Mittwoch, 6. März 2013

Leben aus dem Glauben


 

Über den Begriff "Glauben" haben wir uns schon öfters unterhalten und wir werden es auch noch des öfteren tun, immer wieder aus einem anderen Blickwinkel. Heute geht es darum, weshalb es uns nicht so ganz gelingen will, völlig aus dem Glauben zu leben – da wir doch unbestritten im "richtigen" Glauben sind.

Wer kennt das nicht: wir beten für eine bestimmte Sache schon seit geraumer Zeit und es will sich einfach nichts in dieser Hinsicht bewegen. Ganze Gemeinschaften beten für die Heilung eines Gemeindemitgliedes, aber es geschieht nichts. Wir beten dafür, daß wir endlich mit Hilfe des Geistes Gottes oder des Heiligen Geistes diese und jene Süchte und Begierden lassen können, aber der Zwang dessen lässt nicht nach und wir beginnen zu zweifeln. Wir zweifeln, ob unser Glaube wirklich der "richtige" ist und wir kommen ins zweifeln, ob Gott wirklich existiert. Steht nicht in der Heiligen Schrift, daß, wenn wir nur fest Glauben, wir das Erbittete auch erhalten: "Darum sage ich euch: Alles, was ihr im Gebet verlangt, glaubet, daß ihr es empfangen habt, so wird es euch zuteil werden!" (Mk 11. 24)?  Haben wir nicht schon oft, allen, wirklich allen unseren Glauben zusammengenommen – und trotzdem ist nichts geschehen?

Warum funktioniert das nicht, wenn doch die Welt weit grössere Erfolge aufweisen kann? Beschreibt nicht J .Murphy in seinem Bestseller "Die Macht Ihres Unterbewusstseins", wie viele seiner Zeitgenossen, alles bekommen hatten, was sie sich wünschten? Oder Dale Carnegie mit seinem Thriller "Sorge Dich nicht – lebe"? Sie alle leben im (weltlichen) Erfolg, weil ihre Lebens-Rezepte zu funktionieren scheinen. Nur eben funktioniert es in den Kirchen nicht, oder nur vereinzelt. Was ist es, woran liegt es? Jesus sagt: "Jesus aber sprach zu ihnen: Um eures Kleinglaubens willen! Denn wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Berge sprechen: Hebe dich von hier weg dorthin! Und er würde sich hinwegheben, und nichts würde euch unmöglich sein." (Mt 17. 20)

Mir ist völlig klar, daß der soeben zitierte Bibelvers niemandem hilft und kein Trost sein kann, denn die Lösung des Problems wird hier nicht angeboten. Jeder von uns behauptet sicherlich steif und fest, daß sein Glauben mindestens so gross wie ein Senfkorn ist – und trotzdem wird einem nicht gegeben, was man erbitten hat. Und dann die Sache mit dem Versetzen von Bergen! Nicht mal unsere Probleme werden gelöst, geschweige denn, dass sich auch die allerkleinsten Hügel versetzen lassen!

Wenn es auch nicht so offensichtlich ist, aber genau hier liegt die Lösung der Nicht-Erhörung unserer Gebete. Wir haben keinen Glauben, weil wir nicht wissen, was denn genau dieser Glaube eigentlich ist. Es ist nicht nur ein Nicht-Zweifeln, nein, es ist weitaus mehr.

Wenn Jesus sagt, daß der Grund das völlige Fehlen des Glaubens ist, dann dürfen wir annehmen, daß dies so ist. Wenn Du also um Heilung von einer Krankheit bittest und es passiert nichts, dann hast Du keinen Glauben! So einfach ist das. Wenn Du um Befreiung von Deinen Süchten bittest und bleibst aber in den Zwängen gefangen, so hast Du keinen Glauben! Und wenn Du für Deinen Bruder um etwas bittest, und es passiert ebenfalls nichts, dann hast Du mitsamt Deinem Bruder keinen Glauben!

Sind diese Behauptungen nicht etwas weit hergeholt? Nein, denn es steht so in der Bibel, nur anders formuliert.

