Mittwoch, 18. April 2012

Ist aktive Heiligung Selbsterlösung?


Das ist wiederum ein Thema, welches die Gemüter erhitzt. Man sieht es nicht nur in den freikirchlichen Gemeinden, auch in den christlichen Foren ist man ein Aussenseiter, wenn man das Wort Heiligung nur schon in den Mund nimmt. Und das scheinbar aus gutem Grund: "nicht um der Werke willen der Gerechtigkeit, die wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit machte er uns selig durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes" (Titus 3.5) und auch "Doch weil wir wissen, dass der Mensch durch Werke des Gesetzes nicht gerecht wird, sondern durch den Glauben an Jesus Christus, sind auch wir zum Glauben an Christus Jesus gekommen, damit wir gerecht werden durch den Glauben an Christus und nicht durch Werke des Gesetzes; denn durch Werke des Gesetzes wird kein Mensch gerecht." (Gal. 2.16)

Also: Hände weg davon, sich selbst zu einem heiligen Leben zu erziehen! Denn Selbsterlösung schmälert die Erlösung durch die Gnade durch das Blut von Jesus Christus.

Soweit hört man es fast jeden Sonntag im Gottesdienst. Die Bibelschulen lehren das und die Pastoren geben das so weiter. Und die frommen Zuhörer nehmen den Farbstift und hinterlegen diese Bibelstellen mit leuchtender Farbe. Wer nun das Gegenteil behauptet, ist ein Irrlehrer – oder nicht?

Aber lesen wir weiter in der Heiligen Schrift: So seht ihr nun, dass der Mensch durch Werke gerecht wird, nicht durch Glauben allein.” (Jak. 2,24)  - Hoppla, was soll denn das?

Gerecht werden schließt die Heiligung ein und heilig sein, heißt ein reines Herz haben. Ein reines Herz zu haben aber heißt, dass die Sünden im alten Leben vergeben sind und Gott ihrer nicht mehr gedenkt. Ein reines Herz zu haben heißt aber auch, dass in diesem neuen Leben keine neuen Sünden mehr entstehen, das heißt, dass die Seele nicht mehr sündigt. Und hier sehen wir, dass die Aussage des Jakobus kein Widerspruch zur jenen von Paulus ist, weil Paulus meint und immer wieder betont, dass die Sündenvergebung aus reiner Gnade und ohne Verdienst und eigene Werke geschenkt wird. Jakobus hingegen nimmt Bezug auf das Neue Leben im Geist, und hier sind nun Werke gefragt.

Das erste Werk das der Mensch im Neuen Leben, auf dem Weg der Heiligung, bewusst und aktiv tun muss, ist den Mitmenschen zu vergeben, jenen, welche ihm auf irgendeine Weise etwas zu Leide getan haben. Diese Vergebung ist ein Werk, das man tun muss, damit die Sündenvergebung durch das Kreuz für die eigene Seele Gültigkeit hat! Ohne diese Tat des Menschen, wäre der Kreuzestod Jesu vergebens! Das ist schon der erste Schritt der aktiven Heiligung.

Der zweite Schritt in der aktiven Heiligung, also im Bestreben der Seele, die Heiligung (Vervollkommnung) zu erreichen, besteht ebenso aus lauter Tätigkeiten. Dieser zweite Schritt nach der Bekehrung zum Neuen Leben (bzw. Erweckung des Geistes) bezweckt die klare Abkehr von der Welt. Diese Abkehr wird uns nicht aus der Gnade geschenkt oder erlassen, nein, diese Abkehr ist eine bewusste Handlung. "Weil wir nun solche Verheißungen haben, meine Lieben, so lasst uns von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes uns reinigen und die Heiligung vollenden in der Furcht Gottes." (2.Kor 7,1) Über die Phase der Abkehr von der Weltliebe habe ich ja schon  …zig Aufsätze geschrieben, aber hier will ich die Betonung auf unser bewusstes Zutun legen und aufzeigen, dass uns nicht alles vom Himmel zufällt, sondern dass wir in der Heiligung mit unserem eigenen Willen und eigener Werke tätig sein müssen. Je mehr wir uns dereinst der vollen Wiedergeburt nähern und wir die Welt in der Kraft Gottes überwunden haben, werden wir dann eher passive Zuschauer unseres Lebens, weil die Werke dann völlig anders sein werden, ganz nur aus dem Geist.

Aber bis es soweit ist, gilt: "Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, … " (Röm. 12.2)  (Ob Paulus hier den TV und Facebook angesprochen hat?) und " So tötet nun die Glieder, die auf Erden sind, Unzucht, Unreinheit, schändliche Leidenschaft, böse Begierde und die Habsucht, die Götzendienst ist." (Kol. 3.5)




Diese Heiligung der Seele ist wirklich ein heißer Kampf, den jeder selber führen muss, der uns nicht geschenkt wird mit der lapidaren falschverstandenen Redewendung "wir sind geheiligt durch den Glauben":  " ...sondern ich zerschlage meinen Leib und behandle ihn als Sklaven, damit ich nicht andern predige und selbst verwerflich werde." (1Kor. 9. 27). Der Hebräerbrief-Schreiber sagt auch: "Ihr habt im Kampf gegen die Sünde noch nicht bis aufs Blut der Sünde widerstanden " (Hebr. 12,4), dann Paulus : "Alle, die zu Christus Jesus gehören, haben das Fleisch und damit ihre Leidenschaften und Begierden gekreuzigt“ (Gal. 5,24)

Nun soll mir jemand sagen, weshalb soll ich meinen "Leib zerschlagen", "ihn als Sklaven behandeln", gegen die Sünde "bis aufs Blut" widerstehen, mein "Fleisch kreuzigen" oder "die Glieder, die auf Erden sind töten (Unzucht, Unreinheit, Leidenschaften usw.)"  wie in Kol. 3,5 beschrieben, wenn wir doch aus dem Glauben schon geheiligt sind?

Also wir sehen, wenn nun jemand behauptet, "Wir sind Menschen und als solche fehlerhaft, daran wird sich nichts ändern. Das ist ja der Grund für Jesu Tod am Kreuz", dann spricht er an der Sache vorbei.

Haben wir das einmal verstanden, dass dieser zweite Schritt, die Abwendung von der Weltliebe ein striktes Erfordernis im Evangelium für die Seele ist, dann kommt der dritte Schritt: "Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird". Dieses Nachjagen ist nicht weniger von Tätigkeit und aktiver Handlung geprägt, wie die beiden ersten Schritte. Warum?


Dieser Kampf währt nun längere Zeit, weil wir immer wieder von Anfechtungen und Versuchungen eingeholt werden. Immer wieder kommen wir zu Fall, immer wieder müssen wir aufstehen, jede Leidenschaft, jede Begierde und jede Gewohnheit wehrt sich und manifestiert sein Eigenleben. Deshalb braucht es den aktiven Kampf, bis der "innere  Schweinehund" endgültig besiegt ist.


Auch das Nachjagen nach dem Frieden mit jedermann, ist ebenso eine bewusst aktive Handlung wie die täglichen Werke der Nächstenliebe.

Dass aber alle diese erwähnten Handlungen nicht aus der seelischen Kraft alleine bewerkstelligt werden können, das ist wohl klar und das ist auch gar nicht die Meinung. Kein Mensch kann von sich aus aus seiner Haut schlüpfen. Aber was wir mindestens haben müssen, was wir mitbringen müssen ist der festeste Wille. Und wenn dieser fehlt? Dann dürfen wir uns sogar das "Wollen" erbitten, und der Geist Gottes wird uns mit diesem Wollen erfüllen, weil ja die Heiligung Gottes reinster Wille ist ("Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung", (1.Thess 4,3)). Und wenn wir sehen, dass es einfach nicht aufhören will, dass wir ständig fallen, so dürfen wir gewiss sein, dass auch das endliche Vollbringen aus dem Geist, und nur aus dem Geist erfolgen kann.

