Mittwoch, 27. März 2013

Leben aus dem Glauben: Tun!



Noch einmal müssen wir auf die beiden Aufsätze „Leben aus dem Glauben“ und „Tun“ zurückkommen. Man kann die beiden Begriffe nicht genug betonen, weil es im Glaubensleben kaum etwas Wichtigeres gibt, als eben diese zwei Begriffe zu verbinden, weil der eine nicht ohne den anderen existieren kann. Wenn auch die Freikirchen diesem widersprechen, so führt dieser Widerspruch auf ein falsches und grundverkehrtes Verständnis auf die Aussagen Paulus zurück, dass nur der Glaube und die Gnade heilsrelevant sind und die Schlussfolgerung des modernen Kirchendogmas besagt, dass alles andere Selbsterlösung sei.

Die Bergpredigt Jesu im Math. 5 bis 7 lehrt uns mit deutlichen Worten etwas anderes und auch die tägliche Praxis, also das Leben aus dem Glauben bei einem jeden einzelnen Gläubigen zeigt uns, dass nur das Tun uns auf dem geistigen/geistlichen Weg weiterbringt.

Das Zeugnis „Mit Rückenschmerzen Baum fällen“ brachte klar zum Ausdruck, dass die Heilung nur durch das Tun zustande kam. Wenn wir beten „Herr, hilf mir und mache mich gesund, dass ich aufstehen kann“, dann können wir davon ausgehen, dass nichts passieren wird, das heisst, dass sich die erhofte Gebetserhörung nicht eefüllen wird. Wir dürfen beten, ja, wir sollen beten, dass der Herr uns hilft, aber die Glaubenshandlung muss immer vor der Erhörung stattfinden!

Die Gebetserhörung ist uns gewiss – da gibt es keinen Zweifel! Der Zweifel liegt höchstens in uns, inwieweit es uns Ernst ist, das Erbetene vom Himmlischen Vater zu empfangen. Oft ist es mit dem Vertrauen nicht weit her und kommt über ein Lippenbekenntnis nicht hinaus. Hört man nicht oft in den Gemeinden der Glaubensgemeinschaften Gebete wie „Herr hilf, dass die Medikamente Wirkung zeigen!“ oder „Herr hilf und führe die Hand des Chirugen bei der Operation!“? Ja sogar Gebete wie „Herr hilf, dass ich so schnell wie möglich einen Termin beim Arzt erhalte!“ ist nichts Ungewöhnliches.

Dass glaubensschwache Brüder oder Schwestern oder frisch bekehrte Geschwister so beten, ist zu verstehen und Jesus Christus wird mit Sicherheit mal ein Auge zudrücken und auf diese Weise „ein Wunder“ geschehen lassen. Aber das dürfte wohl die Ausnahme sein. Wer aber schon länger im Glauben ist und ein bewährtes Glaubensleben führt, der ist auf andere, materielle oder systemische Hilfe keinesfalls mehr angewiesen. Er vertraut auf den Himmlischen Vater und weiss, dass Er dieses Vertrauen niemals zuschanden werden lässt.

Es ist aber oft nicht leicht, das ganze Vertrauen auf die geistige Hilfe zu setzen. Man hat dann im Hinterkopf eine Notlösung, im Falle, dass „es nicht klappt“.

Wahres Vertrauen auf Jesus Christus braucht aber keine Hintergedanken. Der Gläubige bricht hinter sich alle Brücken (der Sicherheit) ab und setzt zu hundert Prozent das gesamte Vertrauen auf Gott, auf Jesus Christus der uns auffordert „kommet her zu Mir!“. Das will heissen, dass man auch mit Rückenschmerzen aufsteht in der Gewissheit, dass Gott eingreift - auch wenn alles dagegen spricht, alle Umstände und alle Mitmenschen: Handle im Glauben, auch wenn Du den Erfolg noch nicht siehst!

Der eine oder andere wird jetzt zu Bedenken geben, das sei leicht gesagt. Bei vielen Leiden fehlt die Kraft, diesen Glauben aufzubringen, besonders, wenn das Leiden mit Einflüssen aus der finsteren geistigen Welt zu tun hat, wie bei Depressionen oder im Leiden von Süchten. Diese Wesen führen einem immer wieder in die Hoffnungslosigkeit, ins finstere Tal. Sie flüstern einem ein „Wo ist jetzt Gott, wann hilft er dir?“ oder „deine Sünden sind zu gross, er hilft dir nimmer“ oder man ist dermassen auf dem Boden niedergedrückt, dass Gott nur in weiter Ferne zu sein scheint und kaum in Gedanke kann ihn erreichen. In solchen Fällen ist es hilfreich und oft sogar notwendig, dass Brüder und Schwestern einem beiseite stehen. Ihr Glaube wird helfen, das geistige Umfeld des Kranken zu erhellen.

Und wenn’s nicht funktioniert?

Das Glaubensleben, wie oben bescherieben, hat aber „einen Haken“! Denn es funktioniert nur, wenn man nicht nur die Verheissungen des Glaubens erwartet, sondern auch die Bedingungen dazu erfüllt!

Von Gott dürfen wir alle Erfüllungen aller Verheissungen erwarten, denn Gott ist treu und steht zu Seinem Wort! Aber das heisst natürlich, dass auch wir treu sein müssen und treu zu Ihm stehen und Seine Gebote halten. Nur wenn wir in der Ordnung Gottes und in der Liebe zu Ihm leben, dürfen wir erwarten, dass Er Seine Verheissungen wahr macht. Solange wir aber zwei Herren dienen, wird es schwer sein, uns auf Gott berufen zu können! Erst wenn es uns ernst ist mit der Welt in allen ihren Belangen zu brechen, kann die Liebe zu Gott und demzufolge der Geist Gottes in uns wachsen. Und erst, wenn der Geist Gottes in uns lebt, kann Er auch Gebete erhören.

