Mittwoch, 2. Januar 2019

Kopf-denken und Herz-denken


Mein Postulat ist, die Bibel mit dem Herzen zu lesen. Viele haben dabei Schwierigkeiten, sich vorzustellen, was das sein soll, die Heilige Schrift mit dem Herzen zu lesen oder diese mit dem Herzen zu verstehen. Du kennst sicherlich auch die Redewendung “der spricht mir aus dem Herzen”, der andere “spricht aus dem Verstand”. Genauso gibt es einen Unterschied zwischen dem logischen Denken aus dem Kopf und dem Denken, bzw. dem Empfinden mit dem Herzen. Auch die Aufforderung “Du musst das geistig verstehen” löst beim Betroffenen meist nur ungläubige Fragezeichen aus. “Wie kann ich denn ein gesprochenes oder geschriebenes Wort geistig verstehen?” Das ist wohl diesbezüglich die meistgehörten Fragen.


Genau dieser Frage wollen wir heute auf den Grund gehen und nachher ist es dem Fragesteller leicht möglich, dies nachzuvollziehen.

Aber zuvor müssen wir noch zwei Gegensätze etwas erläutern. Beim bisher Gesagten hörten wir die zwei konträre Begriffe wie Kopf – Herz, Verstand – Empfinden oder materiell – geistig. Nur eine Gegenüberstellung fehlt noch, die Wichtigste für das Verständnis: nämlich Seele – Geist. Denn das alles hängt miteinander zusammen:

Zum Begriff Seele gehört Kopf, Verstand, Logik und Materie. Die Seele ist auch angebunden an das Aussenleben, weil die Impulse für sie immer von außen kommen. Seien es Gespräche mit Freunden, iPhone-, Fernseh-, oder Internetkonsum. Die Seele lebt mit und von den Emotionen, lebt mit und durch die Lust und Unlust. Und sie hat alle Antennen nach außen gerichtet. So ist es für die Seele wichtig, dass einheitliches Geschirr vom selben Set auf dem Tisch steht, dass die Kleider schön, deren Farben kompatibel und die Form dem Zeitgeist (der Mode) entspricht. Auto und Wohnung muss dem sozialen Status entsprechen – kurz: die Fassade muss stimmen, denn der Schein ist das halbe Leben. Somit ist der Gebrauch jeglicher Kosmetik ein signifikanter Hinweis darauf, dass wir es mit einem Seelenmenschen zu tun haben. Das ist dann das, was Jesus mit den Worten “übertünchte Gräber” umschrieben hat.

Seelenmenschen zu erkennen ist gar nicht schwer, denn sie haben unverkennliche Merkmale. Zum Beispiel gehören auch die Befriedigung der sinnlichen Genüsse mit dazu. Es wird nicht die leiseste Gelegenheit ausgelassen, irgend einen Genuss zu erhaschen. Allem voran natürlich der Sex, und genau das ist das grösste Hindernis, um zu einem Geistmenschen zu mutieren. Solange dem Sex gefrönt wird, ist ein Geistwachstum schlichtweg ausgeschlossen. Aber das gilt nicht weniger für das gesamte sinnliche Genussleben.

Die Seele des Gläubigen kennt auch den Jesus Christus, der “hinter den Wolken” wartet, der in der Gemeinde ist, kurz, die Seele ist immer und ausnahmslos nach ausssen orientiert. Die Seele sucht Jesus Christus in der Bibel, im geschriebenen Wort, und darum glaubt sie, Gott in der wörtlichen Erkenntnis zu finden. Der Seelenchrist interessiert sich für das Leben Jesu auf Erden – bis zum seinem Höhepunkt, den Tod am Kreuz. Darum sind ihm Weihnachten, und zwar die einstige Geburt in Bethlehem, Karfreitag und Ostern so wichtig. Er reist auch in den Nahen Osten, um die Grabkapelle, den Hügel Golgatha, den Kreuzweg und andere vermeintliche historische Stätte zu sehen. Er betet damit diesen Jesus an, der vor 2000 Jahren auf der Erde gelebt und gewirkt hat und hängt an jedem Wort, das er gesagt hat und überliefert ist und macht so, ohne sich dessen bewusst zu sein, Jesus, den Sohn Gottes, zur Kultfigur.

