Mittwoch, 23. Februar 2011

Adam nach dem Fall

Adam, vor dem Fall mit einem durchgeistigten Fleischleib, war Herr über seine materielle Welt, weil er auch Herr über sich selbst, seinen Leib war. Die Materie musste ihm dienen, nicht umgekehrt

Eva, also die aus ihm herausgestellte Selbstliebe war dann bereit, die Ordnung Gottes zu verlassen, weil in ihr, das heißt in ihrem Fleisch die Begierde schon Einzug gehalten hat. Adam, mit seinem freien Willen die innewohnenden Göttliche Kräfte vergessend, besann sich durch die Einwirkung der Selbstliebe (Evas) auf seinen eigenen Fleischleib und entdeckte durch sie (also die Eigenliebe), eine Regung der Begierde. Es waren die Sinnesreize seines wohl durchgeistigten Leibes, die dann ihn selbst verführten und er sich ebenfalls dahingab, die Ordnung Gottes zu verlassen. Es war ein Sieg der Materie über den Geist. Viertausend Jahre später sah Paulus das gleiche Problem: "Denn das Fleisch gelüstet wider den Geist und den Geist wider das Fleisch. Dieselbigen sind wider einander, daß ihr nicht tut, was ihr wollt." (Gal. 5, 17)

Was nun geschah, ist von eminenter Wichtigkeit. Wenn die Seele der Materie den Vorzug gibt, zieht sich der Geist zurück! Dabei spielt es keine grosse Rolle, ob der Geist trotzdem von der Seele anerkannt wird! Wenn die Begierden, oder etwas feiner ausgedrückt, wenn den Wünschen des Fleisches, übermittelt durch die Sinnesreize, nachgegeben wird, zieht sich der Geist in uns zurück! Das ist ein Naturgesetz, oder besser: ein Geistiges Gesetz, dem niemand entrinnen kann. Adam hat sich auf seinen Fleischleib besonnen, ihm nachgegeben und mit dem Rückzug des Geistes im Herzen wurde dieser Fleischleib noch materieller. Praktisch sah das dann so aus, dass seine Nerven auf der materiellen Seite stärker wurden und die Verbindung der Seele mit dem Fleischleib fester und enger. Dieser Vorgang war die Vertreibung aus dem Paradies! Dieser Bann war nicht eine Strafe Gottes, sondern, wie gesagt, ein natürlicher Vorgang, eine Folge seines Tuns. Eine weitere Folge dieses Sachverhaltes war – und ist immer noch – dass dieser vermaterialisierte und nicht mehr durchgeistigte Leib dem Verfall preisgegeben wurde. Sprich Krankheit und Tod.

Mit zunehmendem Nachgeben den fleischlichen Leidenschaften verlor Adam die Verbindung mit dem Geistigen Reiche, das innere Geistige Auge vermochte ihm die Geistige Realität nicht mehr zu vermitteln. Das Verhältnis der menschlichen Attribute war nach dem Fall, nach dem Verlust des Gottgeführten Lebens als ein Drittel Fleischleib, ein Drittel Seele und ein Drittel Geistleben.

Da nun der erste Sohn in einem ungesegneten Zustand gezeugt wurde, in dem die Verbindung mit dem Reiche Gottes den schwersten Schaden erlitten hatte, konnte die satanische Gegenseite die Situation ausnützen und zuschlagen und eine ihr entsprechende Inkarnation vornehmen. Kahin (Kain) war das Resultat und schon hat Mord und Betrug auf der Erde Einzug gehalten.

Die Verbindung zu Gott war aber bei Adam nicht abgebrochen, wie das oben beschriebene Verhältnis zeigt. Nach Busse und Reue (noch vor der Tat Kains) erfolgte die Segnung von Seite Gottes und das Zeichen dieser Segnung war die Geburt Abels und später Seths und die anderen Söhne.

Das Geschirr aber war zerschlagen. Die Sünde war im Fleisch – und ist es bis heute noch. Mehr denn je. Heute kann man ja nicht mehr sagen, dass das Verhältnis von Körper, Seele zu Geist je einem Drittel entspricht, heute ist es so ziemlich das Gegenteil der einst Heiligen Zahl: 6 Teile Gott (wenn überhaupt!) 60 Teile Seele (Ego) zusammen mit 600 Teile Materie und ihren Bedürfnisse. Man könnte auch sagen: Schlimmer noch! Seele und Materie (Leib) sind nicht mehr trennbar, sie sind Eins geworden. Genau das Gegenteil der Wiedergeburt, wo die Seele Eins ist mit dem Geist Gottes. So findet man in dieser finalen Endzeit überall die nunmehrige Zahl des Tieres 666.

