Wer aus der
Quelle schöpfen will, muss erst gegen den Strom schwimmen um diese Quelle zu
erreichen. Wer hingegen mit dem Strom schwimmt, landet früher oder später in
trüben Gewässer. Wer gegen den Strom schwimmen will, der braucht etwas mehr
Kraft und Anstrengung, als derjenige, der sich einfach treiben lässt und in der
entgegengesetzten Richtung recht schnell und ohne Mühe vorankommt. Sei es die
Quelle des (lebendigen) Wassers oder die Quelle der Wahrheit – es bleibt sich
gleich.
Nun höre
ich schon jemanden rufen, "die
Quelle der Wahrheit ist einzig und allein nur die Bibel". Richtig,
mein Bruder, die Bibel ist ohne Zweifel Wahrheit, da gibts keine Widerrede.
Aber ist die Bibel auch die Quelle
der Wahrheit? Hier kommen schon Zweifel auf, denn überlegen wir einmal, woher die
Bibelautoren (vom Moses bis Johannes) die Wahrheit her haben. Von der
Bibel? Wohl kaum. Denn die Quelle kann
nicht aus sich selber schöpfen und die Bibel ist auch nicht durch sich selbst
entstanden. Also kann die Bibel niemals die Quelle
der Wahrheit sein, sondern ist lediglich ein Zeugnis der Wahrheit. Sie zeugt von der Wahrheit, ist also ein
Wegweiser zur eigentlichen Quelle.
Da die
Bibel ein Wegweiser der Wahrheit ist, so müssten wir durch sie den Weg erkennen, so müssten wir
durch sie diese Quelle finden. Und so ist es auch.
Sie zeugt
zum Beispiel von den Worten Jesu
"Noch
vieles hätte ich euch zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der
Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird
nicht von sich selbst reden, sondern was er hören wird, das wird er reden, und
was zukünftig ist, wird er euch verkündigen"
Hier haben
wir die Quelle der Wahrheit: Der Geist der Wahrheit.
Sehr interessant ist die Überlegung, weshalb nicht Jesus die ganze Wahrheit lehrte,
sondern dass das der Geist der Wahrheit übernehmen muss. Ich weiss, Jesus sagte
"aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen". Aber etwa zwei Monate
später wären sie dann in der Lage, die ganze Wahrheit zu ertragen? Und richtig,
weniger als zwei Monate später kam dieser Geist der Wahrheit und schon war das
Volk bereit, die Wahrheit zu ertragen? Was ist denn der eigentliche Unterschied
von der Wahrheitsverkündung Jesu zur Wahrheitsverkündung des Hlg.Geistes? War
Jesus dazu weniger befähigt? Wohl nicht, da muss wohl ein anderer Grund
vorliegen.
Offensichtlich
muss da ein grosser Unterschied vorhanden sein. Dieser Unterschied ist so
gewaltig, dass wir uns dem völlig bewusst werden müssen, denn dieser Unterschied
besteht auch heute noch. Oder sogar aufgrund unserer Lebensweise noch extremer
als früher! Um diesen Unterschied besser erkenntlich zu machen, wollen wir
sehen, auf welche Weise der Geist der Wahrheit, beziehungsweise der Heilige
Geist wirkt.
Dieses
Wirken des Heiligen Geistes wurde schon 600 Jahre vor Jesu Wirken verkündet.
Diese Prophezeihung, oder vielmehr diese Verheissung lautet:
"Und
ich will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euch legen"
(Hes. 36)
das
wichtigste Wort dieses Satzes heisst in. Also in uns will Er
(Gott) diesen Geist legen. Das besagt, dass dieser Geist nicht irgendwo im Universum oder einfach in unserer
Nähe sein wird, sondern wirklich in uns. Wenn jetzt jemand
sagt, dass dieser Geist in uns und Jesus Christus, der in uns lebt, das Selbe
sei, so antworte ich ihm: Ganz genau! Wenn "Jesus in uns lebt" ist es dasselbe, wie wenn "der Geist in uns wirkt". Jesus ist
Gott und der Heilige Geist ist Gott.