Die Kraft des Geistes aus Gott ist es, welche uns zum Ziel führt. Deshalb kann sich auch keiner rühmen, wenn er die Welt überwunden hat, er rühme sich denn dem Herrn! Aber die Überwindung der Welt muss vollbracht werden – von jeder Seele, sonst wird sie einst vor dem Himmelstor stehen bleiben müssen.

Darum meine Lieben: Auf, in den Kampf!



Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.


Mittwoch, 11. April 2012

Ist Jesus unser Vater oder gar Gott?


Diese Frage erzeugt so viele Antworten, wie es Theologen gibt. Wie viele Bücher, ja Bibliotheken sind geschrieben worden über das Verhältnis Jesu zu Seinem Vater und auch zum Heiligen Geist.
Schon gegen Ende des zweiten Jahrhunderts wurde die Trinitätslehre "erfunden" und hat sich hartnäckig bis heute gehalten. Aber auch bei bibelreuen Gemeinschaften herrscht alles andere als Einigkeit. Da gibt zum Beispiel die Webseite "bibeltreu"  seinen Lesern kund: "Aber vielmehr sollte doch die Fülle an Versen welche eindeutig aufzeigen, dass Jesus nicht Gott ist, einem Klarheit geben."
Nun, wenn Jesus nicht Gott ist, dann ist Er auch nicht der Vater. Wer ist Er denn? Ein Prophet? Nun, dann wären wir schon beim Islam, denn der Koran behauptet das auch. Aber Jesus sagt ja mehrmals: "Ich und der Vater sind eins. Wer mich sieht, der sieht den Vater" Damit wäre ja alles klar – wenn nur nicht die Aussage wäre " …sah er die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen" (Apg. 7. 55) oder die Gebete, welche Er im Garten Gethsemane gebetet hat, denn Er wird ja wohl kaum zu sich selber gebetet haben … Und da ist noch die Bezeichnung vom Sohn Gottes. Also, Jesus kann doch unmöglich Sein Eigener Sohn sein, wenn Er zugleich sein Eigener Vater ist – nicht?
Die Glaubensgeschwister, welche davon ausgehen, dass man die Heilige Schrift in jedem Fall wörtlich nehmen muss, kommen mit diesen scheinbar gegensätzlichen Aussagen in der Bibel ein bisschen "ins Schleudern". Wie schon erwähnt, dieser "Schleuderkurs" währt schon seit dem zweiten Jahrhundert und bot bis heute mannigfaltige Gelegenheiten für Zwiespalt, Streit oder wenigstens starke Zweifel, besonders bei den glaubensschwächeren Geschwistern.
Ist man der Meinung, dass Jesus Gott ist, dann sagt man damit auch, dass Jesus der Schöpfer ist. Denn Gott ist doch der Schöpfer des Himmels und der Erde. Wer Jesus ans Kreuz geschlagen hat, der hat demnach unseren Schöpfergott ans Kreuz geschlagen.
Nun – was sagt denn die Heilige Schrift dazu?  Eigentlich sind die Aussagen so klar wie kristallines Bergwasser und lassen keinen Zweifel aufkommen, wen man die Schrift nicht nur mit dem Verstand, sondern mit dem Herzen, das heißt mit dem Licht des Geistes Gottes liest. Aber – nicht nur einzelne Verse, sondern die Schrift im ganzen Kontext.
Da haben wir einmal den Ausdruck "Herr". Im Alten Testament wird die Bezeichnung "Herr" statt Gott  1230 mal erwähnt und im Neuen Testament teils für Gott und teils für Jesus 1012 mal. Da man ja bekanntlich nicht zwei Herren gleichzeitig dienen kann, so kann doch die Bezeichnung "Herr" unmöglich auf zwei verschiedene göttliche Wesen angewandt werden. Also, gibt es doch nur einen einzigen Himmlischen "Herrn"!

Ganz klar aber gibt uns Kol. 2.9-10 Auskunft: "Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig und an dieser Fülle habt ihr teil in ihm, der das Haupt aller Mächte und Gewalten ist". Mit IHM ist Jesus gemeint. Hier wird klar Jesus als derjenige bezeichnet, welcher das Haupt aller Macht, also das Haupt der Allmacht und aller Gewalten, das heißt allen Kräften (welche es gibt im Himmel und auf Erden) ist. Die Allmacht steht nur Gott zu, dem Schöpfer alles Seins. Gut – unwiderlegbar hat Paulus, welcher dem Menschen Jesu ja nie begegnet ist, Jesus als unseren Schöpfergott dargestellt.   

Und was sagt Johannes, der Lieblingsjünger von Jesus, derjenige Apostel, der wohl das innigste Herzensverhältnis mit Jesus hatte? "Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn gemacht; aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf." (Joh. 1.9+10)

Auch Johannes hat es erkannt, dass Jesus, der Christus, also der menschgewordene Gott ist, dass Jesus der Schöpfer dieser materiellen und der geistigen Welt ist. Wenn die Schöpfung je einen Eigentümer haben kann, dann kann dies nur der Schöpfer selber sein.                            

Also, von der Schrift her gibt es mit diesen zwei Aussagen wohl keinen Zweifel mehr – wenn da eben die obgenannten Einwände nicht wären.

Stellen wir uns einmal vor, Jesus wäre aufgetreten und hätte von sich gesagt "Ich bin der Schöpfer von Himmel und Erde". Was wäre darauf wohl geschehen? Ich weiß nicht ob es dazumal schon Irrenhäuser gegeben hat, wenn ja, so wäre er sicher kurzerhand dort einquartiert worden. Auf jeden Fall hätte es wohl niemand gegeben, welcher ihm gefolgt wäre und irgendwelche Wunder hätten wohl kaum etwas anderes bewirkt. Und hätte es trotzdem noch den einen oder anderen gegeben, welcher Ihm das geglaubt hätte, so wäre das aber deren Seelen nicht förderlich gewesen, weil das Erkennen des Christus von außen her eine Nötigung gewesen wäre. Ein freier Geist und damit ein freier Menschenwille muss Christus von innen her erkennen. Deshalb hat Jesus auch seine Jünger mehr als einmal gefragt: "Für wen haltet ihr mich?" (Mat. 16. 15) oder "Für wen halten mich die Leute?" (Mat. 16. 13). Deshalb gibt es die wahre Gotteserkenntnis auch nur im Innern, im Herzen und nie von außen, etwa durch die Bibel!

Warum Jesus im Garten Gethsemane gebetet hat, ist der Grund, weil sich der Geist Gottes, mit dem Er durch und durch erfüllt war, sich zurückzuziehen begonnen hat, weil Er dann als Mensch Jesus, nicht als Gottessohn die Kreuzigung durchleiden musste.  Die Dankgebete, etwa bei m Speisen, waren auf Grund Seiner Vorbildfunktion für die Nachfolger wichtig.

Die Stelle in der Apostelgeschichte zeigt uns ganz klar und deutlich, dass fast alles, was in der Schrift steht, auf einer Entsprechung beruht, also ein Gleichnis ist und demnach nicht wörtlich genommen werden darf: "Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen." (Apg. 7. 56) Stephanus kann unmöglich Gott gesehen haben, weil Gott keine Person ist und niemand Gott schon gesehen hat. Gott ist die Liebe und wohnt im unnahbaren Licht. Das Geistige, was der sterbende Stephanus gesehen hat, war unmöglich mit menschlichen (materiellen) Begriffen zu beschreiben. Er sagte "Gott" weil er die geschaute Herrlichkeit, das Himmlische nicht mit menschlichen Worten ausdrücken konnte.