Die Stille Zeit oder der Aufenthalt im Stillen Kämmerlein ist für den Seelenmenschen unerträglich, er weiss nicht, was er da tun soll. Sein Gedanken-Tsunami überrollt ihn und begräbt ihn unter sich und er trachtet, das Stille Kämmerlein so schnell wie möglich wieder zu verlassen, weil er doch viel wichtigeres zu tun hat.

Zum Begriff Geist gehört Herz, Empfinden und Intuition. Deshalb ist diese Seele, auch wenn sie erst im Ansatz vom eigenen Geist berührt ist und umsomehr, wenn die beginnt, von ihm durchdrungen zu werden, nach außen mehr und mehr abgeschottet und den äußeren Einflüssen mehr und mehr abgeödet. Der Geistmensch interessiert sich weniger für das Erdenleben Jesu, dessen er natürlich auch belesen ist, als vielmehr für sein Leben nach der Auferstehung, also sein Leben heutein und mit uns. Damit kommt wieder die Diskrepanz zu Tage: Seelenmenschen haben den äusseren Jesus am Kreuz, Geistmenschen den inneren im Herzen, Seelenmenschen den materiellen, Geistmenschen den geistigen Jesus. Also nicht die Kultfigur Jesus, sondern der auferstandene Jesus, der im Himmel eines jeden Gläubigen ist.

So ist der Geistmensch gerne alleine, weil äußere Einflüsse ihn stören und belasten. Er sucht in der Heiligen Schrift nicht den Buchstaben, nicht das Wort, sondern die Botschaft.

Kurz zusammengefasst:

Das Seelenleben ist gekennzeichnet durch Impulse von außen
und das Geistleben durch Impulse von innen.
Oder anders gesagt,

der Seelenmensch ist von außen getrieben,
der Geistmensch hingegen ist vom Geist getrieben

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Mit dem Herz denken und Geistig verstehen ist also dasselbe. Wie wir einen Bibelvers seelisch und dieselbe Bibelstelle geistig verstehen können, wollen wir an einem Beispiel sehen.

Wenn zwei oder drei in meinem Namen zusammenkommen, da bin ich mitten unter ihnen

oder

In meinem Namen werden sie ... den Kranken ihre Hände auflegen ... Geister austreiben ... usw.

Was heißt nun “in meinem Namen”?

Seelisch, wörtlich oder materiell, gesehen ist das die Formel wie zum Beispiel “Im Namen Jesu weiche von mir!”. Die Nennung dieser Formel ist also unabdingbar.

In Geistigerer Sicht hingegen ergibt “im Namen Jesu” einen anderen Zusammenhang. Und zwar ist es nicht der Verstand, sondern die Intuition, die zum Beispiel das Folgende lehrt.

Jesus sagt: “Ich bin das Licht der Welt”. Das heißt, der Name Jesu bedeutet auch “das Licht der Welt”. Licht hat auch die Entsprechung für “Wahrheit”, “das Wort”, die “Erkenntnis” und die “Weisheit”. Alles das ist ein Aspekt des “Lichts der Welt”! Somit bedeutet der Name Jesus “Wahrheit”, “das Wort” usw.

Daraus folgt, dass wenn zwei oder drei “in der Wahrheit” oder in der “Weisheit” zusammenkommen, sind sie vollumfänglich “im Namen Jesu” versammelt, auch ohne die magische Formel zu nennen. Wenn ein Geistchrist einem Kranken die Hände auflegt, dann gebraucht er keine magische Formel “Im Namen Jesu”, nein, er gebietet der Krankheit und sie wird den Kranken verlassen, w e i l er in der Wahrheit ist! Wer in der Wahrheit ist, ist ohne irgend eine Formel bereits “im Namen Jesu”. Dasselbe gilt natürlich auch für die Liebe. Wer in der wahren selbstlosen Liebe ist, der ist auch bereits im “Namen Jesu”, ohne dass er diese Worte explizit ausspricht.