Solange wir abends vor dem Fernseher sitzen können wir lange auf den Arzt verzichten und die Heilung von unserer Krankheit von Gott erwarten – es wird nichts nützen! Und solange wir nicht allen unseren Mitmenschen von Herzen alle Verfehlungen vergeben haben, welche sie uns gegenüber gemacht haben, können wir bitten um was wir wollen – es wird ebenfalls nichts nützen! Und solange wir weltlichen, vergänglichen Interessen nachgehen, können wir vom Glauben reden soviel wir wollen – wir werden ihn nie beweisen können!

Wenn wir also feststellen, dass unsere Gebete nicht erhört werden, dass unsere Gesundheit sich nicht einstellen will, dann haben wir berechtigten Grund uns zu fragen, ob unser Glaubensleben irgendo sich doch nicht ganz so in der Ordnung Gottes verläuft. In diesem Falle soll es unser Bestreben sein in Erfahrung zu bringen, weshalb unsere Gebete nicht erhört werden. Fragen wir Gott mit ehrlichem Herzen, so dürfen wir mit Sicherheit eine Antwort in kürzester Zeit erwarten,. Dieses Gebet wird mit allergrösster Sicherheit beantwortet werden. Nur heisst es dann, Gehorsamkeit zu üben!



Jesus segne Dich!



Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.









Mittwoch, 20. März 2013

Christ und Askese





Wie schon angekündigt, sprechen wir heute über ein heikles Thema, ja, ein Thema, welches ein „heisses Eisen“ ist, da man sich die Finger ganz schön verbrennen kann. Vor allem in kirchlichen Kreisen gehört das Thema der Askese in die esotherische Ecke und hat mit dem Christentum nichts zu tun.

Ob das wirklich so ist? Gerade heute gewinnt die „christliche Askese“ immer mehr an Bedeutung, wenn man in Betracht zieht, dass das moderne Leben – auch bei Christen! – immer mehr, ja sogar nur noch nach dem Lust-/Unlust-Prinzip geführt wird. Vor allem die jüngere Generation kennt kaum mehr etwas anderes, als das zu tun oder zu lassen, was einem im Moment Lust, beziehungsweise Unlust bereitet. Eine persönliche Disziplin, besonders dem Körper gegenüber ist beinahe völlig unbekannt.

Doch was heisst Lust-/Unlust-Prinzip? Dieses ist nichts anderes als ein Leben der Sinnlichkeit. Was einem die fünf Sinne animieren zu tun weil es eine Befriedigung nach sich zieht, ist Lust und was die fünf Sinne verbieten zu tun, weil es keine Befriedigung nach sich zieht, ist Unlust. Das moderne Leben ist also vor allem geprägt, was einem Spass und Freude bereitet. Die Bibel hat einen eigenen Begriff für das sinnliche Leben: das „fleischliche Leben“, oder das „Leben nach dem Fleisch“

Da die (Frei-) Kirchen leider nur noch Vereine des frommen Weltbürgertum sind und keinen Sinn für das Ueberwinden des fleischlichen Leben mehr haben, da nach ihrem irregeführten Dogma alles nur aus Gnade und dem (nicht vorhanden, aber eingebildeten) Glauben geschenkt wird, braucht man diese Ueberwindung auch nicht.

Anders die Nachfolger Jesu. Hier ist die Askese ein Thema, ja, ein sehr wichtiges Thema sogar. Die Ueberwindung der Sinne und damit die Ueberwindung der Süchte, Leidenschaften und Begierden ist die Voraussetzung, Herr über den eigenen Leib, das Fleisch zu sein. Erst wenn die Seele frei von Sinnlichkeit und frei von eigenen Wünschen ist, ist es dem innewohnenden Geist Gottes und damit Jesus Christus möglich zu wirken und sich zu offenbaren.

Und genau deshalb kommen wir um die Askese nicht herum. Auch wenn die Bibel diesen Begriff nicht kennt, so ist das Neue Testament ein perfekter Lehrgang in dieser geistigen Disziplin! Dabei darf uns nicht stören, wenn sich auch andere Religionen wie der Buddhismus, sich der Askese bedient. Diese Tatsache soll uns nicht zur Ueberlegung führen, wenn eine Philosophie sich dem selben Mittel bedient, müsse es automatisch schlecht sein. Das gilt nicht nur im Falle der Askese.

Doch was verstehen wir unter diesem griechischen Begriff? Es heisst nichts anderes, als: Enthaltsamkeit. Enthalsamkeit ist wiederum nichts anderes, als sich dem zu enthalten, was einem lieb geworden ist. Es sind angenehme Gewohnheiten, sei es im Essen, der Musik, im Visuellen, in der Welt der Düfte und natürlich im sexuellen Leben. Dazu kommt noch die leibliche Bequemlichkeit, für diese wir ja alles unternehmen, damit unserem Leib so wenig Anstrengung zugemutet werden muss, wie es nur möglich ist. Diese Angewohnheiten steigern sich sehr schnell in Begehrlichkeiten, dann in Leidenschaften und schliesslich in Süchte.

Eine weit stärkere Form der Enthaltsamkeit ist die Entsagung. Enthalsam sein heisst, für eine gewisse Zeit sich einer bestimmten Begierde zu enthalten, zum Beispiel um eine Sucht zu bekämpfen. Entsagen aber bedeutet, sich einem sinnlichen Genuss für immer zu entsagen. Viele Süchte können deshalb auch nur durch völlige Entsagung bekämpft werden.