Nun, meine lieben Freunde und Geschwister, nun fragt Jesus auch Dich: "Für wen hältst du Mich?"



Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.



Mittwoch, 4. April 2012

Der innere Ratgeber

An dieser Stelle veröffentliche ich eine Kundgabe von Michael N. in Anlehnung meines letzten Aufsatzes "Meine Schafe hören meine Stimme". Dieses Wort vom Herrn ergänzt jenen auf eindrucksvollste Weise.

Ausserdem ist es schön zu beobachten, wie beide Arten der Eingabe sich ebenfalls ergänzen, so wie bei Michael, wie Jesus gesagt hat "... ich werde es euch in den Mund oder ins Herz legen, was ihr sagen sollt, und andererseits wie in diesen Aufsätzen, "...ich werde es euch in den Mund oder ins Herz legen. Die erste Art ist die wörtliche Wiedergabe, die zweite die gedankliche, aber in der Selbstformulierung.


Der innere Ratgeber oder die Krone des Sieges
31.3.2012
  1. Euer Wunsch, eure Sehnsucht ist es, euch mit Mir zu besprechen. Oft genug besprecht ihr euch mit euch selbst, ihr überlegt und haltet Rat mit euch, und ihr wißt dann allerdings nicht genau, ob dieses innere Rathalten auch die richtigen Ergebnisse zeitigt, weil ihr den inneren Ratgeber nicht deutlich genug wahrnehmt, weil ihr Mich nicht deutlich genug wahrnehmt. Wie oft seufzt ihr darüber und bittet Mich, daß Ich doch euer Ratgeber sein möchte und dennoch vernehmt ihr mit euren inneren Ohren im Herzen nichts, was euch deutlich genug auf Mich hinweist, jedenfalls für euch nicht deutlich genug.
  2. Wenn ihr also mit euch selbst Rat haltet, so müßt ihr auch darum wissen, wer in euch es ist, mit dem ihr Rat haltet! Wer berät euch, wenn ihr im Herzen nachfragt und wer ist es, der euch auf eure Fragen antwortet? Wer seid ihr also selbst und mit wem besprecht ihr euch, wenn ihr um etwas innerlich ringet? Ich sagte ja, daß die Seele von innen nach außen lebt und daß ihr deshalb innerlich um die Klärung eurer Zustände ringen müsset, wollet ihr sie außen erfolgreich in die Tat umsetzen. Doch erfolgreich umgesetzt kann es nur werden, wenn ihr Mich im Herzen erreicht habt und auf Meinen Rat hört und auf Meine Kraft in euch vertraut.
  3. Es gibt da eine einfache Regel wie man Mich im Herzen erreichen kann und ihr wißt auch darum. Aber Ich will sie euch wieder und wieder in die Erinnerung rufen, solange, bis sie euch zur Richtschnur eures Handelns geworden ist. Wenn ihr die goldene Lebensregel beachtet, die besagt, daß man das unterlassen soll, was einem anderen schadet, weil man es ja selbst nicht erleben möchte, wie es einem schadet oder mit anderen Worten: "Was du nicht willst, was man dir tu, das füg auch keinem anderen zu". Wenn ihr das also beachtet, dann habt ihr euer Kreuz allerdings schon erheblich erleichtert. Ein jedwedes Handeln gegen diese goldene Lebensregel wirft auch euch unter die Last des Kreuzes zurück, und das muß deshalb zwecks Ausreife eurer Seele auch sein, damit ihr nun eben durchs Kreuz bedingt dann eure vorherige Handlung, die ohne Meinen Rat geschah, dann noch einmal überdenkt und weil ihr die negativen Folgen solcher Handlungen gegen Meinen Rat erlebt, dann also noch einmal eine Korrektur davon erleben könnt, indem ihr diesmal durchs Kreuz geadelt oder sagen wir auch gedemütigt, nun endlich Meinen Rat beherzigt.
  4. Also ist es doch ziemlich einfach für euch zu wissen, ob ihr Mich denn schon bewußt wahrnehmt oder nicht. Ist es Mein Rat, den ihr beherzigt habt, so wird euch das Kreuz verschonen und eine selige Freude wird euch überkommen, doch ist es nur euer Rat aus dem Selbstischen, also aus dem luziferischen eurer guten Seele gewesen, dann werdet ihr durch das Kreuz zur Besinnung gebracht. Unter dem Kreuz kehrt ihr zu Mir um, und unter dem Kreuz lernt ihr es diesmal, euch tatsächlich mit Mir zu besprechen und ihr lernt in inniger Zwiesprache die bewußte Verbindung zu Mir. Das wollt ihr doch wohl nicht vermissen, und ihr wollt doch bestimmt nicht durch die Verdrängung und Leugnung des Kreuzes Meine bewußte Einsprache aufhalten oder verhindern?
  5. Nun ist das allerdings all die Jahre dann doch leider geschehen, daß ihr diese bewußte Einsprache und deshalb auch die Einhaltung Meiner Ratschläge verhindert und vermieden habt, und genau deswegen mußte Mein Korrektur- und Erbarmungsmittel immer wieder zur Anwendung kommen. Ihr wißt es doch wie die Kinder, die noch sehr bockig und trotzig sind, oftmals nur noch über äußere Züchtigungsmittel erreicht werden können, und wer es als Kind nicht gelernt hat, auf seine Eltern zu hören, der kann und wird es deshalb auch nicht erleben, Meine bewußte Einsprache in sich zu vernehmen, es sei denn, er hat das nun endlich unter dem Kreuz korrigiert. Darum könnt ihr nun in zweifacher Hinsicht ganz beruhigt sein. Einmal wird, wenn ihr Meinen Rat nicht annehmt oder ihn auch nicht als solches erkennt, euch das Kreuz dann doch den Unterschied zwischen eurem luziferischen Scheingeist und dem wirklichen Gottesgeist aufzeigen, und ihr gelangt durch die Annahme des Kreuzes dann wieder zu Mir und zum anderen erlebt ihr nun einmal bewußt den Unterschied zwischen euren Ratschlüssen und dem, was euch Mein Geist da eingibt, und wenn es Mein Geist ist, der euch berät und bestärkt, dann erhaltet ihr sogar noch die Seligkeit dieser göttlichen Berührung eurer Seele, die nun von innen her, vom Geist her, in Meiner Liebe bedacht und berührt worden ist.
  6. Deshalb, Meine Lieben, könnt ihr das Kreuz als barmherziges Korrekturinstrument und als Indikator Meiner bewußten Einsprache erleben. Wenn es kommt, dann öffnet weit eure Tore des Herzens, und wenn es nicht kommt, dann habt ihr diesmal alles richtig gemacht, doch dann könnt ihr die Richtigkeit eures Handelns auch sogleich am Nächsten bestätigen, denn Ich komme euch sodann in einem Nächsten entgegen, damit ihr das, was ihr für euch erreicht und erfolgreich angewendet habt, sogleich auch einem Nächsten nach dieser goldenen Lebensregel guttut, indem ihr das, was an euch gutgetan wurde, sogleich einem Nächsten guttut. Ihr könnt nun also die Umkehrung der negativen Auswirkungen an euch erleben, indem ihr das, was euch in eurer Seele guttut, nämlich den Geist, sogleich dem Nächsten vermitteln.
  7. Daß ihr den Nächsten so liebt wie ihr euch liebt, ist die Folge der Einhaltung der goldenen Lebensregel, und als weiteres Resultat werdet ihr die bewußte Ansprache Meines Geistes erleben. Ich sagte euch doch früher schon, daß nur unter der Annahme Meiner Liebe und der daraufhin getätigten Nächstenliebe euer Keimgeist heranwächst, sich euer Geist in eurer Seele zu bilden anfängt. Und diese tätige Nächstenliebe ist das Kreuz. Unter dem Kreuz kehrt der verlorene Sohn zu Mir zurück, und als verlorener Sohn wird bezeichnet, wer in seinem luziferischen Gedankengut steht, und das ist derjenige, der nur das materielle Erbe seines Vaters, nicht jedoch dessen Geisterbe angenommen hat. Das materielle Erbe habt ihr alle mehr oder weniger verprasst, und so seid ihr also unter die Schweine, die Weltlinge und deren Fraß geraten, wie die rein weltliche Erziehung und Ausbildung, der Beruf oder vor allem das Studium, die Bildung eurer Familien etc. es zeigen. Das materielle Erbe ist nur der eine Teil dessen, was euch vom Vater gereicht wird, und dieser Teil ist eigentlich nur als Prüfung gedacht. Das wahre Erbe und die erfolgreiche Annahme des Kreuzes bzw. das Bestehen dieser materiellen Prüfung liegt in dem, was euch der Vater dort geistig vermacht, weil ihr ihm nachfolgt. Das geistige Erbe ist das eigentliche euren Geist stärkende Aufbau- und Gesundheitsmittel, und das gibt es nur, wenn das Kind durchs Kreuz gereinigt und geprüft zu ihm heimkehrt.
