Sowohl in der Lektüre der Heiligen
Schrift, als auch – und das noch viel mehr – im praktischen
Glaubens-Leben müssen wir uns mit dem Gesamtzusammenhang der Bibel
befassen.
Die Bibel lässt keine klare und
weiterführende Lektionen des Fortschritts im Glaubensleben, bzw in
der Seelenentwicklung erkennen, wie etwa aufbauende Lektionen in der
Volksschule oder in irgendwelchen Kursen.
Erst im Studium des Kontextes
können wir das erkennen, was Paulus zwar angedeutet hat, wie im
folgender Vers
“Und ich,
meine Brüder, konnte nicht mit euch reden als mit geistlichen,
sondern als mit fleischlichen Menschen , als mit Unmündigen in
Christus. Milch habe ich euch zu trinken gegeben, und nicht feste
Speise; denn ihr vertruget sie nicht, ja ihr vertraget sie jetzt noch
nicht; denn ihr seid noch fleischlich. Solange nämlich Eifersucht
und Zank und Zwietracht unter euch sind, seid ihr da nicht
fleischlich und wandelt nach Menschenweise? “ (1. Kor. 3.1)
Hier kristallisiert sich ein
Fortschrittsgedanke heraus und lässt ein Aufbau in der Entwicklung
erkennen. Technisch ausgedrückt kännte man sagen, “das Lernziel
wird durch Lektionsmodule erreicht, indem das eine auf dem anderen
aufbaut”. Sowas gibt es in der Bibel nicht. Und doch können wir
ohne grosse Mühe die eigentliche Seelen- und Geistentwicklung daraus
herauslesen.
Es ist zwar durchaus möglich, einem
siebenjährigem Schüler ein Lehrbuch für höhere Mathematik in die
Hände zu drücken, aber er wird kaum etwas damit anfangen können.
Genauso verhält es sich mit den fFeischlichen und Unmündigen in
Christo. Der Unterschied ist nur der, dass der Siebenjährige weiss,
dass er es noch nicht verstehen kann, der fleischliche und unmündige
Christ meint hingegen durch das Bibelstudium am absoluten Ende der
Erkenntnismöglichkeit angekommen zu sein.
Doch gehen wir schön der Reihe nach.
- Lebensphase: Das Leben in der Sünde
Zuerst lebt jeder Mensch in der Sünde.
- Lebensphase: Das Leben im Geiste
Dann, mit der geschenkten Erkenntnis
bekehrt er sich, tut Busse und kehrt von seinem sündigen Weg um,
nachdem er durch die Kraft Gottes, also des Heiligen Geistes, von der
Macht der Sünde immer mehr freigeworden ist,
- Lebensphase: Das Leben als Kind Gottes
erfährt er schon während der
fortschreitenden Heiligung mehr und mehr die Wiedergeburt, indem
alles neu wird und, wenn er sich dann nur noch vom Geiste Gottes
führen lässt, lebt er als Kind Gottes.
Wollen wir anhand des Neuen Testamentes
die einzelnen Schritte auf anschauliche Art nachvollziehen zu
versuchen.
Lebensphase 1: Das Leben in der Sünde
Über das Leben in der Sünde brauche
ich nicht viel zu erzählen, das kennen wir alle zur Genüge. Aber
werden wir uns bewusst, dass es zwei Arten von Menschen gibt, die in
der Sünde leben. Da sind die einen, die drauflos leben nach dem
Motto “Wir leben nur einmal, danach ist alles aus”. Sie
leben sich selbst, kümmern sich nicht um andere. Vielmehr singen sie
“das Schöne an der Sünde ist, dass man sie tun muss!”
Dann gibt es die zweite Art von
Sündern, die doch ahnen, dass das Leben mehr ist, als die Genüsse
des Augenblicks. Sie ahnen auch, dass es zum Mindesten eine
unsichtbare Welt geben könnte und sind solchen Informationen
wenigstens nicht abgeneigt oder sagen sogar
“ich
habe Lust an dem Gesetz Gottes nach dem inwendigen Menschen”
(Röm. 7.22)
Sie lassen sich auch zu einem guten
Teil von ihrem Gewissen leiten. Und doch haben sie nicht viel gegen
die Sünde, weil sie ihnen meistens já sehr viel Freude bereiten.
Paulus sieht im Rückblick auf seine
Zeit vor der Bekehrung auf dieses Sündenleben zurück und
beschreibt dies im 7. Kapitel des Römerbriefes recht ausführlich.
