Mittwoch, 4. Januar 2012

Geister binden und lösen 2


Im letzten Aufsatz im alten Jahr haben wir über die Geisterverbindung mit der Materie gesprochen, heute geht’s  um die Geisterverbindung in unserer Gedankenwelt. Wie wir sicher schon alle die Erfahrung gemacht haben, sind Gedanken schwer zu kontrollieren. Sie lassen sich kaum bändigen und haben ein Eigenleben. Eigentlich ist dies – natürlich gesehen – ein Phänomen. Wer schon Konzentrationsübungen gemacht hat, kann schier zur Verzweiflung gebracht werden, weil die Gedanken immer wieder ihren eigenen, ungewollten Verlauf nehmen.
Die Gedanken stehen im direkten Zusammenhang mit der Geistigen Welt. Wie sich das genau verhält, kann man wohl nicht besser beschreiben, als dies Franz Schumis Kundgabe beschreibt. Deshalb übernehme ich hier diesen Text:

(Franz Schumi, 20.Dez. 1901. Schumis Werke sind über den Herzverlag erhältlich)

Die Gedanken folgern (haben zur Folge) die Wünsche, aus den Wünschen folgen die Taten, deren Resultat das Bauen des Himmels oder der Hölle im Menschen ist; denn wie die Gedanken des Menschen beschaffen sind, solche gleichgesinnten Geister lockt er damit zu seiner geistigen Gesellschaft heran, die den Menschen dann ihre Gedanken einflössend, im Guten oder Schlechtem aneifern (bedrängen). Belehrung über die Pflege der Gedanken, um den Fortschritt im Geistigen zu fördern.  

1. Die Gedanken repräsentieren deine Licht - oder Schattenwelt und in welchen Gedanken du dich bewegst, diejenige Geistersphäre bringst du in deine Umgebung und Bewegung, denn deine Gedanken sind dein Himmel oder deine Hölle, denn mit guten Gedanken weilst du bei Gott, mit schlechten beim Satan, der die Welt vorstellt (darstellt).  

2. Glaube Mir Mein Kind, dass deine Gedanken deinen Himmel oder deine Hölle bauen, denn was du denkst, das sind dann deine Wünsche, aus den Wünschen folgen Worte und deine Taten, und diese sind immer die Folge deiner Gedanken, denn ohne zu denken würdest du weder etwas wünschen noch tun.  

3. Es ist daher deine stete Aufgabe unentwegt auf deine Gedanken aufzupassen, damit du das Richtige dann aus deinen Gedanken folgerst.  

4. Wenn du gute, Gott wohlgefällige Gedanken hast und sie fleißig pflegst, so trittst du in die himmlische Harmonien der guten Geister und Engel; denn diese sind immer in guten und edlen Gedanken der Liebe vertieft, wie sie besser Gott dienen können, und aus dieser Liebe auch Seinen Kindern, und daraus kannst du dir denken, dass du dann, wenn du in guten, in Liebe zu Gott und dem Nächsten erfüllten Gedanken weilst, du stets von gleichgesinnten hohen Geistern umgeben bist, denn welche Saite deiner Herzensliebe du berührst, dieselben Harmonien erklingen dann in Gleichgesinnten dich umgebenden Geistern.  

5. In der Gedankenwelt der Geister ist es ebenso wie in einer Musikgesellschaft: Spielt die Musik eine erhabene Melodie, welche dich in höhere Regionen hebt, so bist du ganz fromm und in Gott versunken; - spielt sie einen lustigen Walzer oder Polka, da ist die Tanzlust erwacht; spielt man eine Melodie, deren Grund ein unzüchtiges Lied ist, so sind deine Gedanken, wenn du der Unzucht huldigst, in dem Sumpf der Unzuchtsünden; spielt sie einen lustigen Marsch, dann bist du geneigt nach dem Takt der Musik zu marschieren; - spielt sie eine Trauermelodie, so bist du selber traurig; - spielt sie etwas recht Lustiges, Fröhliches, so bist du auch fröhlich. Also ist es auch mit deinen Gedanken, sie sind die Musik für die Geisterwelt und erwecken diejenigen Geister, welche mit deinen Gedanken harmonieren, während andere sich passiv oder sogar dagegen verhalten, denn wenn du sündhafte Gedanken pflegst, so kannst du keine Himmelsbewohner anziehen, da sie vor sündhaften Gedanken fliehen, - hast du aber hochgeistige himmlische Gedanken, dann fliehen die bösen Geister vor dir, weil ihnen das Göttliche fade und abgeschmackt ist.  

6. Jeder sündhaft Gedanke erweckt dir in der Geisterwelt gleichgesinnte Geister, welche blitzschnell bei dir sind, um dich in deinen Gedanken zu bestärken und mit dir die Folgen der Taten, welche aus deinen Gedanken gezeitigt wurden, zu sehen und zu genießen. - Bist du in unkeusche Gedanken geraten, so hast du sogleich eine größere Menge Unzüchtiger um dich, welche auf dich anfeuern einwirken, um die Früchte mit dir zu genießen , da sie im Stande sind in dein Fleisch einzutreten und mitzugenießen. - Hüte dich daher vor unkeuschen Gedanken; denn Hurer und Unzüchtige kommen nicht in den Himmel (Eph. 5,5). Wer der Unzucht huldigt, der ist von unzüchtigen Geistern besessen, die eine ständige Wohnung bei ihm halten.  

7. Bist du Rache brütend, so ziehst du Rache- und Zorngeister zu dir, die gar wild auf dich einwirken, um dein vermeintliches Recht in die Tat umzusetzen. Wer zorniger Natur ist, der ist stets besessen von Zorngeister, welche bei ihm die beste Wohnung ihrer Höllentugenden haben. Daher hüte dich vor Gedanken und noch mehr vor Taten des Zornes, dieser groben Hochmutssünde, welche dich ganz höllisch macht; denn mit Zorn und Rachegedanken, überhaupt mit Gedanken, welche Lieblosigkeit in sich fassen, stehst du immer in der Hölle und bist mit Höllengeistern in Verbindung, daher, wenn du in hochgradigem Zorn bist, dann bist du in Gedanken der Vergeltung und um ein Schnippchen dem Verhassten zu spielen, und daher immer wild und heftig, weil du dadurch bereits ein Höllengeist bist, wenn du nachgrübelst wie du deinem Nächsten schaden und ihm Böses tun könntest; denn du bist nie allein, sondern du bist, sobald du dich in die Hölle begibst, d.h. sobald du dich in Gedanken begibst mit deinem Nächsten oder Bruder zu rechten (Gericht zu halten) - nach deinem die Vergeltung brütenden Herzen - von Höllengeistern besessen und in Beschlag genommen, welche dich fort und fort gegen deinen geistigen Bruder aufstacheln, dein Recht zu suchen und mit bösen Mitteln zu vergelten.  

8. Also ist es auch mit allen anderen Gedanken, welche der Sünde unterworfen sind, man zieht immer die gleichgesinnten Geister an sich, in deren Gesellschaft und mit deren Einflössungen ihrer Gedanken man angeeifert und angefeuert wird, Sündhaftes und Höllisches zu begehen.  

9. Wenn jemand dagegen nur liebliche Gedanken pflegt, dann zieht er Liebesgeister aus den Himmeln an sich und lebt in himmlischen Harmonien der Engel und guten liebetätigen Geistern. Je mehr das Leben der Liebe zu Gott in der Betätigung der Werke der Nächstenliebe wächst, desto höhere Geister vereinigt man um sich, desto höher steigt man selbst in die Lieberegionen derjenigen lichten Höhen, wo der Vater mit Seinen Kindern wohnt und sich von Angesicht zu Angesicht schauen und in höchsten Gefühlen der Wonne lieben lässt.  