Gibt es für die Menschen einen Weg zurück ins Paradies, zu Adam vor dem Fall?

Ja, Jesus Christus hat mit Seinem Blut am Kreuz auf Golgatha die Brücke gebaut. Dadurch, dass Er für alle unsere Sünden, unseren Abfall gelitten und die Strafe an unserer Statt auf sich genommen hat, hat Er den Weg geebnet, den Zustand des Paradieses zurück zu erlangen. In dem Er uns vorangegangen ist und uns allen die Liebe und Treue zu Gott und den Mitmenschen vorgelebt hat, hat Er uns auch aufgefordert, Ihm nachzufolgen. Nicht mehr die vergängliche Materie und die Welt, welche ja unser eigener Fleischleib ist, sondern Gott die Ehre zu geben und Ihn alleine mit dem ganzen Herzen, der ganzen Seele und dem ganzen Gemüte zu lieben. Ich kann nicht anders, ich muss mich wiederholen: Nur in der Absage an die fleischlichen Begierden und Leidenschaften, die Absage an die Sinnesreize und an der Absage an die Liebe zu allem Materiellen unseres zu Ende gehenden Systems liegt das Heil. Man kann an Jesus glauben soviel man will, kann 10 Stunden beten am Tag, kann alle karitativen Werke unterstützen, wenn wir selbst noch die Welt liebhaben, kann sich der Geist Gottes in uns nicht entwickeln und der Weg zu Adam vor dem Fall, der Weg zurück ins Paradies bleibt versperrt.

Es ist auch heute noch möglich, dieses Leben zu führen. Es ist auch heute noch möglich, Christus in uns gehorsam zu sein. Haben wir den Willen dazu, so dürfen wir die Erfahrung machen, dass sich recht bald alle (!) äußeren Umstände wandeln, damit dieses neue Leben erlebbar ist! Meine Aufsätze sollen nicht eine Anleitung sein, dieses Leben zu leben, sondern lediglich ein Wegweiser nach innen, das heißt, ein Innenleben zu führen und die Anweisungen, die Führung wird dann eine Innere sein. Äussere Anweisungen kann es gar nicht geben, denn jede Seele wird auf einem anderen (äusserlichen) Weg geführt, nur das Ziel bleibt für alle gleich: Eins werden mit Christus Jesus im eigenen Herzen!

Wie sagt uns der Himmlische Vater in einer Kundgabe so eindrücklich: "Ihr hattet und habt alle diese Freiheit, den inneren Weg mit Mir oder den äußeren Weg der Welt zu gehen" (Michael Nehmann, 29.01.2011 "Der gestohlene Himmel")

Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

Mittwoch, 16. Februar 2011

Adam vor dem Fall

Wer kennt ihn nicht, diesen Vers: "Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen in unserem Bilde, nach unserem Gleichnis …" (1.Mose 1. 26)

Der Mensch als Ebenbild Gottes. Noch heute sehen sich viele Menschen als Ebenbilder Gottes. Als Ebenbild Gottes einst erschaffen, heißt noch lange nicht, dass der heutige Zustand noch immer der Schöpfungsidee entspricht. Kauft man ein neues Auto und fährt es an die Wand, entspricht dieses Auto dann noch immer demjenigen wie im Prospekt beschrieben? Mit denselben Eigenschaften und Möglichkeiten?

Klar, den Menschen kann man nicht mit einem Auto vergleichen. Trotzdem, die Entsprechung ist gar nicht so ohne. Deshalb wollen wir dieses Ebenbild Gottes, also so wie Gott Adam erschuf, genauer betrachten und wir werden sehen, dass dies eben doch ein Ebenbild war, und dann im nächsten Aufsatz, wie Adam nach dem Fall nicht mehr diesem Ebenbild entsprach. Dass wir heute durch die sechs Tausend Jahre alten seelischen und geistigen Degeneration noch viel weiter von diesem Ebenbild entfernt sind, erübrigt sich zu sagen.