Daher seine Frage am Schluss “Ich elender Mensch! Wer wird mich
erlösen von diesem Todesleib? ”.
Auch Johannes sagt im Hinblick dessen,
dass jeder Mensch aus dem Sündenleben kommt:
“Wenn wir
sagen, wir haben keine Sünde, so verführen wir uns selbst, und die
Wahrheit ist nicht in uns; ” (1. Joh. 1. 8)
Und genau hier, in der ersten
geistlichen Lebensphase ist dieser Johannes-Vers und alle anderen
ähnlich lasutenden Verse als eine erste Lektion einzuordnen, denn
daran gibt es nichts zu rütteln: wir alle kommen aus der
Sünde. Aber dieser Vers soll und muss natürlich nur auf die
erste Lebensphase begrenzt sein, sonst ist das weitere Glaubensleben
bereits hinfällig geworden!
Und weshalb dies só ist, erklärt uns
die Erbsünde. Und wenn wir dies sogar noch ganz genau unter die Lupe
nehmen, só müssten wir sagen, es sind gleich zwei Arten von
Erbsünden. Die eine ist diese, wie sie uns von Adam und Eva vererbt
wurde, weil bereits sie ihren vornehmlichen Geistleib durch die Sünde
materialisiert haben und ihren Nachkommen vom Geistigen Leben und
Geistigen Leib nicht mehr viel weitergeben konnten.
Zum andern aber gibt es die Erbsünde,
die noch viel weiter zurückgeht. Nämlich, dass unsere Seele, die já
in Fragmenten schon länger besteht, aus dem Reich der Finsternis ins
Reich des Himmels zurückgeführt werden sollte. Das entspricht auch
dem Sinn unseres Erdenlebens. Doch darauf wollen wir an dieser Stelle
nicht näher eingehen, denn das würde den “bibeltreuen”
Kirchentreuen zuviel Bauchschmerzen und Kopfweh verursachen.
Deshalb wollen wir uns diesen Teil in
der ersten biblischen Lektion zu Gemüten führen wo es darauf
hinausgeht, dass “nichts Gutes in uns ist” und dass wir
eben alle ohne Ausnahme aus der Sünde kommen. Alle solche Aussagen
sind in der gesamten Bibel verstreut und es erfordert vielleicht
anfangs, dass man bewusst versucht, die Aussagen der richtigen
Lektion zuzuordnen.
Lebensphase 2: Das Leben im Geiste
Es dürften geschätzt etwa zehn bis zwanzig Prozent der Menschen im westlichen Kulturkreis zur Erkenntnis kommen, dass das Leben in der Sünde nicht der Zweck des Lebens auf dieser Erde sein kann und es sicher besser ist, sich vom Heiligen Geist zu einem Besseren leiten lassen. Der Einfluss des Wortes Gottes erst im Herzen beginnt Wirkung zu zeigen und sie erkennen das Problem der Sünde in ihrem Leben und deren Folgen für die Ewigkeit.
Sie bekehren sich dann und lassen sich taufen auf den Namen Jesu und damit beginnt das eigentliche Leben im Geiste. Die Bibelstellen dazu sind recht viele, die etwa das Folgende aussagen:
“Wer glaubt
und getauft wird, soll gerettet werden; wer aber nicht glaubt, der
wird verdammt werden ” (Mark 16. 16)
oder
“Gehet hin
und machet zu Jüngern alle Völker, indem ihr sie taufet auf den
Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes”
(Matth. 28. 19)
Das ist sozusagen die zweite und
einfachste Lektion der Bibel.
Diese gläubigen Seelen, einmal bei diesem Entwicklungsstand angekommen, kann man nun wiederum in zwei Gruppen unterscheiden. Wobei natürlich eine solche Unterscheidung rein rudimentär und nur sehr stark verallgemeinert sein kann. Damit sollen nicht einzelne Seelen verletzt werden, die sich eben nicht mit einer solchen Unterscheidung bestimmen lassen, sondern dies soll einfach dem allgemeinen Überblick und damit einer besseren Orientierung dienen.
Die eine Gruppe, die weitaus grössere, findet in der Gemeinschaft etwa wie den Kirchen und Freikirchen, eine gewisse Isolation indem sie im Anderssein den ungläubigen Weltmenschen gegenüber, gestützt werden. Die Bibel wird zum allgemeinen Wort Gottes und sie richten ihre Lebensführung möglichst nach diesem Wort Gottes aus.
