Keine Sorge, ich habe keine
Schwierigkeit mit der deutschen Sprache. Aber wenn hier etwas scheint
verwirrt zu sein, so hat das mit der Sache zu tun. Ich meine damit
die Verwirrung von Singular und Plural.
Gerade dieser Tage läuft ein heisser
Streit über die Internetbühne zwischen ApologetenTV und
Endzeitreporter MCM, ob der Heilige Geist eine Person oder “nur”
eine Kraft sei. Sehr amüsant, wenn die Sache nicht só traurig wäre,
dass sich Christen ob solch theologischen Fragen gegenseitig verbal
die Köpfe einschlagen. Bedenklich, wenn beide glauben, selbst voll
dieses Heiligen Geistes zu sein und merken nicht, dass eben dieser
Heilige Geist glänzt – aber durch Abwesenheit. Bei Letztgenanntem
ist das zwar nicht sonderlich erstaunlich, hat MCM sich doch
öffentlich vom Christentum distanziert.
Doch darum geht es nicht. Jedenfalls
nicht heute. Über das Wesen des Heiligen Geistes scheiden sich die
Geister, oder besser gesagt die Seelen, deren Gotteserkenntnis ja gar
nicht geistig sein kann, weil sie von vornherein alles für Okkult
erklären, was geistig sein könnte. Würde man sogar von Heiligen
Geistern (Plural) sprechen, dann wäre das eben hochgradig okkult.
Dabei ist es überhaupt nicht falsch,
das Geisterreich okkult zu nennen, denn okkult heisst “verborgen”.
Genaugenommen müsste man auch Gott okkult nennen, weil Gott
verborgen ist. Auch Jesus ist verborgen mit Seinem ganzen Reich. Also
ist es unvermeidbar, wenn man von Geistern und dem Geisterreich
sprechen will, sich ins Okkulte begibt. Heute sprechen wir aber
nicht von irgendwelchen Geistern, sondern von den Geistern, von
welchen uns die Bibel berichtet. Und vom Heiligen Geist natürlich,
der sowieso im höchsten Grad okkult ist, denn man weiss ja nicht
einmal ob er als Person oder als Kraft existiert …
Der natürliche Mensch, der dem
okkulten Geistigen abhold ist, hält sich lieber an das, was er mit
den Augen oder den Händen wahrnehmen kann. Und im Geistigen Bereich
ist das nun mal die Bibel. Und weil die Buchstaben praktisch und
handgreiflich sind, braucht es daneben nichts mehr Geistiges – weil
in der Bibel schliesslich alles enthalten ist, was man wissen muss.
Schön, das nennt man auch kindlichen
Glauben. Werdet wie die Kinder, denn ihrer ist das Himmelreich!
Wer zwar sein Leben lang nur mit diesem
lauwarmen und süssen Kinderbrei gefüttert wird, wird geistlich –
oder sagen wir besser: geistig - nie ein Mann. Und so wenden wir uns
also der besagten Bibelaussage bezüglich den Geistern zu, mit denen
wir es im täglichen Leben zu tun haben.
“Sind sie
nicht allzumal dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer
willen, die ererben sollen die Seligkeit? ” (Hebr. 1. 14)
Das Neue Testament spricht eher
verhalten über die unsichtbaren Wesen. Vor allem über die Geister
von oben. Und doch, in diesem einen Vers steht viel mehr, als mit den
Buchstaben ausgesagt wird.
Im ganzen Neuen Testament ist die Rede
davon, wie die Engel mit den Menschen interagieren. Und vom Seher
Emanuel Swedenborg wissen wir, dass jeder Mensch mindestens vier
Engel um sich hat, zwei von oben, also Göttliche und zwei von unten,
vom Versucher. Das entspricht auch der Schrift, denn die Rede im
zitierten Hebräer-Vers berührt uns alle – und wahrscheinlich noch
mehr, als wir gemeinhin annehmen.
“Die dienstbaren Geister,
ausgesandt zum Dienst ...” Der Schöpfer stellt uns Menschen
also geistige Hilfe zur Seite, aber er sagt uns nicht, wie wir
Menschen mit ihnen kommunizieren können. Eigentlich schade, oder
nicht? Oder sagt er es uns vielleicht sehr deutlich, aber wir
erkennen dies nicht?
