Mittwoch, 21. November 2018

Die unerschöpfliche Quelle

(Link zum Hörbuch am Ende des Textes)


... wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm zu einer Quelle von Wasser werden, das bis ins ewige Leben quillt.” (Johannes 4:14)

Hast Du beachtet wie das geschrieben steht? Jesus sagt: “Das Wasser wird in ihm zu einer Quelle ...”. Diese explizite Erwähnung verdient schon eine besondere Aufmerksamkeit. Das Wasser ist ein Gleichnis, eine Entsprechung in diesem Fall für “Geist”. Außerdem sollten wir auch beachten, dass Jesus davon spricht, dass das Wasser, das Er gibt, zu einer Quelle werden wird. Hier ist also etwas im Werden begriffen,
das nicht bereits gebrauchsfertig vorhanden ist. Und dieses Werden ist also inwendig des Menschen. Aus diesen wenigen, aber eindrücklichen Informationen dürfen wir folgern, dass mit dieser Quelle nicht die Seele gemeint sein kann, weil diese muss nicht werden, sie ist schon da. Außerdem ist die Seele nicht Göttlich rein, sie ist mit dem Fleisch liiert. Was Gott aber Werden lässt, ist mit Sicherheit Göttlich rein.

Jesus spricht also hier vom werdenden Geist des Menschen, als dem Geschenk Gottes. Dieses “zu einer Quelle werden” ist die Erweckung des besagten Geistes. Und um diese Quelle geht es heute.

Oft höre ich, dass in der Bibel nichts stände, dass der Geist erweckt werden müsse. Nein, mit diesen Worten steht dort nichts, aber hier sehen wir ja glasklar, dass es eben gensau um das geht.

Diese innere Quelle können wir auch noch anders bezeichnen. Zum Beispiel mit der Dreifaltigkeit Gottes. So ist diese Quelle der Vater, und das ist die Liebe, als dessen Ursubstanz. Dann wie der Sohn aus dem Vater hervorgehend ist auch das Licht, also die Erkenntnis aus der Liebe hervorgehend. Und schließlich der Heilige Geist, welcher ist die Kraft und der tätige Wille Gottes.

So haben wir den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist als DIE Heilige Quelle in uns. Vater, Sohn und Heiliger Geist, also geistig gesehen die Liebe, das Licht und der Wille Gottes, ist auch das Himmelreich. Deshalb sagt ja Jesus im Luk. 17, “das Himmelreich ist in euch”.

Und da, wo das Himmelreich ist, brauchen wir nichts anderes mehr. Das Himmelreich ist das Vollkommene – und dieses Vollkommene ist in Dir! Ich meine damit nicht, dass DU das Vollkommene bist – nein, aber das Vollkommene ist in Dir. Es ist Gott und es erwuchs aus dem kleinen Gottesteilchen in Dir, dem sogenannten Geistfunken.

Jesus sagt im eingangs erwähnten Vers, “es wird in ihm zu einer Quelle von Wasser werden”. An diesem Vers ersehen wir, dass das natürlich geistig gemeint ist, weil die Worte Jesu immer geistig sind – ja, das gesamte Wort Gottes geistig ist. Das “Wasser” entspricht in diesem Fall dem “Geist” und meint damit, dass im Herzen eine Quelle des Geistes wird. Wir können uns jetzt fragen, welchen Geist ist damit gemeint, der eigene, menschliche und bereits gewachsene Geist oder der Heilige Geist?

Ist der menschliche Geist bereits derart gewachsen, dass man von einer Quelle sprechen kann, dann ist die Quelle natürlich der Heilige Geist, der aber den eigenen Geist schon derart durchflutet hat, dass man kaum mehr einen Unterschied ausmachen kann. Und dieser mit dem Heiligen Geist vereinte Menschengeist durchflutet nun die Seele, welche von der Substanz her noch etwas grobstofflicher ist als der Geist. Nur darf man sich diese gröbere Stofflichkeit nicht so vorstellen, dass sie etwa fürs menschliche Auge sichtbar wäre. Nein, derart grobstofflich ist die Seele doch auch wieder nicht. Ich will damit nur sagen, dass der Geist noch weit feinstofflicher ist als die Seele.

Sicher hast Du schon gehört, dass man die Aura sehen kann. Der Grund ist der, dass ein begabtes Auge fähig ist, die Umrisse und die Farbe einer Seele zu sehen.

