortung der nächsten Frage deutlich erkennen.

Welche Arbeit, welche Tätigkeit haben die reineren und himmlischen Geister, Wesen und Engel, womit dienen sie uns?

Am Beispiel der Feindesliebe können wir uns ein ganz deutliches Bild davon machen, wie die verschiedenen Engels- und Geistesmächte zusammenarbeiten und im Dienst Jesu ihre ureigenste Aufgaben wahrnehmen.

Es sind unsere hochgradig weisen Schutz- und Lehrengel, welche uns überhaupt das Licht zu vermitteln imstande sind, wie wichtig und überaus segensvoll die Nächsten- und besonders die Feindesliebe ist. Haben wir das einmal im göttlichen Licht begriffen und sind bemüht, dies in die Tat umzusetzen, so sind die dienstbaren Boten Gottes wiederum bereit, uns in diesem vorerst schwierigem Unterfangen im Namen unseres Herrn und Vaters Jesu zur Seite zu stehen und uns zu helfen. Haben wir dann einmal unser Ego soweit überwunden, dass wir für unseren Widersacher eine ehrliche und aufrichtige Liebe empfinden und den Wunsch haben, dass diesem auch in der realen materiellen Welt geholfen wird, so ist diese schönste und edelste Liebe nicht unser Werk, sondern es ist das Werk des Geistes Gottes. Diese Liebesgedanken, welche nun schon mal stärker als unser Ego (Selbstliebe, Hochmut) ist, kann kein menschliches, sondern nur ein Göttliches Wirken sein. Haben wir nun solche echte Liebesgedanken im Herzen, so findet in der geistigen Welt eine kaum zu glaubende hektische Aktivität auf verschiedenen Ebenen statt!

Erstens: Unsere Seele wird dadurch reiner, indem unreine Geistesmächte unaufgefordert Fersengeld geben. Diese können solche Gedanken, das heißt, solche Bilder nicht ausstehen und fühlen sich äusserst unwohl und es ist ihnen peinlich, in einer solchen Umgebung zu sein. Denn sie sind gewohnt, dass jeder für sich schaut und sein eigenes Recht erkämpft.

Zweitens: Unsere Seele wird dadurch reiner, weil Engel verschiedener Reifegrade sich sehr wohlfühlen, denn Vergebung und die Atmosphäre von selbstloser Liebe ist ihre Liebe. In einer solchen Seele voll der Gnadengabe Jesu der erbarmenden Liebe, treffen sich immer mehr Engel des Himmels und fühlen sich wohl. Weil in einer solchen Seele Jesus selbst im Begriffe steht, Wohnung für immer zu nehmen, so ist die Zahl der göttlichen Boten unzählbar. Denn diese wollen sich am liebsten nur dort aufhalten, wo Jesus selbst sich aufhält. Und das ist eben in einem Herz voll selbstloser Barmliebe.

Drittens: Die Friedensgeister in unserer Sphäre tragen nun diese Gedankenbilder der selbstlosen Liebe in die Sphäre des betreffenden Menschen (eben des „Feindes“). Dort sehen alle sich vorfindenden Geistesmächte diese Bilder der Barmherzigkeit, und jetzt passiert dort etwas ganz Entscheidendes. Die Guten freuen sich und verjagen schon alleine damit etliche Unreine, und andere Unreine nehmen ebenfalls an solchen Gedankenbilder Anstoss und machen sich von selbst auf und davon. Für eine bestimmte Zeit wenigstens. Bleiben wir jedoch im Gebet für ihn, so finden starke und vielleicht sogar langandauernde geistige Kämpfe statt. Um auf diese Art und Weise üble Geisterscharen zu verjagen, braucht es oft eine große und starke Geduld und Ausdauer. Aber die Liebe siegt immer.

Viertens: Der Betreffende („Feind“) erhält eine Sündenvergebung. Von jenen Sünden, welche er uns gegenüber begangen hat. Vielleicht schon in diesem Leben oder sicher dann im Jenseits wird ihm bewusst, dass diese Vergebung der Sünde von uns mit aufrichtiger Liebe vergeben ist und ihn nicht mehr plagt und drückt. Diese wohltuende Erfahrung wird es ihm erleichtern, bei Jesus durch einsichtiges Bekenntnis und aufrichtiger Busse eine vollständige Sündenvergebung zu erbitten.

Fünftens: Die reineren Seelen als Zuschauer der Szene, jene nämlich, welche live miterleben möchten, was göttliche Liebe ist und wie sie gelebt wird, kommen voll auf ihre Rechnung, um dies etwas profan auszudrücken. Ihr Empfinden für die Barmliebe wird zunehmen und sie werden mehr und mehr versuchen, in ihrer eigenen Sphäre dieses herrliche und segensreiche Erbarmen zu üben und anzuwenden.

Wir sehen damit, dass das Verhalten der Kinder Gottes eine ungeahnte Auswirkung im geistigen Leben im Dies- und Jenseits hat. Auswirkungen, welchen wir uns wahrscheinlich gar nicht bewusst sind. Und doch ist es so: Die ganze Kreatur harrt der Erlösung. Die Kinder Gottes sind dazu auserwählt, die Erlösung im Namen unseres Herrn Jesus und allgütigsten Vaters zu bewerkstelligen. Dies aber, wie wir eben gesehen haben, nicht mit hoher Weisheit, sondern nur in der erkämpften Demut und der tätigen Nächstenliebe. Das Motto dürfte dabei etwa lauten:

Die Demut unterordnet sich und die Liebe opfert sich!



("Die Sphäre des Menschen" ist ein Auszug aus meinem Büchlein "Das Himmelreich ist in uns", erhältlich im Herz-Verlag, siehe Link)

Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.