  8. Nun, was euch und die übrigen Kinder hinausgetrieben hat, dorthin wo die Schweine und deren Schweinehirten hausen, zu den Mammons- und Baalsdienern also, ist und liegt in dem begründet, was Ich mit diesen drei großen Nervenmustern bezeichnet habe, diesen Weltkriegsszenarien. Eure gute und damit eure luziferische Seele, die ja durchaus schon um einiges mehr erwacht ist als jene der euch Umgebenden, hat euch mit all jenen Menschen mitfühlen lassen und sie über diese nervlichen Erregungen mit euch verbunden in der Weise, daß sie und ihr da nur in dieser großen Nervenschwelgungshybris für eine gewisse Zeitspanne ein gewisses Einswerdungsgefühl ähnlich eurem nach einem Geschlechtsakt ausgelösten Befriedigungsgefühl erlebt habt. Doch so wie dieses Befriedigungsgefühl schon kurz nach dem Akt erlischt, so erlöschen auch alle diese nervenaufreibenden Erregungen und Schwingungen innerhalb eurer Seele, weil sie nicht aus der Immanenz des Geistes gespeist sind.
  9. Meist nach Ablauf von nur einigen Jahren erlöschen diese die Menschen in ihren Nerven miteinander verbindenden pseudogeistigen Strukturen, und somit tritt der vorherige Sektencharakter nur umso deutlicher auf. Ob es nun diese sogenannte 68er Bewegung als Marsch durch die Institutionen war oder ob es diese gegenläufige sogenannte Hippiebewegung war, ob es nun die Bewegung der grünen Parteien war oder die Bildung eines europäischen Verbundes, ob es die Bewegung der Emanzipation als Gleichberechtigung der Frauen war oder die gegenläufige Bewegung der gleichgeschlechtlich orientierten Männer ist, ob es die Bewegung der transnationalen Konzerne war, die staatenübergreifend agieren und als gegenläufige Bewegung die Zerstörung der Nationalstaaten und vor allem auch der Familien zur Folge haben etc., überall seht ihr diese Prinzipien der rein luziferischen Seelenschwingung auf rein nervlicher Basis gegründet, und diejenigen nervlichen Erregungen sind es auch, die die Menschen aussaugen, die die Familien und die Nationen zerstören und welche die Ressourcen der Erde vernichten. Doch daß Ich etwa noch erlauben würde, daß nun sogar noch die Ressourcen des Erdtrabanten oder sogar der Geschwistergestirne geplündert würden, das ist allerdings nicht der Fall, und die Erde selbst wird mit ihren Revolten dafür sorgen, daß dieser luziferischen Schlangenbrut da gehörig auf die Finger geschlagen wird.
  10. Alle Menschen, die noch unter solchen nervlichen Erregungen, geboren aus dem adamitischen Fall in das Geschlecht und dem luziferischen Fall in den kalten und berechnenden Verstand, leiden, leiden mithin noch an diesen Nervenschwächen und befinden sich damit in einem Zustand der Geistesverwirrtheit, der Seelenkrankheit, und darum ist der Zustand auf der Erde eben so wie er eben ist. Doch ist damit keinesfalls gesagt, daß dieser Zustand so bleiben wird, sondern die Gesamtheit aller irdischen Zustände seht ihr als Resultat der beiden Fälle einmal in den Verstand und zum zweiten in das Geschlecht. Aber diejenigen Korrekturmittel und Gnadenakte Meiner göttlichen Erbarmung und vor allem Mein Kreuzigungs- und Züchtigungsmittel seht und erlebt ihr vorerst nur an euch, denn ihr seid nun die Vorhut Meines Wirkens, ihr seid nun diejenigen Täuflinge Meines Feuergeistes, die zuerst den wassergetauften und wassertaufenden Johannes als restluziferischen Michaelsgeist überwinden müssen, wollt ihr die Auferstehung Meines Liebegeistes in euch noch vollkräftig erleben.
  11. Es gibt da noch einen Johannes, dem ihr gleichen sollt und der Mir vor allen nachgefolgt ist und der eben deshalb auch seinen Kopf behalten durfte, Meinen Liebling Johannes, den Evangelisten, wie die Kirche ihn benennt, doch diese weiß nicht mehr, daß der apokalyptische Schreiber und der Evangelist eine und dieselbe Person ist, aber ihr wißt es und ihr wißt nun sogar auch, daß Mir an dem Täufer von früher nicht soviel gelegen ist, denn dieser wollte das Kreuz auch nicht, denn er zweifelte an Mir. Aber an Meinem Lieblingsjünger ist Mir gelegen, und deshalb rate Ich euch nun sehr ernst, daß ihr die letzten Reste des wassertaufenden seelenguten Johannes aus euch treiben solltet, um nun den Feuergeist Meiner Liebe zu bekommen, damit wenigstens ihr euren Kopf und damit auch eure Wirkung in Meiner aufbauenden Liebe erhalten könnt.
  12. An eurem täuferischen Zustand liegt nichts, denn dort kann Mein Geist noch nicht wirken. Es ist zwar dort nichts Böses in dem Sinne wie ihr dies nun auch falsch verstehen könnt, doch daß dort Meine Auferstehungskraft wie bei Meinen Jüngern etwa hätte wirken können, ist beileibe nicht so. Bleibt ihr hingegen in diesem "Wassergeist", so fehlt euch die Kraft für das weitere und vor allem auch für das erfolgreiche Wirken. Ihr müßt bedenken, daß Ich doch in Meinen wenigen Erwählten diesmal wieder hernieder steige auf diese Erde, um einen neuen Samen zu legen und daß Ich diesmal doch in euch zuerst diesen Samen legte und nun dabei bin, in euch als Meinen Lieblingen wieder aufzugehen bzw. aufzuerstehen.
  13. Ich habe euch berufen, das ist wohl wahr, doch auserwählt ist nur, wer da genügend Öl in Form der tätigen Nächstenliebe aufgespart hat. Wer da nur den Ochsen gleich noch immer leeres Stroh drischt und von Vortrag zu Vortrag hastet, wer da von Tagung zu Tagung eilt, wer da von einem Seminar zum nächsten taumelt, der zeigt damit nur an, daß es finster und noch arg verzweifelt in dessen Seele ausschaut und es noch lange nicht zu tagen angefangen hat und daß also nicht Mein Rat im Herzen angenommen ist, sondern der Rat des Teufels Advokaten dort noch vorherrscht. Aber gut, wer von euch noch beim Täufer steht und sich ihm zugehörig fühlt, der mag ja tun wie ihm beliebt, doch Ich werde auch tun wie es Mir beliebt, und solche nur Wassergetauften, solche also nur rein seelisch Gutes Gebende mögen dann schauen wie es sich in der Hand des heutigen Herodes so leben läßt und ob nicht dessen heimliche Liebe ihnen den Kopf kostet.
  14. Also Meine Lieben, verzaget vor allem nicht, aber bemüht euch weiterhin unter dem Kreuz die Krone des Lebens zu erringen, denn ihr wißt und erlebt es doch, daß das Kreuz und die Siegeskrone zusammen gehören. Wer die Krone Meines Sieges will, der muß auch das Kreuz der Demütigung und Erniedrigung ertragen, denn niemand kann König werden, der sich nicht die Fähigkeit des Tragens der Krone verschafft hat. Und euren Reichsapfel, den ihr dann mit eurer Hand umfasset, ist die tätige Nächstenliebe und gewiß nicht mehr jene Liebe zum Geschlecht, welches schon Adam und Eva zum Verhängnis wurde.
Amen. Bedenkt, wer in euch der Ratgeber ist und sein will. Amen.



