Oh, was ich zu diesem Thema nicht allles zu
hören bekomme! Sagen die einen: Ein
reines Herz zu haben ist absolut unmöglich, denn wir leben noch im Fleisch.
Selbst Paulus sagt „ich tue was ich nicht will und tue nicht, was ich möchte“ –
bin ich denn besser als Paulus? Die anderen sagen: Ein reines Herz, ja klar habe ich ein reines Herz! Paulus sagt, wir seien
rein und gerechtfertigt vor Gott allein aus dem Glauben!
Ja, dieser arme Paulus muss für alles und
jedes herhalten. Man bedient sich den Briefen Pauli wie dem Supermarkt: Ich
nehme, wonach ich Lust habe.
Im letzten Aufsatz „Der Jüngste Tag“
haben wir gesehen, dass selbst bei einer Erweckung nur wenige sind, welche am Jüngsten
Tage einen Auferstehungsleib erhielten. Jene, welche nämlich das Evangelium
nicht nur hörten, sondern nachhaltig in die Tat umsetzten.
Also das Argument, dass ich allein durch
den Glauben ein reines und unbeflecktes Herz habe, zieht nicht. Zumal dieser „Glaube“ nur eine
billige Akzeptanz der Existenz Jesu und Seines Kreuzestodes bedeutet und der wahre Glaube
im Sinne einer konsequenten Nachfolge Jesu und damit die Heiligung der Seele aber
als unnötig erachtet wird.
Das reine Herz ist die unabdingbare
Voraussetzung, eine persönliche Beziehung zum Himmlischen Vater zu haben und
diese aufrecht zu erhalten. Es ist auch die einzige Voraussetzung dazu. Jesus
hat uns das ganz klar mit einem einzigen Satz gesagt:
„Selig
sind die reinen Herzens sind, sie werden Gott schauen“.
Wie wir dann am nächsten Mitttwoch sehen
werden, ist dieses „Gott schauen“ nicht eine Angelegenheit der Ewigkeit,
sondern, da ja das Geistige Leben vom materiellen Leben nicht getrennt werden
kann, schon bis zu einem gewissen Grad in diesem Leben im Diesseits möglich.
Aber eben: Es ist nur demjenigen vergönnt, der reinen Herzens ist!
Was
heisst, ein reines Herz zu haben?
Rein ist das Herz, wenn keine Sünde und
nur die Wahrheit in ihm wohnt. Wir sündigen ja bekanntlich nicht mit unserem
Tun, auch nicht mit unseren Worten, sondern mit unseren Gedanken. Die Taten und
Worte sind dann nur die Umsetzung der Sünde, welche schon im Herzen seinen
Anfang nahm.
In der Bergpredigt hat uns Jesus das
grundlegend erklärt. Ein Ehebruch geschieht zum Beispiel schon mit dem Begehren
eines Weibes (oder eines Mannes), noch bevor eine sichtbare Untreue begangen
wird.
Der Gedanke also ist es, welcher das Herz
verunreinigt. Dabei aber ist zu bedenken, dass nicht alle sündigen Gedanken
wirklich Sünde sind, denn wir haben ja kaum Einfluss auf unsere unkontrollierte
Gedankenwelt. Ein sündiger Gedanke wird erst dann zur Sünde, wenn wir diesem
Gedanken unsere Liebe beigesellen, das heisst, wenn wir Gefallen an diesem sündigen
Gedanken haben und ihm nachhängen.
Wer sich dessen bewusst ist, kann auch
Vorkehrungen treffen. Er kann in seine Gedankenwelt ein bisschen Ordnung
einbringen, in dem er sich in Konzentration übt. Damit wird es möglich,
unstatthafte Gedanken durch die Konzentration sofort zu eliminieren, bevor das
Herz irgendwelche Emotionen entstehen lassen kann. Wenn er sich zum Beispiel das
Bewusstsein beübt, dass der Himmlische Vater stets und immer in unserem Herzen
ist, kann er in der Not sofort diesen
Gedanken aufnehmen, bis die feindliche Attake vorbei ist. Das ist es, was auch
Jesus Seinen Jüngern empfahl:
„Wachet
und betet, dass ihr nicht in Anfechtungen fallet, denn der Geist ist willig,
aber das Fleisch ist schwach“
Jedermann hat bis zu seiner vollen
Wiedergeburt seine Lieblingssünde(n). Jeder kennt diese für sich selber ganz
genau. Diese können ganz schön hartnäckig sein, aber wir dürfen sie nicht mehr
dulden. Es kostet oft viel Kraft, ja sogar Tränen, sich diesen zu entledigen.