Wenn nun der Geist die Seele langsam zu durchfluten beginnt, dann wird diese ebenfalls feinstofflicher. Dieser Vorgang nennt man auch Wiedergeburt aus dem Geist. Die Verfeinerung der Seelensubstanz ist die eigentliche Heiligung. Durch diese Verfeinerung entzieht sich die Seele mehr und mehr der grobstofflichen Substanz des Fleischleibes, was wir wiederum die sogenannte Abödung nennen können. Das Fleisch hat die Seele dann nicht mehr im Griff, hat sie nicht mehr unter Kontrolle und er kann seine Begierden-Ansprüche nicht mehr, oder wenigstens nicht mehr so stark,  geltend machen. Das geschieht in dem Masse, wie der Geist die Seele durchflutet. Wie schon früher beschrieben, diese Durchflutung nennen wir die Hochzeit des Lammes. Der menschliche Geist mit dem Heiligen Geist vereint, vereinen sich nun mit der Seele und der Nebenbuhler, oder begierdevoller Fleischleib genannt, wird immer mehr isoliert und abgedrängt. Am Ende, wenn diese Vereinigung vollendet ist, sprechen wir von der vollen Wiedergeburt. (Als Nebenbemerkung möchte ich anfügen, dass beim sog. Tod des Fleischleibes sich diese Seele um ein Vielfaches schneller und besser vom grobstofflichen Leib lösen kann, als wenn sie noch voll mit dem Fleisch verschweißt ist)

Wenn dieser Vorgang der Verfeinerung und Durchgeistigung der Seele aber erst und doch schon ein gutes Stück vorangekommen ist, können wir bereits von einer “halben Wiedergeburt” sprechen. Das ist aber keine Lehre, sondern lediglich ein Erklärungsmodell. In dieser sog. Halben Wiedergeburt kommen zwei Komponenten zusammen. Einesteils macht das Fleisch noch seinen alten Einfluss geltend, wenn auch nur noch sehr dezent und meistens ohne Erfolg und zum Anderen ist aber doch schon der geistige Einfluss recht bedeutend. Der betreffende Mensch denkt und spricht Wahrheiten, wo er sich oft selbst fragt, wie er solches wissen konnte? Ja, das sind manchmal ganz schöne Überraschungen, wo man sich im Nachhinein gewahr wird, dass der eigene Geist offensichtlich gewirkt hat.

In diesem Zustand der “halben Wiedergeburt”, der übrigens sehr, sehr lange dauern kann, ist die Seele auf nichts anderes mehr erpicht, als dass sie von den Begierden des Fleisches gänzlich gelöst werden kann, um von der Quelle aus dem vollen schöpfen zu können.

Doch für solches Ansinnen gibt es dann heftigsten Widerstand. Und zwar von zwei Seiten. Zuerst einmal ist es das Fleisch, das sich wehrt und fähig ist, dass der betreffende Mensch in seiner Entwicklung stehen oder stecken bleibt. Das ist dann eine Frage des Willens, ob er stark genug ist, dem Feind zu widerstehen. Hier steht man oft auf Messers Schneide. Die Schrift sagt zwar, “Widerstehet dem Teufel, dann flieht er”. Ja, das ist aber wohl schneller gesagt als getan. Die Anfechtungen können oft derart sein, dass man diesen Punkt nur schwerlich überwinden kann. Das ist dann wohl auch eine Frage des Glaubens, aber mehr noch eine Frage des eigenen Willens.

Das Zweite sind Anfechtungen oder man kann schon sagen, “Kriegshandlungen” des Teufels persönlich. Wer in der halben Wiedergeburt ist, der ist so gut wie verloren für den Teufel. Deshalb schmeißt er nun alles in die Waagschale und will versuchen, das Ruder noch herumzureißen, denn wenn die volle Wiedergeburt einst erreicht sein wird, dann ist das Spiel aus – für Satan. Denn dann kann niemand und nichts den Wiedergeborenen aus der Hand des Himmlischen Vaters entreißen. Aber erst dann! Vorher ist eben noch alles möglich – und deshalb versucht er es jetzt, solange noch eine Chance besteht.