Dem entgegenzuwirken, rät uns Gottes Wort, enthalsam zu sein. Wer es nicht nur gepredigt, sondern es uns vorgemacht hat, ist Jesus slbst: „ ... er hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann“ (Math. 8. 20). Jesus hatte kein eigenes Haus, kein festes Dach (als gelernter Zimmermann (Baumeister!)), ja, nicht mal ein eigenes Bett. Er hat mit dem Fehlen des Grund-Nötigsten das bereits damals gültige „System“ ignoriert. Schon das Entsagen der grundlegendsten Bedürfnisse zeigt uns Sein asketisches Leben. Deshalb konnte er von Seinen Nachfolgern auch fordern, dass „ ... kann auch keiner von euch, der nicht allem entsagt, was er hat, mein Jünger sein.“ „(Luk. 14. 33)

Diese letzte Forderung Jesu ist, wenn sie wirklich ernst genommen wird, eine sehr harte Forderung sein. Hier geht es um alles! „Allem entsagen, was man hat“. Wie können sich nun Christen „Nachfolger“ nennen, wenn sie nicht mal dem Kleinsten entsagen können? Zum Beispiel der Neugier des täglichen Geschehens: Dem Fernseher. Welche Ausreden hier nun zum Zug kommen, ist doch recht erstaunlich. Können wir uns vorstellen, dass Jesus (obschon kein Haus und keine Wohnung, einen Fernseher, wie zum Beispiel ein iPod – oder wie das Zeugs heisst – mit sich herumschleppen würde? Können wir uns vorstellen, dass der Mensch gewordene Gott sich dem System und der Sinnlichkeit unterwerfen würde und sich von deren gesteuerten und manipulativen Medien unterhalten lassen würde? Aber die Kirchenchristen sind mehr als der unsichtbae Christus. Sie sagen, ihnen schade dies überhaupt nicht, denn sie stehen darüber. Aber Jesus sagt zu allen: „Will jemand mir nachkommen, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach“ (Luk 9. 23). Das aber nicht nach der Sportschau, sondern als Grundhaltung! Weil aber die Kirchenchristen das besser wissen, sagte ich eingangs „Vereine des frommen Weltbürgertums“.

Jesus lebte uns die Askese, die Enthaltsamkeit vor. Als Mensch gewordener Gott mit Seiner gesamten Schöpferkraft hätte Er sicher kein solches Leben führen müssen. Aber lebte so, weil Er ein Vorbild sein wollte, als Orientierung für uns armselige Menschlein, in dem wir wissen sollen, auf was wir unser Leben ausrichten sollten.

Enthaltsamkeit, und mehr noch die Entsagung von allem, was nicht mit dem geistigen (geistlichen) Leben direkt zusammenhängt , könnte für viele abstossend sein, denn es gibt ja verschiedene Aspekte im Leben, welche sichtlich nicht aus der tiefsten Finsternis stammen, wie Gedanken an eine schöne Bergwanderung, an Ferien am Meer, an dringend benötigten neuen Schuhen usw, usw. Soll das nun heissen, dass wir an all das nicht mehr denken dürfen oder mehr noch, dass wir all das nicht mehr unternehmen dürfen?

Etwas nicht mehr tun dürfen, wäre gesetzesmässig und dies kann schon daher nicht mit dem Evangelium vereinbart werden. Es geht niemals darum ob man gesetzmässig etwas tun oder lassen soll/muss. Alle unsere Gedanken, alle unsere Worte und all unser Tun soll Frucht aus der einfachen Grundhaltung sein, wie Jesus es vorlebte: „Wacht und betet ohne Unterlass“ (: Luk. 21. 36) Sind wir ohne Unterlass der stetigen Gegenwart Gottes bewusst, dann beten wir auch automatisch ohne Unterlass und all unsre Gedanken, Worte und Taten werden von eben diesem stetigen Einfluss von oben geprägt und weltliche, fleischliche Belange werden überhaupt nicht mehr oportun sein. Somit stellt sich obige Frage überhaupt nicht.

Der erste, grundlegendste Trieb des Menschen ist der Hunger, beziehungsweise der Esstrieb. Um körperlich zu überleben müssen wir essen und trinken, wie es auch die Tiere tun. Gott hat das so eingerichtet und niemand kann behaupten, dass wir sündigen, oder zumindest, dass es ungöttlich wäre, wenn wir Nahrung zu uns nehmen. Aber schon hier setzt Jesus ein und rät uns, Enthaltsamkeit zu üben. Die grundlegenste Enthaltsamkeit im Essen ist bekanntlich das Fasten. Das Fasten ist eine asketische Uebung, welche auch Jesus Selbst durchführte. Aber nicht nur drei Tage, sondern vierzig „ ... und danach hungerte ihn“. Wer schon mal drei Tage gefastet hat, weiss, dass es nicht unbedingt einfach ist, sich der Nahrung zu enthalten. Wer schon drei Wochen gefastet hat, hat schon Kämpfe mit sich, d.h. mit seinem Fleisch ausgefochten und wer hat es geschafft, zweimal drei Wochen, also vierzig Tage zu fasten? Dies nennt man Askese, von Jesus vorgelebt und von Ihm zur Nachahmung empfohlen. Allerdings gibt Er den Rat, damit nicht an die Oeffentlichkeit zu treten, sondern das im Stillen, also als Sache von der Seele und Gott zu betrachten: „Wenn ihr aber fastet, sollt ihr nicht finster dreinsehen wie die Heuchler; denn sie verstellen ihr Angesicht, damit es von den Leuten bemerkt werde, daß sie fasten. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin.“ (Math. 6.16)

Absonderung von der Welt

Lebt man in Enthaltsamkeit, so sondert man sich automatisch von der Welt ab, weil die Welt dies nicht kennt, ja sogar nicht fähig ist, in Enthaltsamkeit zu leben. Eben: die Welt lebt nach dem Lust-/Unlust-Prinzip. Diese Selbstisolierung bleibt von seitens der Welt nicht ohne Folgen, denn sie bemerkt es und die Reaktion ist dementsprechend. Auch wenn das Fasten in der Stille geübt wird, so sind nicht alle Asketische Uebungen zu verbergen. Die Reaktion ist Ablehnung und sehr schnell wird nachgesagt, dass ein wirklicher Nachfolger Jesu äusserst extrem sei. Schon in der Debatte über TV-Verzicht kommt dies zum Ausdruck. Diese Ablehnung der Christen nennt die Bibel Hass: „Wäret ihr von der Welt, so hätte die Welt das Ihrige lieb; weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt heraus erwählt habe, darum haßt euch die Welt“ (Joh. 15. 19).

