Im letzten Aufsatz haben wir darüber gesprochen, dass einige (bzw.
viele) Glaubensgeschwister grosse Bedenken haben, dass, wenn wir in der Stille
sind und auf Gottes Stimme achten, sich der Feind des Lebens kundtun kann.
Ebenso hört man diesen Einwurf auch, wenn man über (Neu)Offenbarung spricht.
Dann sind die Bibelverse über die Warnung vor falschen Propheten nicht weit und
unüberhörbar. Das ist der Hauptgrund, weshalb in den Freikirchen
(Neu)Offenbarungen grundwegs abgelehnt werden.
Interessant ist, dass genau jene, welche sich sicher sind,
wiedergeboren und dadurch mit der Gabe der Geisterunterscheidung gesegnet zu
sein, die grösste Furcht haben, dem Teufel auf den Leim zu kriechen. Wenn man
aber diese Geistesgabe wirklich hat, ist jede Furcht von falschen Propheten
unbegründet, weil ja eine sofortige Erkenntnis, was echt und was falsch ist,
stattfindet. Die falschen Einflüsse können somit ohne weiteren Schaden
ignoriert werden und das Gute darf man behalten.
Unter diesem Gesichtspunkt können wir klar erkennen, was es mit der
Furcht von falschen Einflüssen auf sich hat. Wer dieser Furcht erlegen ist, wer
Bedenken hat, in der Stillen Zeit - ein spiritueller Akt - vom Feind heimgesucht zu werden, der tut
wirklich gut daran, Bedenken und Furcht zu haben!
Furcht, wie der Zweifel überhaupt, ist die Frucht des Unglaubens.
Unglauben und damit Zweifel ist niemals in einem reinen Herzen zu finden,
sondern in einem unreinen, dort wo der Weltgeist herrscht. Weil nun die Seele
genau weiß, dass sie für den Weltgeist noch offen ist und dieser seine Einflüsse
geltend machen kann, kann sie auch mit dem reinen Glauben und mit dem Vertrauen
auf die Göttliche Gegenwart noch nicht klarkommen.
Seelen mit Furcht vor den teuflischen Einflüssen und der
Möglichkeit, diese nicht zu erkennen, zeugen von einer noch zu grossen
Abhängigkeit von den Sinnesreizen und damit von der Weltlust. Um ganz im
Klartext zu reden: Wer noch Furcht vor der falschen Stimme im Herzen hat, mag
gegebenenfalls errettet sein, aber von einem reinen Herzen und reiner Seele
noch keine Spur! Wer zu Seinen Schafen gehört, der wird Seine Stimme sofort
erkennen und weiß ganz genau, wenn der Geist Gottes sich im Herzen bemerkbar
macht. Hier sieht man einmal mehr, welche Früchte die Heiligung allein durch
den Glauben trägt! Wer nicht selbst für die Reinhaltung der Seele mittels der
Kraft Gottes bemüht ist, wird niemals sagen können, "Nicht ich lebe, Christus lebt in mir".
Hier folgt eine Kundgabe von Bertha Dudde, und es wird sich zeigen,
wo Du, mein Freund, stehst. Wirst Du am Ende sagen müssen, daß diese Kundgabe
dem Okkultismus Tür und Tor öffnet, dann musst Du mit Deinem Glaubensleben noch
zünftig über die Bücher gehen müssen. Wir aber, die wir auf dem Heiligungsweg
sind, finden mit dieser Kundgabe eine weitere Bestätigung dafür, daß eben nicht
der Glauben allein den Geist im Herzen wachsen lässt.
