Mittwoch, 14. März 2012

Ist die Bibel die Höchste Autorität? I

Mein Gott, was für eine ketzerische Frage! Natürlich ist die Biel die allerhöchste Autorität – wenigstens für uns Christen! Diese knappe und klare Antwort geben uns alle Gläubigen, welche treu die Gottesdienste besuchen.

Also, eigentlich ist diese Frage überflüssig. Sie könnte höchstens Verwirrung bei all jenen schaffen, welche erst zum Glauben gekommen sind, oder welche noch schwach im Glauben sind und bemerken, dass sie schon seit Jahren und Jahrzehnten noch immer auf dem selben Fleck stehen.  Deshalb sollen wir vielleicht doch nicht weiter auf diesem Gebiet forschen.

Andererseits gibt es bei der gängigen und modernen Kirchenlehre so manche Unwegkeiten, ja oft sogar herbe Widersprüche, welche die unsicheren Gläubigen unmerklich aufs gefährliche Glatteis führen. Vielleicht ist das aber gerade der Grund, weshalb wir so viele Schwache im Glauben haben, so viele Kranke, von Demenz und Depression Geplagte. Aus dieser Sicht gesehen ist es wahrscheinlich doch nicht so abwegig, wenn wir uns über die Frage im Titel einige Gedanken machen und sogar die Logik etwas zu Hilfe nehmen.

Also, was ist die Bibel? Die Bibel ist das Wort Gottes. Oder noch besser ausgedrückt, es ist das von Gott, dem Heiligen Geist, den Autoren eingegebenes Wort Gottes. Der eigentliche Urheber der Bibel sind nicht die inspirierten Autoren, sondern Gott, oder der Geist Gottes. Die Bibel ist das Werk, der Geist Gottes ist der Meister. Nun die ernste Frage: Kann das Werk grösser sein, als der Meister?

Wenn die Bibel nun die Höchste Autorität für die Menschen ist, dann müsste – logisch überlegt – die ganze Göttliche Weisheit in der Bibel verzeichnet sein. Die Bibel gibt uns zweifelsohne sehr viele Informationen und zwar für die Weltmenschen, wie sie Gott überhaupt finden können, für die Zweifler, wie sie den Glauben erlangen können, für diejenigen die in der Heiligung sind und bewusst gegen die Sünde kämpfen und schliesslich auch für die Wiedergeborenen, wie sie die selbsterfahrene Seligkeit ihren schwächeren Brüdern und Schwestern mitteilen können. Also für jeden, der ernsthaft die Wahrheit sucht. Für die letzteren steht vieles, aber auf kleinerem Raum, den ersteren aber ist die Hauptbotschaft gewidmet.

Noch einmal: Steht denn wirklich die ganze Göttliche Weisheit in der Bibel? Oder gibt es am Ende noch tiefere Weisheiten, als in der Schrift verzeichnet sind? Diese Frage hat die Kirchenlehre bereits beantwortet: Nein, wir brauchen keine weitere Weisheiten mehr, denn es steht geschrieben: "denn ich habe nicht zurückgehalten, euch den ganzen Ratschluss Gottes zu verkündigen." (Apg.20.27) Und weil es so praktisch ist, nur einzelne Verse zu zitieren, ist auch die Gefahr gross, dass alles aus dem Kontext (Zusammenhang) gerissen wird. In diesem Fall hat Paulus aber schon im Vers 20 die Einschränkung gemacht: " … wie ich nichts zurückgehalten habe von dem, was nützlich ist, dass ich es euch nicht verkündigt und euch gelehrt hätte … " Also, halten wir fest: Paulus hat damit niemals gesagt, dass es keine weitere Göttlichen Weisheiten mehr gibt für spätere Generationen, als er gepredigt hatte.

Die Bibel würde sich ja selbst wiedersprechen, da Johannes etwas ganz anderes gelehrt hat, nämlich: "Und ihr? Die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr habt nicht nötig, dass euch jemand belehre, sondern wie seine Salbung euch über alles belehrt, so ist es auch wahr und keine Lüge. Und wie sie euch belehrt hat, so bleibt in ihm!"


Wir dürfen dabei nicht vergessen, dass beide, Paulus und Johannes, mit ihren Aussagen nicht die Bibel gemeint haben können, weil keiner wusste, dass etwa dreihundert Jahre später einmal eine Bibel entstehen wird.

Nun kommt die alles entscheidende Frage: Gibt es nur die eine einzige Form, eben die Bibel, wie der Geist Gottes die Göttliche Weisheit offenbart? Gibt es neben der Bibel keine weiteren Gottesoffenbarungen mehr? Die Kirchenlehre sagt auch hier ganz klar nein, die Bibel müsse genügen.

Dass das natürlich nicht stimmen kann, werden wir jetzt  sehen.  Eine wunderbare Offenbarung außerhalb der Bibel sind die selbstlosen Liebeswerke. Wer diese Werke tut, tut sie durch den Geist Gottes, anders wäre es gar nicht möglich, sie zu tun. Die Form dieses Ausdruck Gottes übertrift manchmal das geschriebene Wort, weil das gelebte Wort schneller die Herzen der Weltmenschen erreicht.

Wie schon erwähnt, hat Johannes noch eine andere Ausdrucksweise des Geistes Gottes gesehen, vor ab für alle diejenigen, welche die "Salbung" empfangen haben. Diese Gesalbten haben es nicht nötig, von Menschen gelehrt zu werden, weil der Geist Gottes im Herzen der Seele alles Licht gibt, das sie benötigt und will. Von "keinem Menschen gelehrt" will aber auch heißen, keine Lehre, also keine Informationen von außen ist mehr notwendig, sondern alle Lehre, alle Weisheiten von innen, aus dem Herzen, eben aus dem Geiste Gottes. Dass dem die Kirchenlehre nicht zustimmt ist ebenfalls nachvollziehbar, weil sie die innere Stimme nicht als Gottes Stimme identifiziert, sondern als die Stimme des Verführers. Aber keine Angst, Jesus sagt, dass Meine Kinder Meine Stimme hören werden! – Wobei deutlich nur Meine Kinder gemeint sind!

Kehren wir zurück zur eingangs erwähnten Frage, so sehen wir, dass die Bibel – obwohl Gottes reine Wort – nicht die allerhöchste Autorität sein kann. Die Höchste Autorität ist der Geist Gottes, wie Er in einem jeden Menschenherzen wohnt. Die Bibel aber ist eine sehr gute und sehr nützliche Hilfe, die manche offene Frage auf dem Glaubensweg und für die Findung der absoluten Wahrheit beantwortet. Aber die Lektüre der Bibel ersetzt niemals die Heiligung der Seele und schon gar nicht die persönliche Verbindung mit dem innenlebenden Christus. Auf dieses Ziel hin dient die Bibel in vortrefflicher Weise. Aber merke Dir für den richtigen Gebrauch der Bibel:

Wenn man die Bibel wörtlich verstehen will, dann muss man sie auch wörtlich in den Alltag umsetzen!



Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.


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