Wichtig: bitte lese zuerst den Teil 1 um die folgenden
Ausführung nachvollziehen zu können.
Im ersten Teil
haben wir gesehen, daß die Auslegung der biblischen Aussage "Jesus hat uns Menschen durch Seinen Tod am
Kreuz von der Sünde erlöst" in der evangelischen Freikirchen-Lehre
eine ganz falsche Richtung angenommen hat. Sie lehrt, daß Jesus am Kreuz unsere
Sünden, welche wir tagtäglich begehen, am Kreuze schon vergeben hat und wir
durch den Glauben gerechtfertigt und geheiligt seien.
Demgegenüber
sagt die gnostische, also die ganze Bibel umfassende Lehre, daß Jesus lediglich
für die Erbsünde am Kreuz gestorben ist. Ein kleiner Irrtum der Kirchenlehre
mit fatalen Folgen!
Was bedeutet
dies?
Jetzt
muß ich auch sinngemäss bei Adam und Eva beginnen, weil wir zuerst das Wesen
der Erbsünde eingehender begreifen müssen um ebenso die Erlösung aus eben
dieser Erbsünde besser zu verstehen und schliesslich, welche Konsequenzen diese
Erlösung für uns hat und wie wir (und natürlich Gott!) mit unseren jetzigen
Alltagssünden umgehen.
Der
Baum des Lebens
“Und Gott der Herr ließ allerlei Bäume aus der Erde hervorsprossen,
lieblich anzusehen und gut zur Nahrung, und den Baum des Lebens mitten im
Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.” (1. Mo 2. 9) Der
Baum des Lebens ist natürlich eine Entsprechung, ein Gleichnis. Der Baum
entspricht der Fruchtbarkeit, heute würde man das technisch ausdrücken: der
Reproduktion. Der Fruchtbarkeit des Menschen dienen bekanntermassen die
Geschlechtsteile und der innere Trieb, diese Organe auch hin und wieder zu
nutzen – zu welchem Zweck auch immer. Und das war die erste Erkenntnis: Man(n)
konnte diese Organe zum Guten, also zur Zeugung einer Frucht oder auch zum
Bösen, zur reinen Lusterzeugung und deren Befriedigung nutzen. Nach dieser für
Adam neuen Erkenntnis erwuchs auch auf der Stelle das Schamgefühl.
Gott verbot Adam und
Eva den Genuss dieser Früchte bis Er sie (die Frucht) gesegnet hat. Das Essen
der Frucht ohne diesen Segen bedeutet Ungehorsam und Trotz, welcher auch die
Ursünde war, die einst den Abfall Luzifers von Gott zur Folge hatte. Der Ungehorsam,
die nicht gesegnete Frucht zu essen bedeutete in der Folge die Vertreibung aus
dem Paradies.
Die Vertreibung aus dem Paradies
Zuerst sei bemerkt,
daß das Paradies keinen bestimmten Ort, sondern einen bestimmten Zustand
bedeutet. Dieser paradiesische Zustand Adams war ein mehr geistiger als
materieller. Die Bindung der Seele Adams mit seinem Körper war eine eher lose,
da diese mehr auf das Geistige Leben ausgerichtet war indem der innenlebende
Geist Gottes recht stark ausgeprägt war. Anders nach seinem Fall, da war der
Geist Gottes, also das Ebenbild Gottes, nur noch vergleichbar mit einem
Samenkorn, das zuerst erweckt werden muß. Also, auf Grund des sehr ausgeprägten
Geistes, wie Gott eben Sein Ebenbild schuf, hatte Adam einen recht persönlichen
Umgang mit Gott und den Engeln, welche sich ihm auch sichtbar zeigten und ihn
alles lehrten. Durch den Ungehorsam, also durch die sexuellen Reize ohne
Absicht eine Frucht zu zeugen, haben sich die beiden mehr und mehr dem
Materiellen hingegeben und der geistige Aspekt verlor mehr und mehr in ihrem
Leben an Bedeutung. Dadurch büssten sie zuerst den sichtbaren, dann den
persönlichen Kontakt mit Gott und den Engeln und ebenso die Herrschaft über die
Natur ein. Selbst die Schlange erhielt die Macht, den Menschen in die Ferse zu
stechen, da Adam, und mit ihm der Mensch nicht mehr Herr der Natur war. Als
Adam und Eva richtig materielle Menschen ohne die anfänglichen geistigen
Fähigkeiten geworden sind, wurde ihnen Nachwuchs geboren. Diese Kinder aus der
Sünde (Ungehorsam) waren ebenso materiell wie die Eltern und diese Vererbung
ist die Erbsünde.