Das Verhältnis von Körper, Seele und Geist – so durfte ich es ganz klar im Geiste erkennen – war beim Urvater Adam ein ganz anderes, als man heute kennt. Der Leib Adams war nicht so sehr materialisiert und war nahezu frei von Begierden und Leidenschaften. Sein Fleischleib war fast ganz durchgeistigt. Seine Seele war, wie bei allen Menschen, sein Ego, sein Bewusstsein. Und dieses Bewusstsein war nun viel weniger mit dem Leib, als vielmehr mit dem Geist verbunden. Das Verhältnis der drei menschlichen Attribute war die damals noch Heilige Zahl 666. Nämlich 6 Teile Fleischleib, 60 Teile Seele und 600 Teile Geist. Adam hatte damit ein voll ausgeprägtes Gottesbewusstsein und konnte auf die volle Geisteskraft bauen. Doch was heißt das?

In dieser Göttlichen Geisteskraft war Adam der Herr über seine Aussenwelt, so wie Gott durch den innewohnenden Geist, Herr über sein Innenleben war. Wind und Wetter wie alles Getier war ihm untertan und musste ihm gehorchen. Adam war in seinem Geistesleben in stetiger Verbindung mit dem Reich der Geister, sein inneres Auge war ihm geöffnet. Dadurch lernte er auch alle die reichhaltigen Speisen von der Erde, den Sträuchern und Bäumen kennen. Die Geister, welche ihm beigegeben wurden, lehrten ihn alles, was er zu seinem Erdenleben wissen musste. Er wusste zu unterscheiden was köstlich und was giftig war.

Adam war im Paradies. Dabei müssen wir bedenken, dass das Paradies keinen bestimmten Ort auf dieser Erde ausmachte. Das Paradies ist ein Zustand. Jesus meinte dasselbe, als er am Kreuz zu jenem an seiner Rechten sagte: "Noch heute wirst du mit mir im Paradiese sein!" Das Paradies, wie der Himmel auch, ist immer ein Zustand! Im Paradies sein heißt, in voller Abhängigkeit Gottes auf dieser Erde leben. Im Paradies sein, kann auf dieser Erde wie auch im Jenseits sein. Dieses Paradies stünde auch heute noch jedem Menschen offen, wenn er sich entschliessen könnte, das Verhältnis von Körper, Seele und Geist wieder in seinen Urzustand Adams zurückzuführen. Das muss natürlich nicht nur ein frommer Wunsch bleiben, sondern es ist sogar Gottes ausdrücklicher Wille, dass der Mensch wieder dahin zurückfindet. Wie bei Adam, so müsste auch der heutige Mensch seine Liebe statt dem Fleische, dem Geistigen, eben Gott, widmen und Ihn allein lieben. Er müsste erst lernen, das Fleisch mit seinen Begierden und Wünschen zu bezähmen.

Doch zurück zu Adam. Das Geistesleben funktionierte, sein Dasein wurde nicht von schweisstreibender Arbeit geprägt, um die Wünsche des Fleisches zu erfüllen und zu befriedigen. Seine Sorge für das mühevolle Überleben des schweren Leibes war eine kleine, welche ihm kein Kopfzerbrechen machte. "Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen in unserem Bilde, nach unserem Gleichnis; und sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über das Gevögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das sich auf der Erde regt!" (1.Mose 1. 26). Und so lebte Adam als Geist-Mensch auf dieser Erde. Was nun Adam als Mensch auszeichnete war, dass er eine gewisse Selbstliebe, die aus dem Selbstbewusstsein kam, innehatte.

Doch dann, eines Tages geschah es. Lesen wir in der "Haushaltung Gottes" Bd.1, Kap. 7: "… und die Anmut der erbarmenden Liebe formte im Herzen des Adam, gleichsam wie in einem süßen Traume, eine ihm ähnliche Gestalt von großer Anmut und ebenso großer Schönheit. Und die ewige Liebe sah, daß der Adam große Freude fand in sich durch die innere Anschauung seines zweiten Ichs. Da rührte ihn die erbarmende Liebe an der Seite, da ihm gegeben ward ein Herz gleich dem Herzen der Gottheit zur Aufnahme der Liebe und des Lebens aus der Liebe in Gott, und nahm ihm dadurch die Eigenliebe, um für Sich Selbst eine Wohnstätte zu bereiten durch das künftige Gesetz der erbarmenden Gnade, und stellte die Eigenliebe, an der er großes Wohlgefallen fand in sich, außer seinem Leibe körperlich und hieß sie ,Caiva` oder, wie ihr schon gewohnt seid zu sagen, ,Eva`, das ist soviel als die vorbildende Erlösung von der Selbstsucht und die daraus hervorgehende Wiedergeburt."