Die Ausgießung des Geistes
Bertha Dudde (Bd 7822)
Die Ausgießung des Geistes
erfordert gewisse Bedingungen, die erfüllt werden müssen, denn Mein Geist kann
sich nur ergießen in ein geöffnetes Gefäß, das so zubereitet ist, daß Mein
Geist in dieses einströmen kann. Und diese Zubereitung wieder erfordert eine
Seelenarbeit, die der Mensch an sich vollzogen haben muß, oder auch: Der Mensch
muß Mir Selbst eine Wohnstätte bereitet haben, weil unbedingt Meine Gegenwart
nötig ist, um Mich äußern zu können durch Meinen Geist. Der Geistesfunke
schlummert zwar in einem jeden Menschen, doch er muß zum Leben erweckt werden,
es muß die Bindung hergestellt werden mit dem Vatergeist von Ewigkeit, damit er
sich nun auch äußern kann. Und es wird die Bindung hergestellt, es wird der
Geistesfunke zum Leben erweckt, wenn der Mensch in der Liebe lebt, wenn er also
durch Liebewirken Mich Selbst zu sich zieht, Der Ich die Liebe bin .... Es muß
der Mensch seine Seele entschlacken von allen lichtundurchlässigen Hüllen durch
die Liebe, dann bereitet er sich selbst also zu, er macht sich selbst zu einem
Aufnahmegefäß des göttlichen Geistes, er erfüllt die Bedingungen, die eine
Ausgießung des Geistes zur Folge haben. Und er muß glauben, daß sich Mein Geist
auf ihn ergießet, daß der Vater Seinem Kind gegenüber Sich äußern will und kann
.... Und er wird wieder nur glauben, wenn er sich zur Liebe gestaltet hat ....
denn erst, wenn er an ein Wirken Meines Geistes in ihm glaubt, wird er auch
lauschen nach innen, um zu hören, was ihm dieser Geist vermittelt. Solange
dieser Glaube fehlt, wird er niemals von einer „Gabe des Geistes“ sprechen
können, er wird einfach die Kräfte, die in ihm schlummern, nicht erwecken, und
also werden sie sich auch nicht äußern können, wenngleich sie in ihm sind. Die
Liebe zwar wird bald sein Denken erleuchten, weshalb ein liebender Mensch auch
bald zum Glauben kommen kann, wenn sein Streben geistig gerichtet ist und er in
Meinem Willen zu leben sich bemüht. Doch Mein Geist drängt sich nicht vor ....
es wird niemals ein Mensch Meines Geistes Stimme vernehmen, der nicht bewußt
die Bindung mit Mir herstellt, um Mich zu hören .... Denn das Lauschen nach
innen ist erforderlich, will er Mich vernehmen und weisheitsvolle Belehrungen
entgegennehmen, die ihm nur der Geist aus Mir vermitteln kann. Und gerade der
Glaube an das Wirken Meines Geistes ist den Menschen verlorengegangen, so daß
sie einem ganz natürlichen Vorgang, der den Menschen nur Meine große Liebe
beweisen sollte, völlig ungläubig gegenüberstehen, wenngleich Ich Selbst ihnen
die Verheißung gab, bei den Menschen zu bleiben und sie in alle Wahrheit
einzuführen .... Sie verstehen diese Verheißung nicht, ansonsten sie daran
glauben würden und Meinem Wort größere Bedeutung zubilligen, das ihnen von oben
ertönt oder durch Meine Boten ihnen vermittelt wird .... Mein Geist benötigt
nur ein zubereitetes Gefäß, auf daß Er Sich in dieses ergießen kann .... Dann
aber beweiset Er Sich euch auch, Er spricht zu euch, wie ein Vater zu seinen
Kinder redet, und Er wird euch jederzeit Aufklärung geben, wenn ihr geistig von
Ihm belehrt zu werden begehret. Aber Er kann Sich nicht äußern, wo Liebe und
Glaube fehlen, wo der Mensch noch nicht die Seelenarbeit geleistet hat, daß er
sich selbst zur Liebe gestaltet und aller Schlacken seiner Seele schon ledig
geworden ist. Denn Ich kann nur Wohnung nehmen in einem reinen Herzen, das
liebeerfüllt ist und Meine Gegenwart ertragen kann .... Wo aber diese
Voraussetzungen vorhanden sind, dort weile Ich und beweise auch Meine Gegenwart
.... Ich gieße Meinen Geist aus über alles Fleisch .... Ich lehre und tröste,
Ich führe die Menschen ein in die Wahrheit, Ich bleibe bei ihnen, bis an der
Welt Ende ....
Amen
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