Die Rückkehr ins Paradies
Hätte der heutige
Mensch die Heiligkeit Adams vor dem Fall, so hätte er auch alle die geistigen
Fähigkeiten zum großen Teil wieder und wäre wieder das Ebenbild Gottes, wie es
der Schöpfer für die Menschen vorgesehen hat! Er hätte erneut eine persönliche
und intensive Verbindung mit den Engeln und Gott. Sein Zustand wäre das
Paradies wie ehedem!
Jesus, Mensch
gewordener Gott, hat diesen Weg in den Urzustand Seiner Schöpfung wieder frei
gemacht in dem Er den Ungehorsam und den Trotz als erster Mensch bis zum Tod am
Kreuz überwunden hat. Er hat den Gehorsam und die Demut bis zum Allerletzen
Augenblick gelebt wie auch die beiden grundlegenden Gebote, Gott und die
Nächsten zu lieben - und Satan konnte Ihn deshalb nicht in die Ferse stechen
und hatte keine Macht über Ihn, der Tod hatte für Ihn keinen Stachel.
Jesus hat diesen Sieg
gegen den Ungehorsam, gegen den alten Trotz, gegen die Sünde, die Finsternis
und den Tod für alle Menschen errungen. Jesus hat alle Menschen
von der Erbsünde und deren Folgen erlöst. Nicht nur für die gläubigen Christen,
das muß an dieser Stelle ganz klar gesagt werden! Paulus sagt das
unmissverständlich so: "Also: wie
der Sündenfall des einen zur Verurteilung aller Menschen führte, so führt auch
das gerechte Tun des Einen alle
Menschen zur lebenbringenden Rechtfertigung." (Rö. 5. 18 ). Das
heißt: jeder Moslem, jeder Buddhist, jeder Esoteriker, jeder Betrüger und jeder
Mörder ist von der Erbsünde befreit und erlöst! Jeder Mensch ist von der
Knechtschaft der Sünde befreit und durch das Blut wieder geheiligt, weil das
Fleisch, die Schlange oder wenn Du lieber willst, Satan keinen nötigenden
Zugriff auf die menschliche Seele mehr hat ("Tod, wo ist dein Stachel?"). Stattdessen kann die Seele seit
dem Kreuzestod frei entscheiden, wohin sie sich ausrichten will, hin zum Geist
oder bei den Lüsten des Fleisches (beim Materiellen) bleiben.
Das Gesetz (der
Juden) vermochte es nicht, die Menschen zu rechtfertigen, wenn sie alle diese
Gesetze hielten. Im Gegenteil, die Gesetze erst machten die Menschen zu
Sündern. Erst Jesus, nachdem Er alle Menschen gerechtfertigt hat,
schaffte die Möglichkeit dank der Gnade, die Sünde zu überwinden. Deshalb sagt
Paulus einige Male, besonders im Römer- und Galaterbrief, daß die
Rechtfertigung allein aus Seiner Gnade erfolgt und niemals durch eines Menschen
Tun oder Laufen. Genau in diesem Punkt nun befindet sich die Kirchenlehre in
einem großen Konflikt. Sie verwechselt die vergebene Erbsünde mit den
Alltagssünden, welche wir heute tun. Wenn wir also Selbstbefleckung verüben,
dann seien wir nach der evangelischen Kirchenlehre bereits gerechtfertigt! Und
genau das Gegenteil ist der Fall. Die Ordnung Gottes ist es, daß der Mensch
nach Jesu Tod eben nicht mehr sündigt, weil er wie schon wiederholt gesagt, von
der Knechtschaft der Spünde frei ist. Sündigt der Mensch nun aber weiterhin,
dann ist das in den Augen Gottes eine freiwillige oder mutwillige Sünde! Wir
sündigen dann ohne sündigen zu müssen, einfach, weil es Spass macht, weil unser
Fleisch uns dazu verführt und wir ihr nicht widerstehen. Wenn wir also
freiwillig sündigen, obschon wir aus der Gefangenschaft des Fleisches entlassen
sind, hat Gottes Wort ein sehr schweres Urteil in peto: "Denn wenn wir freiwillig sündigen, nachdem
wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt für Sünden kein
Opfer mehr übrig, sondern ein schreckliches Erwarten des Gerichts und
Feuereifers, der die Widerspenstigen verzehren wird. Wenn jemand das Gesetz
Moses mißachtet, muß er ohne Barmherzigkeit auf
die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin sterben, wieviel ärgerer
Strafe, meinet ihr, wird derjenige schuldig erachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füßen
getreten und das Blut des Bundes, durch
welches er geheiligt wurde, für gemein geachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat?" (Hebr. 10. 26)
Bei einer Umfrage bei
Gläubigen verschiedenster Denominationen mit der Fragestellung ob es "im Leben von Wiedergeborenen keine Sünde
mehr gäbe" kommen sehr interessante – oder besser gesagt:
haarsträubende – Antworten zutage, welche ein abgerundetes Bild der kirchlichen
Verkündigung darstellen:
·
"Nee es ist uns schlicht unmöglich ohne Sünde
zu leben ... wir können uns täglich neu mühen und üben uns unserer Schwächen
bewusst zu werden und diese wegzulassen und an uns arbeiten. Allerdings werden
wir die Sündlosigkeit hier auf Erden nie erreichen."