10. Die entscheidende Anstrengung, welche ein Mensch machen muss, um seine Seele von Materie, besonders von der Unzucht und unzüchtigen Gedanken zu befreien, besteht darin, dass man jeden Gedanken, welcher emporsteigt, schon gleich im Keine erstickt, jede Gelegenheit, wo die Materie einen zu sich zieht, meidet, die Augen von dort abwendet, wo sie Wohlgefallen an den lustwandelnden Reizen finden und haben.  

11. Es ist wahr, dass man mit den Augen nicht sündigt, wen die Gedanken und Sinne sich nicht dabei weiden und Genussgedanken schaffen; - aber die Reize steigern sich und man wird immer stärker zur Augenweide hingezogen, und zwar so lange, bis man sündigt und dann ist es zu spät.  

12. Solange aber die Augen nach solchen Reizen lüstern sind, so lange ist von Erteilung höherer Geistesgaben keine Rede, entweder Materie oder Geist, zweien Herren kann man nicht dienen.  

13. Und so ist jeder Reiz, den du hast, ein Hindernis zum Vorwärtsschreiten im Geistigen. Entsage daher, wenn du geistig aufwärts kommen willst, allem, wozu dich die Augen und Gedanken mit Ungestüm ziehen und bei welchem du auf dieses und nicht auf Gott denkst, denn wo deine Gedanken, dort dein Schatz, das merke wohl. Darum denke immer logisch und moralisch und du wirst den Weg zum Heil und des Fortschritts im Geistigen wandeln.  

14. Durch deine Gedanken bildest du dir die innere Qualität - oder geistige Gestalt deiner Seele, denn durch die Gedanken bildet der Mensch seine Umgebung, seine Welt, ja selbst Gesundheit und auch Krankheit. - Ein unbeugsamer Wille der Gedanken ist ein Wundertäter, ein Schöpfer durch fortgesetzte Pflege eines und desselben Gedankens: Das will ich, das muss daraus werden.

15. Hütet daher eure guten zu Gott führenden Gedanken wie die teuersten Perlen und Edelsteine, damit ihr durch sie zu Bewohnern des Himmels werdet! 


Soweit Franz Schumi. Bedenken wir, dass uns heute sogar das Denken abgenommen wird durch Fernsehen, Radio, Internet und allen anderen Massenmedien, so öffnen wir der Geistigen Welt Tür und Tor für ihr ungebremstes Wirken. Deshalb nochmals, sitze nicht, wo die Spötter sitzen (Ps 1), denn diese Geister-Vereine nehmen denjenigen sofort "in Besitz". 

Derjenige, welche die Liebe zur Welt mit allen ihren Sinn betörenden Errungenschaften überwunden hat und sich dem Leben im Geiste hingebend, der hat in seiner Sphäre hohe Engel des Himmels und da ist Licht (Erkenntnis und Weisheit) in großer Fülle.




Donnerstag, 29. Dezember 2011

Geister binden und lösen 1

Wenn wir heute darüber sprechen, Geister zu binden und zu lösen, so sprechen wir nicht über die mehr oder weniger freien, noch unreinen und noch wenig entwickelten  Geistwesen, sondern wir sprechen heute von den gefangenen und gerichteten Geistern. Der Unterschied ist der, dass sich erstere selbst an die menschliche Seele binden und als ungebetene Gäste sich in der Sphäre des Menschen aufhalten. Die zweite Art aber, die gefangenen und ungegorenen Geister, binden sich nicht von sich aus an den Menschen, sondern die Seele selbst bindet sich an dieselben freiwillig.  

Doch wer sind diese Geistwesen und wie manifestieren sie sich? Wie wir schon in anderen Aufsätzen gesehen haben, ist alles, was existiert, Geist. So auch die Materie. Diese Geistwesen sind gefangen und gefestigt, sie befinden sich im Gericht. In diesem Zustand, eben weil im Gericht, ermangelt es ihnen am Licht und damit am Leben. Deshalb ist die Materie ein Ausdruck der Finsternis und des Todes. Die Materie ist nicht tot, aber sie ist der Tod. Diese gefestigten und gerichteten Geistwesen sind nicht tot, aber durch das Gericht verkörpern sie den Tod, was das Gegenteil vom Leben aus dem Geiste Gottes ist. Der Eigentümer der Materie ist Satan, denn seine Seele ist zum grossen Teil Stück für Stück gefangen und gefestigt worden (siehe Erde und Mond). So ist der Mensch durch seinen Leib zwangsläufig an Satan gebunden, solange er auf dieser Erde lebt. Der materielle Körper ist somit der Gegenpart und Gegenspieler zum im Herzen innewohnenden Geist Gottes.

Aber nicht genug, dass der Mensch durch seinen Leib mit dem Fürsten dieser Welt in einer Abhängigkeit steht und schon durch diese schwere Last beinahe überfordert ist, die Materie, die Welt zu überwinden, so verstrickt er sich damit immer mehr, indem er durch seine Herzensneigung sich freiwillig mehr und mehr mit dem Materie-Geist verbindet.

Die Materie kann sich nicht mit der Seele verbinden, aber die Seele sehr wohl mit der Materie. Und das geschieht durch die Liebe, oder wie oben erwähnt durch die Herzensneigung. Die Liebe steht auch für Interesse, Aufmerksamkeit, Neigung, Gewogenheit oder Hingebung.

Schaut man sich zum Beispiel in einer x-beliebigen Wohnung um, so erkennt man auf den ersten Blick, wie es mit dieser Herzensliebe bestellt ist. Jeder einzelne Gegenstand und mag er noch so klein und auf den ersten Blick nichtssagend sein, verkörpert eine Liebe. Diese Liebe ist Energie, welche der Wohnungseigentümer in den betreffenden Gegenstand "investiert" hat. Das gilt auch für Gegenstände als Andenken oder jenen, welche der reinen Dekoration dienen. Je mehr Gegenstände ein Mensch besitzt, desto mehr Energie hat er freigesetzt und "verzettelt". Alle diese Gegenstände binden nun die Energie der Seele und damit die Seele selbst.

Bedenkt man nun, welche Energie allein die Gegenstände welche dem  Andenken dienen, der Seele  entzogen wird, dann erkennt man schnell, dass die Seele für das Vergängliche richtiggehend gebunden wird. Dem Vergänglichen sollen wir aber nicht nachhängen und deshalb sind diese materiellen Dinge eine Belastung für die Seele. Keine Belastung sind natürliche alle diese Dinge, welche dem reinen Gebrauch dienen.

Als ich vor Jahren meine kleine Wohnung aufgeben musste und dann für mehr als ein Jahr in der engen Führerkabine eines LKW lebte, war ich gezwungen, alles herzugeben, was nicht dringend gebraucht wurde. Als ich alles entäussert hatte, blieben mir noch genau einundneunzig Gegenstände, Socken und Kugelschreiber, Löffel und Laptop mit eingerechnet. Dann habe ich erfahren, wie befreiend eine "Entmaterialisierung" ist und wieviel Zeugs wir haben, das wir gar nicht benötigen. Die belebende Energie, welche mit einer Entrümpelung zurückkehrt, ist stärkend und kann dann für höhere Zwecke eingesetzt werden.

Frei werden von materiellen und vor allem unbenutzten Gegenständen ist eine unabdingbare Voraussetzung dafür, dass sich die Seele ganz dem Geiste Gottes hinwenden kann. Die ganze Liebe und die gesamte zur Verfügung stehende Lebensenergie kann erst dann auf den Geist ausgerichtet werden, wenn das Materielle keine Energie mehr absorbieren kann, sonst dient man unweigerlich und ohne es zu wollen, zwei Herren.