Mittwoch, 28. März 2012

Meine Schafe hören Meine Stimme


Setzen wir die Betrachtung der Frage "Ist die Bibel die Höchste Autorität?", welche wir klar verneinen,  fort, dann drängt sich sie nächste Frage auf: "Womit haben wir denn Zugang zu der Höchsten Autorität?".

Bei dieser neuen Frage geraten wir zweifellos in einen gröberen Konflikt mit der gängigen Kirchenlehre. Im letzten Aufsatz kamen wir zum Schluss, dass der Geist Gottes im Herzen eines jeden Menschen sich offenbart. Die Bibel ist – ich wiederhole es noch einmal – ganz klar Gottes Wort, das werde ich nie in Abrede stellen! Aber die Bibel beantwortet nicht jede Frage, besonders jene nicht, welche sich aus den verschiedensten Alltagssituationen ergeben und man oft rasch Entscheidungen treffen muss. Dafür ist natürlich das Erkennen des Willen Gottes nötig, sofern man ein Gottesleben führen will.

Jesus sagt: "Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir". Als Jesus das sagte, meinte Er mit "Meine Stimme" nicht ein geschriebenes Wort, sondern Er meinte die direkte innere Führung aus dem Herzen. Diese Führung aus dem Innern, besonders wenn noch von einer inneren Stimme die Rede ist, ist der Kirchenlehre ein Dorn im Auge.  Allerdings nicht ganz zu Unrecht, denn es gibt in der Tat innere Stimmen, welche nicht von Jesus stammt, sondern aus der Finsternis. Doch davon weiter unten.

Die innere Stimme hat verschiedene Ausdrucksformen. Für jeden Menschen, auch für Nichtchristen, ist die Stimme des Geistes Gottes das Gewissen. Und diese "Stimme" ist allezeit zu vernehmen. Klar, diese "Stimme" ist nicht eine hörbare Stimme, sondern ist ein Gedanke. Ist man geübt und ist man diesen Göttlichen Gedanken-Eingaben gehorsam, so werden sie immer deutlicher und stärker. Durch die Liebe zu Gott wird die Seele für solche Göttliche Führungen sensibler, oder anders ausgedrückt, richten sich die inneren Antennen direkt auf Ihn.

Ist das Herz durch kompromisslose Nachfolge ganz auf Gott ausgerichtet, dann antwortet Jesus nicht mehr nur durch das Gewissen, sondern es formen sich schon weit deutlichere Gedankengänge, welche man schon eher als eigentliche Stimme bezeichnen darf. Hier dürfen wir schon komplexere Antworten als nur einfache "Ja" und "Nein" oder "mach das" und "mach das nicht" erhalten. Auf Fragen, welche primär das Geistige Leben betreffen, gibt es schon tiefere Wahrheiten, damit die Seele schon vielschichtigere Erkenntnisse über Geistige Zusammenhänge erlangt. Aber auch bei Fragen des natürlichen Lebens betreffend, eben bei den verschiedensten Alltagssituationen, dürfen wir mit einem deutlichen und klaren Geistigen Beistand rechnen. Dieser Geistige Beistand ist die Göttliche Führung, ist der Geist Gottes, ist der Himmlische Vater, ist Jesus. Dieser Göttliche Beistand im Herzen eines jeden Menschen ist die Höchste Geistige Autorität! Dieser Göttliche Beistand ist es, was Jesus mit den fünf klugen Jungfrauen verglich, welche nebst den Lampen auch Öl in den Gefäßen mitnahmen.

Nun gibt es natürlich viele Christen, welche diese "innere Stimme" ignorieren, das heißt, nicht ausbilden und sich lieber bei allem auf das geschriebene Wort verlassen, weil diese "innere Stimme" eine falsche Stimme sein könnte. Diese Christen finden in der Tat auf viele Fragen eine Antwort durch die Bibel. Dabei wenden etliche das "Zeigefinger-Prinzip" an, in dem sie die Bibel an einer x-beliebigen Stelle aufschlagen, mit dem Zeigefinger auf eine Stelle tippen und dann beginnen zu lesen bis sie auf eine mögliche Antwort auf ihre Frage stoßen. Das ist natürlich nicht falsch. Und unser gnädige Vater benützt auch solche Methoden, um mit Seinen Kindern zu reden, wenn Ihm andere Möglichkeiten verwehrt werden.

Um die Innere Stimme vernehmlich werden zu lassen ist es unabdingbar wichtig, dass wir auch auf diese Stimme hören in dem wir auf diese achten. Hier liegt meines Erachtens die größte Schwierigkeit. Viele Christen wissen zwar zu beten, aber das Hören auf Gott, das Harren auf Gott, das kennen sie nicht. Es fehlt der Wille und die Geduld zum Stille sein. Da muss die Seele für die Innere Betrachtung bereit sein und muss sich von allem Äußeren lösen können. Sie muss in sich gehen, sich der Göttlichen Regung und den Göttlichen Gedanken hingeben. Sie muss sich in die Empfindungen des Friedens, der Vergebung, dem Eins sein mit Christus und den Mitmenschen versenken. Auf diesem Weg dürfen wir immer sicher sein und die inneren Gefühle bestätigen das auch, dass wir nur mit Jesus Christus verbunden sind: "Meine Schafe hören meine Stimme!"

Ist die Seele hingegen auf ein reges Aussenleben gerichtet, also sind die Antennen nach außen statt nach innen fokussiert, dann sind diese Betrachtungen nicht möglich und das Thema der  Inneren Stimme wird immer ein Fremdwort bleiben. Eine Seele, welche nach außen gepolt ist, muss auch das Wort Gottes von außen her beziehen. Das Problem ist nur, dass alles, was von außen kommt, kaum direkt ins Herz geht, sondern immer zuerst in den Verstand und erst dann ins Herz. Wenn der Verstand, das Ratio oder wenn Du lieber willst, der Intellekt das von außen Vernommene geprüft hat, kann es in Herz kommen und sich mit den entsprechenden Empfindungen verbinden. Doch der Verstand ist wie ein Filter, welche die biblischen Wahrheiten nur mit vielen Wenn und Aber zum Herzen weiterziehen lässt. Deshalb gibt es auch so viele unnütze religiösen und die Wahrheit betreffenden Diskussionen.