Die Grundlage dieser Seelen ist die Evangelische Lehre, nach der die Bekehrung als unvermeidbare Bedingung für das ewige Leben gilt. Da die von Jesus geforderte Wiedergeburt jedem Bekehrten und Getauften unmittelbar darauf geschenkt wird, erhält man zugleich auch die Gerechtigkeit vor Gott. Diesen erstrebten Ziel-Zustand gilt es nun zu halten, bis das Leben auf dieser Erde abgelaufen ist und man in die Ewigkeit eintritt. Alle die Bibelverse aufzuführen ist hier kaum möglich und auch nicht nötig, weil jeder gläubige und bibeltreue Christ diese bereits kennt. Für die einen Prediger und Lehrer ist das Halten des einmal erworbenen Heilszustand zwar kein Problem, weil die Losung gilt “Einmal gerettet – für immer gerettet (once saved, alway saved), wie es der bekannte Bibellehrer, Calvinist und jüdischer Christ Roger Liebi unermüdlich predigt.
Der biblische Beweis dazu kann dann etwa só aussehen, aber immer im Bewusstsein, dass es noch sehr viele Verse gibt, die etwas Ähnliches aussagen:
“und ich gebe
ihnen das ewige Leben; und sie werden nimmermehr umkommen, und
niemand wird sie mir aus meiner Hand reißen. ” (Joh. 10. 28)
“So legt nun
von euch ab nach dem vorigen Wandel den alten Menschen, der durch
Lüste im Irrtum sich verderbt”
(Eph 4. 22)
Die biblische Lektion dazu:
“doch weil
wir wissen, daß der Mensch durch des Gesetzes Werke nicht gerecht
wird, sondern durch den Glauben an Jesum Christum ...” (Gal.
2.16)
Und so kristallisiert sich die Formel heraus
“Bekehrung – Wiedergeburt – Heiligung”.
Ungefähr só gestaltet sich die eigentliche Grundschule des
Glaubens, also die Lektion oder Lebensphase Zwei. Dazu gehört alles
genau das, was die Freikirchen lehren.
Das Wissen, das man sich in dieser Grundschule aneignet, kann – biblisch begründet – nicht erweitert werden, weil die Schrift abgeschlossen ist und in ihr alles enthalten ist, was wir wissen müssen und es absolut unmöglich ist, dass neuere Propheten der Bibel noch irgendwas hinzuzufügen hätten.
Somit ist die Wissensdecke erreicht und es gilt einfach, nun im Glaubensleben Erfahrungen zu sammeln.
Lebensphase 2: Das Leben im Geiste
Die andere Gruppe hingegen, eine verschwindend kleine Zahl ihre Mitglieder, geht aber noch ein Stück weiter und will mindestens noch alle diese biblischen Abschnitte und Verse unter einen Hut bringen, von welchen in der Lehre der Freikirchen nichts zu hören ist. Also jene Bibelteile, welche dann mit dem bereits Gelehrten in oft arge Widersprüche ausarten. Diese kleine Gruppe von Gläubigen lassen keine Bibelverse aussen vor und wollen alles in einem Kontext, in einem Zusammenhang erkennen.Diese sind es dann auch, welche den grossen Trick der biblischen Auslegung der evangelischen Kirchen erkennen. Dieser Trick ist recht simpel, aber verfehlt die Wirkung nie und funktioniert in Etwa só:
Der Prediger wählt ein Thema, worüber er sprechen will, oder ein Wunschthema aus den Reihen seiner Zuhörer. Dann wählt er aus der Bibel die geeigneten Verse und stellt, só gut es geht diese in einen Bild des täglichen Lebens. Und das ist auch schon alles. Durch nichts wird er genötigt, in irgendeinem Thema einen Gesamtzusammenhang herzustellen, weil es zuweit führen würde und ermüdend wäre, dreissig, vierzig, fünfzig Bibelverse aneinander zu reihen. Es reicht, alle diese aufzuführen, die in das Thema passen. Die ellenlangen Zitate tut nur Roger Liebi in seinen stundenlangen Bibelstudien, aber auch da kommen ebenfalls nur jene Verse zur Anwendung, die dem Thema und der vertretenen persönlichen Meinung entsprechen.
