Die Liebe der Seele
Ein wichtiger Punkt in unserer Betrachtung über die
Materiegebundenheit ist das "Wesen der Liebe der Seele". Spricht man
von der Liebe, dann ist nicht nur die Liebe zum Partner, den Kindern oder
Eltern gemeint. Das Wort Liebe kennt grammatikalisch die Mehrzahlform nicht,
aber im Bezug auf die Seele müsst sie eigentlich eine solche Pluralform haben,
denn die Seele kennt viele Liebe(n). Aber es gibt genügend andere Ausdrücke,
mit denen man den Begriff "Liebe" ersetzen kann, welche dieselbe
Aussage haben. Zum Beispiel "Aufmerksamkeit". Im Bezug auf die Seele
ist die Aufmerksamkeit und die Liebe dasselbe. Wenn die Aufmerksamkeit der
Seele einem Musikstück gilt, dann zeigt sie dafür eine gewisse Liebe. Zeigt
sich die Seele aber von einem gewissen Geschwätz angewidert, dann zollt sie dem
auch keine Aufmerksamkeit oder Interesse. Aufmerksamkeit und Interesse ist dann
Liebe, wenn auch das entsprechende Empfinden erzeugt wird. Man kann zum
Beispiel etwas essen um den Leib mit Nahrung zu versorgen, etwas, das einem
vielleicht nicht besonders schmeckt. Man kann aber auch etwas essen, wobei es
nicht um den Nährwert geht, sondern allein um den Genuss des Geschmacks, wie
zum Beispiel ein Eis mit Sahne. Oder ein Glas Schnaps, für den Leib in den
meisten Fällen wertlos oder gar schädlich, aber für die Seele ein Genuss, ein
mit Aufmerksamkeit, mit Interesse und mit Liebe empfundene Gabe.
Anhand dieses Beispiels ersehen wir die Gebundenheit der
Seele mit der Materie. Das betrifft jedoch nicht nur die Seelen, welche süchtig
nach einem Glas Schnaps sind, sondern es zeigt die Liebe nach etwas
Materiellem, auch wenn deren Genuss nur hin und wieder gefrönt wird. Der Geist
in der Materie ist wohl für jeden erkennbar, wie wir das schon im ersten Teil
erläutert haben.
Oder nehmen wir das Beispiel einer x-beliebigen Sammlung.
Eine Briefmarkensammlung kann einen sehr starken Geist ausstrahlen für den,
welcher dafür empfänglich ist, für den, wessen Seele eine bestimmte Liebe dafür
hat. Diese Seele unternimmt alles, um die Liebe zum Sammelobjekt zu stillen, er
ist voller Interessen und Aufmerksamkeit für diese Materie.
So gibt es noch tausende Beispiele, wie die Seele auf die
Materie gelenkt wird, beziehungsweise von dieser angezogen wird, heute noch
viel stärker als in früheren Zeiten, als der Wohlstand und er technische
Fortschritt gar keine Möglichkeit dazu gaben. Der elektronische Bereich ist für
die junge Generation wohl das grösste Interesse, alle diese Medien ziehen die
Seelen fest und fast unlösbar in ihren Bann.
Der Ausdruck "Bann" ist wohl der beste, den es
gibt. Es ist die Materie, welche die Seele gefangennimmt. Die Seele ist nicht
mehr frei, sie glaubt, bei diesen materiellen Erscheinungen mitmachen zu
müssen.
Und hier sind wir beim Punkt angelangt, wo wir zur Lösung
des Problems kommen. Das Problem, das wir im ersten Teil dieses Aufsatzes
erörtert haben, weshalb die Christen gläubig sein können und trotzdem an Satan
gebunden sind. Wir haben erkannt, daß die Materie ein geistiger Teil Satans ist
mit entsprechender geistiger Ausstrahlung. Das kommt nun bei den elektronischen
Möglichkeiten sehr gut zum Ausdruck, wie die Materie die Seele gefangennehmen
kann. Die Seele ist der Materie hörig und glaubt, ohne diese nicht leben zu
können.
Damit stellt sich für die gläubige Seele das grösste aller
Probleme. Einesteils hat sie eine Liebe zu Jesus, also zum Leben im Geiste
Gottes, andererseits aber eine Liebe zur Materie, von der sie glaubt, diese
haben zu müssen. Es gibt ja genügend Ausreden Argumente wie "Gott
hat uns die Welt gegeben, wir dürfen sie lieben". Aber die Materie zu
lieben und auch Jesus zu lieben, das ist ein Spagat, welcher kein Mensch vollbringen
kann. Auch Jesus zu Seiner Lebenszeit auf Erden nicht: "Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben
Gruben, und die Vögel des Himmels haben
Nester; aber des Menschen Sohn hat nicht, wo er sein Haupt hinlegen kann."