Nicht nach dem Fleische zu leben ist an sich schon ein aketisches Leben, wenigstens in den Augen der Welt und der weltlichen Christen. Sie vermögen den Sinn und die Foge dessen nicht zu erkennen, weil „nach dem Fleische leben – und damit auch die Ablehnung der Askese! – angeboren ist. Demnach könnte man den Vers „Wenn ihr nach dem Fleisch lebt, müsst ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die (sündigen) Taten des Leibes tötet, werdet ihr leben,“ auch so lesen: „„Wenn ihr die asketischen Uebungen verachtet, müsst ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die (sündigen) Taten des Leibes tötet, welche ja unweigerlich dem sinnlichen Leben folgen, werdet ihr leben.“ (Römer 8,13);

Der Apostel Paulus trägt verschiedentlich asketisches Gedankengut vor. Dabei verwendet er die Begriffe vom Sport, insbesondere des Marathon. Er vergleicht die Mühsal einer christlichen Lebensführung mit der Disziplin der Athleten, die Entbehrungen auf sich nehmen, um einen Kampf zu gewinnen. Der Lohn ist der Siegeskranz, den er zu einer Entsprechung macht. So schreibt er: „Jeder Wettkämpfer lebt aber völlig enthaltsam; jene tun dies, um einen vergänglichen, wir aber, um einen unvergänglichen Siegeskranz zu gewinnen. Darum laufe ich nicht wie einer, der ziellos läuft, und kämpfe mit der Faust nicht wie einer, der in die Luft schlägt; vielmehr züchtige und unterwerfe ich meinen Leib“ (1. Kor. 9, 25), „Darum sage ich: Lasst euch vom Geist leiten, dann werdet ihr das Begehren des Fleisches nicht erfüllen. Denn das Begehren des Fleisches richtet sich gegen den Geist, das Begehren des Geistes aber gegen das Fleisch; beide stehen sich als Feinde gegenüber“ (Galater 5,16f.); „Alle, die zu Christus Jesus gehören, haben das Fleisch und damit ihre Leidenschaften und Begierden gekreuzigt“ (Galater 5,24) und „Darum tötet, was irdisch an euch ist: die Unzucht, die Schamlosigkeit, die Leidenschaft, die bösen Begierden und die Habsucht, die ein Götzendienst ist“ (Kol. 3. 5).

Aber eines muss natürlich auch gesagt werden: Die Askese bezieht sich auf ein geistiges Leben. Paulus kritisiert das Quälen des Körpers, das in Wirklichkeit nur zur Befriedigung der irdischen Eitelkeit diene (Kolosser 2,23), wie es bei katholischen Orden etwa vorkommt. Wenn es dann um die Selbstkasteing geht, dann hat man den „gesunden Boden“ verlassen.









Jesus segne Dich!



Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.







Mittwoch, 13. März 2013

Tun


 

In diesen drei Buchstaben steckt viel mehr, als man gemeinhin annimmt. Zum Beispiel steckt die gesamte Erfüllung des Evangeliums dahinter. Daß das Tun, wie Jesus es lehrte, weit über das Tun des Glaubens an die Existenz Christi hinausgeht, werden wir im Folgenden sehen. Aber ebenso werden wir sehen, daß die ganze Seligkeit des Himmlischen Lebens nicht mehr ein sogenannter "Lohn" für Nichts-Tun Nur-Glaube, sondern eine Folge des einfachen Gehorsams sein wird. Der Seligkeit muß nicht nachgejagt werden, sondern dem Gehorsam, was in Prinzip wiederum lediglich eine Folge der Ersten Liebe zu Gott (der Wahrheit, Jesus Christus) ist.

Der These des aktiven Tuns steht das Dogma der Lutheraner gegenüber, welche im Kern das Gegenteil besagt, nämlich, daß wir Menschen nichts tun können/dürfen/müssen, denn alles wird von Gott aus reiner Gnade gegeben, wenn man nur an (die Existenz) Gott(es) glaubt, denn aus Werken, so Luther und die heutigen Baptistischen Kirchen, werden wir nicht gerecht, sondern eben nur aus puren Glauben. Aus der Sicht und in der Situation Martin Luthers war diese Überbetonung sicherlich gerechtfertigt, wenn man sich vor Augen führt, auf welchen schändlichen Abwegen sich die katholische Kirche jener Zeit befand. Die Vergebung der Sünden war nicht eine Sache des Glaubens, sondern allein des Geldes, mit welcher man jene durch Ablassbriefe kaufen konnte. Als Gegenpol musste Martin Luther den "Glauben alleine" setzen.

Natürlich war sich Martin Luther der Gefahr wohl kaum bewußt, daß einige Jahrhunderte später diese Doktrin einst als Seligkeitsevangelium benutzt werden würde.

So höre ich oft, daß ein Kreuz zu tragen nicht opportun ist, denn Jesus hat das Kreuz für uns getragen. Ebenso brauchen wir die Welt nicht so extrem zu überwinden, denn Jesus sagt: "Ich habe die Welt überwunden". Mit der Heiligung ist es dasselbe, weshalb sollen wir unsere Seele heiligen, wenn wir laut Kirchenlehre schon durch den Glauben allein geheiligt sind?

Nun, die Kirchenlehre ist eine aus der Bibel entstandene Irrlehre, weil zwar alle Thesen aus dem Wort Gottes entnommen sind, aber nur jene Buchstaben, Worte und Verse, welche sich für das Seligkeitsevangelium eignen.

Wir nehmen jetzt auch drei Buchstaben heraus und sehen, was Jesus meinte, als Er sagte, "Wer meine Gebote hat und sie tut, der ist es, der mich liebt; wer aber  mich liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn  lieben und mich ihm offenbaren." (Joh 14:21)

Welches sind Seine Gebote?