Ein beredtes Beispiel habe ich disbezüglich bereits ausführlich erklärt im Video “Roger Lieb's sonderbare Evangelium”
Dort geht es darum, wie in der Evangelik das Thema WEISSAGUNG mit etlichen ausgewählten Bibelverse ins genaue Gegenteil gedreht wird, als was das Neue Testament im Kontext lehrt.
Also das ist die Problematik, welche die verschwindend kleine Gruppe derjenigen erkennt und solche evangelischen Schummeleien nicht mittragen können und wollen.
Ihnen eröffnet sich nun eine dritte Lektion im Neuen Testament. Das wird von der evagelikalen Gruppe zwar nicht anerkannt und sie zeigen sich damit resistent gegenüber dem ganzheitlichen Verständnis der Neutestamentlichen Botschaft.
Selbstverständlich kann ich hier nur auf sehr wenige Beispiele eingehen, weil der Platz und die Zeit immer beschränkt ist. Der geneigte Leser dieses Aufsatzes und Zuschauer dieses Films wird aber ohne Mühe diese Beispiele bis ins fast Unendliche ergänzen können.
Da haben wir einmal den Lukas 16. 16, den ich já schon oft zitiert habe:
“Das Gesetz
und die Propheten reichen bis zu Johannes. Von da an wird das
Evangelium vom Reich Gottes gepredigt ...” (Luk. 16. 16)
Hat schon jemand irgend eine Predigt
über diesen Vers gehört, oder ist dieser schon irgendwo in einer
Predigt erwähnt und/oder interpretiert worden? Antwort: mit
Sicherheit NEIN!
Dann haben wir:
“Wie ist es
nun, ihr Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder von euch
etwas: einen Psalm, eine Lehre, eine Offenbarung, eine Zungenrede,
eine Auslegung; alles geschehe zur Erbauung! ” (1. Kor. 14. 26)
Hat hier schon jemand irgend eine
Predigt über diesen Vers gehört, oder ist dieser schon irgendwo in
einer Predigt erwähnt und/oder interpretiert worden? Antwort: mit
Sicherheit NEIN!
Dann haben wir weiter:
“Strebet nach
der Liebe; doch eifert auch nach den Geistesgaben, am meisten aber,
daß ihr weissagen könnet! ” (1. Kor. 14. 1)
Hat auch hier schon jemand irgend eine
Predigt über diesen Vers gehört, oder ist dieser schon irgendwo in
einer Predigt erwähnt und/oder interpretiert worden? Antwort: mit
Sicherheit NEIN!
Und weiter geht's:
“Und die
Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr
bedürfet nicht, daß euch jemand lehre; sondern so, wie euch die
Salbung selbst über alles belehrt, ” (1. Joh. 2. 27)
Frage: Hat jemand irgend eine Predigt
über diesen Vers gehört, oder ist dieser schon irgendwo in einer
Predigt erwähnt und/oder interpretiert worden? Antwort: mit
Sicherheit NEIN! (Ist já logisch, es müsste jeder Prediger damit
selber sich seines Amtes entheben)
Noch ein Beispiel:
“Keiner, der
aus Gott geboren ist (also wiedergeboren ist), tut Sünde; denn Sein
Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott
geboren ist. ” (1. Joh. 3. 9)
Wieder die Frage: Hat jemand irgend
eine Predigt über diesen Vers gehört, oder ist dieser schon
irgendwo in einer Predigt erwähnt und/oder interpretiert worden?
Antwort: mit Sicherheit NEIN!
Dann noch ein letztes Beispiel:
“wissen wir
doch, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der
Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, so daß wir
der Sünde nicht mehr dienen; ” (Röm. 6. 6)
Mein lieber Freund, gestatte mir, Dir
noch eine Frage zu stellen: Hast Du irgend eine Predigt über diesen
Vers gehört, oder ist dieser schon irgendwo in einer Predigt erwähnt
und/oder interpretiert worden? Antwort: mit Sicherheit NEIN!
So könnte das noch stundenlang
weitergehen mit Beispielen dieser Art und immer mit derselben Frage,
die Antwort wäre ebenfalls immer dieselbe.
Aber solche Beispiele interessieren
interessanterweise die Kirchgänger nicht. Vielleicht spüren sie
instinktiv, dass hinter diesen und weiteren Beispiele die grossen und
unlösbaren Widersprüche zu Tage treten würden und deshalb
verschliessen sie ihre Augen und Ohren.