Die allergrösste Schuld für das Nichtzustandekommen eines fruchtbaren Innenlebens mit dem Vernehmen der Stimme (Gedanken) Jesu Christi ist die Vereinnahme der Seele durch das Fernsehen. Ich bin der Diskussion darüber, ob Christen einen TV haben sollen oder nicht, müde geworden. Was muss ich da alles hören!  Wenn jemand den TV verteidigt, sind es die Christen, nicht die Weltmenschen! Aber trotzdem, die Tatsache bleibt bestehen, wer einen Fernseher hat (der benutzt ihn auch), ist für ein betrachtendes Innenleben nicht mehr fähig! Es soll nicht ein Gesetz sein, aber ein inneres Drängen soll es sein, sich von dieser Welt und seinem täglichen Geschehen endlich und ein für allemal zu trennen. Fern zu sehen ist immer eine Liebe zur Welt, man kann es drehen und wenden wie man will, diese Liebe zur Welt ist mit der Liebe zu Gott nicht zu vereinbaren. Durch das Nicht-Loslassen der Interessen zur Welt und dem Vergänglichen im Allgemeinen, haben wir immer und ewig mit unreinen Gewalten und Mächten zu kämpfen. Diese Kräfte aus der Finsternis haben, je nach Intensität, auch die Möglichkeit, sich im Herzen vernehmbar zu machen. Somit sind die Befürchtungen, einer falschen inneren Stimme zu folgen, durchaus berechtigt. Aber wer solche Befürchtungen hegt und sich davor fürchtet, der gehört zur einer anderen Herde, welche Seine Stimme eben nicht kennen!

Darum, meine lieben Freunde und Geschwister, lassen wir die Welt hinter uns mit allen ihren vermeintlichen Freuden und allem scheinbar Interessantem und wenden wir uns mit ganzem Herzen, ganzer Seele und mit dem ganzen Gemüte unserem Heilande zu und suchen wir allezeit Seine Stimme zu vernehmen. Er drängt Dich nicht, aber Er wartet auf Dich!





Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

Mittwoch, 21. März 2012

Ist die Bibel die Höchste Autorität? II


Vielen gläubigen Christen "löscht es ab", wenn diese Frage auch nur ansatzweise gestellt wird.  Ich stelle sie aber nicht nur ansatzweise, sondern stelle damit die gängige Praxis, die moderne Lehre der Freikirchen in Frage. Es gibt viele Themen im Neuen Testament, welche in der Verkündung und Auslegung des heutigen Wohlstandsevangeliums dem Geist der Heiligen Schrift diametral entgegen stehen. Neulich bin ich in einem christlichen Forum auf folgende Aussage gestossen, welche, wie mir scheint, mit knappen Worten die angesprochene moderne Verkündigung klipp und klar wiederspiegelt:

" … Wichtig ist, dass wir verstehen, dass Gott nicht unabhängig von der Bibel zu uns spricht! Das bedeutet auch, dass er uns nichts Neues Verbindliches sagen wird – nichts, was er uns auch nicht in irgendeiner Weise durch die Bibel sagt … "

Was würde passieren, wenn dieser Christ ein halbes Jahr lang aus irgendeinem Grunde keine Bibel hätte? Er wäre aufgeschmissen und verloren. Gott (Jesus Christus) redet auf verschiedene Weise zu uns! Wer neu im Glauben ist und zu schwachen im Glauben redet Christus vornehmlich durch die Bibel und vor allem dann, wenn Ihm nur dieser eine Weg zur Kommunikation verbleibt. Dann nämlich, wenn wie oben zitierter Christ, Ihm keine andere Möglichkeit lassen und alles andere vorneweg ablehnen. Mit solchen von der Kirchenlehre doktrinierten Beschränkungen, kann der Gläubige niemals zu einem tieferen Gottesverständnis gelangen und der Geist Gottes (Christus) wird niemals in die Lage kommen, die echten "Tiefen Gottes" (1.Kor. 2, 10) zu erforschen.

Ich habe das Problem schon einige Male angesprochen, und es soll der Wichtigkeit halber auch hier wieder erwähnt werden: Wir gläubige Menschen, oder direkter: Nachfolger Jesu, haben zwei Wahrnehmungsebenen. Zum einen ist es das sogenannte Aussenleben, zu anderen das Innenleben. Der fernsehverwöhnte Mensch aber hat von einem Innenleben keinen blassen Schimmer, ja er weiß nicht einmal, was das sein soll. Diese Seelen (auch die meisten Gläubige!) ziehen alles von aussen rein, jede Erkenntnis, jede Weisheit, jedes Geistige Licht muss vorgekaut und geprüft sein. Alle Seelen-Antennen sind nach aussen gerichtet. Von aussen kommen auch die Informationen aus der Bibel. Für Gläubige, welche neu zum Glauben gekommen sind, ist das natürlich auch richtig, der beste und schnellste Weg, Erfahrungen im Glauben zu sammeln.

Die Bibel ist aber nicht das Buch, das alles enthält, was wir wissen müssen. In erster Linie ist die Bibel das Wort Gottes, welches uns lediglich den Weg nach innen, also ins innere Seelenleben zeigt, den Weg ins Himmelreich. Das Himmelreich liegt ja bekanntlich in uns (Luk.17.21) und somit spielt sich alles, was im Himmel ist, in uns ab! Selbst wenn wir keine Bibel hätten, wären wir nicht verloren! Wenn wir nur die beiden Gebote beachten "Liebe Gott aus deinem ganzen Herzen, aus deiner ganzen Seele und deinem ganzen Gemüte" und "liebe deinen Nächsten wie dich selbst", so würde der innewohnende Geist Gottes ebenso erweckt, dass Er uns in die Tiefe der Gottheit führen könnte. Aber zugegeben, mit der Bibel ist dieser Weg einfacher, aber auch nur dann, wenn die Bibel nicht einfach gelesen und geglaubt, sondern in erster Linie getan wird.

Wenn Jesus sagt "Meine Schafe hören meine Stimme" (Joh. 10, 27) so hatte Er nicht die Bibel gemeint, denn diese gab es noch während dreihundert Jahren nicht. Nein die Stimme Jesu ist allein nur im Inneren, im Herzen zu vernehmen. Und genau darauf kommt es an. Das ganze Bibelstudium, so empfehlenswert es ist, nützt nichts, wenn wir die innere Stimme Jesu ausschliessen oder, wie es oft vorkommt, diese sogar verwehren.

Nun kommt noch ein wichtiger Punkt hinzu. Wessen Liebe zu Gott echt ist und dessen Liebe immer mehr zunimmt, der will Gott auch immer besser erkennen und sucht nach immer Licht der Geistigen Zusammenhänge. Und genau das ist der Wille Gottes. Wer immer mehr Licht des  Himmlischen Lebens bekommt, dessen Liebe zu Gott erstarkt sich daraus wiederum von selbst  und ein immer stärkeres persönliches Verhältnis zu Jesus Christus ist die Folge. Wenn die Kirche also wie oben erwähnt, den Gläubigen Barrikaden errichtet und behauptet, dass alles, was wir wissen müssen, in der Bibel steht und die innere Stimme sowieso nur der Teufel sein kann, der versieht einen schlechten Dienst.

