Mittwoch, 28. März 2012

Meine Schafe hören Meine Stimme


Setzen wir die Betrachtung der Frage "Ist die Bibel die Höchste Autorität?", welche wir klar verneinen,  fort, dann drängt sich sie nächste Frage auf: "Womit haben wir denn Zugang zu der Höchsten Autorität?".

Bei dieser neuen Frage geraten wir zweifellos in einen gröberen Konflikt mit der gängigen Kirchenlehre. Im letzten Aufsatz kamen wir zum Schluss, dass der Geist Gottes im Herzen eines jeden Menschen sich offenbart. Die Bibel ist – ich wiederhole es noch einmal – ganz klar Gottes Wort, das werde ich nie in Abrede stellen! Aber die Bibel beantwortet nicht jede Frage, besonders jene nicht, welche sich aus den verschiedensten Alltagssituationen ergeben und man oft rasch Entscheidungen treffen muss. Dafür ist natürlich das Erkennen des Willen Gottes nötig, sofern man ein Gottesleben führen will.

Jesus sagt: "Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir". Als Jesus das sagte, meinte Er mit "Meine Stimme" nicht ein geschriebenes Wort, sondern Er meinte die direkte innere Führung aus dem Herzen. Diese Führung aus dem Innern, besonders wenn noch von einer inneren Stimme die Rede ist, ist der Kirchenlehre ein Dorn im Auge.  Allerdings nicht ganz zu Unrecht, denn es gibt in der Tat innere Stimmen, welche nicht von Jesus stammt, sondern aus der Finsternis. Doch davon weiter unten.

Die innere Stimme hat verschiedene Ausdrucksformen. Für jeden Menschen, auch für Nichtchristen, ist die Stimme des Geistes Gottes das Gewissen. Und diese "Stimme" ist allezeit zu vernehmen. Klar, diese "Stimme" ist nicht eine hörbare Stimme, sondern ist ein Gedanke. Ist man geübt und ist man diesen Göttlichen Gedanken-Eingaben gehorsam, so werden sie immer deutlicher und stärker. Durch die Liebe zu Gott wird die Seele für solche Göttliche Führungen sensibler, oder anders ausgedrückt, richten sich die inneren Antennen direkt auf Ihn.

Ist das Herz durch kompromisslose Nachfolge ganz auf Gott ausgerichtet, dann antwortet Jesus nicht mehr nur durch das Gewissen, sondern es formen sich schon weit deutlichere Gedankengänge, welche man schon eher als eigentliche Stimme bezeichnen darf. Hier dürfen wir schon komplexere Antworten als nur einfache "Ja" und "Nein" oder "mach das" und "mach das nicht" erhalten. Auf Fragen, welche primär das Geistige Leben betreffen, gibt es schon tiefere Wahrheiten, damit die Seele schon vielschichtigere Erkenntnisse über Geistige Zusammenhänge erlangt. Aber auch bei Fragen des natürlichen Lebens betreffend, eben bei den verschiedensten Alltagssituationen, dürfen wir mit einem deutlichen und klaren Geistigen Beistand rechnen. Dieser Geistige Beistand ist die Göttliche Führung, ist der Geist Gottes, ist der Himmlische Vater, ist Jesus. Dieser Göttliche Beistand im Herzen eines jeden Menschen ist die Höchste Geistige Autorität! Dieser Göttliche Beistand ist es, was Jesus mit den fünf klugen Jungfrauen verglich, welche nebst den Lampen auch Öl in den Gefäßen mitnahmen.

Nun gibt es natürlich viele Christen, welche diese "innere Stimme" ignorieren, das heißt, nicht ausbilden und sich lieber bei allem auf das geschriebene Wort verlassen, weil diese "innere Stimme" eine falsche Stimme sein könnte. Diese Christen finden in der Tat auf viele Fragen eine Antwort durch die Bibel. Dabei wenden etliche das "Zeigefinger-Prinzip" an, in dem sie die Bibel an einer x-beliebigen Stelle aufschlagen, mit dem Zeigefinger auf eine Stelle tippen und dann beginnen zu lesen bis sie auf eine mögliche Antwort auf ihre Frage stoßen. Das ist natürlich nicht falsch. Und unser gnädige Vater benützt auch solche Methoden, um mit Seinen Kindern zu reden, wenn Ihm andere Möglichkeiten verwehrt werden.