Nun war es
aber so, dass Jesus zu Seiner Erdenlebzeit nicht in uns wirken konnte, sondern lediglich ausserhalb uns, was ja logisch ist. Und genau das ist der grosse
und äusserst wichtige Unterschied. Ausserhalb
von uns konnte Er nicht die ganze Wahrheit sagen, sondern erst dann, wenn er in
uns wirken kann. Ich sage jetzt uns,
weil es keinen Unterschied macht von den Jünger damals zu uns heute.
Also halten
wir fest, dass es zwei verschiedene Arten gibt, die Wahrheit zu lehren. Einmal ausserhalb von uns und dann in uns selber. Jesus wusste natürlich
ganz genau, dass die Wahrheitsvermittlung von ausserhalb viel weniger effektiv
ist, als die Wahrheitsvermittlung direkt im Herzen selber. Gehen wir zurück zu Hesekiel 36, dann finden
wir auch den Grund, weshalb das so ist:
"ich will das steinerne Herz aus eurem
Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben; ich will meinen Geist in euch geben und will
solche Leute aus euch machen, die in meinen Satzungen wandeln und meine Rechte
beobachten und tun."
Genau das
geschah an Pfingsten mit der Ausgiessung des Heiligen Geistes. Weil nun das
steinerne Herz durch das fleischerne (=sinnbildlich!) ersetzt wurde, wurde es
fähig, das Licht zu empfangen. Durch dieses Licht sind die Menschen nun
befähigt, nach den Satzungen zu wandeln und die Rechte Gottes zu beobachten –
und tun!
Inputs von aussen und von innen
Bedenken
wir noch etwas tiefer die Gegensätze der Inputs von aussen und von innen. Die
Lehre Jesu während den 3 Jahren Lehrzeit waren Inputs von aussen. Was Er
lehrte, sprach Er und die Jünger nahmen diese Inputs mit Ohren und Augen auf.
Somit fütterten sie ihren Verstand, welcher seinerseits immer bestrebt war,
alles vernommene verstandesmässig zu verarbeiten und sich zu fragen "wie ist das alles nur möglich".
Alles, ohne Ausnahme alles, was Jesus lehrte, ging in den Verstand und nur nach
und nach ins Herz. Aber nicht alles konnte im Herzen begriffen werden. So war
es für alle Jünger bis zum Schluss sehr mühevoll zu begreifen, wer Jesus
wirklich ist. Das heisst, trotz aller Lehre war die Gotteserkenntnis noch nicht
gegeben. Das Beispiel Thomas nach der Auferstehung belegt dies.
Jesus war
es nicht möglich, in den Jüngern zu
wirken, Er wirkte von aussen! Das änderte sich erst an Pfingsten. Da war Jesus
äusserlich nicht mehr zu sehen, sondern nur noch von innen zu erleben. Innen,
im Herzen. Und erst jetzt war es den Jüngern möglich, die ganze Wahrheit zu ertragen! Interessant – nicht?
Und wie ist
es heute?
Heute ist
es nicht anders. Auch heute haben wir Inputs von aussen. Wir haben sogar sehr
gute Inputs von aussen. Das Bekannteste ist wohl die Heilige Schrift. Aber
nicht nur. Dort, wo es noch keine Bibel gibt, kann es Gross-Evangelisationen
geben, es kann Zeitschriften geben, Bücher, Fernsehsendungen, Blogs im Internet,
Kirchen-Gottesdienste und hundert andere Sachen, die Inputs für den Glauben
geben können. Aber all das geht, wie oben schon beschrieben, in den Kopf, in
den Verstand. Und was im Kopf ist, muss nicht zwangsläufig auch im Herzen sein.
So gibt es
also eine "Konkurrenz" der Wissensvermittlung einerseits von aussen durch Bibel und Predigten, andererseits
jene von innen, durch Den, der innen ist: Jesus, bzw. der Heilige
Geist.
Ist denn
das eine falsch und das andere richtig? Nein, es braucht beides. Genauso, wie
Jesus mit seiner äusseren Lehre den groben Stein bearbeitete und auf die innere
Lehre hinwies, genauso sollte es auch heute sein. Die äussere Lehre von Büchern
und Predigten sollten nur das eine Ziel haben: auf die innere Lehre zu verweisen.