Jetzt verbleiben noch wenige Tage bis zum Jahreswechsel. Benutzen wir die sich bietende Gelegenheit und lösen wir uns von den verderblichen Geistern der Materie, damit sich die Seele voll auf den Geist ausrichten kann. Die drei Fastentage über den Jahreswechsel stehen dann ganz der Kraft Gottes zur Verfügung, welche ja in uns allen schon vorhanden ist und sich für uns und unsere Mitwelt offenbaren will. Auch sollen die drei besagten Tage bewusst dazu dienen, dass nicht nur die Wohnung materiell möglichst befreit wird, sondern auch unsere Gedankenwelt  von allen unnötigen weltlichen Gedanken befreit wird. Dass wir ebenso viel kostbare Energie verschwenden, wenn wir unnötig und unbedarft weltlichen  Fiktionen nachhängen, versteht sich von selbst. Aber das ist dann ein anderes Kapitel, auf das wir dann später einmaleingehen.

Nun wünsche ich Dir ein gesegnetes 2012




Mittwoch, 21. Dezember 2011

Gelobet seist du, Jesus Christ

Eine Weihnachtsgeschichte

von Dora Schlatter 1855 - 1915

Es war Weihnachtsabend des Jahres 1703. Der Vater Knesebeck, angesehener Ratskämmerer der Stadt Rostock, saß am hellen Kamin in seinem roten, plüschenen Sessel. Sein weißes Haupt ruhte an der hohen Rückenlehne. Zu seinen Seiten saßen seine betagte Hausfrau und seine Tochter. Auf dem Tisch vor ihnen aber standen zwei leuchtende Kerzen, und aufgeschlagen lag die heilige Schrift. alles war still. Unser Leben währet siebenzig Jahre, und wenn's hoch kommt, sind's achtzig Jahre - beim Vater Knesebeck war's höher gekommen, denn 82 Jahre war die Zeit seiner Pilgrimschaft. Und wenn jetzt draußen um die Türme der alten Stadt Rostock der kalte Dezemberwind pfiff und die Wetterfahnen knarrten: er hörte nichts davon. Seit zehn Jahren war er ganz taub geworden und hatte kein Weihnachtsevangelium und kein Weihnachtslied gehört, sondern taub und stumm wie heute dagesessen. Und seit zehn Jahren hatten die beiden zur seiner Seite geseufzt und auch gebetet, ob's Gott gefallen möchte, dass der Vater wieder hören möchte Freude und Wonne, dass seine Gebeine fröhlich würden. 

Jetzt ging's an die heilige Weihnachtsfeier. Mit einem Wehmütigen blick zu dem Haupte des Vaters, der mit gefalteten Händen dasaß, nahm die liebe Tochter die heilige Schrift, und hub an Luk. 2: Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot vom Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. - Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seiner Stadt. Da machte sich auch Joseph aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem - und so las sie die ganze heilige Festgeschichte. Nun fingen die beiden, Mutter und Tochter, mit leiser Stimme an, ihr Weihnachtslied zu singen, wie es im Hause herkömmlich: Gelobet seist du, Jesus Christ . . .

Im hohen Zimmer hallte es seltsam wider, wie die zwei anhuben. Aber sieh, es waren nicht mehr zwei, es waren drei, die die zweite Strophe sangen - und der Dritte war der alte Vater selbst, der mit zitternder Stimme einfiel: "Dass du Mensch geboren bist!" Denn während der Vorlesung hatte des Herren Engel, der in der heiligen Nacht zu den Hirten getreten und gerufen: Fürchtet euch nicht, siehe, ich verkünde euch große Freude - es hatte der Engel des Herrn ihn berührt, Jesus, der neugeborne König, hatte das Hephata über seinen betagten Knecht gerufen. Er hörte und sang, und singend betete er an und lobte. Da feierten die drei den heiligen Abend so froh, dass ihnen auch die hellen Freudentränen über die Wangen rannen: und wohl mocht's schön ertönen, als sie sangen: "Das hat er alles uns getan, sein' großes Lieb' zu zeigen an. Des freu' sich alle Christenheit und dank ihm des in Ewigkeit!"

Wie mancher Weihnachtsabend seit diesem über Vater Knesebecks Haupt in dieser Zeitlichkeit noch dahingegangen, weiß ich nicht. Doch aber weiß ich, dass solcher Christgesang bei ihm geblieben ist die übrige Zeit seiner Wallfahrt, und das glaube ich, dass, als er nun seinen Herrn mit der Engel Schar in seinem himmlischen Thron selbst hat begrüßen dürfen, er's auch noch gekonnt hat:

Gelobt seist du, Jesus Christ,
Das du Mensch geworden bist,
Von einer Jungfrau, das ist wahr;
Des freuet sich der Engel Schar: Halleluja!

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Leben im Geist

Manchmal möchte man wissen, wie weit man selbst schon in der seelischen und geistigen Entwicklung fortgeschritten ist. Manchmal hat man so ganz insgeheim das Gefühl, dass man über die Geistigen Zusammenhänge schon sehr viel weiß; klar, zugeben würde man das natürlich nie, denn das wäre ja alles andere als Demut!

Den wahren Zustand der Seele können wir daraus ersehen, wenn wir den Massstab der vollen Wiedergeburt anlegen. Wer diese volle Wiedergeburt erlebt hat, der lebt im Geiste Gottes, das heißt, nicht mehr er selbst lebt, sondern Christus (der Geist Gottes) lebt in ihm. Die Folge davon ist, dass die Seele ihre natürliche Umgebung nicht mehr nur mit den natürlichen Augen wahrnimmt, sondern mit den Augen Gottes.
Das Leben im Geist, oder anders ausgedrückt, das Leben nach dem Gesetz der Gnade ist grundsätzlich ein anderes, als das des natürlichen Lebens.
Es gibt Lehren, welche der  Ansichte sind, dass die Wiedergeburt mit der Geistestaufe erfolgt, andere Lehren glauben, dass die Wiedergeburt mit der Bekehrung erfolgt. Schon in vielen Aufsätzen habe ich dieses Thema behandelt und möchte hier nicht näher darauf eingehen;  aber eines haben wir durch die Lektüre der vorhergehenden Beiträgen mitbekommen: die volle Wiedergeburt erfolgt nach und nach. Es ist kein plötzlicher Vorgang, denn nur nach und nach reift unsere Seele in und durch die Liebe Gottes.
Das Leben im Geiste ist das erstrebenswerte Ziel eines jeden Christen, von dem Paulus spricht, dem er "nachjage". Inwieweit wir dieses Ziel erreicht haben, oder wo wir auf dem Weg dorthin in etwa stehen, ersehen wir in den folgenden Themen, anhand deren wir uns selber prüfen können.
Den Willen Gottes erkennen
Inwieweit erkennen wir in uns den Willen Gottes? Gemeint ist damit nicht, inwieweit wir den Willen Gottes in der Bibel erkennen, auch nicht wie wir etwa Äusserungen anderer Menschen  als den Willen Gottes interpretieren.  Nein hier geht es nicht um den Fokus nach aussen, sondern nach innen. Innerlich sollen wir erkennen, was der Geist Gottes von uns erwartet oder wie Er auf unsere Fragen antwortet. Wie sich der Geist äussert ist individuell, anfänglich ist es durch das Gewissen, dann, bei fortgeschrittener Entwicklung durch Gedankenbilder, und später, bei schon reinen Seelen, durch deutlich (nicht mit den Ohren) vernehmbare Worte. Es braucht ja wohl kaum erwähnt zu werden, dass der auf diese Weise erkannte Wille Gottes stets bibelkonform ist.
Der Wille Gottes ist der Geist Gottes. Wenn der Geist wirken kann, indem die Weltliebe der Seele Ihm nicht entgegensteht, dann wird der Wille Gottes gelebt, weil der Geist immer mit dem Willen Gottes im Einklang steht. Eine Seele, vom Geist Gottes getrieben, handelt somit niemals gegen den Willen und gegen die Ordnung Gottes. Diese Seele handelt auch nicht mehr eigenmächtig. Die Seele steht aber in permanenter Zwiesprache mit dem Himmlischen Vater Jesu, und wie oben erwähnt, vernimmt sie Seine Gedankenbilder oder Seine inneren Worte. 
Ruhe im Sturm