Gibt es eine schönere Erklärung? Nein, ich glaube nicht. Der Schöpfer hat mit der Erschaffung Evas Adam die Eigenliebe aus ihm heraus gestellt. Natürlich ist und war das auch eine natürlich-seelische Entsprechung, dass viele Adams noch heute in ihrer Eva die Selbstliebe ersehen! (Gemeint ist dabei nicht die Selbstliebe der Frau, sondern jene des Mannes!) Wird diese Entsprechung aber geistig-himmlisch gesehen, so führt der Adam seine aus ihm herausgestellte Eigenliebe wieder zurück von wo sie ausgegangen war, nämlich in sein Herz wo aber jetzt die wahre Liebe Gottes ihren Sitz hat. So wird die Eigenliebe mit jener der Liebe Gottes vereint und die Heilige Zahl von 6 Teilen Fleisch, 60 Teile Seele und 600 Teile Geistleben ist wieder hergestellt. Dies kann aber erst dann erfolgen, wenn zuerst die Liebe Gottes im Herzen ihren Thron errichten durfte und auch errichtet hat und die Eigenliebe ihr untergeordnet ist. Das führt dann zur Entsprechung von 6 Teilen Eigenliebe, 60 Teile Liebe zum Nächsten und 600 Teile Liebe zu Gott.

Was Adam mit der selbstständig gewordenen Eigenliebe widerfahren ist, darauf möchte ich im nächsten Aufsatz eingehen.



Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

Mittwoch, 9. Februar 2011

Berufene und Auserwählte

"Denn viele sind Berufene, wenige aber Auserwählte." (Mt22,14)

Nachdem wir erkannt haben, dass der Verstand sich alleine mit der Materie auseinandersetzt und des Herzens Ding es ist, ein Empfindungsleben zu führen und das Gemüt zu bilden, damit die Seele das Geistige Licht empfangen kann, so werden wir jetzt ganz klar innewerden, was das in der Praxis bedeutet. Dieser Aufsatz ist nun beileibe mit dem Verstand alleine nicht zu verstehen, sondern es braucht das Geistige Licht, das die Auslegung dieses Bibelwortes in der Seele als Wahrheit erkennen lässt.

Die Geschichte im Matthäus 22 als Entsprechung handelt vom König, der die Geladenen (also schon vorher mit einer Einladung beglückt) nun zum Hochzeitsfest ruft. In der Entsprechung ist der König Jesus, Christus oder der Geist Gottes in uns, das Hochzeitsfest ist die Vereinigung der Seele als Braut und dem Geist Gottes als Bräutigam und entspricht wiederum der Geistigen Wiedergeburt. Die Geladenen hingegen sind eine zu unterscheidende Gruppe gegenüber dem allgemeinen Volk. Auf die nähere Beschreibung dieser Geladenen-"Gruppe" komme ich zurück.

Wie verhalten sich die Einzelnen dieser Gruppe, welche der Ruf zur Hochzeit ja nicht unvorbereitet ereilt? "… und sie wollten nicht kommen. Wiederum sandte er andere Knechte aus und sprach: Saget den Geladenen: Siehe, mein Mahl habe ich bereitet, meine Ochsen und mein Mastvieh sind geschlachtet, und alles ist bereit; kommt zur Hochzeit. Sie aber achteten es nicht und gingen hin, der eine auf seinen Acker, der andere an seinen Handel. Die übrigen aber ergriffen seine Knechte, mißhandelten und töteten sie." (Mt 22, 3ff)

Im Klartext ganz eindeutig geht es hier um die Nachfolge Christ, es geht darum, das Kreuz auf sich zu nehmen, die Seele zu heiligen und sie von der Materie und Weltliebe immer mehr zu lösen, damit die Erfüllung mit dem Geist Gottes stattfinden kann. Es gibt zwei Aufforderungen für diese Geladenen, also Berufenen. Bei der ersten Aufforderung hörten sie zwar den Ruf, hatten aber einfach keine Lust. Den zweiten Appell hingegen verachteten sie und waren zu sehr mit ihrer Arbeit beschäftigt, sei es auf dem Acker oder im Handel. Ein kleiner Teil dieser speziell Geladenen aber waren derart gewalttätig, dass sie die Einlader drangsalierten, weil diese ihnen mehr als lästig wurden.