Eigentlich ist die Sache ganz einfach, wie das Evangelium an sich – denn Kindern ist es gegeben, daß sie es verstehen. Und so wollen wir es von der praktischen Seite angehen, damit wir erleben, daß der Glaube eben doch keine leere Sache ist, sondern die ganze Fülle der Gottheit in ihm lebt!

Passen wir nun ganz gut auf, was der folgende Bibelvers sagt und was zwischen den Zeilen zu verstehen ist, denn hier liegt die ganze Tiefe der Lösung unseres Problems verborgen: "Ebenso kommt aber auch der Geist unserer Schwachheit zu Hilfe. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’s gebührt; aber der Geist selbst tritt für uns ein mit unausgesprochenen Seufzern." (Röm. 8. 26)

Wir wissen nicht, was und wie wir beten sollen. Wir glauben zwar, wir wissen es, weil wir aus unseren eigenen Wünschen, unserer eigenen Wertskala, welche wir dem Leben gegenüber haben, was und wie wir beten und sind auch der Meinung, daß unser Glaube die Grösse eines Senfkornes bei weitem übertrifft. Nun aber belehrt uns der obige Vers, daß nicht unser vermeintliche Glaube, sondern der Geist (Gottes) es ist, welcher die Bitte mit einem Seufzer ausstösst. Und in der Tat, wenn wir den Begriff "Glaube" mit dem Begriff "Geist" (ob Heiliger Geist oder Geist Gottes) austauscht, dann sieht die Sache ganz anders aus.

Glaube = Geist

Lesen wir den schon zitierten Vers aus Mt. 17 aus diesem Blickwinkel, dann heißt das so: "Jesus aber sprach zu ihnen: Um eures Kleingeistes willen! Denn wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Geist hättet wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Berge sprechen: Hebe dich von hier weg dorthin! Und er würde sich hinwegheben, und nichts würde euch unmöglich sein". Nun will ich auch meine obigen Behauptungen in dieses Licht stellen, dann heißt das folgendermassen:

Wenn Du also um Heilung von einer Krankheit bittest und es passiert nichts, daß hast Du keinen Geist! So einfach ist das. Wenn Du um Befreiung von Deinen Süchten bittest und bleibst aber in den Zwängen gefangen, so hast Du keinen Geist! Und wenn Du für Deinen Bruder um etwas bittest, und es passiert ebenfalls nichts, dann hast Du mitsamt Deinem Bruder keinen Geist!

Nun wird sich der eine oder andere zu Wort melden und sagen, das sei doch unerhört, denn er glaube doch an Jesus, habe sein Leben Ihm übergeben und überhaupt: er sei wiedergeboren und da kommt einer und behauptet, er habe keinen Geist? Bevor aber die Zornesröte im Gesicht spürbar wird, bedenke, was nun kommt!

Wie schon oben angetönt, gibt es zwei Beweggründe, um etwas zu beten. Zum einen ist es unsere Seele, welche etwas will. Das gilt sogar, wenn wir um eine Erweckung beten. In den meisten Fällen ist es unsere Seele, welche schlussendlich etwas beweisen will: sich selber oder den anderen gegenüber. Und wenn die Seele etwas will, sei es weltlich oder geistig, dann kommt's aus dem Ego. Wenn das Ego etwas bewerkstelligen will, dann ist es das Gegenteil von dem, was Gott will, ist also nicht göttlich, sondern luziferisch. Alle Bitten, welche zu unserer Bequemlichkeit, zur Befriedigung einer unserer Sinneslüste dient, sind widergöttlich und kommen nicht aus dem Geist.

Der zweite Beweggrund, um etwas zu bitten, ist, vom Geist Gottes dazu gedrängt zu werden. Dann ist es der Wille Gottes. Das kann durchaus eine Krankenheilung sein, kann sogar eine Bitte um etwas ganz Weltliches sein und wenn der Geist Gottes das Herz zu dieser Bitte/Fürbitte bewegt, dann kommt auch ganz automatisch die Gewissheit, daß die Bitte erhört wird! Wir müssen uns nicht verkrampfen und uns zwingen, an die Erhörung zu glauben!