Der innere Friede ist ein verlässliches Merkmal unseres Zustandes der Seele. Manchmal hapert's doch noch ein bisschen, wenn so allerlei Unbill auf uns zukommen. Wenn wir falsch verstanden werden, zu Unrecht beschuldigt, wenn über uns hinter dem Rücken gelästert wird, unsere Leistung nicht genügend anerkannt, oder wenn wir beschimpft, blossgestellt oder beleidigt werden oder über uns hinweg entschieden wird, dann kann sich doch noch etwa ein kleines Mißmütchen oder sogar ein handfester Ärger einstellen. Das ist dann ein untrügliches Zeichen, dass wir noch etwas an uns zu arbeiten haben, bis wir in jeder äußeren Anfechtung ruhig bleiben. Keine Situation und kein äußerer Einfluss soll die innere Ruhe und Geborgenheit stören können, also das Aussenleben soll keinen Einfluss mehr auf das Innenleben haben.
Vergebung
Das Leben im Geiste erwirkt das Eins sein der Seele mit Christus im eigenen Herzen und damit auch mit Christus im Herzen des Nächsten. Alles, was diesem Eins sein entgegen wirkt, ist nicht vom Geiste Gottes. Wenn die Seele nicht restlos und ausnahmslos allen vergeben hat, was die lieben Nächsten einem so alles zugefügt haben, ist ein völliges Leben im Geiste nicht möglich. Die Vergebung von kleinen und großen Sünden uns gegenüber ist das A und O in der Nachfolge Jesu. Das Leben im Geiste kann erst dann zum Tragen kommen, wenn alle Ressentiments anderen Menschen gegenüber vollends abgebaut sind und wir alle anderen Menschen  in der Liebe (er-) tragen können.
Weltliche Belange
Das weltliche Leben ist das natürliche Leben des Fleisches, des Körpers mit allen seinen Bedürfnissen. Dieses Leben spielt sich außerhalb von uns ab, ist vergänglich und wird eines Tages beendet sein. Das Aussenleben hat für den Geistmenschen kaum mehr eine Bedeutung, es beschränkt sich auf die natürlichen Bedürfnisse des Erhalts des Leibes, als irdischer Träger der Seele. Die weltlichen Belange sind sekundär. Die primäre Ausrichtung ist das Leben im Geiste mit dem Erkennen der Geistigen Zusammenhänge. Das ist für die Arbeit im Weinberge Gottes unabdingbar wichtig. Denn im Geiste und in der Geistigen Welt werden Berge versetzt, werden Menschen von bösen Einflüssen gelöst und dort allein findet der Kampf gegen die Mächten und Gewalten statt. Im Geiste eilen wir den Nächsten zu Hilfe in ihrer Bedrängnis, denn die inneren Kräfte wirken weit mehr und nachhaltiger als die natürlichen. Mit dem Fokus auf die weltlichen Belange unseres natürlichen Lebens werden aber die Geistigen Kräfte geschwächt und lösen sich unter Umständen vollends auf und werden somit wirkungslos.
Erhörung der Gebete
Wer ein wahres Geistleben führt, dessen Seele ist vom Geiste Gottes getrieben und wenn diese Seele betet, dann betet sie im Geiste und in der Wahrheit. Die ständige Zwiesprache mit dem Himmlischen Vater und das stete Bewusstsein Seiner immerwährenden  Liebe und Gegenwart ist es, das der Seele die beruhende Sicherheit, die bewusste Erfahrung Seiner Existenz und damit den zweifelsfreien Glauben gibt, wenn sie von Ihm etwas erbittet. Und dieser aus Gnaden geschenkte Glauben erlebt dann auch die Erhörung der Gebete, welche der Seele ins Herz gelegt werden.  "Desgleichen aber nimmt auch der Geist sich unserer Schwachheit an; denn wir wissen nicht, was wir bitten sollen, wie sich's gebührt, aber der Geist selbst verwendet sich  für uns in unaussprechliche Seufzern." (Röm 8,26) Das zunehmende Wachsen des Geistes im Herzen ist ein längerer Prozess, der langsam immer vorwärts schreitet, wenn die Seele gewillt ist, den schmalen und steilen Weg zu gehen. Zuerst erfährt man nur hin und wieder eine Gebetserhörung, aber mit zäher Übung und im Nicht-Nachlassen werden es derer stets immer mehr.
Das Leben im Geiste Gottes soll unser erstes und einziges Ziel in unserem kurzen Erdenleben sein. Das Geistleben ist, was ewige Früchte bringt, nicht, was wir im natürlichen Leben erreicht haben. Das Leben im Geiste Gottes ist die Garantie, dass wir den Willen Gottes tun und das Leben im Geiste Gottes ist die wahre Demut, wenn nichtmehr  länger unser trotziger Eigenwille das Mass aller Dinge ist. Die volle Wiedergeburt ist das wahre Ewige Leben! Das zu lehren und vorzuleben, ist einst Jesus auf die Erde gekommen, und das zu lehren und zu leben, ist er heute in unserem Herzen als Christus!



Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.




Mittwoch, 7. Dezember 2011

Silvester-Fasten – Mach mit!


Die Feier des Jahresendes ist für die Welt und ihren Kindern ein richtiger Höhepunkt. Arbeitsfreie Tage, Schlemmen und Prassen, Vorsätze vornehmen und tolle Fernsehprogramme – einige Tage in Saus und Braus! Und sie sitzen und tanzen an diesen Feiertagen vor dem Fernseher und in den Sälen. Sie fressen und saufen bis zum geht-nicht-mehr. Dort aber finden sie uns nicht, das ist nicht unsere Welt!
Seelen, die im Geiste leben, finden in diesem Jubel, Trubel, Heiterkeit keine Erfüllung, sie ziehen sich zurück. Für Nachfolger Jesu sind dies willkommene Tage, sich von der Welt gänzlich zurückzuziehen und sich den wahren Werten bewusst zu werden, so wie sie das ja auch schon das ganze Jahr über tun.
So möchte ich Dich, lieber Geistesfreund und Bruder oder Schwester im Herrn, einladen, vom
30. Dez. 2011 – 1. Jan. 2012 (aktuell 2015, wie auch die folgenden Jahre!)
drei volle Tage zu fasten. Wo immer Du auch bist – dieser Blog hat Leser  in über 25 Länder, von Portugal bis Japan! – ziehe Dich drei Tage zurück und vergiss das Schlemmen und Prassen.
Vielmehr sehen wir die grosse Not bei unseren Nächsten. Ob gläubig oder nicht-gläubig, wieviele leiden in geistiger Not, Krankheiten und Depressionen. Wieviele unserer Mitmenschen sehen nicht mehr ein noch aus, leiden bewusst oder unbewusst an  zermürbenden und niederträchtigen Einflüssen aus der unsichtbaren geistigen Welt. Das ist für uns eine Herausforderung und es ist auch der klare Wille Gottes, für diese Seelen einzustehen und sie im Gebete mitzutragen.
In der jetzigen finalen Endzeit werden diese unsichtbaren Einflüsse immer mehr und immer perfider. Für den Kampf gegen diese Mächte und Gewalten, gegen diese Fürstentümer ist eine besondere Glaubenskraft vonnöten. Diese Glaubenskraft aber wird uns nur zuteil, wenn wir uns ganz und im vollen Ernst dem Himmlischen Vater hingeben, wenn wir ganz mit der Welt brechen und nicht da sitzen, wo die Spötter sitzen!
Deshalb verbinden wir uns im Geiste und feiern wir unser eigenes Fest, das Fest des Eins sein mit Christus Jesus und uns, den Kinder Gottes, den klugen Jungfrauen und den Bräuten! Wir, die wir auserwählt und berufen sind, und eh keine Bürger dieser Welt sondern Fremdlinge, begeben wir uns an den drei Tagen bewusst in den geschmückten Weinberg Gottes und dienen in besonderen Masse unseren Nächsten im Geiste. Jesus ist bei uns, in einem jeden von uns und Er wird uns segnen und unsere Gebete erhören.
Melde Dich, schreibe einen Kommentar (weiter unten auf dieser Seite)  und tue kund, dass Du die Welt hinter Dir lässt und bezeuge Dein mitmachen!