Nach der fehlgeschlagenen Einladung an die vom König Auserwählten, erfolgte nun die zweite an das allgemeine Volk.

Der Mann von der Strasse nahm nun die Einladung an, und ging schnurstracks hin, denn viel Zeit blieb ja nicht, da das Mahl schon bereit war. Der Saal war voll und das Fest konnte beginnen.

Soweit die Geschichte, welche der Verstand noch nachvollziehen kann. Die Geistige Seite dieser Geschichte, oder besser: dieser Entsprechung kann nur im Lichte des Geistes verstanden werden.

Wer sind diese zwei Gruppen, die Geladenen und das Volk? Warum wurde nicht nur das Volk eingeladen, denn die zuerst Geladenen gehörten ja auch zum Volk? Das, wie alles was in der Heiligen Schrift steht, sind Entsprechungen, welche bis ins Detail Geistige Zusammenhänge offenbaren. Die Geschichten der Entsprechungen sind immer materiell, die eigentliche Aussage aber Geistig. Die Geschichten der Entsprechungen kann der Verstand noch begreifen, die Geistigen Zusammenhänge aber nicht.

Da dieser mein Blog wohl kaum von reinen Verstandesmenschen gelesen wird, da diese meine Aufsätze als Hirngespinst eines Psychopathen abtun, sind wir Geistes-Interessierte und Nachfolger Jesu unter uns und ich kann da schon ein bisschen 'aus der Schule' plaudern.

In dieser Hochzeitsgeschichte stossen wir auf ganz interessante Tatsachen. Zu einen sind es die beiden Gruppen, die sich in der Tat voneinander stark unterscheiden. Die kleine Gruppe, die Auserwählten, das sind die Menschen mit einer alten Seele, Menschen die von irgendwoher der Schöpfung kommen. Sie haben ihre Welt verlassen, um die Gotteskindschaft anzunehmen, da es nur diesen einzigen Weg gibt, nämlich die Seele mit dem irdischen Fleisch zu beschweren, die Seele der gefestigten und gerichteten Materie auszusetzen und mit diesem "Klotz am Fuss" aus eigenem Willen die Nachfolge Jesu anzunehmen und zu leben. Mit vollem Bewusstsein hat jeder in dieser Gruppe um die Schwierigkeiten des Erdenganges gewusst, hat selbst den (Lebens-)Plan mit entworfen mit allen seinen Vorgaben (etwaige Behinderung, Nation, arm oder reich, ja selbst die Charaktereigenschaften). Jeder einzelne dieser "Gruppe", den Auserwählten, inkarnierte sich mit einer ganz persönlichen Bestimmung für die wunderbare Arbeit im Weinberge Gottes.

Wer die "Haushaltung Gottes" (J.L.) gelesen hat, erkennt auch die Entsprechung der Menschen in der Höhe um Adam, deren einige ebenfalls mit einem speziellen Auftrag nach Hanoch, also den Menschen in der Tiefe, wo Sünde und Schande herrschte, gesandt wurde.

Wie in unserer Hochzeitsgeschichte die Geladenen an der Materie haften blieben und für den König kein Gehör mehr hatten, so erging es vielen Bewohnern der Höhe, als sie in Hanoch eintrafen, gewannen sie das Leben und die Sünde dort lieb und vergassen Auftrag und Auftraggeber. So geht es auch vielen Berufenen, welche unser Himmlische Vater auf die leidige Erde sandte. Acker und Handel war plötzlich ihr Leben, den Himmlischen Vater völlig vergessend.

Gemäss einer kürzlichen Kundgabe von unserem Bruder Michael Nehmann dürfte es etwa einer von fünfzig der Menschen sein, die zu dieser "Gruppe" der Geladenen gehören. Also zwei Prozent.