Nun aber kommen wir zur wichtigsten Frage. Will denn der Geist Gottes, daß wir um das bitten, was auch wir selbst wollen? Können wir den Geist Gottes beeinflussen, uns mit diesen Bitten zu vertreten, was wir als Erhörung erleben wollen? Daß dies niemals funktionieren kann, liegt wohl auf der Hand. Die Gefahr beim Beten und Bitten liegt nämlich darin, daß wir unsere Wünsche verstärken mit einer geballten Ladung an Hoffnung und der Vorfreude auf den Nutzen des Erlangten. Und genau mit oder durch diese Voraussetzung kann der Geist Gottes nicht wirken – und wir bleiben mit unserem Geschwafel alleine!

Der Glaube ist Geist. Der Geist – und damit der Glaube – kann aber nur wirksam sein, wenn unsere persönlichen Wünsche gleich Null sind. Wenn wir keine eigenen Wünsche mehr haben, welche wir uns erfüllen wollen, wenn wir sozusagen im Weltlichen am Ziel sind, also völlig frei der irdischen Zwänge, dann, und erst dann, kann der Geist Gottes beginnen zu wirken – und dann werden wir alles erlangen, was wir uns wünschen. Ein Paradoxon? Nein natürlich nicht. Denn dann ist es der wirksame Geist Gottes, welcher die Göttlichen Wünsche, das Heißt, den Willen Gottes in unser Herz legt, und wir können ungestört durch unser nicht mehr existierendes sinnliche Leben, dem Geist Gottes, also Christus, dienen. Nun ist es eben so, daß unsere Wünsche Gottes Wünsche, unser Wille Gottes Wille ist! Wir meinen zwar immer noch, es seien unsere Wünsche und unser Wille, aber im Grunde sind es Gottes Wünsche und Gottes Wille!

Daß dieses Leben ohne sinnliche Wünsche und Begierden möglich ist, darf ich selbst erleben. Ist auch gar nicht so schwer. Ohne Geld (weder Einkommen noch Kapital), ohne eigenes Haus, ohne Versicherungen, ohne Krankenkasse, ohne rein gar nichts, lebe ich zufrieden und erfüllt und habe alles, was ich brauche: Genügend zu essen, saubere Kleidung, ein Dach über dem Kopf und Beschäftigung (manchmal sogar zuviel (:-} ). Es fehlt an nichts, im Gegenteil! Ich habe zu geben, weil ich im Überfluss lebe!

Das sind die Voraussetzungen, damit der Geist Gottes wirken kann. Anders funktioniert es nicht. Alle sinnlichen Lüste (mit Betonung auf: alle!) müssen überwunden werden, der materielle Leib mit allen seinen Wünschen und Trieben muss der Seele untertan sein, so wie die Seele nur dem Gehorsam des Geistes Gottes dienen will. An einem Beispiel will ich dies verdeutlichen, welches ich vor einiger Zeit erlebt habe, als mich Jesus den Gehorsam gelehrt hat. Ich habe dieses Zeugnis zwar schon einmal veröffentlicht, aber es soll auch hier zur Nachahmung empfohlen werden, denn es kommt aus Ihm, nicht aus mir!

Mit Rückenschmerzen Baum fällen

Seit meiner Kindheit leide ich an einem Rückenproblem, das nicht operiert werden konnte. So alle drei bis fünf Jahre kommt es vor, dass ich durch eine falsche Bewegung für zwei, drei Wochen "ausser Gefecht" gesetzt werde. Dabei gibt es Schmerzen, welche kaum auszuhalten sind, so, dass wenn es auftritt, ich für Stunden ohne jegliche Bewegung in derselben Position still stehen muss. Wenn der fürchterliche Schmerz dann nachlässt, kann ich mind. Zwei Wochen nichts tragen was über 200 Gramm schwer ist.

