Mittwoch, 29. August 2012

Christen – gebunden an die Materie II


 
Die Liebe der Seele

Ein wichtiger Punkt in unserer Betrachtung über die Materiegebundenheit ist das "Wesen der Liebe der Seele". Spricht man von der Liebe, dann ist nicht nur die Liebe zum Partner, den Kindern oder Eltern gemeint. Das Wort Liebe kennt grammatikalisch die Mehrzahlform nicht, aber im Bezug auf die Seele müsst sie eigentlich eine solche Pluralform haben, denn die Seele kennt viele Liebe(n). Aber es gibt genügend andere Ausdrücke, mit denen man den Begriff "Liebe" ersetzen kann, welche dieselbe Aussage haben. Zum Beispiel "Aufmerksamkeit". Im Bezug auf die Seele ist die Aufmerksamkeit und die Liebe dasselbe. Wenn die Aufmerksamkeit der Seele einem Musikstück gilt, dann zeigt sie dafür eine gewisse Liebe. Zeigt sich die Seele aber von einem gewissen Geschwätz angewidert, dann zollt sie dem auch keine Aufmerksamkeit oder Interesse. Aufmerksamkeit und Interesse ist dann Liebe, wenn auch das entsprechende Empfinden erzeugt wird. Man kann zum Beispiel etwas essen um den Leib mit Nahrung zu versorgen, etwas, das einem vielleicht nicht besonders schmeckt. Man kann aber auch etwas essen, wobei es nicht um den Nährwert geht, sondern allein um den Genuss des Geschmacks, wie zum Beispiel ein Eis mit Sahne. Oder ein Glas Schnaps, für den Leib in den meisten Fällen wertlos oder gar schädlich, aber für die Seele ein Genuss, ein mit Aufmerksamkeit, mit Interesse und mit Liebe empfundene Gabe.

Anhand dieses Beispiels ersehen wir die Gebundenheit der Seele mit der Materie. Das betrifft jedoch nicht nur die Seelen, welche süchtig nach einem Glas Schnaps sind, sondern es zeigt die Liebe nach etwas Materiellem, auch wenn deren Genuss nur hin und wieder gefrönt wird. Der Geist in der Materie ist wohl für jeden erkennbar, wie wir das schon im ersten Teil erläutert haben.

Oder nehmen wir das Beispiel einer x-beliebigen Sammlung. Eine Briefmarkensammlung kann einen sehr starken Geist ausstrahlen für den, welcher dafür empfänglich ist, für den, wessen Seele eine bestimmte Liebe dafür hat. Diese Seele unternimmt alles, um die Liebe zum Sammelobjekt zu stillen, er ist voller Interessen und Aufmerksamkeit für diese Materie.

So gibt es noch tausende Beispiele, wie die Seele auf die Materie gelenkt wird, beziehungsweise von dieser angezogen wird, heute noch viel stärker als in früheren Zeiten, als der Wohlstand und er technische Fortschritt gar keine Möglichkeit dazu gaben. Der elektronische Bereich ist für die junge Generation wohl das grösste Interesse, alle diese Medien ziehen die Seelen fest und fast unlösbar in ihren Bann.

Der Ausdruck "Bann" ist wohl der beste, den es gibt. Es ist die Materie, welche die Seele gefangennimmt. Die Seele ist nicht mehr frei, sie glaubt, bei diesen materiellen Erscheinungen mitmachen zu müssen.

Und hier sind wir beim Punkt angelangt, wo wir zur Lösung des Problems kommen. Das Problem, das wir im ersten Teil dieses Aufsatzes erörtert haben, weshalb die Christen gläubig sein können und trotzdem an Satan gebunden sind. Wir haben erkannt, daß die Materie ein geistiger Teil Satans ist mit entsprechender geistiger Ausstrahlung. Das kommt nun bei den elektronischen Möglichkeiten sehr gut zum Ausdruck, wie die Materie die Seele gefangennehmen kann. Die Seele ist der Materie hörig und glaubt, ohne diese nicht leben zu können.