( Jesus hat sich anscheinend etwas übernommen, als
Er das Gebot an die einfachsten Leuten richtete: "Gehe hin und sündige
nicht mehr!)
·
" …
ich stimme zu, dass es uns auf der Erde nicht möglich ist oder gelingt ohne zu
sündigen.
Man muß aber nicht resignieren, sondern kann jeden Tag unter Jesu Kreuz gehen und alles
abladen."
Man muß aber nicht resignieren, sondern kann jeden Tag unter Jesu Kreuz gehen und alles
abladen."
(Auch Johannes wusste offenbar nicht so recht, um was es
eigentlich ging, wenn er behauptet: "Jeder,
der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde, denn sein Same bleibt in ihm; und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott
geboren ist."
(1.Joh. 3:9))
·
"Doch
das steht nicht in der Schrift, dass wir hier auf Erden ohne Sünde leben
können. Dann bräuchten wir nicht die ständige Vergebung und das beständige
Gebet mit dem HERRN."
(Na
klar, das steht wirklich nicht in der Schrift – oder man hat vergessen es mit
Farbe zu markieren! Alles was nicht mit Farbe in der Bibel markiert ist,
existiert auch nicht, so einfach ist das. Aber für diejenigen, welche das noch
nachholen möchten: "Wir wissen, daß jeder,
der aus Gott geboren ist, nicht sündigt; sondern der aus Gott Geborene
bewahrt sich, und der Böse tastet ihn nicht an." (1.Joh.5:18))
·
"Wir
leben immer noch in der gefallenen Welt und haben den 1. Tod noch nicht
geschmeckt. Solange bleiben wir gefangen im sündigen Leib. Dafür hilft uns
unser HERR jeden Augenblick, wenn wir IHN um Hilfe, Trost und Vergebung bitten."
(Da wir ja noch im sündigen Leib gefangen sind, bleibt uns
wohl nichts anderes übrig, als nach dem Fleisch zu leben. Paulus muss sich da offensichtlich
schwer geirrt haben, wenn er schreibt: "Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben; wenn
ihr aber durch den Geist die Geschäfte des Fleisches tötet, so werdet ihr
leben." (Röm. 8. 13))
·
"Das
bedeutet aber nicht, dass wir nicht trotzdem in irgendeiner Form sündigen. Und
zwar jeden Tag mehrfach. Denn es ist keinem Menschen hier auf Erden möglich,
alle Gebote für nur einen Tag zu halten ohne ein Wort davon zu brechen. Weder
Mose, noch David, noch Elia, noch Paulus konnten das. Wir auch nicht."
(Wenn man noch nicht erkannt hat, was es heißt im Geiste zu
wandeln, na ja, dann sündigen wir täglich mehrmals – ist weiter auch nicht
schlimm, wir sind ja gereinigt durch das Blut Jesu – oder? Paulus hat leider
keine Bibelschule besucht, sonst würde er folgendes kaum geschrieben haben: "Ich sage aber: Wandelt im Geist, so werdet
ihr die Lust des Fleisches nicht vollbringen." (Galater 5. 16))
·
Ein Missionar sagt:
" - Ihr seid gereinigt und geheiligt durch Jesu Blut!
- Aber ihr seid auch noch sündhaft, weil ihr in einer irdischen, fleischlichen Zeltwohnung lebt."
" - Ihr seid gereinigt und geheiligt durch Jesu Blut!
- Aber ihr seid auch noch sündhaft, weil ihr in einer irdischen, fleischlichen Zeltwohnung lebt."
(Weil die Erkenntnis Gottes und die Geistigen
Zusammenhänge in der Kirchenlehre augenscheinlich zum Teil völlig fehlen, muß
man auch Missionaren Verständnis entgegenbringen, wenn sie das nicht so klar
begriffen haben. Paulus sagte zu den hochgradig weisen Korinther mit
Seitenblick zu uns: " ... Werdet
doch wirklich nüchtern und sündigt nicht! Denn etliche haben keine
Erkenntnis Gottes; das sage ich euch zur Beschämung." (1. Kor. 15.