Um die Innere Stimme vernehmlich werden zu lassen ist es unabdingbar wichtig, dass wir auch auf diese Stimme hören in dem wir auf diese achten. Hier liegt meines Erachtens die größte Schwierigkeit. Viele Christen wissen zwar zu beten, aber das Hören auf Gott, das Harren auf Gott, das kennen sie nicht. Es fehlt der Wille und die Geduld zum Stille sein. Da muss die Seele für die Innere Betrachtung bereit sein und muss sich von allem Äußeren lösen können. Sie muss in sich gehen, sich der Göttlichen Regung und den Göttlichen Gedanken hingeben. Sie muss sich in die Empfindungen des Friedens, der Vergebung, dem Eins sein mit Christus und den Mitmenschen versenken. Auf diesem Weg dürfen wir immer sicher sein und die inneren Gefühle bestätigen das auch, dass wir nur mit Jesus Christus verbunden sind: "Meine Schafe hören meine Stimme!"

Ist die Seele hingegen auf ein reges Aussenleben gerichtet, also sind die Antennen nach außen statt nach innen fokussiert, dann sind diese Betrachtungen nicht möglich und das Thema der  Inneren Stimme wird immer ein Fremdwort bleiben. Eine Seele, welche nach außen gepolt ist, muss auch das Wort Gottes von außen her beziehen. Das Problem ist nur, dass alles, was von außen kommt, kaum direkt ins Herz geht, sondern immer zuerst in den Verstand und erst dann ins Herz. Wenn der Verstand, das Ratio oder wenn Du lieber willst, der Intellekt das von außen Vernommene geprüft hat, kann es in Herz kommen und sich mit den entsprechenden Empfindungen verbinden. Doch der Verstand ist wie ein Filter, welche die biblischen Wahrheiten nur mit vielen Wenn und Aber zum Herzen weiterziehen lässt. Deshalb gibt es auch so viele unnütze religiösen und die Wahrheit betreffenden Diskussionen.

Die allergrösste Schuld für das Nichtzustandekommen eines fruchtbaren Innenlebens mit dem Vernehmen der Stimme (Gedanken) Jesu Christi ist die Vereinnahme der Seele durch das Fernsehen. Ich bin der Diskussion darüber, ob Christen einen TV haben sollen oder nicht, müde geworden. Was muss ich da alles hören!  Wenn jemand den TV verteidigt, sind es die Christen, nicht die Weltmenschen! Aber trotzdem, die Tatsache bleibt bestehen, wer einen Fernseher hat (der benutzt ihn auch), ist für ein betrachtendes Innenleben nicht mehr fähig! Es soll nicht ein Gesetz sein, aber ein inneres Drängen soll es sein, sich von dieser Welt und seinem täglichen Geschehen endlich und ein für allemal zu trennen. Fern zu sehen ist immer eine Liebe zur Welt, man kann es drehen und wenden wie man will, diese Liebe zur Welt ist mit der Liebe zu Gott nicht zu vereinbaren. Durch das Nicht-Loslassen der Interessen zur Welt und dem Vergänglichen im Allgemeinen, haben wir immer und ewig mit unreinen Gewalten und Mächten zu kämpfen. Diese Kräfte aus der Finsternis haben, je nach Intensität, auch die Möglichkeit, sich im Herzen vernehmbar zu machen. Somit sind die Befürchtungen, einer falschen inneren Stimme zu folgen, durchaus berechtigt. Aber wer solche Befürchtungen hegt und sich davor fürchtet, der gehört zur einer anderen Herde, welche Seine Stimme eben nicht kennen!

Darum, meine lieben Freunde und Geschwister, lassen wir die Welt hinter uns mit allen ihren vermeintlichen Freuden und allem scheinbar Interessantem und wenden wir uns mit ganzem Herzen, ganzer Seele und mit dem ganzen Gemüte unserem Heilande zu und suchen wir allezeit Seine Stimme zu vernehmen. Er drängt Dich nicht, aber Er wartet auf Dich!





Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

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