Freitag, 12. März 2010

Der Geist erforscht alles

„Uns aber hat es Gott offenbart durch seinen Geist, denn der Geist erforscht alle Dinge, auch die Tiefen der Gottheit.“ (1.Kor. 2,10)

Um die Göttliche Wahrheit und das Wort Gottes zu erforschen gibt es zwei Wege. Die Bibel spricht zwar nur von einem Weg, die beiden grossen wie die Freikirchen, kennen aber noch einen zweiten. Der eine Weg führt über das Herz, der andere über den Verstand. Um verstandesmässig Gott, die Schöpfung, das Erlösungswerk, die Menschwerdung Jesu und die Erlösung der Menschen durch Sein heiliges Blut zu erforschen und sich Wissen anzueignen, gibt es theologische Fakultäten und Bibelschulen. Nur wer eine solche oder ebenbürtige Ausbildung genossen hat, kann dann zu einem Pfarrer-, Prediger- oder Pastorenamt zugelassen werden. Denn nur wer eine solche Ausbildung genossen hat, ist in der Lage, kompetent über Gott zu sprechen. Sagen sie.

Dabei ist es schon erstaunlich, dass gerade manche derjenigen, welche das Wort Gottes Buchstaben für Buchstaben zerpflücken und allenthalben daran mahnen, 'nicht über das hinauszugehen, was geschrieben steht', nicht wissen, was in der Bibel steht! So heisst eine beinahe unbekannte Textstelle: "Uns aber hat es Gott offenbart durch seinen Geist …" Der Geist Gottes ist die Göttliche Liebe. Paulus, der Apostel, welcher Jesus nicht als Menschensohn gekannt hat und nicht von Ihm selbst gelehrt wurde zu Seiner Lebzeiten, hat die Tiefe des Evangelium nicht durch den Verstand, also durch Theologiestudium oder durch Menschenworte gelernt, sondern durch Offenbarungen des Geistes Gottes. So bezeugt er im Galaterbrief: "Denn ich tue euch kund, liebe Brüder, dass das Evangelium, das von mir gepredigt ist, nicht von menschlicher Art ist. Denn ich habe es nicht von einem Menschen empfangen oder gelernt, sondern durch eine Offenbarung Jesu Christi." (Gal. 1.11 ff)

Spricht man mit Theologen, so sind sie fast durchwegs der Ansicht, dass solche Offenbarungen und Führungen in der seelisch/geistigen Entwicklung heute nicht mehr möglich sind. Warum werden solche Irrtümer den suchenden Menschen gelehrt? Nur weil diese falschen Lehrer die geistige Erfahrung nicht gemacht haben, dass "der Geist (die göttliche Liebe) alle Dinge erforscht, auch die Tiefen der Gottheit"? Der Theologe sagt: "Der Verstand erforscht alle Dinge", wie es ja in der Wissenschaft üblich ist. Das ist es doch gerade, dass wer auf den Verstand baut und alles logisch zu erklären sucht, nicht mehr in der Lage ist, mit dem Herz zu denken und den Geist Gottes walten zu lassen. Der Verstand streitet wider das Herz!
Aber warum ist es denn so schwierig, Erkenntnisse im Herzen zu erhalten? Sicher viel leichter ist es, theologischen Stoff auswendig zu lernen, als eben die Weisheit auf biblischem Weg zu erhalten.

Die Antwort ist hingegen nicht so schwer: Wie bei einer Schullektion funktioniert das bei unserem himmlischen Lehrer: Stück für Stück, Lektion um Lektion. Wenn aber in der natürlichen Schule vieles am Tage gelehrt und gelernt werden kann, und nachts noch Schulaufgaben gemacht werden, so geht es in unserer Lebensschule ein bisschen langsamer. Das Tempo des Unterrichts liegt aber beim Schüler, denn eine Lektion, vom Geist Gottes vermittelt, muss nicht auswendig gelernt, sondern im Alltag umgesetzt werden. Wie schnell es vorwärts geht, entscheidet wie gesagt der Schüler. Eine neue Lektion (Erkenntnis) wird erst dann vermittelt, wenn die Seele die alte Belehrung umgesetzt hat. Vorher nicht. Ein Beispiel: Der Theologiestudent lernt, wo überall in der Bibel 'dem Nächsten vergeben' vorkommt. Er lernt, dass Jesus das Gebot des Vergebens im Vater unser-Gebet empfiehlt. Der Lebensschüler, getrieben durch den Geist Gottes, setzt alles daran, allen seinen Bedrängern zu vergeben und mehr noch: sie zu rechtfertigen. Er lernt nicht nur, sondern er liebt die kranke Seele und kann sich vorstellen, aus welchen Beweggründen ein 'Feind' ihm eine Not verursachte. Erst wenn der Lebensschüler diese Lektion ganz umgesetzt hat und allen seinen Mitmenschen von Herzen alles vergeben hat, was sie ihm zufügten, geht es wieder einen Schritt weiter und der Himmlische Führer schreitet zur nächsten Lektion – und so fort.

Niemals kann das allergrösste und allerlängste und allerbeste Studium auch nur eine einzige Lektion in der Lebensschule kompensieren! Nicht das alleinige Studium der Bibel und der Kirchengeschichte bringt uns zu Gott, sondern nur in dem wir Ihn lieben mit dem ganzen Herzen, mit der ganzen Seele und dem ganzen Gemüte und daraus hervorgehend, den Nächsten wie uns selbst.

"Die Liebe, die aus der Weisheit kommt ist gut. Besser aber ist die Weisheit, welche aus der Liebe kommt."

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