Wir wollen uns im Folgenden nur mit einem dieser Gebote befassen und sehen, was dieses mit unserem Tun zu tun hat: "Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung" (1. Th 4. 3). Fragen wir uns, weshalb Paulus dies überhaupt sagt, wenn er uns (die Gläubigen) als "Heilige" anspricht? Sind wir Heilige, welche sich noch heiligen müssen – oder was?

Heilige sind wir wohl deshalb, weil wir auf dem Weg der Wahrheitssuche sein dürfen, weil uns Gott dazu gerufen hat. Dies allein ist Seine heilige Gnade, der wir nichts, ja gar rein nichts hinzufügen können. Aber das heißt ja wohl nicht, daß unsere Seele schon so rein sind, daß sie nach dem irdischen Tod schon schnurstracks in den Himmel eingehen kann. Unsere Seelen sind noch unrein. Unrein durch die Weltliebe, unrein durch unsere Abhängigkeiten von den sinnlichen Genüssen und unrein durch unser noch nicht gedemütigtes Ego. Deshalb rät Paulus, daß wir die Heiligung (unserer Seele) nicht ausser Acht lassen dürfen, sondern unsere ganze Aufmerksamkeit darauf lenken sollen. Und hier kommt nun dieses eigene Tun ins Spiel. Die Kirchliche Antwort lautet: Ohne unser Zutun (sind wir Heilig). Wir aber sagen: Nur durch unser eigenes Tun kommen wir zur Heiligung. Und was ist es, was wir tun müssen? Da ist zuerst sicher einmal die herzliche und innige Vergebung aller Sünden derjenigen, welche uns ein Leid irgendwelcher Art zugefügt haben. Wir dürfen nicht mehr etwas gegen irgend jemanden haben. Ohne diese Vergebung gegenüber dem Nächsten können auch wir nicht auf die Vergebung unserer Sünden durch den Sühnetod Jesu hoffen und die Nächstenliebe ist ohne die Vergebung wohl kaum möglich. Desweiteren gehört zur Heiligung, daß wir alles das ablegen, was der Heiligung hindert, also das ablegen, was die absonderung Absonderung für Gott im Wege steht – und das ist in erster Linie die Liebe zur Welt, welche durch die sinnliche Lüste manifestiert wird.

Die Kirchenleute sagen hingegen, daß wir diese sinnlichen Freuden nicht überwinden müssen, da sie ein Gottesgeschenk seien. Achten wir diese gering, so achten wir Gott gering. Eine simple Argumentation, ja! Aber nach Paulus ist das Leben in den sinnlichen Freuden das fleischliche Leben: "Damit die Gerechtigkeit vom Gesetz gefordert, in uns erfüllt würde, die wir nun nicht nach dem Fleisch leben, sondern nach dem Geist. Denn die da fleischlich gesinnt sind, die sind fleischlich gesinnt; die aber geistlich sind, die sind geistlich gesinnt. Aber fleischlich gesinnt sein ist der Tod, und geistlich gesinnt sein ist Leben und Friede. Denn fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegen Gott, weil das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag’s auch nicht. Die aber fleischlich sind, können Gott nicht gefallen" (Röm. 8. 4 ff) . Also, hier haben wir's Schwarz auf Weiß. Sind wir sinnlich gesinnt, sind wir auf dem falschen Weg, ob wir jetzt an den Kreuzestod Jesu glauben oder nicht, ob wir uns wiedergeboren nennen oder nicht und ob wir eine ehrenamtliche aufgabe in einer christlichen Gemeinschaft haben oder nicht!  Wer der Meinung ist, daß diese sinnliche (fleischliche) Gesinnung durch den simplen Glauben an die Existenz Jesu überwunden wird, befindet sich auf dem berühmten Holzweg. Ich lasse mich zwar gerne eines anderen belehren, aber mir ist noch nie vorgekommen, daß es sich so verhält. Jeder, welcher sich in sinnliche Lüste verstrickt hat und durch die göttliche Erkenntnis davon loskommen will, hat mit schweren inneren Kämpfen zu tun. Dieses Loskommen von der liebgewordenen Welt

 hat dann sehr viel mit eigenem Tun zu tun! Wir können zwar die Welt einzig und allein nur durch den Geist Gottes überwinden, aber es braucht unser eigenes Wollen, beziehungsweise unseren eigenen inneren und starken Wunsch – und dann gibt Er uns dann beides, das Wollen und das Vollbringen. Aber den heißen Wunsch muß unser Eigen sein und die Härte gegenüber unserem (gottfeindlichen) Leib ebenfalls.

Diese Härte gegenüber unserem Leib ist ein weiterer Punkt, der uns vom modernen Kirchendogma trennt. Aber davon werden wir nächste Woche sprechen, wenn es darum geht, ob auch eine gewisse Askese zur Heiligung gehört, oder ob das reine Selbstheiligung ist. Lassen wir dabei dann auch die Bibel sprechen. Nun aber geht es noch um das eigene Tun. Die Heiligung der Seele und deren Reinigung und Freiwerden von weltlichen Einflüssen funktioniert ohne unser aktives Tun nicht. Dabei sind schwere Kämpfe zu bestehen und vom immer-wieder-fallen können wir ein Liedchen singen. Oft geht es jahrelang so, bis Süchte und Begierden uns nicht mehr im Tun beeinflussen und der Geist Gottes dadurch wirken kann und wir in der Erkenntnis Gottes zunehmen dürfen.