Mittwoch, 30. November 2011

Anfechtungen

Anfechtungen sind oft plötzliche Attacken der unreifen, ja bösen unsichtbaren Geistigen Welt. Wie wir in früheren Aufsätzen schon gesehen haben, sind wir natürlichen Menschen in unseren Sphären immer, ohne Unterlass, von geistigen Wesen begleitet. Wenn nun die Seele und damit auch das Fleisch noch nicht gänzlich durchgeistigt (volle Wiedergeburt) ist, so üben immer auch unreine, ja sogar böse Wesen, welche einen oft nicht geringen Einfluss auf unser Seelenleben haben, ihre oft nicht geringe geistige Macht auf uns aus.

Je tiefer, fester und intensiver die persönliche Beziehung zu Jesus durch eine konsequente Nachfolge wird, desto mehr auch nehmen die Angriffe der unreinen Geistigen Welt zu! Brüder und Schwestern in baptistischen Gemeinden, welche noch zum großen Teil in und an der Welt hängen, haben kaum mit solchen Angriffen zu rechnen, ihre Anfechtungen halten sich in Grenzen.

Wer nun die volle Wiedergeburt anstrebt und demzufolge mit dem Fürsten dieser Welt ganz gebrochen hat, ist stärkeren Attacken ausgesetzt, denn Satan hat mittels des ihm gehörenden menschlichen Fleischen ein kleines Anrecht auf den Menschen. Sich ihm zu entziehen heißt, sich dem Fleisch zu entziehen. Und sich dem Fleisch zu entziehen, weil dieses eben dem Fürstentum der Welt gehört, heißt, sich den Einflüssen des Fleisches, den Begierden, den Leidenschaften, den alten Angewohnheiten zu entziehen. Befindet man sich nun in diesem Prozess des Entzuges, so wird auch der Gegenzug eben von Seiten  des Fleisches und seiner ganzen gefallenen geistigen Welt sicht- und spürbar. Die Welt der Vergänglichkeit und der Materie muss sich wehren, wenn ein Teil "abfallen" will! Durch dieses Wehren, dieses Zurückziehen in die Materie in allen ihren Formen, ist dadurch zu erklären und darf uns deshalb nicht verwundern, wenn Seelen in höherer geistiger Reife auch mehr Attacken und Angriffe zu erleiden haben.

Diese Anfechtungen können gar arg werden. Ich erhalte oft Briefe von Geschwistern welche in der konsequenten Nachfolge stehen, dass sie bis zur Grenze des Ertragbaren versucht werden, dass Angriffe auf allen Ebenen stattfinden, auf körperlicher, seelischer und oft auch wirtschaftlicher  Ebene. Ich selbst erlebe das in beinahe "unerträglicher" Weise und manchmal könnte man meinen, die Verzweiflung wäre nicht mehr weit! Wo ist nun Gott? Lebt Jesus wirklich? Wieso passiert das gerade mir, ich stehe doch im Glauben! Werden Gebete wirklich erhört oder ist alles nur Einbildung? Solche und weitere schmerzliche Fragen kommen dann ganz gerne und schnell in einem hoch. Bei vielen grenzen die quälenden Zweifel schon fast an Depression.

Jeder Bruder und jede Schwester, welche das ihm verliehene oder sogar von ihm erbetene (!) Kreuz willig und dankbar  auf sich genommen hat, wird dann zu guter Letzt mit solchen Anfechtungen "beglückt" und beschenkt. Weltliche und glaubensschwache Seelen können sowas natürlich nicht begreifen, weil diese Tatsache jenseits des logischen Verstehens ist. Aber Angriffe, Attacken und Anfechtungen gehören mal wie im natürlichen Leben eine Universität zur Ausbildung, beziehungsweise zur geistigen Reife.

Anfechtungen sind nicht nur Prüfungen, sondern vor allem Lektionen. Fällt man in einer Anfechtung, so ist nichts verloren, wenn man danach wieder aufsteht. Aber man ist um Erfahrungen reicher, und der Glaube, oder vielmehr das erlebte Wissen um die Heilige Gegenwart Gottes in uns, nimmt zu und kann auf diese Art und Weise wachsen.

Der Glaube kann und wird deshalb wachsen, weil wir in diesen Geistigen Kämpfen nicht mehr mit unserer Seelischen Kraft kämpfen können, also weil wir, wenn wir auf uns selbst vertrauen, mit unseren Möglichkeiten sehr schnell am Ende sind. Solche Kämpfe müssen sein, um unsere persönliche Begrenztheit kennen zu lernen und selbst erfahren, dass wir aus uns nichts können und nichts sind. Das nur zu wissen, nützt nicht viel, wir müssen das selbst persönlich erleben – und das vielleicht nicht nur einmal! Wir müssen persönlich und oft schmerzvoll erleben, dass es andere Kräfte sind, nämlich die Himmlischen, die für uns einstehen, welche die großen geistigen Kämpfe kämpfen. Mit unseren natürlichen Augen können wir die unsichtbaren Gegner und deren Zusammenhänge nicht erkennen, aber die Himmlischen Wesen und Mächte, die können das. Uns sind die Himmlischen Diener beigegeben, dass sie uns dienen, schützen und führen. Auf sie können wir uns verlassen, weil diese nicht in ihrem eigenen Namen und ihrer eigenen Kraft wirken, sondern auf Anordnung, Im Namen und in der Kraft Jesu. Deshalb gehört auch Ihm alleine aller unser Dank und Liebe.

Wenn wir nun alleine nicht nichts mehr ausrichten können, wenn die Welt um uns herum zusammenbricht, dann, und nur dann, können wir die Hilfe des Himmels erleben. Und weil wir diese Hilfe immer erleben, so stärkt sich auch der Glaube, welcher dann zum Wissen über Dessen Existenz wird! Und ein solches Wissen kann uns dann nicht mehr erschüttern, auch wenn die reale und materielle Welt um uns herum eines schönen Tages wirklich und real zusammenbricht!

Deshalb, mein lieber Bruder und meine liebe Schwester, wenn Du Dich in einem momentanen finsteren Loch befindest, dann denke daran, dass Petrus auch aus eigener Erfahrung gewusst hat um was es geht, wenn er geraten hat:

"Freuet euch, wenn ihr in mancherlei Anfechtung fallet!"



Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.




Mittwoch, 23. November 2011

Wer das Kreuz liebt ...

Ausnahmsweise veröffentliche ich hier an dieser Stelle eine Kundgabe, ein Vaterwort, da es so wunderbar in unsere Themenreihe passt. Dieses Wort wie andere auch, wiedergegeben von Helga Maria kann heruntergeladen werden beim Herzverlag. Weitere Worte findet man auch auf der Seite "NO" auf diesem Blog

Wer das Kreuz liebt ...

1.      Wer das Kreuz liebt, Meine Kinder, hat den Sieg errungen, denn im Zeichen des Kreuzes werde Ich für euch siegen. Wer das Leiden liebt, siegt im Zeichen Meiner Geißelung und Meines Sterbens, gibt sein Ich auf, damit Ich in ihm auferstehe und siegen kann.

2.      Wer die Verachtung seiner selbst liebt, verleugnet sich bis auf den letzten Punkt und nimmt die Verachtung anderer ihm gegenüber an. So werde Ich die Achtung in ihm erringen, und er gibt Mir vollkommen die Ehre, lebt in Achtsamkeit, nur Mich zu lieben, zu ehren, aufzunehmen und in Mir zu leben.

3.      Wer das Leiden liebt, Meine Kinder, hat den Sieg errungen, denn er läßt Mich als den Sieger alles für ihn tun, was in Meiner göttlichen Macht für ihn bereitet ist, der ist im Schutze des Kreuzes und im Schutze des Innenlebens wahrhaft aufgehoben.