Jesus sagt uns sehr wohl, dass wir
Hilfe aus dem Himmel bekommen. Hilfe in jeglicher Art und Weise. Sei
es zur Führung, zur Lehre oder auch zum Schutz. Aber er redet nicht
von Engeln, sondern vom Heiligen Geist (Singular), dass der Heilige
Geist uns beistehen werde oder der Tröster oder auch unser
Fürsprecher. Ein andermal ist von Kraft die Rede oder sogar von
Feuer. Und in der Tat, wenn wir uns dem bewusst sind, dann erkennen
wir plötzlich, dass es sehr lebendig her- und zugeht um uns herum.
Trachtet unsere Seele ganztäglich nach dem Himmelreich, dann wird
sie der Kraft gewahr, die sie ununterbrochen umgibt. Es ist der
Heilige Geist. Oder sind es die Heiligen Geister? Warum nicht? Sind
denn diese ausgesandten Geister, uns zu dienen nicht heilig? Oh doch!
Sie sind abgesondert, sie stehen im Auftrag Gottes, und uns als
Botschafter Seiner Statt gegeben. Sie handeln alle im Sinne Gottes
mit einem Ziel: Gott zu verherrlichen. Also sind sie doch heilig in
ihrem ganzen Wesen. Und sie sind eines Sinnes. So, wie wir das uns
hier auf Erden kaum vorstellen können. Aber sie sind wirklich eines
Sinnes, sie sind eines Geistes.
Und so könnte man sagen, dieser Eine Geist hat tausende Hände und
Füsse um den Menschen zu dienen. Alle in Einem Geist, ein Heiliger
Geist, aber viele Heilige Geister. So verschmelzen Singular und
Plural und es ist plötzlich keine Frage der Grammatik mehr.
Jesus spricht von einem einzigen Heiligen Geist. Bedenken wir, dass
die Menschen in Seiner Zeit auf Erden noch durch und durch vom
Aberglauben durchdrungen waren. Hunderte von griechischen und
römischen Götter waren in den Köpfen der Heiden. Wären dann noch
die Engel mit all ihren “Funktionen” dazugekommen, ein heilloses
Durcheinander wäre die Folge gewesen. So sprach Jesus vom Heiligen
Geist, als einem, der die Herzen erfüllen und sie führen,
beschützen und vor allem auch lehren würde. Das genügte. Dies war
ein wichtiger Grund, aber ich denke, es war nicht der Hauptgrund.
Hätte Jesus von den Engeln, den Geistwesen als Beschützer, Führer
und Lehrer gelehrt, es wäre wohl zu einem Engelkult gekommen.
Genauso wie es heute einen Heiligen-Geist-Kult gibt. Er kommt zwar
sehr fromm daher, hält die Bibel unter dem Arm, aber dieser Kult mit
Lall-Ritual hat nichts mit dem Evangelium des Kreuzes zu tun.
Würden wir mit den Engeln die stets um uns herum sind so umgehen wie
die Pfingstler mit ihrem (H)eiligen Geist, dann hätte wohl das Kreuz
gar keinen Stellenwert mehr.
Ich persönlich weiss, dass ich etliche solche heilige Geistwesen um
mich habe und danke aber immer meiner alleinigen Ansprechsperson und
das ist der Himmlische Vater. Manchmal bitte ich Ihn, mir Hilfe in
Form von “Facharbeiter” zu schicken, wenn ich in meiner
materiellen Arbeit nicht weiterkomme, weil hier im Urwald die
materiellen Facharbeiter rar sind. Dann kommt es fast immer vor, dass
ich dann zur richtigen Zeit den richtigen Gedanken habe – und die
Arbeit läuft wieder wie geschmiert. Aber nicht nur. Ich bin etwas
vergesslich geworden – aber eigentlich kein Problem, ich habe
geistige Hilfe.
Die geistige Parallelwelt
Alle
Menschen dieser Erde sind von geistigen Wesen umgeben. Wie schon oben
erwähnt, natürlich nicht nur von Göttlichen, sondern auch von
jenen, die von der Finsteren Macht geschickt werden. Man könnte
sagen, es ist so, wie Martin Luther das einst gesagt hat. Entweder
der Mensch wird von den teuflischen Geistern geritten oder von den
Göttlichen. Nur meinte er leider, dass der Mensch niemals den Reiter
wechseln könne und daher seiner Prädestination folgen müsse. Das
ist natürlich nicht wahr. Der Mensch kann, ja soll den Reiter
wechseln. Das geschieht je nach Beschaffenheit der Seele. Ist sie der
Sünde ergeben und auf das Materielle fokussiert, dann werden die
Göttlichen Reiter nicht aufsteigen. Diese Seele bleibt weiter “vom
Teufel geritten”.