Die fleischliche Gesinnung müssen wir ablegen. Da dies in der Bibel steht wissen viele, daß dies ein Gebot Gottes ist, aber bei vielen fehlt die Erkenntnis, w a s  fleischliche Gesinnung ist. Natürlich könnte man jetzt eine Liste anfügen, was alles zur Sinnlichen Suchtbefriedigung gehört, aber damit wäre niemandem gedient, denn das wäre dann wieder eine gesetzmässige Aktion, wenn man dadurch im Kampf gegen die Leidenschaften stehen würde. Der richtige Weg besteht nur darin, daß man innig (inbrünstig) von Gott die Antwort erwartet, welche Sinnlichkeiten man zuerst in Angriff nehmen soll. Die Antwort auf solche Fragen lassen in der Regel nicht lange auf sich warten. Der innewohnende Geist wartet sehnsüchtig auf solche Fragen und wird das Denken auf die richtige Antwort lenken. Durch solche Fragen wird dem Drängen des Geistes nachgegeben und Er wird dadurch frei werden können. Deshalb sagt auch Paulus, daß nur durch den Geist die Welt überwunden werden kann: " … wenn ihr aber  durch den Geist die Geschäfte des Leibes tötet …" (Röm. 8. 13) Nebenbei bemerkt: Paulus spricht von uns, wenn wir durch den Geist die Geschäfte des Leibes töten … Also sind wir die Handelnden, wir sind die Aktiven!

Da kann man nur noch eines sagen: Es gibt viel zu tun - packen wir's an!

 

 

Jesus segne Dich!

 

 

Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

 

 

 

Mittwoch, 6. März 2013

Leben aus dem Glauben


 

Über den Begriff "Glauben" haben wir uns schon öfters unterhalten und wir werden es auch noch des öfteren tun, immer wieder aus einem anderen Blickwinkel. Heute geht es darum, weshalb es uns nicht so ganz gelingen will, völlig aus dem Glauben zu leben – da wir doch unbestritten im "richtigen" Glauben sind.

Wer kennt das nicht: wir beten für eine bestimmte Sache schon seit geraumer Zeit und es will sich einfach nichts in dieser Hinsicht bewegen. Ganze Gemeinschaften beten für die Heilung eines Gemeindemitgliedes, aber es geschieht nichts. Wir beten dafür, daß wir endlich mit Hilfe des Geistes Gottes oder des Heiligen Geistes diese und jene Süchte und Begierden lassen können, aber der Zwang dessen lässt nicht nach und wir beginnen zu zweifeln. Wir zweifeln, ob unser Glaube wirklich der "richtige" ist und wir kommen ins zweifeln, ob Gott wirklich existiert. Steht nicht in der Heiligen Schrift, daß, wenn wir nur fest Glauben, wir das Erbittete auch erhalten: "Darum sage ich euch: Alles, was ihr im Gebet verlangt, glaubet, daß ihr es empfangen habt, so wird es euch zuteil werden!" (Mk 11. 24)?  Haben wir nicht schon oft, allen, wirklich allen unseren Glauben zusammengenommen – und trotzdem ist nichts geschehen?

Warum funktioniert das nicht, wenn doch die Welt weit grössere Erfolge aufweisen kann? Beschreibt nicht J .Murphy in seinem Bestseller "Die Macht Ihres Unterbewusstseins", wie viele seiner Zeitgenossen, alles bekommen hatten, was sie sich wünschten? Oder Dale Carnegie mit seinem Thriller "Sorge Dich nicht – lebe"? Sie alle leben im (weltlichen) Erfolg, weil ihre Lebens-Rezepte zu funktionieren scheinen. Nur eben funktioniert es in den Kirchen nicht, oder nur vereinzelt. Was ist es, woran liegt es? Jesus sagt: "Jesus aber sprach zu ihnen: Um eures Kleinglaubens willen! Denn wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Berge sprechen: Hebe dich von hier weg dorthin! Und er würde sich hinwegheben, und nichts würde euch unmöglich sein." (Mt 17. 20)

Mir ist völlig klar, daß der soeben zitierte Bibelvers niemandem hilft und kein Trost sein kann, denn die Lösung des Problems wird hier nicht angeboten. Jeder von uns behauptet sicherlich steif und fest, daß sein Glauben mindestens so gross wie ein Senfkorn ist – und trotzdem wird einem nicht gegeben, was man erbitten hat. Und dann die Sache mit dem Versetzen von Bergen! Nicht mal unsere Probleme werden gelöst, geschweige denn, dass sich auch die allerkleinsten Hügel versetzen lassen!

Wenn es auch nicht so offensichtlich ist, aber genau hier liegt die Lösung der Nicht-Erhörung unserer Gebete. Wir haben keinen Glauben, weil wir nicht wissen, was denn genau dieser Glaube eigentlich ist. Es ist nicht nur ein Nicht-Zweifeln, nein, es ist weitaus mehr.

Wenn Jesus sagt, daß der Grund das völlige Fehlen des Glaubens ist, dann dürfen wir annehmen, daß dies so ist. Wenn Du also um Heilung von einer Krankheit bittest und es passiert nichts, dann hast Du keinen Glauben! So einfach ist das. Wenn Du um Befreiung von Deinen Süchten bittest und bleibst aber in den Zwängen gefangen, so hast Du keinen Glauben! Und wenn Du für Deinen Bruder um etwas bittest, und es passiert ebenfalls nichts, dann hast Du mitsamt Deinem Bruder keinen Glauben!

Sind diese Behauptungen nicht etwas weit hergeholt? Nein, denn es steht so in der Bibel, nur anders formuliert.

Eigentlich ist die Sache ganz einfach, wie das Evangelium an sich – denn Kindern ist es gegeben, daß sie es verstehen. Und so wollen wir es von der praktischen Seite angehen, damit wir erleben, daß der Glaube eben doch keine leere Sache ist, sondern die ganze Fülle der Gottheit in ihm lebt!