4.      Wer die Duldung liebt, liebt die Geduld und das Erdulden. Es entsteht kein Kampf mehr in ihm gegen die Unduldsamkeit der Welt ihm gegenüber, denn er duldet die Welt. Er duldet sie jedoch nur, insoweit sie ihn bedrängt und Ich in ihm den Schutzwall bilde, so daß die Welt in ihm die Geduld verliert und geht.

5.      Wer die innere Wachsamkeit und das Bitten liebt, in Mir wachen und beten zu wollen, der ist in der dunkelsten Nacht aufgehoben, und im schreiendsten Unrecht wird ihm recht gegeben von Mir. Denn wer das Unrecht der Welt auf sich nimmt und nicht mehr rechtet, wird von Mir aufgerichtet und ist in Mir ausgerichtet.

6.      So, Meine Kinder, ist der Lauf: Wer vollkommen in Mir aufgehen will, sollte das Leiden lieben lernen, sollte den Hiobsweg von innen heraus verstehen. Wer Mich liebt und Mir vollkommen gleichförmig werden will, sollte das Leiden mit Freude erdulden. Doch das Leiden ist nicht allezeit körperlich, sondern vor allem seelisch zu dulden, denn das Unverständnis der Duldung von Leiden gegenüber bringt Verachtung der Welt mit sich, und diese Verachtung bringt der Seele größeres Leid als die körperlichen Schmerzen, denn diese sind es nicht, die ihn zum Himmelreich bringen, sondern die Duldung, vollkommen in seinem Ich-Wesen abzusterben und dann aufzugehen im himmlischen Reich Meiner Duldsamkeit, Meiner Sanftmut, Meiner Geduld und Meiner Barmherzigkeit.

7.      Denn Meine Barmherzigkeit wird dann den Dulder krönen, und diese Krone des Lebens wird ihm schon hier auf Erden verliehen, und er ist in Mir allezeit geborgen und lebt wahrhaftig das Leben eines Nachfolgers, eines wahren Christen, der die Welt besiegt in sich mit der Liebe zum Leiden, zum Dulden und zur Selbstverleugnung. Dieser Sieg ist in ihm errungen und schenkt ihm die Demut, auf dieser Welt wahrhaft Beispiel zu geben als Braut Christi in Meiner Nachfolge.

8.      So befleißigt euch ihr, die ihr den inneren Weg gehen wollet und findet euch auch in der Nacht der Seele in der Gewißheit, das hellste Licht des Tages geistig schauen zu dürfen, auch wenn ihr es noch nicht schmecket und fühlet. Denn dieses innere geistige Schauen ist allein die Gewißheit Meiner barmherzigen und erlösenden Liebe zu euch, Meinen Kindlein.

Amen. Euer Vater Jesus, - Amen.

Mittwoch, 16. November 2011

Stetes Bewusstsein der Gegenwart Gottes

Wer sich vom Sünder zum Nachfolger Jesu verwandelt hat, der hatte oder hat mit viel Mühe und Not den Einflüssen aus dem Jenseits zu widerstehen versucht. Infolge des sündigen Lebens hatten die unreinen Wesen ein gewisses Anrecht auf die Seele, weil ihnen der Zugang zur menschlichen Sphäre auch nie verwehrt wurde, oder noch schlimmer: weil diese Einflüsse sogar willkommen waren. Dann, nach dem Wandel vom Leben in der Geistigen Finsternis zum Leben im Geistigen Licht, sind diese Altlasten noch immer vorhanden. Zum Teil versuchen diese Wesen ihren Einfluss auf sehr hartnäckige Art und Weise weiter auszuüben und wenn der Gläubige nicht auf der Hut ist, so kommt er auch immer wieder zu Fall.

Im letzten Aufsatz "Der Kampf gegen Süchte und Begierden" habe ich versucht, diesen Kampf für jeden nachvollziehbar zu machen. Nun gehen wir einen Schritt weiter und werden sehen, dass es gar nicht so schwer ist, sich auch den hartnäckigsten unreinen Wesen zu entziehen und sich von deren Einflüssen zu lösen.

Nun ist es aber unabdingbar, dass wir uns konsequent der im letzten Aufsatz schon erwähnten Gedankenkontrolle bedienen. Wir sollten fähig sein zu erkennen, welche Gedanken von der Welt kommen und welche aus dem Herzen Gottes. Wir sollten fähig sein zu entscheiden, welchen Gedanken wir nachhängen dürfen und welchen nicht.

Dabei gibt es einen spezifischen Gedanken, welche Gott einem jeden Menschen ins Herz legt und der stets mehr und mehr gestärkt werden will. Der Gedanke, direkt aus dem Herzen Gottes lautet:

Die Liebe Gottes, mit welcher Er seine Geschöpfe liebt, ist immer in dir, ist untrennbar mit dir verbunden!

Wenn Du, mein lieber Bruder oder Schwester, diesen Gedanken bewusst mit dir herumträgst, so geschehen wunderbare Dinge in und mit Dir! Wenn Dein Bewusstsein konsequent auf diesen Gedanken ausgerichtet ist, so ist das die Erfüllung des von Jesus geforderten Gebotes "liebe Gott mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Gemüte". Mehr braucht es nicht. Ist Dein Bewusstsein nur noch auf die innewohnende und von Dir untrennbare Göttliche Liebe ausgerichtet, so geschehen zuerst einmal zwei Dinge gleichzeitig.

Erstens ist es das einzige Ambiente, wo der Geist Gottes wirklich und für Dich und andere Menschen sichtbar wachsen kann. In diesem Herzensumfeld kann Er die Tiefen der Göttlichen Weisheit und der Wahrheit erforschen. Bald einmal erkennt die Seele dann mehr und mehr die Geistigen Zusammenhänge und wird weniger und weniger auf die Lehren von aussen angewiesen sein und sie erfährt selbst die Wahrheit, wie sie im 1. Joh. 2. 27 erwähnt wird: "Und ihr, die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr bedürfet nicht, daß euch jemand belehre, sondern wie dieselbe Salbung euch über alles belehrt und wahr ist und keine Lüge ist, und wie sie euch belehrt hat, so werdet ihr in ihm bleiben." Bleiben wir in der Stillen Zeit nur bei diesem einen Gedanken, dann werden wir uns plötzlich bewusst, dass das Reich Gottes, das Himmelreich, nirgendwo anders sein kann, als nur im eigenen Herzen!

Die Liebe Gottes kann uns niemals verlassen. Sie ist unabdingbar nötig, dass wir überhaupt im natürlichen Leben leben können. Jeder Pulsschlag, jeder Atemzug und jeder Schritt, den wir tun können, zeugt von dieser Liebe Gottes. Also ist es doch ein leichtes, sich dieser so nahen Liebe bewusst zu sein. Beim Bewusstwerden dieses Gedankens kommt dann ein Gefühl, ein Empfinden der Dankbarkeit hoch.

Nun versuchen wir, diesen Gedanken und dieses Empfinden bewusst zu halten, und wenn wir abgelenkt werden, sofort wieder darin zurückzukehren.

Werden wir uns auch bewusst, dass diese Göttliche Liebe nichts anderes als der Geist Gottes ist. Und der Geist Gottes in uns, der uns niemals verlassen kann, ist Christus!

Das stetige Bewusstsein der Heiligen Gegenwart Gottes schafft die einzigartige persönliche Verbindung zu Jesus Christus. Es gibt dann nichts mehr was wir tun, das wir ohne Ihn tun. Es ist sogar so, dass wir, wenn wir in dieser wunderbaren persönlichen Beziehung zu Ihm verweilen, für jede Tätigkeit dann automatisch nach Seinem Willen fragen. Tragen wir das Kreuz, dann tragen wir dieses Kreuz viel leichter, wenn wir bei jedem Schritt zu Ihm aufblicken und mit Dankbarkeit das annehmen, was Er uns in Seiner Weisheit auferlegt.