Und so inspiriert uns der Geist Gottes sogar noch weiter. Wenn also zwei Buddhisten dort im hintersten Himalayatal in dieser wahren selbstlosen Liebe sind und noch nie was von Jesus Christus gehört haben, dann sind sie trotzdem “im Namen Jesu”. Jesus allein ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Aber es ist nicht der Jesus, der auf der Erde gelebt hat, also die historische Figur Jesu, mit welcher heute ein Kult getrieben wird, sondern Jesus als der Auferstandene, welcher der Weg, die Wahrheit und das Leben ist. Wenn also unsere zwei Buddhisten in der wahren Liebe sind, dann ist eben diese Liebe der Weg, die Wahrheit und das Leben.

Wenn die Kirchen missionieren, dann missionieren sie den wörtlichen “Namen Jesu”. Wenn Geistmenschen missionieren, dann missionieren sie die Liebe, das Licht, die Erkenntnis und die Weisheit, das Wort und die Wahrheit. Und das geht über die Bibel hinaus, weil das geschriebene Wort lediglich ein toter Abglanz dessen ist, was der Auferstandene Christus in einem jeden Herzen lebt, bzw. leben möchte.

Das Schlüsselwort: Die Intuition

Der Gegensatz zum wissenschaftlichen Studieren toter Buchstaben und Texte ist also die Intuition. Es ist die direkte Eingebung aus der unsichtbaren Welt. Wenn Verstandesmenschen Eingebungen erhalten, dann würgen sie diese in den meisten Fällen sofort ab und verlassen sich auf das, was sie einst gelernt haben, sie verlassen sich auf ihr Kopfwissen.

Das sehen wir am obigen Beispiel der beiden Buddhisten. “Noch nie was von Jesus gehört? Dann sind sie mit Sicherheit nicht errettet” lauter der Kommentar von Seelenchristen. Und genau diese Meinung ist zu kurz gegriffen. Die ausgeübte, d. h. die werktätige Liebe ist es, die errettet – und nichts anderes!

Die Intuition ist das Schlüsselwort. Die Intuition ist die Eingebung ins Herz, ist die Führung, der Schutz und die Belehrung für unseren Geist und damit auch für die Seele, wenn sie vom Geist durchgeistigt wird. Dieser Göttliche Geist, der den Einfluss - eben die Intuition - bewerkstelligt, ist der auferstandene Jesus Christus!

Vielleicht sagst Du jetzt, es könne aber auch ein Falscher Christus sein, denn Jesus hätte doch klar davor gewarnt. Mit diesem Bedenken liegst Du absolut richtig. Viele Christen fallen auf Falsche Christusse und Falsche Propheten herein. Sie unterliegen dann Intuitionen, die von unten kommen, das heißt, Intuitionen aus der Finsternis, von Geistern, die vorgeben, Jesus Christus zu sein.
Diese Falle ist immer gestellt, ist immer scharf und wirklich viele fallen darauf herein und die Falle schnappt dann auch sofort zu.

Aber wie kann das sein, wenn man doch im Glauben an Jesus Christus ist?

Dafür gibt es eine recht einfache Erklärung. Diese Intuitionen, wie sie die Bibel beschreibt heißen dann etwa “meine Schafe hören meine Stimme”. Das ist eine Verheißung. Oder die Intuition hat Jesus mit folgenden Worten verheißen: “Ich sende euch den Tröster, der wird euch in alle Wahrheit leiten”. Auch Johannes spricht von der Intuition. Er sagt: “Ihr habt es nicht nötig, dass ihr von Menschen gelehrt werdet, die Salbung wir euch alles lehren ... usw”. Wir sehen, die Bibel spricht von dieser Intuition, mit welcher wir alle rechnen dürfen.

