Die Lebensenergie oder die
Lebenskraft ist die Liebe. Diese Kraft oder Energie ist nötig, damit das Leben
überhaupt erfahren werden kann.
Es gibt zwei gegensätzliche
Arten, wie wir zu dieser Kraft (Energie) kommen können: Die Zufuhr von außen
oder die Erstarkung von innen.
Jede Seele hat mit der
Geburt ein Talent mit auf den Weg bekommen. Dieses Talent Liebe ist der
innewohnende Geistfunken, welcher zwar noch kein eigenes und wahres Leben
manifestieren kann, da dieser durch die Materie-Besessenheit der Seele
umkapselt und damit vor der Materie geschützt ist.
Für solche
Materie-besessene Menschen ist der innewohnende Geist Gottes keine Kraftquelle,
ihre schwachen Seelen können nicht mit der einzigen natürlichen Lebensenergie
(die Erste Liebe) versorgt werden und deshalb sind sie darauf angewiesen, daß
sie diese Lebenskraft von außen her beziehen können. Wer nicht glaubt, daß er
schon mit den nötigen Kräften versehen ist, der wird sich auch niemals die Mühe
machen, diese Quelle "anzuzapfen" und somit tritt an die Stelle der
Gottesliebe die Selbstliebe – das Ego.
Das Ego ist darauf
angewiesen, daß es täglich ernährt wird. Diese Alimentierung geschieht, wie
schon erwähnt von außen, von der Liebe (Aufmerksamkeit, Bewunderung) der
anderen Menschen. Das Ego erhält diese Kraftzuwendung entweder von selbst oder
wenn nicht, dann muß es sich diese zwangsweise stehlen.
Diesem gegenseitigen
Lebensenergie-Diebstahl begegnen wir auf Schritt und Tritt. Sei es in der
Familie, wo der eine den andern dominiert oder sei es am Arbeitsplatz wo ein
ausgeprägtes Chefgebaren dem Arbeitsklima abträglich ist. Untergebene werden so
oft zwangsläufig zu Energielieferanten ihrer Vorgesetzten. Selbst auf der
Strasse wo jede Verkehrssituation klar geregelt ist, kommt es immer wieder vor daß
zum Beispiel ein Fahrradfahrer dem Autofahrer seinen Willen aufzwingt und somit
dem eignen Ego wieder ein bisschen Befriedigung verschafft.
Das Ego will
Aufmerksamkeit, Interesse, sucht Bewunderung und Anerkennung, will den Beweis
für die eigene Einzigartigkeit und Einmaligkeit, wünscht Lob, Beifall und
Bestätigung, was sich bis zur Verherrlichung entwickeln kann (Narzissmus). Das
Ego will eine Spur besser sein als der Nebenmensch und dieses eine-Spur-besser-sein
ist luziferisch. Es ist der eigene Wille, der über den Willen des Mitmenschen
gesetzt wird. Wenn der eigene Wille erfolgreich den Willen eines anderen Menschen
beherrscht, dann wird das Ego gestärkt und es wird grösser und muß zwangsläufig
umsomehr wieder ernährt werden! Es ist dasselbe Muster dieses
"Grösser-sein" wie Luzifer, der Lichtengel sich über alles erheben
wollte: "Ich will zum Himmel emporsteigen und meinen Thron über die Sterne
Gottes erhöhen und mich niederlassen auf
dem Götterberg im äußersten Norden; ich will über die in Wolken gehüllten Höhen
emporsteigen, dem Allerhöchsten gleich
sein! " (Jes. 14, 13 ff)
Dieser Luziferische
Zustand ist der Zustand dieser Welt. Beherrschen, dominieren, zwingen – einer
befiehlt dem anderen, dieser luziferische Zustand ist das Chaos, das wir auf
dieser Welt haben. Luzifer spricht "Dir
will ich alle diese Herrschaft und ihre Herrlichkeit geben; denn sie ist mir
übergeben, und ich gebe sie, wem ich will." (Luk 4. 6) Daraus
ersehen wir, daß auch die Politik vom luziferischen Zustand geprägt ist, denn
in der Politik herrscht bekanntlich das Chaos vor und nicht die Göttliche
Harmonie.
Satan ist der Fürst dieser
Welt. Es sind die " … Herrschaften, … die
Gewalten, … die Weltbeherrscher dieser Finsternis, … die geistlichen Mächte der
Bosheit in den himmlischen Regionen."
Ganze Völker sind, auch
gerade jetzt aktuell, kraftlos, ohnmächtig, ihren Beherrschern ausgeliefert.
Kraftlos und ohnmächtig weil diese Beherrscher alle Lebensenergie der
Untertanen geraubt haben – Luzifer, der in den Kapitolen zuhause ist.
Fremdlinge dieser Welt?
Wir Gläubige sagen so oft
und schnell, daß uns das alles nichts angehe, denn wir seien keine Bürger,
sondern Gäste und Fremdlinge dieser Welt. Ist das wirklich so? Haben wir
Gläubige diesen luziferischen Zustand wirklich überwunden?
Ich selbst schaue gerne
immer wieder in die verschiedenen christlichen Diskussions-Foren, manchmal
aktiv, nun aber eher passiv, hinein und habe so einen kleinen Einblick, wie
christlich diese christlichen Foren eigentlich sind. Aber es geht ja nicht um
die Foren, sondern um die Gläubigen und da tut es einem oft weh, wenn man
sieht, wie die Brüder und Schwestern im Allgemeinen miteinander umgehen. Einer
will die Bibel besser kennen als der andere, Rechthaben und Besser-wissen geht vielfach
über die sanftmütige Nächstenliebe. Ist das nicht luziferischer Zustand pur?
Aber auch in den
Evangelischen Gemeinden gibt es nur allzuoft "Machtkämpfe" im Ältestenrat,
wie auch in den Verbänden von Gemeinden. Das Suchen von Anerkennung und die
Bestätigung der Egos machen eben nicht vor den Kirchentüren halt, sondern sind
leider auch Bestandteil der christlichen Gemeinschaften.
Wenn diese Erkenntnis doch
da und dort gereift ist, so bleibt die Frage, wie überwinden wir diesen
Luziferischen Zustand, den Hochmut und den Trotz? Es ist dem einen und dem
anderen schon aufgefallen, daß die Demut keine Geistesgabe ist. Somit können
wir nicht damit rechnen, daß uns durch "starker Glaube" plötzlich
demütig und sanftmütig wird. Wie wird man demütig? "Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade".
(Jak. 4. 6)
Am nächsten Mittwoch wollen
wir uns über diese Frage unterhalten – und sie auch beantworten.
Jesus segne Dich!
Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir
ins Herz gegeben hat.
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