Ist Dein Bewusstsein nur noch auf die innewohnende Liebe Gottes ausgerichtet, so geschieht noch ein Zweites. Die verderblichen Einflüsse von den niederen und unreinen Wesen nehmen rapide ab. Da wo das Geistige Licht scheint, fühlen sich diese Geister nicht mehr wohl, ihnen ist die Finsternis lieber. Sie räumen das Feld kampflos. Allerdings muss ich schon darauf hinweisen, dass die Seele, wenn sie sich ganz und gar auf Jesus Christus ausrichtet, sehr wohl mit Anfechtungen zu kämpfen hat. Aber diese Anfechtungen sind dann wohl Grund zur Freude, denn jetzt, wo Jesus Christus so nah ist, sind diese Anfechtungen durchaus zu ertragen – zumal Er es ja ist, der uns beisteht!

Im täglichen geschäftigen Hin und Her ist es plötzlich nicht mehr so einfach, diesen einen Göttlichen Gedanken zu halten. Wenn der Alltag gar zu stressig wird, dann vergisst man ja bekanntlich alle guten Vorsätze. Und der Lebensfeind setzt nun alles daran, dass Du Dich auf Deine Tätigkeiten konzentrierst und alle Geistigen Übungen vergisst.

Da bleibt Dir wohl nichts anderes übrig, als tief in die Trickkiste zu langen. Es gibt dort eine Methode, mit der Du Deine Seele auf die neue Geistige Ausrichtung spielerisch leicht trainierst. Wir machen das so hier bei uns im Chácara bei den Fastenwochen, aber das kann jeder bei sich zu Hause, am Arbeitsplatz, auf Reisen oder wo auch immer.

Hast Du ein Mobiltelefon, dann vereinfacht sich die Sache wesentlich, weil Du die Weckfunktion gebrauchen kannst. Wenn nicht, so merke Dir den Ablauf von einer Stunde. Mehr oder weniger, so genau kommt es nicht darauf an. Immer bei voller Stunde setze Dich für eine (1) Minute hin und besinne Dich auf den oben erwähnten Gedanken der Göttlichen Liebe. Konzentriere Dich eine Minute und lasse alles liegen. Denke auch daran: "Alles was ich getan habe in der vergangenen Stunde ist weltlich und letztlich ohne Belang. Die Liebe Gottes ist das Einzige, was Leben birgt, das Einzige das letztlich zählt. Hilf mir, Jesus, dass ich die Welt und meine Tätigkeit mit Deinen Göttlichen Augen sehen kann. Amen!"

So, das wär's schon. Mehr braucht es nicht, alles weitere führt Dich dann der Geist Gottes. Er führt Dich auf diese Art und Weise, wie Du ihn unmissverständlich verstehen kannst. Verlasse Dich drauf! Er weiß, wie Du Ihn verstehst, deshalb vertraue Seiner Führung ganz und gar! Der Geist Gottes drängt Dich das Richtige zu tun und wenn Du Ihm gehorsam bist, dann tust Du den Willen Gottes.

Nach wenigen Tagen brauchst Du dann den Wecker nicht mehr, Deine Seele macht sich dann von selbst vom weltlichen Alltag frei und gedenkt der Liebe Gottes. Natürlich ist es nicht die Seele, sondern es sind die Engel, welche die Seele stupfen und sagen: Es ist Zeit, gedenke Seiner! Ich bedanke mich dann jeweils bei Jesus, dass er mich wieder ruft, wenn ich mich etwa wieder vergessen habe.

Dann, wenn du diese Übung konsequent über Tage, Wochen und Monate machst, vergisst Du Dich selbst immer weniger und bleibst mehr und mehr in Ihm. Den Segen wirst Du und alle Deine Mitmenschen genauso erleben wie David:

"Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen, noch tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzt, da die Spötter sitzen, sondern hat Lust zum Gesetz des HERRN und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht.  Der ist wie ein Baum, gepflanzet an den Wasserbächen, der seine Frucht bringet zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht, und was er macht, das gerät wohl." (Psalm 1, 1-3)





Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.










Mittwoch, 9. November 2011

Innerer Kampf gegen Süchte und Begierden

Der Kampf gegen die fleischlichen Begierden und Leidenschaften, gegen alte Gewohnheiten und auch Süchte ist ein Kampf der uns oft mutlos macht. Manchmal sind wir der Verzweiflung nahe, wenn wir im Bestreben sind, alteingesessene Süchte loszuwerden und immer wieder zurückfallen, uns immer wieder aus dem Gleichgewicht bringt.

Aber müssen wir denn diesen Kampf führen? Müssen wir denn diese Süchte und die mannigfaltigen Begierden unseres Fleisches loswerden? Sind wir denn nicht durch den Glauben geheiligt und haben wir nicht einen Fürsprecher im Himmel, wenn wir fallen? Warum denn diese Mühe und Not in einem fast aussichtslos scheinenden Kampf?

Dass wir diesen Kampf führen müssen, ist unbestritten, denn eine unreine Seele kann nicht ins Reich Gottes eingehen. Alle Süchte, Begierden und Leidenschaften sind Belange des Fleisches, und wessen Seele das Fleisch noch nicht überwunden hat, ist nicht heilig und stellt sich dem Wirken des innewohnenden Geist Gottes zwangsläufig entgegen. Ich möchte an dieser Stelle nicht alle Gründe aufzählen, weshalb die Seele alle diese Altlasten des sündigen Lebens überwinden muss, das habe ich schon öfters in anderen Aufsätzen darzulegen versucht. Hier geht es mehr um eine Hilfeleistung für diejenigen, die die Notwendigkeit dieses Kampfes einsehen. Wer aber noch an deren Dringlichkeit zweifelt, der lese Röm. 8 und Jak. 2.

Der Nachfolger Jesu setzt alles daran, sein Fleisch zu überwinden. In einem vorhergehenden Aufsatz haben wir gesehen, was das Fleisch, also die Materie, ist. Es ist Geist, gerichteter und gefestigter Geist. Deshalb sind diese Einflüsse auf die Seele derart stark. Dieser noch sehr unreine Materie-Geist wirkt über die Nerven auf die Seele. Wenn wir dies verkennen, wenn wir dies nicht glauben, so ist alle unsere Mühe vergebens und sind diesen Einflüssen schutzlos ausgesetzt. Wenn wir aber den Feind erkennen, dann ist er schon halb besiegt.

Süchte und Begierden sind direkte Einflüsse von aussen. Diese Einflüsse können verschiedene geistige Ursache haben. Manchmal sind es Dämonen, manchmal unerlöste verstorbene Seelen und manchmal Naturgeister. Im Prinzip spielt das für uns, die wir gegen deren "Manipulationen" angehen, keine Rolle. Es genügt zu wissen, dass es geistige Wesen sind, welche und peinigen. Ihre Einwirkungen geschehen über die Gedanken.