Je reiner die Seele wird, desto reiner und höher werden die
Geistigen Begleiter. Dieser Entwicklungsprozess geht immer weiter und
wird wohl kaum hier auf Erden gänzlich abgeschlossen sein.
Nun wäre es aber falsch anzunehmen, dass mit der Bekehrung und der
vermeintlich dieser auf dem Fuss folgenden Wiedergeburt schon alles
palletti sei und wir so gut wie gerechtfertigt vor Gott stehen und
gleich mit dem Richten der Engel beginnen können. Nein, das sind
Illusionen. Evangelische Illusionen.
Was
aber keine Illusion ist, ist, dass wir unsere Seele mehr und mehr dem
– guten, Göttlichen – Geistigen Einfluss öffnen sollen. “Die
Salbung, die in euch ist, wird euch alles lehren”
sagt Johannes im ersten Brief. So bleibt uns als allererstes, unser
Haus zu kehren, damit der Bräutigam einkehren kann und nicht auf der
Schwelle wieder rechtsumkehrt macht.
Verwirrt, absurd?
Mag sein, dass Du, mein lieber Freund jetzt etwas verwirrt bist oder
denkst, das mit den Heiligen Geistern (Plural) sei doch absurd.
Vielleicht sagst Du auch, dass Du das nicht nachvollziehen kannst und
wendest Deinen Daumen nach Süden. Macht nichts, der Zweck ist
erreicht. Wenn Du Dir doch wenigstens einige wenige Gedanken gemacht
hast, und das hast Du ja, sonst hättest Du nicht bis hier gelesen,
dann ist alles gut. Denn auch nur wenige Gedanken sind es, die zum
(späteren) Nachdenken anregen und genau dieses Nachdenken dient
dazu, dass die Dich umgebenden himmlischen Lehrgeister Dich lehren
können! Ohne Nachdenken bleibt die Seele stumpf und blöde und
bleibt ohne jeglichen geistigen Einfluss.
Zur Erinnerung für alle jene, die sich in den Strängen einer Evangelischen Kirche verfangen haben:
Die sechs Kernpunkte des VOLLEN Evangeliums
- Konsequente Um- und Abkehr von der Sünde“wissen wir doch, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, so daß wir der Sünde nicht mehr dienen “
- Vergebung an alle ohne Ausnahme“Vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigen”
- Heiligung und Abödung der Welt mit allen ihren Genüssen“So suchet was des Herrn Wille ist … das ist der Wille Gottes, eure Heiligung … ohne die niemand den Herrn sehen wird, … denn wer die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters”
- Das persönliche Kreuz dankbar auf sich nehmen„Wer das Kreuz nicht auf sich nimmt, ist Meiner nicht wert“
- bis zur Krönung mit der vollen Wiedergeburt durch den Geist“wer die Sünde tut ist vom Teufel … Keiner, der aus Gott geboren ist, tut Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist
- Die stetige Verbindung mit dem Himmlischen Vater“Meine Schafe hören meine Stimme … denn die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr bedürfet nicht, daß euch jemand lehre; sondern so, wie euch die Salbung selbst über alles belehrt, ist es wahr und keine Lüge, und wie sie euch belehrt hat, so bleibet darin!”
Werden diese sechs Punkte nicht gepredigt, liegt man ausserhalb der Wahrheit und man wird in eine illusionäre Traumwelt gelockt. Sehet zu, dass euch niemand verführe !
---------------------------------------
Wie immer ist der Austausch über das Thema im Forum offen und auch Gäste können sich einbringen, können ergänzen oder ihrer kritischen Haltung freien Lauf lassen. Kritische und gegenteilige Meinungen ergeben bei uns keine "Streit"gespräche, sondern sind eine Bereicherung! Wer will, kann auch Fragen stellen. Der erste Beitragschreiber möchte bitte das Thema mit dem Aufsatztitel eröffnen
Jesus segne Dich!