Deshalb gibt es nach einer Predigt
niemals eine Fragestunde, wo solche Ungereimtheiten auf den Tisch
gelegt werden könnten. Nach der Predigt wird übergangslos gesungen,
gebetet den Segen erteilt und dann ab nach Hause!
Nein, bei den nach Erkenntnissen
nimmersatten Gläubigen zieht das nicht. Denn es ist dem Bruder oder
der Schwester in dieser dritten Lebensstufe gegeben und nimmt sich zu
Herzen, dass
“... der
Geist erforscht alle Dinge, auch die Tiefen der Gottheit” (1.
Kor. 2. 10)
Demnach gibt es also zweifellos höhere
oder tiefere Erkenntnisse, welche in den Kirchen nicht gelehrt
werden, bzw. nicht gelehrt werden können, da dort weitere
Erkenntnisse grundsätzlich nicht erwünscht sind und es allen, die
danach streben, verwehrt werden
Wenn ich sagte, dass diese Gruppe eine
kleine Zahl an Anhänger hat, só dürfte sie sich, wie jemand einmal
erwähnte, im Nanobereich derjenigen der Kirchgänger sein. Es sind
nur sehr, sehr wenige.
In den eben erwähnten Beispielen geht
es klar zur Sache. Hier gehts um Kreuz. Es ist der praktische Teil
des Glaubensleben, wo jeder das Kreuz in der Tat auf sich
nimmt und nicht nur davon redet. In diesem praktischen Teil des
Glabensleben wird auch die Vergebung für jeden ohne Ausnahme
praktiziert, egal wie schwer das Vergehen gewesen war. Das ist die
Liebe, die weit höher steht als jeglicher Glaube oder jegliche
Unterschrift unter irgend ein Glaubensbekenntnis.
Es ist diese praktizierende Liebe, die
zu tieferer Erkenntnis und höherer Weisheit führt. Es ist nicht das
Bibellesen ohne Ende, sondern die Werke der Liebe, welche uns unserem
Herrn Jesus näher bringen.
Um genau zu sein, es geht um die Liebe
erstmal zu Gott und der Wahrheit. Aus dieser Liebe hervorgehend dann
um die Liebe zum Nächsten. Diese gelebte, praktizierte Liebe ist es,
aus welcher alle weiteren Erkenntnisse und Weisheiten kommen. Nicht
durch Lesen, was auch immer, sondern durch die Praxis des Gelesenen.
Was also in der dritten Lebensphase
anders ist als in der zweiten und über Letztere hinausgeht, ist
folgendes:
- der Wunsch, já sogar der Drang, die gesamte Botschaft des Evangeliums zu verstehen.
- Durch das Verständnis und der Erkenntnis von tieferen oder höheren Wahrheiten, wie man dem auch sagen möchte, zum absoluten Kernpunkt der Himmlischen Botschaft vorzustossen und um sich diese anzueignen.
- Dieser absolute Kernpunkt des Evangeliums ist nicht der Glaube, sondern die Liebe. Und zwar die selbstlose Liebe, deren Erfüllung nicht billig ist, sondern nur mit dem Erkauf einer gehörigen Portion Selbstverleugnung eingesetzt werden kann.
Lebensphase 3: Das Leben als Gotteskind
Nicht der Glaube ist das Wichtigste,
sondern der harte Einsatz gegen das Fleisch und das oft gar nicht só
leichte Gewicht des Kreuzes auf unsern Schultern ist es, das uns auf
dem Rückweg ins Vaterhaus weiterbringt. Es ist nicht der Schnellzug
im Erstklassabteil, sondern der mühsame Weg über Golgatha, und dem
folgenden Tod am Kreuz (des Ego's!), das uns die Himmelspforte einst
öffnen wird. Dies ist auch der einzige Weg, wie uns tiefere
Erkenntnisse zuteil werden können – nur über den Weg der Liebe zu
Gott!
Dieser Weg der selbstlosen Liebe sowohl
zu Gott als auch zum Nächsten hat eine Folge, eine Konsequenz, von
welcher die Evangelikalen nicht die geringste Vorstellung haben
können. Nämlich, das Leben als Gotteskind.