34))
Wenn
dieses Thema nicht derart ernst wäre, könnte man sich ob solchen Aussagen - die
wie gesagt die theologische Kirchenlehre widerspiegeln! – fürstlich amüsieren.
Aber wenn man bedenkt, daß die Mitglieder solcher Institutionen derart aufs
Glatteis geführt werden, völlig an der Bibel vorbei gelehrt werden, dann ist
das ganz einfach traurig. Ein ganz klares Postulat der Bibel lautet: " ... Sollten wir in der Sünde
verharren ... ? Das sei ferne!" (Röm. 6. 1)
Weshalb
mahnt Paulus eindringlich, daß wir nicht in der Sünde verharren sollen und
weshalb sagt Jesus selbst eindringlich mehrmals: "gehe hin und sündige nicht mehr!" ?
Was ist die Sünde geistig gesehen?
Die Sünde ist eine Übertretung
der Ordnung Gottes. Eine Sünde ist immer eine Trennung von Gott und weil Gott
das Leben ist, ist die Sünde eine Trennung vom Leben! Also, die Sünde ist der
Tod. Sündigen wir, so bieten wir dem die Hand, welcher unsere Trennung von Gott
will. Deshalb müssen wir alles daran setzen, daß wir der Sünde und damit dem
Widersacher nicht mehr dienen, daß wir die Trennung von Gott überwinden. Wenn
bei den vorherigen Aussagen jemand so unbekümmert sagt, daß wir halt "jeden Tag mehrfach sündigen", dann
hat diese Person noch in keiner Predigt gehört, daß man damit jeden Tag
mehrfach von Gott getrennt ist und daß der Leib ein Tempel Gottes sei. Wie soll
Gott in einem Tempel wirken können, wenn Er wegen der mehrfachen Sünde täglich
keinen Zutritt zum Tempel hat?
Es ist schrecklich,
mit welcher Unbekümmertheit die Kirchenlehre mit der Sünde umgeht. Das kommt
daher, weil die irrige Auffassung herrscht, daß Jesus am Kreuz für unsere
Sünden, die wir täglich begehen, gestorben ist. Nur so ist es erklärbar,
daß es ganz normal sein darf, täglich mehrmals zu sündigen. Sagte da nicht
jemand: "Man muß aber nicht
resignieren, sondern kann jeden Tag unter Jesu Kreuz gehen und alles abladen."
Ja, so einfach ist das. Oder besser gesagt, so einfach macht man sich das.
Eine solche Haltung der Sünde gegenüber ist nicht biblisch, sondern teuflisch!
Er sagt: "Ihr sündigt, weil ihr noch
im Fleisch lebet, aber mitnichten werdet ihr sterben, ihr seid ja rein durch
das Blut!" Aber nicht nur der Teufel sagt das – auch die Kirche!
Die oben
zitierte Antwort des Missionars: "Aber
ihr seid auch noch sündhaft, weil ihr in einer irdischen, fleischlichen
Zeltwohnung lebt" belegt das eben gesagte und beweist die absolute
Unkenntnis darüber, weshalb Jesus am Kreuz gestorben ist: Die Erlösung aus der
Knechtschaft der Sünde. Wenn die Menschen so gelehrt werden, wie sollen sie
denn von der Sünde frei werden, das heißt, die Sünde überwinden können (und
wollen)?
Mit
diesen Voraussetzungen ist es nachvollziehbar, daß die Kirche den "Weg der
Heiligung" nicht lehrt, welcher von der Heiligen Schrift dringlichst
empfohlen wird! Es ist auch nachvollziehbar, wenn die Kirche den "Weg der
Heiligung" als Selbsterlösung sieht, denn dieser verstösst gegen das irrige
Konzept der Heiligung allein durch den
Glauben allein.
Einmal
mehr wird uns klar, daß ein kleiner Fehler im Verständnis und der Auslegung
ungeahnt grosse Folge hat. Mit der Lehre, daß Jesus für unsere täglichen Sünden
gestorben ist, arbeitet die kanonische Kirche dem Widersacher Gottes direkt in
die Hände!
In
der nächsten Folge wollen wir unter anderem sehen warum wir trotz der Erlösung
aus der Knechtschaft der Sünde immer noch sündigen und wodurch unsere
täglichen Sünden vergeben werden.
Und hier geht's zum dritten Teil
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