Paulus hat es im Hebräerbrief so umschrieben: “Denn
ihr habt noch nicht bis aufs Blut
widerstanden in den Kämpfen wider die Sünde.“ Ja, bis aufs Blut haben wir teils zu kämpfen, um Überwinder
zu sein! Aber wer überwindet, der „ ... wird nicht beschädigt werden von dem zweiten Tode.“
Das
heisst soviel, wie nicht die Verwesung sehen, sondern den Auferstehungsleib
erhalten!
Meistens
geht diesem ganzen Kampfe auch das Gebet voraus, dass der Geist Gottes uns überhaupt
kundtut, was denn Sünde ist. Er ist es, Der uns Sündenerkenntnis gibt, wenn wir
darum bitten. Selber, auf uns selbst gestellt, ist das ganze Unterfangen
sinnlos, wenn wir nicht vom Geist Gottes gedrängt werden und Er uns unsere Sünden
vorhält. Dieses Gebet um Sündenerkenntnis fehlt in unserer Christenheit heute
fast vollständig. Denn das ist es auch, was eine Erweckung ausmacht. Wenn unser
Gemüt angstvoll und furchtsam bewegt wird ob der uns gezeigten Gottferne durch
die Sünde, dann sind wir auf dem richtigen Weg, ein reines Herz zu wollen,weil dieses Wollen wie
schlussendlich auch das Vollbringen, vom Geiste bewirkt wird, wenn wir uns dem
auch tatsächlich stellen. Und so ist
diese Sünden-Vorhaltung durch den Geist das eigentliche Gericht, welches
bekanntlich im Hause Gottes beginnt.
Wir sehen, mit reinem „Glauben“ in der Hängematte hat ein reines
Herz und damit die Rechtfertigung nichts zu tun. Ein reines Herz ist die Voraussetzung um
einen kleinen Blick der Geistigen Welt zu erhaschen und dessen Zusammenhänge
besser zu verstehen. Vor allem aber auch, um die volle Wiedergeburt zu erlangen
und die Salbung zu empfangen, von der Johannes spricht: „Und die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr
habt nicht nötig, dass euch jemand lehrt; sondern wie euch seine Salbung alles
lehrt, so ist's wahr und ist keine Lüge, und wie sie euch gelehrt hat, so
bleibt in ihm. Und nun, Kinder, bleibt in ihm,
damit wir, wenn er offenbart wird, Zuversicht haben und nicht zuschanden werden
vor ihm, wenn er kommt“
Wann kommt Er?
Die Antwort weisst Du ja bereits:
Er kommt, wenn Du bereit
bist, Ihn zu empfangen und wenn dein Herz rein ist, damit Er Wohnung darin
machen kann.
Jesus segne Dich und lasse Sein Angesicht
leuchten über dir!
Geschrieben aus der Erkenntnis, die der
Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.
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Aufruf:
Bitte
an die Leser dieses Blogs:
Bitte
gebt mir die Denominationen oder die Gemeinden bekannt, welche noch nach
biblischen Grundsätzen die Heiligung lehren. Gemeinschaften, welche
lehren, dass Wiedergeborene nicht mehr sündigen, welche Anleitung und Hilfe
geben, das Leben nach dem Vorbild Jesu zu leben.
Wenn
möglich auch Hinweise auf Webseiten und/oder Links zu Audiodateien mit
entsprechenden Predigten.
Ich
werde diese Angaben dann zusammenstellen und veröffentlichen.
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