Nun, wer ist demnach die andere Gruppe, die viel grössere? Es sind die Seelen, welche die letzte Stufe der Naturseelen- Entwicklung als Mensch absolvieren. Für sie ist das Erdenleben eine vorerst abschliessende Lektion, wo es (wie auch in der ersten Gruppe!) darauf ankommt, dass die Liebe zu Gott wenigstens im Ansatz in der Seele Gestalt annimmt, um auf dem Weg zur Gotteskindschaft fortschreiten zu können.

In unserer Hochzeitsgeschichte sehen wir, wie deren viele dem ersten und für sie einzigen Aufruf mit Freude Folge leisten und zum Wohlgefallen des Königs mit dem reichsten Mal bedient wurden.

Wie mancher dachte schon, wenn er dieses Gleichnis in der Bibel gelesen hat, was der Unterschied sein soll zwischen 'Auserwählt' und 'Berufen'. Dabei zählt sich doch jedermann insgeheim zu den Auserwählten – oder nicht? Aber wie wir nun gesehen haben, nützt das Privileg, Auserwählt zu sein, sehr wenig. In dieser Geschichte sind dann sehr wohl einige dieser besonders Geladenen noch mit dem Volk am Fest erschienen, wurden dann aber dort nicht mehr speziell erwähnt!

Fazit? Berufen sind alle, den Weg des Kreuzes zu gehen. Von ihnen wird nichts weiter erwartet, als dass sie kommen, das heißt, dass ihr Wille, den König zu lieben und ihm mit der Aufmerksamkeit zu dienen, offenbar wird. Alles andere ist dann Sache des Königs. Von den Auserwählten aber erwartet der König mehr, darum hat er sie ja auch frühzeitig speziell eingeladen. Es steht zwar nichts davon in dieser Geschichte, aber ich kann mir vorstellen, dass der König von den beizeiten Eingeladenen ein kleines Hochzeitgeschenk erwartete. Nämlich ihren ganzen Besitztum und alle ihre Liebe, welche nur dem König gelten sollte. Besitz und Liebe, beides aber haben diese für sich behalten. Leider.




Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

Mittwoch, 2. Februar 2011

Der Verstand und sein Ende

Rufen wir uns in Erinnerung: Der Verstand ist für das Leben in und mit der Materie geschaffen. Rationales Denken und Logik, die beiden Attribute des Verstandes, arbeiten mit den Daten, welche im Gehirn gespeichert sind. Je mehr Daten dort vorhanden sind, desto genauer kann der Verstand Resultate zustande bringen. In der Praxis heißt das, wer mehr gelernt hat, dessen Verstand ist schärfer und je schärfer der Verstand, desto schneller kann das Hirn denken, d.h. die genau richtigen Daten in kürzester Zeit "ausspucken". Der Vergleich mit der Funktion eines Computers ist hier gar nicht so abwegig.

Der Verstand kann aber mit der Befähigung, logische Schlussfolgerungen zu ziehen, nur mit materiellen Daten, also mit Wissen, das bewiesen werden kann, arbeiten. Mathematik, Chemie, Physik usw. sind das Material, wo der Verstand zu Hause ist. Zu was es die Menschheit bis heute gebracht hat, sind ja fast, natürlich gesehen, Wunderwerke, wenn man die Möglichkeiten der heutigen Technik anschaut.

So ist es auch nicht verwunderlich, wenn sich der Verstand überhebt und meint, ihm sei nun alles möglich. Exzesse wie der Griff nach den Sternen, Manipulation der Ionosphäre (äusserste Hülle der Erdatmosphäre) für Wetterbeeinflussung, Hervorrufen von Erdbeben für die politische und militärische Strategie (HAARP), Klonen von Lebewesen usw usw.