Das Innenleben zu pflegen ist mit Opfern verbunden. Zuerst einmal muss es uns bewusst sein, dass die innere Stimme, die Sprache des Herzens, eben, das geistige Innenleben überhaupt existiert.  Um dieses geistige Leben real werden zu lassen, sind zwei Umstellungen unseres gewohnten Lebens notwendig. Zum einen ist es das erstmal zeitweise, später dann das grösstmögliche Abschalten der fünf Sinnesreize, welche uns mit dem Aussen verbinden. Dazu gehört auch (am besten heute noch!!) das eliminieren des Fernsehkonsums.  Zum anderen ist es das Suchen der Stille. "Sei stille dem Herrn und harre auf ihn!" (Ps. 37, 7) und "Auf dich, Herr, harre ich; du, du wirst antworten, Herr, mein Gott!" (Ps. 38. 16)

Und genau hier setzt der Lebensfeind an. Die Stille suchen, das ist für ihn ein rotes Tuch. Er setzt alles in Bewegung, um dieses Vorhaben scheitern zu lassen und ruft Störungen in allen Schattieren hervor. Da ist ernster Wille vonnöten, aber mit der bereits schon innewohnenden Kraft des Geistes Gottes sind auch diese Schwierigkeiten zu meistern.

Haben wir einmal diese Umstellung konsequent und ernstlich vollzogen und haben den Himmlischen Vater in unserem Herzen gefunden, dann erkennen wir plötzlich die Heilige Schrift in einem ganz neuen Licht. Die Zusammenhänge erkennen wir auf einmal, wie wenn die Schuppen vor unseren Augen wegfallen.

Darum, meine lieben Freunde: Lassen wir die Welt hinter uns vorbeiziehen, wir verpassen dort nichts. Aber mit jeder Minute, in welcher wir uns für diese Welt interessieren, verpassen wir  wahres Leben!


Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

Mittwoch, 14. März 2012

Ist die Bibel die Höchste Autorität? I

Mein Gott, was für eine ketzerische Frage! Natürlich ist die Biel die allerhöchste Autorität – wenigstens für uns Christen! Diese knappe und klare Antwort geben uns alle Gläubigen, welche treu die Gottesdienste besuchen.

Also, eigentlich ist diese Frage überflüssig. Sie könnte höchstens Verwirrung bei all jenen schaffen, welche erst zum Glauben gekommen sind, oder welche noch schwach im Glauben sind und bemerken, dass sie schon seit Jahren und Jahrzehnten noch immer auf dem selben Fleck stehen.  Deshalb sollen wir vielleicht doch nicht weiter auf diesem Gebiet forschen.

Andererseits gibt es bei der gängigen und modernen Kirchenlehre so manche Unwegkeiten, ja oft sogar herbe Widersprüche, welche die unsicheren Gläubigen unmerklich aufs gefährliche Glatteis führen. Vielleicht ist das aber gerade der Grund, weshalb wir so viele Schwache im Glauben haben, so viele Kranke, von Demenz und Depression Geplagte. Aus dieser Sicht gesehen ist es wahrscheinlich doch nicht so abwegig, wenn wir uns über die Frage im Titel einige Gedanken machen und sogar die Logik etwas zu Hilfe nehmen.

Also, was ist die Bibel? Die Bibel ist das Wort Gottes. Oder noch besser ausgedrückt, es ist das von Gott, dem Heiligen Geist, den Autoren eingegebenes Wort Gottes. Der eigentliche Urheber der Bibel sind nicht die inspirierten Autoren, sondern Gott, oder der Geist Gottes. Die Bibel ist das Werk, der Geist Gottes ist der Meister. Nun die ernste Frage: Kann das Werk grösser sein, als der Meister?

Wenn die Bibel nun die Höchste Autorität für die Menschen ist, dann müsste – logisch überlegt – die ganze Göttliche Weisheit in der Bibel verzeichnet sein. Die Bibel gibt uns zweifelsohne sehr viele Informationen und zwar für die Weltmenschen, wie sie Gott überhaupt finden können, für die Zweifler, wie sie den Glauben erlangen können, für diejenigen die in der Heiligung sind und bewusst gegen die Sünde kämpfen und schliesslich auch für die Wiedergeborenen, wie sie die selbsterfahrene Seligkeit ihren schwächeren Brüdern und Schwestern mitteilen können. Also für jeden, der ernsthaft die Wahrheit sucht. Für die letzteren steht vieles, aber auf kleinerem Raum, den ersteren aber ist die Hauptbotschaft gewidmet.

Noch einmal: Steht denn wirklich die ganze Göttliche Weisheit in der Bibel? Oder gibt es am Ende noch tiefere Weisheiten, als in der Schrift verzeichnet sind? Diese Frage hat die Kirchenlehre bereits beantwortet: Nein, wir brauchen keine weitere Weisheiten mehr, denn es steht geschrieben: "denn ich habe nicht zurückgehalten, euch den ganzen Ratschluss Gottes zu verkündigen." (Apg.20.27) Und weil es so praktisch ist, nur einzelne Verse zu zitieren, ist auch die Gefahr gross, dass alles aus dem Kontext (Zusammenhang) gerissen wird. In diesem Fall hat Paulus aber schon im Vers 20 die Einschränkung gemacht: " … wie ich nichts zurückgehalten habe von dem, was nützlich ist, dass ich es euch nicht verkündigt und euch gelehrt hätte … " Also, halten wir fest: Paulus hat damit niemals gesagt, dass es keine weitere Göttlichen Weisheiten mehr gibt für spätere Generationen, als er gepredigt hatte.

Die Bibel würde sich ja selbst wiedersprechen, da Johannes etwas ganz anderes gelehrt hat, nämlich: "Und ihr? Die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr habt nicht nötig, dass euch jemand belehre, sondern wie seine Salbung euch über alles belehrt, so ist es auch wahr und keine Lüge. Und wie sie euch belehrt hat, so bleibt in ihm!"


Wir dürfen dabei nicht vergessen, dass beide, Paulus und Johannes, mit ihren Aussagen nicht die Bibel gemeint haben können, weil keiner wusste, dass etwa dreihundert Jahre später einmal eine Bibel entstehen wird.

Nun kommt die alles entscheidende Frage: Gibt es nur die eine einzige Form, eben die Bibel, wie der Geist Gottes die Göttliche Weisheit offenbart? Gibt es neben der Bibel keine weiteren Gottesoffenbarungen mehr? Die Kirchenlehre sagt auch hier ganz klar nein, die Bibel müsse genügen.

Dass das natürlich nicht stimmen kann, werden wir jetzt  sehen.  Eine wunderbare Offenbarung außerhalb der Bibel sind die selbstlosen Liebeswerke. Wer diese Werke tut, tut sie durch den Geist Gottes, anders wäre es gar nicht möglich, sie zu tun. Die Form dieses Ausdruck Gottes übertrift manchmal das geschriebene Wort, weil das gelebte Wort schneller die Herzen der Weltmenschen erreicht.

Wie schon erwähnt, hat Johannes noch eine andere Ausdrucksweise des Geistes Gottes gesehen, vor ab für alle diejenigen, welche die "Salbung" empfangen haben. Diese Gesalbten haben es nicht nötig, von Menschen gelehrt zu werden, weil der Geist Gottes im Herzen der Seele alles Licht gibt, das sie benötigt und will. Von "keinem Menschen gelehrt" will aber auch heißen, keine Lehre, also keine Informationen von außen ist mehr notwendig, sondern alle Lehre, alle Weisheiten von innen, aus dem Herzen, eben aus dem Geiste Gottes. Dass dem die Kirchenlehre nicht zustimmt ist ebenfalls nachvollziehbar, weil sie die innere Stimme nicht als Gottes Stimme identifiziert, sondern als die Stimme des Verführers. Aber keine Angst, Jesus sagt, dass Meine Kinder Meine Stimme hören werden! – Wobei deutlich nur Meine Kinder gemeint sind!