Solche Anfechtungen können Schicksalsschläge sein, können sich aber auch als Depressionen im höchsten Grad, als wirtschaftliche Unbill oder was auch immer, äußern. Doch sind diese Anfechtungen nie schlimmer, als man ihnen nicht durch das durch die Quelle bereits dargebrachte Wasser begegnen könnte. Diese Quelle ist ja das Himmelreich und ist durch die Willensäußerung des Geistes auch das Zeugnis Jesu, von dem wir schon einige Male gesprochen haben. Dieses Zeugnis ist das Einzige, mit welchem wir den Anfechtungen begegnen können. Das ist die Sprosse auf der Leiter, wo auch Hiob gestanden hat.

Oben habe ich von der “halben Wiedergeburt” gesprochen, die sehr lange dauern kann. Eine genaue Definition der “Halben Wiedergeburt” gibt es nicht. Aber rein von der Praxis, vom Alltag her gesehen ist dies der Zustand, der mit den ersten bewussten Willenskundgebung des (Heiligen) Geistes beginnt bis zur völligen Wiedergeburt. In diesem breiten Feld bewegen sich die Geistchristen.

Und diese lernen die Quelle zu nutzen und entdecken bald einmal, dass diese Quelle unerschöpflich ist. Je mehr man schöpft, desto ergiebiger wird sie. Dass führt dazu, dass der ganze Alltag nur noch davon geprägt ist, sich auf diese Quelle zu fokussieren. Seien es berufliche Sorgen, familiäre Fragen, wirtschaftliche Entscheidungen, geistige Zusammenhänge, die einem noch nicht klar sind, alles, wirklich alles findet nun eine er-”schöpfen"-de Lösung und es bleibt dann nur noch staunen. Diese Quelle ist Jesus Christus Selbst, es ist der Heilige Geist, es ist der Himmlische Vater – egal, wie Du es nennst, es ist die Göttliche Kraft, die Göttliche Weisheit in Dir selbst.

Da kann einer noch so überzeugend erklären, die Bibel sei vollkommen und da stehe alles, was Du zu wissen brauchst. Oh NEIN! Die innere Quelle ist es, wo die Vollkommenheit zu Hause ist, denn Jesus Christus ist vollkommen und dort findest Du Erkenntnis, wie sie tausend Bücher nicht enthalten können.

Diese innere Verbindung mit dem Himmlischen Vater ist das eigentliche Leben. Kein Kopfwissen kann Leben geben, und wenn das auch die Höchste Wahrheit wäre. Nur das innere er-”leben” ist das wahre Leben und erst aus diesem Leben entsprießt die wahre Liebe. Und so, wenn wir den Himmel in uns geöffnet haben, brauchen wir keine biblischen Verheißungen mehr, sie erfüllen sich täglich und stündlich wie von selbst.

So wünsche ich Dir noch einen gesegneten Tag – bis nächsten Mittwoch!


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Zur Erinnerung für alle jene, die sich in den Strängen einer Evangelischen Kirche verfangen haben:

Die sechs Kernpunkte des VOLLEN Evangeliums

  1. Konsequente Um- und Abkehr von der Sünde
    wissen wir doch, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, so daß wir der Sünde nicht mehr dienen 
  2. Vergebung an alle ohne Ausnahme
    Vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigen
  3. Heiligung und Abödung der Welt mit allen ihren Genüssen
    “So suchet was des Herrn Wille ist … das ist der Wille Gottes, eure Heiligung … ohne die niemand den Herrn sehen wird, … denn wer die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters”
  4. Das persönliche Kreuz dankbar auf sich nehmen
    Wer das Kreuz nicht auf sich nimmt, ist Meiner nicht wert
  5. bis zur Krönung mit der vollen Wiedergeburt durch den Geist
    “wer die Sünde tut ist vom Teufel … Keiner, der aus Gott geboren ist, tut Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist
  6. Die stetige Verbindung mit dem Himmlischen Vater
    “Meine Schafe hören meine Stimme … denn die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr bedürfet nicht, daß euch jemand lehre; sondern so, wie euch die Salbung selbst über alles belehrt, ist es wahr und keine Lüge, und wie sie euch belehrt hat, so bleibet darin!”

Nur wer diese Punkte im Alltag umsetzt, erweckt seinen eigenen Geist. Demzufolge ist auch nur derjenige in der Lage, "im Geist zu wandeln", der erweckten Geistes ist!


Werden diese sechs Punkte nicht gepredigt, liegt man ausserhalb der Wahrheit und man wird in eine illusionäre Traumwelt gelockt. Sehet zu, dass euch niemand verführe !

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Jesus segne Dich


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