Was dem Verstand hingegen rein unmöglich ist, ist das Erkennen des Geistigen. Er kann sich das Wesen der wahren Liebe und das daraus hervorgehende Leben nicht erkennen und noch weniger erklären. Der Ausspruch "ich glaube nur, was ich sehe" ist der gemeinsame Nenner der Verstandesmenschen. Deshalb ist es auch absolut unmöglich, die Heilige Schrift zum einen und Gott zum andern verstandesmässig zu erfassen. Ein staatliches Strafgesetzbuch kann durchaus mit dem Verstand seziert werden um die persönlichen Vorteile daraus herauszunehmen. Mit der Heiligen Schrift ist das nicht möglich. Deshalb ist jede Bibelschule und jede theologische Fakultät eigentlich etwas rein Unmögliches. Dass man dann diesen verstandesmässig geschulten Theologen noch Kompetenz zuschreibt, ist vom geistigen Standpunkt aus gesehen, unfassbar.

Die Geistige Sequenz des irdischen Lebens ist nicht zu erlernen. Man muss diese erfahren. Das macht einen sehr großen Unterschied. Dazu gehören der Wille und die Liebe. Das Unsichtbare und Unbeweisbare ist aber eine reine Herzensangelegenheit. Der Unterschied ist der, dass in der Herzensbildung nicht nach logischen Gesichtspunkten gelebt wird, sondern im nachleben (erfahren) von durch Gedankenbilder gegebenen Erkenntnissen. Wenn der Verstand mit im Gehirn gespeicherten Daten arbeitet, so arbeitet das Herz mit Eingebungen von "Daten" von außerhalb von uns. Durch das tätige Umsetzen des Erkannten, werden dann diese Erkenntnisse eigenes Gut. Man nennt dies auch Weisheit. Dieses eigene Gut kann nun einerseits durch die gute unsichtbare Geisterwelt erworben werden, oder andererseits, wenn die Gesinnung des Menschen nicht so gut ist, von der bösen oder zumindest unreifen, unsichtbaren Geisterwelt.

Alle Taten, Worte oder sogar nur jedes Empfinden prägt ein Empfindungsbild, oder wenn Du lieber möchtest, ein Gedankenbild. Dieses Empfindungsbild mit der dazugehörigen Alltagssituation und Menschen ist nun unzerstörbar und unvergänglich, weil es im Herzen (Psychologen sprechen vom Unterbewusstsein) gespeichert ist. Bei einem langen Erdenleben werden so tausende, wenn nicht millionen solcher "Empfindungs-Erlebnisse" aneinandergereiht und für alle Ewigkeiten abrufbar. Sichtbar nicht nur für sich selbst, sondern für die gesamte Geisterwelt, so nach dem Motto: "deswegen, soviel ihr in der Finsternis gesprochen haben werdet, wird im Lichte gehört werden, und was ihr ins Ohr gesprochen haben werdet in den Kammern, wird auf den Dächern ausgerufen werden." (Luk. 12. 3)

Nun noch einmal zurück zum Verstand. Was geschieht nun, wenn ihm seine Basis, das Gehirn entzogen wird? Was geschieht, wenn der leibliche Tod eintritt und das Gehirn der Verwesung preisgibt? Ist das Gehirn somit ausgeschaltet, welche Grundlage hat dann der Verstand, womit wird er genährt und welche logische Schlussfolgerungen kann er noch ziehen? Dem Verstand ergeht es dann wie dem Computer, dem durch ein Virus die Festplatte gelöscht wird. Nach dem Ablegen des Leibes hat der Verstand keine Funktion mehr. Es bleiben nur die Vernunft, vom Herzen gesteuert mit all den Empfindungs-Bildern, welche wie schon gesagt, unzerstörbar sind. Der Verstandesmensch hat aber von Natur aus ein starkes Ego und was dann die hinüber genommenen Empfindungsbilder mit allen erlebten Lebenssituationen hergeben, wird sich nur auf das Ego, die Selbstliebe beziehen. Taten der Nächstenliebe in irgendeiner Form sind aber drüben die gesuchten Ereignisse und wenn diese fehlen, so herrscht Dunkelheit, weil nur die echte Liebe Licht für die Seele ist. Taten der Nächstenliebe die aus reiner Berechnung gemacht wurden, werden zum Eigengoal, weil dann der Gegenstand der Liebe, also die Selbstliebe, offenbar wird.

So geht es auch dem Geistigen Wissen. Auch dieses wird vergehen, wenn es nicht dauernd umgesetzt wird und so zu einem Eigengut der Seele wird. Nur die Liebe zu Gott und der daraus hervorgehenden Nächstenliebe führen zur Weisheit, die dann nie mehr zerstört werden kann.

Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.