Damit stellt sich für die gläubige Seele das grösste aller Probleme. Einesteils hat sie eine Liebe zu Jesus, also zum Leben im Geiste Gottes, andererseits aber eine Liebe zur Materie, von der sie glaubt, diese haben zu müssen. Es gibt ja genügend Ausreden Argumente wie "Gott hat uns die Welt gegeben, wir dürfen sie lieben". Aber die Materie zu lieben und auch Jesus zu lieben, das ist ein Spagat, welcher kein Mensch vollbringen kann. Auch Jesus zu Seiner Lebenszeit auf Erden nicht: "Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Gruben, und die Vögel des  Himmels haben Nester; aber des Menschen Sohn hat nicht, wo er sein Haupt hinlegen kann." Jesus Christus ist Gott, der Schöpfer Himmels und der Erde. Alles gehört ihm, er hätte ja wirklich mehr haben können als nur ein eigenes Bett, aber er hat die Materie gemieden, wo es nur ging! Natürlich dürfen und sollen wir die Materie benützen, aber nur so, damit sie der Seele keinen Schaden anrichten kann, nur so, daß sie der Seele keine Energie, das heißt, keine Liebe, keine Aufmerksamkeit und kein Interesse entziehen kann.

Ich selbst habe das ausprobiert. Ich war als LKW-Fahrer in ganz Europa unterwegs. Begünstigt durch gewisse Umstände gab ich meine kleine Wohnung auf, verschenkte alle meine (sehr geringe) Habe. Dann habe ich alles, was ich noch hatte, vom Kugelschreiber über die Socken bis Messer und Gabel gezählt und kam auf ganz genau einundneunzig Gegenstände! Mit dieser kleinen Habseligkeit habe ich dann fast zwei Jahre gelebt – und hatte alles, was ich brauchte! Meine Lebensqualität ist mit der Reduzierung von materiellen Gegenständen sprunghaft gestiegen! Nachdem meine Seele von allem befreit war, was ich nicht unbedingt brauchte, und sie sich beruflich mit dem Notwendigsten an Aufmerksamkeit befassen musste, sonst aber allein auf den wachsenden Geist gerichtet war, bekam das geistige Leben erst einen Schups. Heute darf ich behaupten, der innewohnende Geist Gottes kann erst wachsen, wenn wir nicht mehr von materiellen Gegenständen umgeben sind, welche unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen, wenn dies auch unbewusst und unmerklich geschieht. Sind wir erst frei von allem, was wir nicht brauchen, dann kann die Seele mit Fortschritt rechnen, vorher nicht.

Wir müssen uns von der Materie befreien, sonst kann sich die Seele nicht auf den Geist ausrichten.

Die allermeisten Gegenstände, welche wir in der Wohnung oder im Haus haben, brauchen wir nicht. Die Seele brauchen wir nicht mit Gegenstände zu erfreuen, das ist barer Trugschluss. Die einzige wahre Erfreuung (Seligkeit) für die Seele kommt aus der Erkenntnis des Geistigen Lebens.

Und deshalb, weil, wenn die Seele sich unnötig mit materiellem befasst, kann sich der Geist Gottes nicht entwickeln, das ist absolut unmöglich. Alle unsere Brüder und Schwestern in den Glaubensgemeinschaften, welche diese Wahrheiten nicht gelehrt bekommen, leben in einer Traumwelt. Es ist wie eine Gehirnwäsche, man sagt sich jeden Sonntag, Jahr für Jahr, Jesus erlöst uns von den Sünden (Materie), man akzeptiert aber die Sünde (Finsternis, geistiger Tod) weiterhin, weil man vermeintlich unwiderruflich an die Materie (Welt, Fleisch) gebunden ist. Und genau deshalb ist Jesus für uns gestorben, damit wir endlich frei von dieser Gebundenheit (Knechtschaft der Sünde, Materie) sind. (Siehe erster Teil dieses Aufsatzes, Welt, Materie, Fleisch, Sünde, Finsternis, Tod, Satan – alles ist ein und dasselbe!)

Hier sehen wir einmal mehr, wie grundfalsch die Kirchenlehre in der heutigen Zeit ist. Nicht die Bibel, aber die Auslegung ist irrig, führt die Gläubigen aufs Glatteis. Genau deshalb gibt uns unser Himmlischer Vater Neuoffenbarungen, damit diese krummen Wege in den festgefahrenen Kircheninstitutionen begradigt werden und wir wieder eine gesunde Lehre haben.

Wir müssen sehr darauf achten, was die Kirchen lehren und müssen dort, wo es nötig ist, kräftig Gegensteuer geben! Es ist nicht leicht, man wir sofort isoliert, ja sogar bekämpft und als Irrlehrer behandelt. Aber wir dürfen getrost sein, der Kampf ist nicht unser, er ist Gottes! Er wird diesen Kampf kämpfen, Sein Geist ist es, der Seine Wirkung nicht verfehlen wird!

 

Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

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