Die Bibel tut es. Das Lorberwerk tut es auch. Andere Neu-Offenbarer tun es
ebenfalls. Nur die evangelischen Kirchen tun es nicht. Aber nicht genug damit,
sie bekämpfen sogar recht aktiv, auf das Innere zu hören, denn für sie gibt es
einzig und allein nur die äussere Lehre der Bibel. Aber, wie wir oben gesehen
haben, die ganze Wahrheit gibt es nur
innen!
Nun gibt es
natürlich auch bei den Evangelikalen solche Geschwister, welche den Weg nach
innen geöffnet haben und erkennen, dass die Quelle eben nur hier zu finden ist.
Saubere Quelle – sauberes Lebenswasser
Damit aus
einer Quelle auch reines Wasser geschöpft werden kann, ist es logischerweise wichtig,
dass in und um die Quelle kein Abfall und kein Schmutz vorhanden ist. Aber
genau hier liegt das Problem. Der eine oder andere mag ja noch erkennen, wo sich
die Quelle befindet, nur er schafft es nicht, diese Quelle zu reinigen, weil
darüber meterdick alter Unrat liegt und die ganze Umgebung fürchterlich stinkt.
Diese Reinigungsarbeit, das Freilegen der Quelle ist da schon recht mühsam –
und deshalb ziehen es viele vor, diese Arbeit sein zu lassen und im übertragenen
Sinne sich mit der äusseren Lehre zufrieden zu geben, also das Wasser irgendwo
zu kaufen.
Das ist natürlich
jedem selbst überlassen. Nur derjenige, welcher wirklich die ganze Wahrheit erkennen will, kommt
nicht darum herum, seine eigene Quelle zu reinigen, was heisst, Busse tun und
nicht mehr sündigen, jedem vergeben und zuerst nach dem Himmelreich trachten.
Spätestens jetzt erkennt er, dass iPod, Pokemann, TV und all diese weltlichen
Gewohnheiten jedesmal die Quelle wieder neu beschmutzt und dann vor lauter neuerlicher
Reinigung keine Zeit und keine Kraft mehr bleibt, aus der Quelle zu schöpfen.
Aus der Quelle schöpfen
Haben wir einmal
die Quelle soweit gereinigt und es geschafft, sie mehr oder weniger rein zu
halten, dann dürfen wir aus dieser Quelle das uns verheissene Lebenswasser
schöpfen, so, dass uns nicht mehr dürsten wird und wir dieses Wasser
weitergeben können.
Schöpfen
aus der Wahrheit können wir nur in der innigen und persönlichen Beziehung mit
Jesus, der eben in uns ist. Das Himmelreich ist in uns. Dieses Himmelreich ist
unendlich gross und hier bewegt sich alles. Sind wir in der Stille, im inneren
Frieden, dann dürfen wir von dieser Aktivität des inneren Himmels mehr und mehr
sehen, dürfen teilhaben, uns stärken und laben.
Dieses Innenleben ist das wahre Leben, Jesus Christus, der Himmlische
Vater ist das Leben und wir sind in Ihm und Er ist in uns. So verblasst das vergängliche
Äussere mehr und mehr und wir sehen, wie diese vor allem sinnlichen Ablenkungen
uns in der Materie gefangen hielt und wir dadurch das wahre Leben verpasst
haben. Aber nichts ist verloren – trotzdem. Ist die Quelle einmal freigelegt,
dann kann die Materie uns nichts mehr anhaben, kann uns nicht mehr ablenken und
wir können uns wohlgemut in ihr bewegen und unsere bürgerlichen Arbeiten
verrichten. Unser Sinn ist nun geistig, und keine Macht der Welt wird unser Rad
wieder zurückdrehen können!
Wie immer ist der Austausch über das Thema im Forum offen und auch Gäste können sich einbringen,
können ergänzen oder ihrer kritischen Haltung freien Lauf lassen. Kritische und
gegenteilige Meinungen ergeben bei uns keine "Streit"gespräche,
sondern sind eine Bereicherung! Wer will, kann auch Fragen stellen.
Jesus segne Dich!