Paulus sagt uns, was das Leben als Kind
Gottes bedeutet:
“Denn
alle, die sich vom Geiste Gottes leiten lassen, sind Gottes Kinder”
(Röm. 8.14)
Im Bezug auf “Geiste Gottes” muss
klar gesagt werden, hier ist nicht die materielle Bibel gemeint, auch
nicht die abgeschlossene Bibel, sondern der wahre Geist Gottes, der
uns unsichtbar umgibt. Es ist der lebendige und reale Geist Gottes,
der Heilige Geist, und wer den Aufsatz “Was sind die Heiliger
Geist” gelesen hat, weiss, was ich unter dem Heiligen Geist
verstehe, also dieser reelle Geist Gottesist es, der uns treibt, wie
Paulus sagt.
Das bedeutet, dass wir im täglichen
Leben, also zu jeder Stunde, in jeder Minute von diesem Geiste Gottes
umgeben sind und geführt werden. Ja, sogar getrieben sind. Dabei
geht es natürlich nicht nur um geistliche Dinge, sondern auch in der
materiellen Tätigkeit, also in der Berpfsausübung, steht uns der
Geist Gottes, oder eben auch die Geister Gottes, zur Seite und
begleiten uns.
Diese Begleitung besteht nun nicht nur
im “Treiben” oder “Antreiben”, wie es Paulus schreibt. Der
Geist Gottes ist viel mehr. Er ist unser Schutz, unser Führer und
vor allem auch unser Lehrer. Hier sehen wir, dass die von den
Evangelikalen nicht verstandenen Verse voll zu Geltung und Anwendung
kommen:
“Ihr habt es
nicht nötig, von Menschen gelehrt zu werden ...”
Der Heilige Geist, der Geist Gottes
oder die Heiligen Geister, uns von Gott beigegeben, sind es, denen
wir uns vollminütlich anvertzrauen sollen und dürfen. Sie leiten,
führen und lehren uns aber nur dann, wenn wir den Herrn Jesus
Christus darum bitten, já manchmal spgar voll Inbrunst, wie die arme
Wittwe vor dem gestrengen Richter, mit Flehen nicht loslassen, bis
wirs erhalten.
Aber in der Regel, und das ist meine
tägliche Erfahrung, brauchen wir nicht die Wittwe spielen, es wird
uns gegeben, só wir einfach darum bitten. Sei es technische Hilfe in
der materiellen Arbeit oder sei es geistige Erkenntnisse. Aber auch
die Kraft, eben die oft selbstverleugnende Hilfe und Liebesdienste
für den Nächsten zu vollbringen. In allem steht uns das Geistige
Reichh bei.
Nur einesw müssen wir uns bewusst
sein: Das reine Bibellesen nützt absolut nichts, wenn wir nicht alle
die uns zugekommenen Erkenntnisse auch tun. Also umsetzen in den
Alltag.
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Zur Erinnerung für alle jene, die sich in den Strängen einer Evangelischen Kirche verfangen haben:
Die sechs Kernpunkte des VOLLEN Evangeliums
- Konsequente Um- und Abkehr von der Sünde“wissen wir doch, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, so daß wir der Sünde nicht mehr dienen “
- Vergebung an alle ohne Ausnahme“Vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigen”
- Heiligung und Abödung der Welt mit allen ihren Genüssen“So suchet was des Herrn Wille ist … das ist der Wille Gottes, eure Heiligung … ohne die niemand den Herrn sehen wird, … denn wer die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters”
- Das persönliche Kreuz dankbar auf sich nehmen„Wer das Kreuz nicht auf sich nimmt, ist Meiner nicht wert“
- bis zur Krönung mit der vollen Wiedergeburt durch den Geist“wer die Sünde tut ist vom Teufel … Keiner, der aus Gott geboren ist, tut Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist
- Die stetige Verbindung mit dem Himmlischen Vater“Meine Schafe hören meine Stimme … denn die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr bedürfet nicht, daß euch jemand lehre; sondern so, wie euch die Salbung selbst über alles belehrt, ist es wahr und keine Lüge, und wie sie euch belehrt hat, so bleibet darin!”
Werden diese sechs Punkte nicht gepredigt, liegt man ausserhalb der Wahrheit und man wird in eine illusionäre Traumwelt gelockt. Sehet zu, dass euch niemand verführe !
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Wie immer ist der Austausch über das Thema im Forum offen und auch Gäste können sich einbringen, können ergänzen oder ihrer kritischen Haltung freien Lauf lassen. Kritische und gegenteilige Meinungen ergeben bei uns keine "Streit"gespräche, sondern sind eine Bereicherung! Wer will, kann auch Fragen stellen. Der erste Beitragschreiber möchte bitte das Thema mit dem Aufsatztitel eröffnen
Jesus segne Dich!