Passen wir nun ganz gut auf, was der folgende Bibelvers sagt und was zwischen den Zeilen zu verstehen ist, denn hier liegt die ganze Tiefe der Lösung unseres Problems verborgen: "Ebenso kommt aber auch der Geist unserer Schwachheit zu Hilfe. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’s gebührt; aber der Geist selbst tritt für uns ein mit unausgesprochenen Seufzern." (Röm. 8. 26)

Wir wissen nicht, was und wie wir beten sollen. Wir glauben zwar, wir wissen es, weil wir aus unseren eigenen Wünschen, unserer eigenen Wertskala, welche wir dem Leben gegenüber haben, was und wie wir beten und sind auch der Meinung, daß unser Glaube die Grösse eines Senfkornes bei weitem übertrifft. Nun aber belehrt uns der obige Vers, daß nicht unser vermeintliche Glaube, sondern der Geist (Gottes) es ist, welcher die Bitte mit einem Seufzer ausstösst. Und in der Tat, wenn wir den Begriff "Glaube" mit dem Begriff "Geist" (ob Heiliger Geist oder Geist Gottes) austauscht, dann sieht die Sache ganz anders aus.

Glaube = Geist

Lesen wir den schon zitierten Vers aus Mt. 17 aus diesem Blickwinkel, dann heißt das so: "Jesus aber sprach zu ihnen: Um eures Kleingeistes willen! Denn wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Geist hättet wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Berge sprechen: Hebe dich von hier weg dorthin! Und er würde sich hinwegheben, und nichts würde euch unmöglich sein". Nun will ich auch meine obigen Behauptungen in dieses Licht stellen, dann heißt das folgendermassen:

Wenn Du also um Heilung von einer Krankheit bittest und es passiert nichts, daß hast Du keinen Geist! So einfach ist das. Wenn Du um Befreiung von Deinen Süchten bittest und bleibst aber in den Zwängen gefangen, so hast Du keinen Geist! Und wenn Du für Deinen Bruder um etwas bittest, und es passiert ebenfalls nichts, dann hast Du mitsamt Deinem Bruder keinen Geist!

Nun wird sich der eine oder andere zu Wort melden und sagen, das sei doch unerhört, denn er glaube doch an Jesus, habe sein Leben Ihm übergeben und überhaupt: er sei wiedergeboren und da kommt einer und behauptet, er habe keinen Geist? Bevor aber die Zornesröte im Gesicht spürbar wird, bedenke, was nun kommt!

Wie schon oben angetönt, gibt es zwei Beweggründe, um etwas zu beten. Zum einen ist es unsere Seele, welche etwas will. Das gilt sogar, wenn wir um eine Erweckung beten. In den meisten Fällen ist es unsere Seele, welche schlussendlich etwas beweisen will: sich selber oder den anderen gegenüber. Und wenn die Seele etwas will, sei es weltlich oder geistig, dann kommt's aus dem Ego. Wenn das Ego etwas bewerkstelligen will, dann ist es das Gegenteil von dem, was Gott will, ist also nicht göttlich, sondern luziferisch. Alle Bitten, welche zu unserer Bequemlichkeit, zur Befriedigung einer unserer Sinneslüste dient, sind widergöttlich und kommen nicht aus dem Geist.

Der zweite Beweggrund, um etwas zu bitten, ist, vom Geist Gottes dazu gedrängt zu werden. Dann ist es der Wille Gottes. Das kann durchaus eine Krankenheilung sein, kann sogar eine Bitte um etwas ganz Weltliches sein und wenn der Geist Gottes das Herz zu dieser Bitte/Fürbitte bewegt, dann kommt auch ganz automatisch die Gewissheit, daß die Bitte erhört wird! Wir müssen uns nicht verkrampfen und uns zwingen, an die Erhörung zu glauben!

Nun aber kommen wir zur wichtigsten Frage. Will denn der Geist Gottes, daß wir um das bitten, was auch wir selbst wollen? Können wir den Geist Gottes beeinflussen, uns mit diesen Bitten zu vertreten, was wir als Erhörung erleben wollen? Daß dies niemals funktionieren kann, liegt wohl auf der Hand. Die Gefahr beim Beten und Bitten liegt nämlich darin, daß wir unsere Wünsche verstärken mit einer geballten Ladung an Hoffnung und der Vorfreude auf den Nutzen des Erlangten. Und genau mit oder durch diese Voraussetzung kann der Geist Gottes nicht wirken – und wir bleiben mit unserem Geschwafel alleine!

Der Glaube ist Geist. Der Geist – und damit der Glaube – kann aber nur wirksam sein, wenn unsere persönlichen Wünsche gleich Null sind. Wenn wir keine eigenen Wünsche mehr haben, welche wir uns erfüllen wollen, wenn wir sozusagen im Weltlichen am Ziel sind, also völlig frei der irdischen Zwänge, dann, und erst dann, kann der Geist Gottes beginnen zu wirken – und dann werden wir alles erlangen, was wir uns wünschen. Ein Paradoxon? Nein natürlich nicht. Denn dann ist es der wirksame Geist Gottes, welcher die Göttlichen Wünsche, das Heißt, den Willen Gottes in unser Herz legt, und wir können ungestört durch unser nicht mehr existierendes sinnliche Leben, dem Geist Gottes, also Christus, dienen. Nun ist es eben so, daß unsere Wünsche Gottes Wünsche, unser Wille Gottes Wille ist! Wir meinen zwar immer noch, es seien unsere Wünsche und unser Wille, aber im Grunde sind es Gottes Wünsche und Gottes Wille!

Daß dieses Leben ohne sinnliche Wünsche und Begierden möglich ist, darf ich selbst erleben. Ist auch gar nicht so schwer. Ohne Geld (weder Einkommen noch Kapital), ohne eigenes Haus, ohne Versicherungen, ohne Krankenkasse, ohne rein gar nichts, lebe ich zufrieden und erfüllt und habe alles, was ich brauche: Genügend zu essen, saubere Kleidung, ein Dach über dem Kopf und Beschäftigung (manchmal sogar zuviel (:-} ). Es fehlt an nichts, im Gegenteil! Ich habe zu geben, weil ich im Überfluss lebe!