Vor einem Jahr etwa, war es wieder soweit. Ein Stich, ein Schmerz und ich stand zwei Stunden wie eine Wachsfigur an Ort und Stelle, unfähig mich zu bewegen. Mein erster Gedanke war: "Vater, ich danke Dir, Du hast einen Segen parat! Und du Satan, weiche, du kannst mich nicht ärgern!" als ich es dann endlich geschafft habe, mich mit einer Hilfe aufs Bett zu legen und eine minderschmerzliche Position gefunden habe, bat ich Jesus um Antwort, was das sein soll, was Er mir damit sagen will. Aber nichts kam, keine Antwort. Wieder und wieder flehte ich und bat ihn, dieses Kreuz wegzunehmen! Halt! Was? Kreuz wegnehmen? Nein natürlich nicht, ich will das Kreuz nicht fliehen, schoss es mir durch den Kopf. So dankte ich Ihm für das Kreuz immer wieder und von Herzen und es beschlich mich ein tiefer Frieden. Trotz der Tantalusqualen.

Dann, gegen morgen muss ich gedöst haben und beim ersten Sonnenstrahl erwachte ich vollends wieder und schon waren sie erneut da, die Schmerzen. "Vater, bitte nimm diese Schmerzen und lass mich aufstehen." Nun kam eine Antwort! Die hiess: "Steh auf, nimm die Axt und fälle den Baum, den du dir für heute vorgenommen hast." Nun musste ich trotz den Stichen im Rücken lachen und sagte: "Satan, weiche, halte mich nicht zum Narren! Himmlischer Vater, bitte nimm mir die Schmerzen und lass mich aufstehen!" – "Steh auf, und nimm die Axt und fälle den Baum!" – "Vater, ich kann doch nicht, nimm mir die Schmerzen, dann steh ich auf!" – "Wenn du aufstehen willst, dann steh auf und nimm die Axt und fälle den Baum" hiess es nun zum dritten Mal in meinem Herzen. Am liebsten hätte ich den Kopf geschüttelt, aber das schmerzte zu gewaltig. War es wirklich Jesus, den ich lautlos vernommen habe? Dann kam ein starker Gedanke in mir auf, dass ich kein viertes Mal gerufen werde, dass ich jetzt handeln muss. So versuchte ich einen Zeh zu bewegen, was unter Schmerzen gelang. Danach den Fuss und das Bein. Es gelang, aber mit fürchterlicher Qual. Nun, so ging es langsam weiter, ich stand auf, bekleidete mich nur notdürftig soweit es eben ging, und begab mich Schritt für Schritt, bedeckt mit kaltem Schweiss, zum Schopf um die Axt zu holen. Die schwere Axt vor mich mit beiden Händen hinhaltend, schleichte ich in den nahen Wald zu dem Eukalyptusbaum alle fünf Schritte wieder ausruhend. Brauchte aber für die paar Meter eine halbe Stunde. Dann versuchte ich, mit der Axt den Baum zu berühren und dachte dabei, wenn mich jemand sähe, dann würde ich in die Psychiatrie gebracht. Immer und immer wieder dankte ich Christus, dass Er mich doch bis hierhergebracht hat. Ja, und so wurden die Berührungen der Axt mit dem Baum immer aggressiver, bis sich dann nach etwas mehr als einer Stunde letzterer geschlagen gab und sich auf den Boden legte. Kurz gesagt, am Mittag war jeder Rest von Schmerz weg – ohne Medikamente, das versteht sich von selbst. Das ist Jesus. Nicht unser Wille zählt, nur Sein Wille und dem müssen wir gehorsam sein.

Seit diesem Erlebnis weiß jch, daß es nicht funktioniert, wenn wir beten "Herr, mach mich gesund, dann kann ich aufstehen". Jesus sagt: "Stehe auf und Du wirst dann gesund!"

Zuerst kommt unsere Glaubenshandlung, dann die Gnade Jesu!

Genau so sollte unser Alltag sein und wir erleben täglich, wenn wir aus dem Glauben (eben: aus dem Geiste!) handeln, daß sich Gottes Wille täglich offenbart und sich erfüllt.

Nochmals, weil's so wichtig ist: Entledige Dich allem weltlichen Ballast und sei endlich frei! Überwinde Deine Sinnlichkeit in allen Belangen und entledige Dich der systemischen Abhängigkeit so weit wie möglich, aber mindestens entledige Dich der Massenmedien wie Fernseher, Zeitschriften und weltlichen Büchern. Solange Du noch solches Zeugs besitzest, solange betest und bittest Du vergeblich. Schade um die Zeit.

 

Jesus segne Dich!

 

 

Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

 

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