Kehren wir zurück zur eingangs erwähnten Frage, so sehen wir, dass die Bibel – obwohl Gottes reine Wort – nicht die allerhöchste Autorität sein kann. Die Höchste Autorität ist der Geist Gottes, wie Er in einem jeden Menschenherzen wohnt. Die Bibel aber ist eine sehr gute und sehr nützliche Hilfe, die manche offene Frage auf dem Glaubensweg und für die Findung der absoluten Wahrheit beantwortet. Aber die Lektüre der Bibel ersetzt niemals die Heiligung der Seele und schon gar nicht die persönliche Verbindung mit dem innenlebenden Christus. Auf dieses Ziel hin dient die Bibel in vortrefflicher Weise. Aber merke Dir für den richtigen Gebrauch der Bibel:

Wenn man die Bibel wörtlich verstehen will, dann muss man sie auch wörtlich in den Alltag umsetzen!



Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.


Mittwoch, 7. März 2012

Wiedergeborene sündigen nicht mehr


Wann ist der Kampf zu Ende?

Die Behauptung, dass Wiedergeborene nicht mehr sündigen ist eine sehr massive, die der gängigen evangelischen Kirchenlehre heftig widerspricht.

Kirchenchristen argumentieren: "Wir sind Menschen und als solche fehlerhaft, daran wird sich nichts ändern." – " … aber wir werden hier auf der Erde niemals annähernd so sein wie wir sein sollen, egal wie sehr wir uns anstrengen. Perfektion ist auf dieser Erde unerreichbar und deshalb verlangt Gott sie auch nicht von uns." – "Um wiedergeboren zu werden bedarf es keinerlei Mithilfe von uns Menschen außer dem Ja zum Angebot Jesu. Dieses Angebot einmal in allem Ernst angenommen - und es ist passiert." – "Die Wiedergeburt geschieht in dem einen Augenblick, in welchem ich erkenne und annehme, das Jesus für meine Sünden gestorben ist."

Das sind vielgehörte und vielgelesene Argumente. In Internetforen kommen diese am allerbesten zutage und man weiß oft nicht, woher, aus welchen Gemeinden und welchen deutschsprachigen Länder sie herstammen. Aber dadurch, dass solchen Argumenten bereitwillig zugestimmt wird und jede andere Meinung breitfächerig als ad absurdum geführt wird, lässt erkennen, dass dies nicht nur eine breite Akzeptanz, sondern eine offizielle Kirchenlehre ist. Auch, oder vor allem getragen durch die evangelischen Freikirchen.

Und so fragt jemand stellvertretend für viele andere, darauf angesprochen, dass eine Heiligung der Seele im Kampf wider die Sünde erfolgen muss: "Bedeutet das also, dass ich nicht unbedingt damit rechnen kann, dass Gott mit und an mir arbeitet oder meine Gebete erhört wenn ich noch sündige?"

Jetzt stelle man sich vor, dass gläubige Menschen, welche obige Argumente und solche Fragen in die Welt setzen, nach eigenen Angaben wiedergeborene Christen sind. Ich will selbstverständlich niemanden die Wiedergeburt absprechen, aber es soll sich auch niemand die Wiedergeburt anmassen. Jetzt stelle man sich weiter vor, dass ein Wiedergeborener dem Tode entronnen ist und durch die Gnade das Leben empfangen hat. Nun heißen die obigen Argumente so: "Wir sind Wiedergeborene und als solche Fehlerhaft, daran wird sich auch nichts ändern" - " … aber wir Wiedergeborene werden hier auf der Erde niemals annähernd so sein wie wir sein sollen, egal wie sehr wir uns anstrengen. Perfektion ist auf dieser Erde unerreichbar und deshalb verlangt Gott sie auch nicht von Wiedergeborenen."  Oder durch bedauerliche Unwissenheit zur Frage genötigten Aussage: "Bedeutet das also, dass ich als Wiedergeborene nicht unbedingt damit rechnen kann, dass Gott mit und an mir arbeitet oder meine Gebete erhört wenn ich als Wiedergeborene noch sündige?"

Ich weiß beim besten Willen nicht, ob das einfach Dummheit oder schon Gotteslästerung ist.  Wiedergeburt ist das Leben aus und mit Gott. Es ist das wahre Leben und das Licht des Himmels. Die Sünde aber ist Finsternis und der Tod. Ein Wiedergeborener ist also jemand der das Ewige Leben empfangen hat, aber auch dem Tod verfallen ist. Das ist die Konsequenz dieser Logik der neuzeitlichen Evangeliumsverkündigung. Mal ehrlich: Eine größere Torheit ist mir noch nicht untergekommen. Wenn auch diese Kirchenlehre noch einige ähnliche unsinnigen Müsterchen in peto hat, so kann eine Seele wirklich nicht gleichzeitig mit dem wahren Leben und dem Tod behaftet sein!

Ich bin auf diese unsägliche Ungereimtheiten gestossen, als es bei der Verkündung (im Internet) um den Kampf gegen die Begierden und Leidenschaften ging. Der grosse und jetzt in der Endzeit sehr schwierige und beinahe unmögliche Kampf gegen die Sünde und für die Heiligung der Seele. Die Kirche lehrt, dass dieser Kampf nicht nötig und nicht möglich sei, da ja Jesus Christus am Kreuz dafür gestorben ist und uns geheiligt hat, wenn wir nur Seinen Tod für uns angenommen haben und an Ihn glauben. Selbstverständlich heißt es, dass wir durch den Glauben gerettet sind, aber was heißt "gerettet"? "Wenn das Werk jemandes verbrennen wird, so wird er Schaden leiden, er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer." Durchs Feuer hindurch gerettet sein heißt soviel wie: gerademal noch durchgekommen. Und wenn dies auch das Paradies genannt wird, so ist es noch lange nicht der unterste Himmel! 

Wenn wir also feststellen, dass wir noch sündigen, dann ist es höchste Zeit, diesen Kampf aufzunehmen. Und wenn jetzt dieses Argument auftaucht: "Aber wir versagen täglich neu. Und dürfen täglich neu beginnen. Aber an unserer Errettung ändert das nichts!", dann ist dies wohl war. Errettet sind wir, das steht ausser Frage, aber das tägliche Versagen trifft uns schwer. Das tägliche Versagen findet umso mehr statt, wie unverhalten wir noch an der Welt teilhaben und unser Interesse mit ihr teilen. Denn in der Welt herrscht Sünde und nur die Sünde! Wenn wir deshalb der Welt noch teilhaftig sind, so ist das tägliche Versagen schon vorprogrammiert und der Kampf dauert einfach länger. Das ist das, was heute in den Kirchen nicht mehr gepredigt wird. Darum sollten wir alljene Prediger, Pastoren und Pfarrer darauf aufmerksam machen, dass darüber gepredigt werden muss.

"Und jeder, der diese Hoffnung zu ihm  hat, reinigt sich selbst, gleichwie er rein ist. Jeder, der die Sünde tut, tut auch die Gesetzlosigkeit, und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit. Und ihr wisset, daß er geoffenbart worden ist, auf daß er unsere Sünden wegnehme; und Sünde ist nicht in ihm. Jeder, der in ihm bleibt, sündigt nicht; jeder, der sündigt, hat ihn nicht gesehen noch ihn erkannt. Kinder, daß niemand euch verführe!" (1.Joh. 3 - 7) 

"Die aber des Christus sind, haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Lüsten." (Gal 5.24)

"Ihr habt noch nicht, wider die Sünde ankämpfend, bis aufs Blut widerstanden." (Hebr 12. 4)

"so prüfet euch selbst, ob ihr im Glauben seid, untersuchet euch selbst; oder erkennet ihr euch selbst nicht, daß Jesus Christus in euch ist? Es sei denn, daß ihr etwa unbewährt seid." (2.Kor. 13. 5)