Jesus Christus ist Gott, der Schöpfer Himmels und der Erde. Alles gehört ihm,
er hätte ja wirklich mehr haben können als nur ein eigenes Bett, aber er hat
die Materie gemieden, wo es nur ging! Natürlich dürfen und sollen wir die
Materie benützen, aber nur so, damit sie der Seele keinen Schaden anrichten
kann, nur so, daß sie der Seele keine Energie, das heißt, keine Liebe, keine
Aufmerksamkeit und kein Interesse entziehen kann.
Ich selbst habe das ausprobiert. Ich war als LKW-Fahrer in
ganz Europa unterwegs. Begünstigt durch gewisse Umstände gab ich meine kleine
Wohnung auf, verschenkte alle meine (sehr geringe) Habe. Dann habe ich alles,
was ich noch hatte, vom Kugelschreiber über die Socken bis Messer und Gabel
gezählt und kam auf ganz genau einundneunzig Gegenstände! Mit dieser kleinen
Habseligkeit habe ich dann fast zwei Jahre gelebt – und hatte alles, was ich
brauchte! Meine Lebensqualität ist mit der Reduzierung von materiellen
Gegenständen sprunghaft gestiegen! Nachdem meine Seele von allem befreit war,
was ich nicht unbedingt brauchte, und sie sich beruflich mit dem Notwendigsten an
Aufmerksamkeit befassen musste, sonst aber allein auf den wachsenden Geist
gerichtet war, bekam das geistige Leben erst einen Schups. Heute darf ich
behaupten, der innewohnende Geist Gottes kann erst wachsen, wenn wir nicht mehr
von materiellen Gegenständen umgeben sind, welche unsere Aufmerksamkeit auf
sich ziehen, wenn dies auch unbewusst und unmerklich geschieht. Sind wir erst
frei von allem, was wir nicht brauchen, dann kann die Seele mit Fortschritt rechnen,
vorher nicht.
Wir müssen uns von
der Materie befreien, sonst kann sich die Seele nicht auf den Geist ausrichten.
Die allermeisten Gegenstände, welche wir in der Wohnung
oder im Haus haben, brauchen wir nicht. Die Seele brauchen wir nicht mit Gegenstände
zu erfreuen, das ist barer Trugschluss. Die einzige wahre Erfreuung (Seligkeit)
für die Seele kommt aus der Erkenntnis des Geistigen Lebens.
Und deshalb, weil, wenn die Seele sich unnötig mit materiellem
befasst, kann sich der Geist Gottes nicht entwickeln, das ist absolut
unmöglich. Alle unsere Brüder und Schwestern in den Glaubensgemeinschaften,
welche diese Wahrheiten nicht gelehrt bekommen, leben in einer Traumwelt. Es
ist wie eine Gehirnwäsche, man sagt sich jeden Sonntag, Jahr für Jahr, Jesus
erlöst uns von den Sünden (Materie), man akzeptiert aber die Sünde (Finsternis,
geistiger Tod) weiterhin, weil man vermeintlich unwiderruflich an die Materie
(Welt, Fleisch) gebunden ist. Und genau deshalb ist Jesus für uns
gestorben, damit wir endlich frei von dieser Gebundenheit (Knechtschaft der
Sünde, Materie) sind. (Siehe erster Teil dieses Aufsatzes, Welt, Materie, Fleisch,
Sünde, Finsternis, Tod, Satan – alles ist ein und dasselbe!)
Hier sehen wir einmal mehr, wie grundfalsch die
Kirchenlehre in der heutigen Zeit ist. Nicht die Bibel, aber die Auslegung ist
irrig, führt die Gläubigen aufs Glatteis. Genau deshalb gibt uns unser
Himmlischer Vater Neuoffenbarungen, damit diese krummen Wege in den
festgefahrenen Kircheninstitutionen begradigt werden und wir wieder eine gesunde
Lehre haben.
Wir müssen sehr darauf achten, was die Kirchen lehren und
müssen dort, wo es nötig ist, kräftig Gegensteuer geben! Es ist nicht leicht,
man wir sofort isoliert, ja sogar bekämpft und als Irrlehrer behandelt. Aber
wir dürfen getrost sein, der Kampf ist nicht unser, er ist Gottes! Er wird
diesen Kampf kämpfen, Sein Geist ist es, der Seine Wirkung nicht verfehlen
wird!
Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir
ins Herz gegeben hat.
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