Gedanken und Empfindungen

Diese zwei Begriffe gehören eng zusammen. Jedermann hat schon die Erfahrung gemacht, wie unkontrollierbar die Gedanken sind. Mache eine Konzentrationsübung, stelle Dir zum Beispiel einen x-beliebigen Gegenstand vor; zum Beispiel eine brennende Kerze. Versuche diese Kerzen in Gedanken zu halten, ohne abzuschweifen. Du wirst dies auf Anhieb wohl kaum zehn Sekunden schaffen, Du findest Dich plötzlich in total anderen Gedanken wieder. Oder eine andere Übung, die noch weit besser ist: Halte die Liebe zu Jesus in Deinem gedanklichen Vordergrund während dem Du mit irgendjemandem Dich unterhältst. Bitte Jesus um Seine Worte, wenn Du mit jemanden sprichst. (Diese Übung sollst Du Dir übrigens sehr zu Herzen nehmen, denn das ist Leben aus dem Geist pur)! Mache diese Übung gleich einige Male und dann lese weiter …

Also Du siehst, wie wenig Macht Du über Deine vermeintlich eigene Gedanken hast. Das ist deshalb, weil die Gedanken von aussen angestossen werden. Welche Arten von Gedanken Du erhältst, bestimmst aber Du selbst. Und hier kommen Deine Empfindungen ins Spiel. Die Empfindungen kommen aus Deinem Herzen und bedeuten Deine (Vor-)Liebe. Findest Du einen Gedanken gut, dann spiegelt dies Deine Liebe wider. Zum Beispiel kommt da nach einem üppigen Essen das Gedankenbild eines Eises. Bei den meisten Menschen geht dann etwa folgendes vor: 'Wau! Welch gute Idee! Das gönne ich mir, denn das letzte Mal war das Schokoladeneis mit den Nüssen so hervorragend! Oder das Vorletztemal, dasjenige mit den frischen Erdbeeren … usw, usw.'  Hier beginnt das Nachhängen des einen Gedankens und man malt sich die verschiedenen Situationen vor, auch die Situation mit dem Beisein der jeweiligen Personen. Dieser Gedanke mit der sympathischen und wohligen Empfindung setzt nun den heißen Wunsch ab, eine solche angenehme Situation noch einmal zu erleben. Dieses banale Beispiel ist ein Muster, wie Gedanken Empfindungen erzeugen. Wir bekommen meistens Gedanken, welche auch eine wohltuende Empfindung hervorrufen kann. So sind die Gedanken-Eingeber, also die Wesen selbst solche, die sich mit denselben Empfindungen ergötzen können. Raucher erfahren ja oftmals am Tage, wie wohltuend der eingesogene Rauch in der Lunge sich ausbreitet und welche Wohltat in der Bauchhöhle anschliessend verspürt wird.  So verhält es sich auch mit der Spielsucht, der Einkaufssucht, der Trinksucht, der Sexsucht, der Esssucht  und allen anderen Süchten. Erst der Gedanke, der die Empfindung animiert, dann die Empfindung, welche weitere Gedanken animieren. Und so geht das fort, bis es eben unkontrolliert eine seelische Gefangenschaft ergibt.

Diese Gefangenschaft ist auch dann vorhanden, wenn es nicht bis zur Tat kommt. Schon das Nachhängen und das phantasievolle Ausmalen von Gedanken mit den dazugehörenden angenehmen Empfindungen ist eine solche Gefangenschaft. Sie ist ebenso gefährlich wie wenn es zur sündigen Tat kommt. Denn schon das blosse Nachhängen dieser Gedanken lässt im Herzen eine Scheinwelt entstehen, welche meist mit der geistigen und materiellen Welt nichts mehr zu tun hat. Je nach Veranlagung flüchtet sich die Seele dann schnell einmal in diese Scheinwelt, wenn von aussen her Unannehmlichkeiten nahen.

Den Kampf aufnehmen

Nun also, wie nehmen wir den Kampf gegen diese Gedanken und deren Empfindungen auf, wie werden wir diesen Lustreizen los und wie erhalten wir die Göttliche Kraft, diese zu überwinden?

Am besten wir "arbeiten" auf zwei verschiedenen Ebenen. Ich habe damit einen wunderbaren Erfolg erlebt und kann das meinen geliebten Brüdern und Schwestern nur wärmstens empfehlen.

Zuerst gilt es, die üblen und verführerischen aufsteigenden Gedanken sofort zu erkennen. Noch bevor irgendeine so vertraut angenehme Empfindung sich regen kann, schalten wir um in das Bewusstsein der Heiligen Gegenwart Gottes in uns. Wir schalten um in den Gedanken: "Gottes Heilige Liebe ist jederzeit in uns. Christus lebt in meinem Herzen und  Er will es lauter und makellos erhalten, denn die Sphäre wo Er sich aufhält, muss und will rein sein." Dabei erzeugen wir die Empfindung der Dankbarkeit, weil Er nun der Urheber dieses Gedanken ist!

Dabei ist eine bewusste Gedankenkontrolle von großem Vorteil. Das kann und soll man durchaus üben. Kontrollierte und konzentrierte Gedanken haben auch eine stärkere Durchschlagskraft. Vor allem beim Beten erkennen wir, wie vorteilhaft kräftige Gedanken sind.

Die zweite Ebene des geistigen Kampfes ist eben kein Kampf mehr. Vielmehr ist es eine Segnung. Jesus hat uns gelehrt und dahin wirkt ja auch der innewohnende Geist Gottes, dass man die Feinde lieben soll. Da das Wort Gottes in alle Ewigkeit Gültigkeit hat und nicht nur auf unser materielles Leben beschränkt ist, so gilt das Gebot der Feindesliebe auch gegenüber den geistigen Wesen. Und gerade weil diese geistigen Wesen in ihrer Entwicklung noch weiter zurückliegen, so verdienen sie erst recht unsere Aufmerksamkeit und unsere Liebe.  Nicht nur Menschen, sondern auch unsichtbare Wesen, welche uns verfolgen, uns plagen, bestürmen und uns drangsalieren sollen wir im Gebet segnen und Gott um Licht für sie bitten. Dies ist ein Geistiger Auftrag, welche ungeahnte Auswirkungen hat. Von Grund auf böse Geister die uns in irgendeiner Form Leid zufügen wollen, können eine Segnung nicht aushalten. Sie sind der Finsternis gewohnt und leben in ihr, fühlen sich in der Dunkelheit wohl. Trifft sie nun plötzlich ein (oder hoffentlich viele) Lichtstrahlen, so entfernen sie sich blitzschnell. Aber sie werden diesen Lichttreffer niemals vergessen! Lebende Menschen zu segnen und lebende unsichtbare Geistwesen zu segnen ist dasselbe, es besteht kein Unterschied. Gott liebt auch die Wesen, welche in der Entwicklungsstufe noch in der Finsternis sind genauso wie die Kinder Gottes. Da Gott im Geiste ja in unseren Herzen lebt, so lieben auch wir diese Wesen gleichermassen. Wir bitten für sie und lassen sie unsere Liebe spüren. Auch sie harren im Grunde der Erlösung.

Das ist die Göttliche Liebe und diese Liebe siegt immer und überall. Auch unsere Schwächen, unsere Süchten und Begierden lassen sich nur durch die Liebe zu Gott überwinden. Und so bleibt es immer eine Gnade, auch wenn uns die vorerwähnte Gedankenkontrolle gute Dienste erweist. Die Überwindung der Welt, wofür wir ja von Ihm aufgerufen sind, ist immer Seine Kraft. "Seid getrost, ich habe die Welt überwunden," sagt Jesus und wenn Er in uns lebt, dann überwindet Er auch unsere Welt!

"Aber in diesem allen sind wir mehr als Überwinder durch den, der uns geliebt hat." (Röm. 8, 37)

"Wer überwindet, dem werde ich geben, mit mir auf meinem Throne zu sitzen, wie auch ich überwunden und mich mit meinem Vater gesetzt habe auf seinen Thron." (Offb. 3, 21)



Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.


Mittwoch, 2. November 2011

Gottlosigkeit und Naturkatastrophen

"Was alles in der Welt soll denn das miteinander zu tun haben?" Werden sich wohl einige fragen. Aber dieser Aufsatz ist wohl nichts für erklärte Weltmenschen, denn diese werden die Beziehung zwischen der Gottlosigkeit und den immer häufiger auftretenden Wetterkapriolen nicht verstehen (können und wollen). Sie werden über das Folgende lachen.  Aber lachen ist ja bekanntlich gesund und ich wünsche allen Menschen die beste körperliche und seelische Gesundheit …

Nun, für uns aber, die wir die Welt mit offenen, das heißt mit geistigen Augen sehen, tut sich eine tiefe und interessante Wahrheit auf. Wir sehen bei diesem Thema einmal mehr, wie das Geistige und das materielle Leben ineinander greifen und die materielle von der Geistigen Welt abhängig ist. Um diese Abhängigkeit begreifen zu können, müssen wir aber zuerst erkennen, was die Materie eigentlich ist.