Wie es auch im materiellen Leben ist, so ist es im Geistigen Leben nicht anders. Alle Versprechungen, alle Verheißungen sind immer an Bedingungen geknüpft. Im Geistigen bedeutet das, wenn wir die Verheißungen in Empfang nehmen wollen, müssen wir erst die Bedingungen erfüllt haben. Das ist das Naturgesetz Gottes. Nehmen wir die Bergpredigt. Das ist eine Sammlung von Bedingungen, welche schon zu Jesu Lebzeiten die Menschen entsetzt hat. Das ist heute nicht anders. Weil diese Bedingungen niemand erfüllen will, wurde die Bergpredigt ganz einfach abgeschafft und durch den “Glauben allein” ersetzt. Wer also glaubt, der erfüllt vollumfänglich alle Bedingungen. So jedenfalls lehren es die Kirchen, gestützt auf die Irrlehre Luthers.

Solange wir Sünder sind, wenn auch vermeintlich gleichzeitig Gerechte, dann werden wir noch vom Weltgeist regiert und dominiert. Ist der Weltgeist in uns, so dürfte es nichts mehr als logisch sein, dass auch die Intuitionen vom Weltgeist kommen. Und das ist eben der Falsche Christus und der Falsche Prophet. Wer noch in der Sünde ist, dessen Seele wird vom Weltgeist beeinflusst, denn der Gottesgeist hat mit der Seele NIE direkten Kontakt und kann demzufolge auch keine Intuition geben. Der Geist Gottes kommuniziert NUR mit dem menscheneigenen Geist! Und das eben auch nur dann, wenn dieser erweckt ist!

Bevor man also mit Göttlichen Intuitionen rechnen kann, was heißen soll, wer Göttliche Gedanken, Visionen, Träume oder Gesichte empfangen kann, der muss den Weltgeist aus sich hinausgeschafft haben. Auch das kann die Seele zwar nicht alleine, aber der menscheneigene Geist steht ihr zur Seite!

Wer der Meinung ist, dass wir halt sündigen, aber wir ja immer unters Kreuz kriechen können, der ist noch unter der Ägide des Weltgeistes. Alle seine Visionen, Träume oder Gedanken können somit nicht von Göttlicher Seite kommen.

Erst die konsequente und radikale Umkehr, verbunden mit den anderen Bedingungen (siehe unten, die sechs Kernpunkte des REINEN Evangeliums) geben Gewähr, dass Intuitionen wirklich von Göttlicher Seite kommen.

Wir fassen zusammen: Willst Du mit dem Herzen verstehen, dann lasse Dich inspirieren!


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Zur Erinnerung für alle jene, die sich in den Strängen einer Evangelischen Kirche verfangen haben:

Die sechs Kernpunkte des VOLLEN Evangeliums

  1. Konsequente Um- und Abkehr von der Sünde
    wissen wir doch, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, so daß wir der Sünde nicht mehr dienen 
  2. Vergebung an alle ohne Ausnahme
    Vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigen
  3. Heiligung und Abödung der Welt mit allen ihren Genüssen
    “So suchet was des Herrn Wille ist … das ist der Wille Gottes, eure Heiligung … ohne die niemand den Herrn sehen wird, … denn wer die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters”
  4. Das persönliche Kreuz dankbar auf sich nehmen
    Wer das Kreuz nicht auf sich nimmt, ist Meiner nicht wert
  5. bis zur Krönung mit der vollen Wiedergeburt durch den Geist
    “wer die Sünde tut ist vom Teufel … Keiner, der aus Gott geboren ist, tut Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist
  6. Die stetige Verbindung mit dem Himmlischen Vater
    “Meine Schafe hören meine Stimme … denn die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr bedürfet nicht, daß euch jemand lehre; sondern so, wie euch die Salbung selbst über alles belehrt, ist es wahr und keine Lüge, und wie sie euch belehrt hat, so bleibet darin!”

Nur wer diese Punkte im Alltag umsetzt, erweckt seinen eigenen Geist. Demzufolge ist auch nur derjenige in der Lage, "im Geist zu wandeln", der erweckten Geistes ist!


Werden diese sechs Punkte nicht gepredigt, liegt man ausserhalb der Wahrheit und man wird in eine illusionäre Traumwelt gelockt. Sehet zu, dass euch niemand verführe !

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Jesus segne Dich




Hörbuch zum Aufsatz: