Ich hoffe, dass Du, mein lieber Freund, die harte Kost
(der Aufsatz) von letzter Woche gut verdaut hast. Ist auch erforderlich, weil
es mit der schwerverdaulichen Speisung gleich weitergeht. Wer allerdings noch
der leichten Feinkost bedarf, wird sich mit dem Folgenden die schwachen Milchzähne
ausbeißen.
Es ist derart wichtig und unerlässlich, dass wir ungeschönt
Klartext reden. Erbauliche Predigten sind zwar auch schön, aber ich denke mal,
an denen fehlt es ja nicht. Was fehlt, sind klare Worte. Deshalb predige ich
nicht das Seligkeits-Evangelium, sondern das Evangelium vom Kreuz. Nicht das
Evangelium vom "Glauben ohne Werke", was ja die sensiblen Ohren so
angenehm kitzelt, nein, hier reden wir vom Evangelium "Glauben mit Werke" (Werke aus dem
Glauben). Natürlich komme ich mir oft wie ein einsamer Rufer in der öden Wüste
vor, da ich oft das Gefühl habe, ich rede an irgendeine Wand und mich hört ja
eh niemand. Aber wenn es auch nur einzelne Seele sind, welche im echten und
wahren Glauben gestärkt werden, so ist der Zweck ja schon erfüllt. So kann es
durchaus sein, dass am Ende dieses Aufsatzes, wie in Kapernaum, weniger Leser
dieses Blogs zu zählen sind, als jetzt bei dessen Anfang.
Es geht um die schicksalshafte Vorbereitung zur bevorstehenden
Entrückung. Ein aktuelles Thema. Wir wissen, dass diese Entrückung ganz kurz
bevorsteht, mit ziemlicher Sicherheit, noch in diesem Jahrzehnt. Dabei geht es
mir nicht um die Art und Weise, wie diese Entrückung stattfinden wird, dieses
Thema habe ich hier schon beschrieben, nein es geht um die konsequente Vorbereitung
und die Frage, welche nötigen Voraussetzungen dafür erforderlich sind. Als einzige
Grundlage für unsere Betrachtung dient selbstverständlich, wie immer, die
Heilige Schrift.
" … Und nichts
Unreines wird hineinkommen … " (Off. 21. 27 ) –
die Rede ist natürlich vom Himmel. Also, keine unreine Seele wir hineinkommen
und damit ist auch die Entrückung gemeint. Entrückt wird keine unreine Seele.
"Kein Problem", sagt jetzt die Freikirche, "durch den Glauben
sind wir geheiligt, und rein. So steht es in der Bibel." – "Ja,
richtig", muss ich zugeben: so steht es wirklich geschrieben. Nur: es
steht eben anderes auch noch in der Bibel.
Zum Beispiel die Bergpredigt. Hier sagt Jesus "Wer mit seinem Bruder zürnt, der ist
des Gerichts schuldig", "Wer eine Frau ansieht, sie zu begehren, der
hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen", "Ich aber sage
euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Übel", "Liebt eure Feinde
und bittet für die, die euch verfolgen", +Wenn
du aber Almosen gibst, so lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte
tut", "Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern
Schuldigern" , "Wenn du aber fastest, so salbe dein Haupt und wasche
dein Gesicht, damit du dich nicht vor den Leuten
zeigst mit deinem Fasten", "Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo
sie weder Motten noch Rost fressen", "Sorgt nicht um euer Leben, was
ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen
werdet", "Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet",
"Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen
auch" und "Darum, wer diese
meine Rede hört und tut sie,
der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute."
Spricht Jesus hier vom nur-Glauben oder spricht Er davon,
was wir tun sollen? Spräche Er vom nur-Glauben, hätte Er Sich diese
Bergpredigt einfacher gestalten können. Er hätte sagen können: "Glaubt an
Mich, dann kommt ihr in den Himmel".
Wie im obigen Beispiel des Ehebruchs zeigt uns Jesus auf,
dass wir bereits in Gedanken sündigen und dass dies dasselbe ist, wie wenn wir
in der Tat sündigen würden. Also ist es für Jesus ein wichtiges Postulat, dass
wir schon unsere eigenlebige Gedankenwelt von der Sünde, also von der Welt
abwenden. Sündigen wir in Gedanken, also im Herzen, wie soll dann diese Seele
ins Himmelreich kommen? Oder anders gefragt: Wie soll denn diese Seele ins
Himmelreich entrückt werden? Da nützt es nichts, wenn man noch soviel glaubt,
wenn man noch so fest behauptet, man sei wiedergeboren und sich noch so fest
einredet, man sei der Knechtschaft der Sünde entronnen: wenn trotz dem allem
noch weiter die Sünde ihren Tribut fordert, so kann man die Entrückung so viel
wie vergessen.
Du sagst jetzt vielleicht, dass Du wohl sündigst, aber
durch den Glauben Sündenvergebung hast und demzufolge keine Sünden mehr in Dir
ist. Ja, das kann man in der Tat aus der Bibel entnehmen, wenn man geschickt
die passenden Bibelverse aneinander reiht. Das Problem ist nur: Wenn wir
sündigen, zum Beispiel der Selbstbefleckung nicht entgegentreten, so kann der
Geist Gottes im Herzen nicht wachsen.
Kann Er nicht zunehmen, so kann der Kampf gegen den Weltgeist nicht
gekämpft und noch weniger gewonnen werden. Ist der Weltgeist aber auch noch am
Wirken, so muss ebenfalls die Entrückung ein Traum bleiben. Weshalb? Die Welt
ist die Finsternis, der Geist Gottes ist Licht. Die Welt ist der Tod, der Geist
Gottes aber Leben. Wie kann im Himmel aber beides zugleich vorhanden sein in
einer Seele, der Tod und das Leben, die Finsternis und das Licht?
Mit schon ein bisschen Licht ist das einleuchtend: absolut unmöglich!
Nun fragt
schon wieder jemand: Aber wie soll das denn gehen, wir leben doch schliesslich
auf dieser Welt, so wie sie Gott gemacht hat. Wir können uns doch nicht allem
verschliessen? Gute Frage! Genau deshalb sind wir auf dieser Welt, dass wir sie
überwinden lernen. Wir sollen, ja wir müssen uns sogar von all dem so schnell wie möglich lösen, was das Welt-System
uns heute bietet! Wir sollen uns den Sinnes-Reizen entsagen, damit der
Weltgeist keine Macht mehr über uns hat. Dass das in den Augen der Welt und von
den Glaubensschwachen als extreme Lebensweise taxiert wird, ist Fakt. Sind wir
nicht mehr Bürger, sondern Fremdlinge in der Lebensweise der Welt-Menschen, so
haben wir uns abgesondert, wie die Türken in ihren Ghettos. Wir sollen uns zwar
nicht von den Weltmenschen räumlich isolieren, sondern nur von deren
Lebensweise. Das Interesse, die Gewohnheiten, die Lüste, die Neigungen, die
Liebe, die Begierden sowie ein Grossteil der Bedürfnisse, die sie haben, sind
für uns nicht mehr von Interesse. Das unterscheidet uns von ihnen. Erst wenn
wir diesen Welt-Ballast abgeworfen haben, wenn wir diese Bodenhaftung verloren
haben, uns einzig und alleine nur vom Geiste Gottes im Herzen leiten, führen,
beschützen und lehren lassen, sind wir bereit für die Entrückung von dieser
Welt.
Niemand
verbietet das Fernseh-schauen, niemand verbietet Facebook, niemand verbietet
die Disco und niemand verbietet die Freude an der sexuellen Lust. Aber wenn
unser Hang noch danach ist, so sind wir nicht frei. Das heißt, unsere Seele ist
noch nicht frei, ist noch gebunden und damit auch unser innewohnende Geist. Der
Geist aber will frei sein, will zur Höhe streben, will aber auch die Tiefen der
Gottheit erforschen. Ein in den Weltgeist gebundener Geist Gottes aber ist dazu
nicht in der Lage. Deshalb: "Darum gehet aus
ihrer Mitte aus und sondert euch ab, spricht der Herr, und rühret Unreines nicht an, und ich werde
euch aufnehmen … " (2.Kor. 6.17) Unreines ist alles, was nicht aus Gott ist. Weiter
rät Paulus: "Da wir nun diese
Verheißungen haben, Geliebte, so laßt
uns uns selbst reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und des
Geistes, indem wir die
Heiligkeit vollenden in der Furcht Gottes." (2. Kor. 7. 1)
Meine lieben
Freunde und Geschwister: es bleibt
wahrlich nicht mehr viel Zeit. Besinnen wir uns, was wichtig ist auf dieser
Erde, ob unser Endzweck unser Berufserfolg ist, unsere Karriere oder was? Der
einzige Daseinszweck ist die Vorbereitung für die Ewigkeit! Dann wird niemand
mehr daran Anstoss nehmen, wenn wir vielleicht als extrem verschrien wurden,
denn der Welt gegenüber sind wir keine Rechenschaft schuldig, ausser
vielleicht, dass wir ihnen ein wahres und leuchtendes Zeugnis sein sollen.
Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir
ins Herz gegeben hat.
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