Das sind die Voraussetzungen, damit der Geist Gottes wirken kann. Anders funktioniert es nicht. Alle sinnlichen Lüste (mit Betonung auf: alle!) müssen überwunden werden, der materielle Leib mit allen seinen Wünschen und Trieben muss der Seele untertan sein, so wie die Seele nur dem Gehorsam des Geistes Gottes dienen will. An einem Beispiel will ich dies verdeutlichen, welches ich vor einiger Zeit erlebt habe, als mich Jesus den Gehorsam gelehrt hat. Ich habe dieses Zeugnis zwar schon einmal veröffentlicht, aber es soll auch hier zur Nachahmung empfohlen werden, denn es kommt aus Ihm, nicht aus mir!

Mit Rückenschmerzen Baum fällen

Seit meiner Kindheit leide ich an einem Rückenproblem, das nicht operiert werden konnte. So alle drei bis fünf Jahre kommt es vor, dass ich durch eine falsche Bewegung für zwei, drei Wochen "ausser Gefecht" gesetzt werde. Dabei gibt es Schmerzen, welche kaum auszuhalten sind, so, dass wenn es auftritt, ich für Stunden ohne jegliche Bewegung in derselben Position still stehen muss. Wenn der fürchterliche Schmerz dann nachlässt, kann ich mind. Zwei Wochen nichts tragen was über 200 Gramm schwer ist.

Vor einem Jahr etwa, war es wieder soweit. Ein Stich, ein Schmerz und ich stand zwei Stunden wie eine Wachsfigur an Ort und Stelle, unfähig mich zu bewegen. Mein erster Gedanke war: "Vater, ich danke Dir, Du hast einen Segen parat! Und du Satan, weiche, du kannst mich nicht ärgern!" als ich es dann endlich geschafft habe, mich mit einer Hilfe aufs Bett zu legen und eine minderschmerzliche Position gefunden habe, bat ich Jesus um Antwort, was das sein soll, was Er mir damit sagen will. Aber nichts kam, keine Antwort. Wieder und wieder flehte ich und bat ihn, dieses Kreuz wegzunehmen! Halt! Was? Kreuz wegnehmen? Nein natürlich nicht, ich will das Kreuz nicht fliehen, schoss es mir durch den Kopf. So dankte ich Ihm für das Kreuz immer wieder und von Herzen und es beschlich mich ein tiefer Frieden. Trotz der Tantalusqualen.

Dann, gegen morgen muss ich gedöst haben und beim ersten Sonnenstrahl erwachte ich vollends wieder und schon waren sie erneut da, die Schmerzen. "Vater, bitte nimm diese Schmerzen und lass mich aufstehen." Nun kam eine Antwort! Die hiess: "Steh auf, nimm die Axt und fälle den Baum, den du dir für heute vorgenommen hast." Nun musste ich trotz den Stichen im Rücken lachen und sagte: "Satan, weiche, halte mich nicht zum Narren! Himmlischer Vater, bitte nimm mir die Schmerzen und lass mich aufstehen!" – "Steh auf, und nimm die Axt und fälle den Baum!" – "Vater, ich kann doch nicht, nimm mir die Schmerzen, dann steh ich auf!" – "Wenn du aufstehen willst, dann steh auf und nimm die Axt und fälle den Baum" hiess es nun zum dritten Mal in meinem Herzen. Am liebsten hätte ich den Kopf geschüttelt, aber das schmerzte zu gewaltig. War es wirklich Jesus, den ich lautlos vernommen habe? Dann kam ein starker Gedanke in mir auf, dass ich kein viertes Mal gerufen werde, dass ich jetzt handeln muss. So versuchte ich einen Zeh zu bewegen, was unter Schmerzen gelang. Danach den Fuss und das Bein. Es gelang, aber mit fürchterlicher Qual. Nun, so ging es langsam weiter, ich stand auf, bekleidete mich nur notdürftig soweit es eben ging, und begab mich Schritt für Schritt, bedeckt mit kaltem Schweiss, zum Schopf um die Axt zu holen. Die schwere Axt vor mich mit beiden Händen hinhaltend, schleichte ich in den nahen Wald zu dem Eukalyptusbaum alle fünf Schritte wieder ausruhend. Brauchte aber für die paar Meter eine halbe Stunde. Dann versuchte ich, mit der Axt den Baum zu berühren und dachte dabei, wenn mich jemand sähe, dann würde ich in die Psychiatrie gebracht. Immer und immer wieder dankte ich Christus, dass Er mich doch bis hierhergebracht hat. Ja, und so wurden die Berührungen der Axt mit dem Baum immer aggressiver, bis sich dann nach etwas mehr als einer Stunde letzterer geschlagen gab und sich auf den Boden legte. Kurz gesagt, am Mittag war jeder Rest von Schmerz weg – ohne Medikamente, das versteht sich von selbst. Das ist Jesus. Nicht unser Wille zählt, nur Sein Wille und dem müssen wir gehorsam sein.

Seit diesem Erlebnis weiß jch, daß es nicht funktioniert, wenn wir beten "Herr, mach mich gesund, dann kann ich aufstehen". Jesus sagt: "Stehe auf und Du wirst dann gesund!"

Zuerst kommt unsere Glaubenshandlung, dann die Gnade Jesu!

Genau so sollte unser Alltag sein und wir erleben täglich, wenn wir aus dem Glauben (eben: aus dem Geiste!) handeln, daß sich Gottes Wille täglich offenbart und sich erfüllt.

Nochmals, weil's so wichtig ist: Entledige Dich allem weltlichen Ballast und sei endlich frei! Überwinde Deine Sinnlichkeit in allen Belangen und entledige Dich der systemischen Abhängigkeit so weit wie möglich, aber mindestens entledige Dich der Massenmedien wie Fernseher, Zeitschriften und weltlichen Büchern. Solange Du noch solches Zeugs besitzest, solange betest und bittest Du vergeblich. Schade um die Zeit.

 

Jesus segne Dich!

 

 

Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.