Nein, keine
Sorge, ich habe nicht die Branche gewechselt. Trotzdem ist es mir ein grosses
Anliegen, dass Dein Kind a) richtig ernährt
wird und b) sich auch richtig betätigt, so ganz dem Alter entsprechend.
Diese meine Sorge betrifft aber nicht Dein menschliches Kind. Dieses
menschliche Kind, seine Ernährung und Betätigung ist lediglich eine
Entsprechung für das Kind, das in jedem Menschen, auch bei den Männern,
gezeugt, gepflegt und schliesslich geboren wird: dem Geistkind.
Alles in
der Schöpfung, was von Gott erzeugt wurde, bedarf der Entwicklung. Es gibt
keine Früchte, wenn nicht zuerst ein Same reifte und keimte, dieser Keim wuchs, und wenn die Umweltbedingungen
stimmten, dann sich eine Reifung vollzog. Alles ist ein Wachsen, ein Reifen,
eine Enwicklung und ein langsames Werden. Und jede Entwicklung ist von äusseren
Bedingungen und Einflüssen abhängig. Dass dies bei einem menschlichen Kinde so ist,
wissen wir. Dass dies aber auch bei unserem Geistkinde so ist, werden wir eben
jetzt sehen.
Schon aus
dem Gesagten geht hervor, dass die Ansicht, der menschliche Geist (Leib, Seele
und Geist) ebenso einer Entwichung
unterworfen ist wie der Leib und die Seele. Dieser menschliche Geist ist ein
Teil des Menschen, nämlich der Teil, der aus Gott ist. Dieser menschliche Geist
ist das Ebenbild Gottes, weil es der Geist ist, nicht der Leib und nicht die
Seele, welcher die Verbindung mit dem Heiligen Geist herzustellen gewillt ist.
Mehr aber ist es der Heilige Geist, welcher sich mit dem menschlichen Geist
verbinden will, weil diese – rein stofflich – zueinander passen. Alle drei,
also der Leib, die Seele und der Geist sind jeder für sich dem Wachstum
unterworfen. Das war auch bei jesus Christus so, denn es heisst von ihm "Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und
Gnade bei Gott und den Menschen."
Dieses
Zunehmen an Weisheit gibt uns klar zu Bedenken, dass auch die Verbindung von
Jesu' Geist mit dem Heiligen Geist ein Zunehmen war. Und das in Verbindung zum
Alter! So ist auch unsere Weisheit, bzw. Erkenntnis in Abhängigkeit zu unserem
(Glaubens-) Alter. Das heisst mit anderen Worten, dass das Wirken des Heiligen
Geistes in uns ebenfalls ein Zunehmen ist. Deshalb kann es nicht sein, dass wir
durch einfaches Handauflegen "den Heiligen Geist haben". Dadurch wäre
das Göttliche Gesetz vom Werden und Reifen ausser Kraft gesetzt.
Nun kann
der Heilige Geist nur in dem Masse wirken, wie unser (menschliche) Geist
entwickelt und gereift ist. Die
Entsprechung des menschlichen Kindes führt uns das sehr anschaulich vor Augen.
Wie der Leib eines Neugeborenen voll funktionsfähig ist, so ist es auch die
Seele und der Geist. Aber alle drei sind noch sehr schwach und von äusserer
Hilfe abhängig. Der Leib braucht Nahrung, die Seele Liebe und der Geist die
Stille.
Der Geist von
einem Neugeborenen wird beinahe durchwegs verkannt. Die ganze Aufmerksamkeit
der Eltern (im Allgemeinen gesehen!) gilt dem Leibe des Kindes. Für diesen Leib
wird alles getan, ja der Leib wird mit dem älter werden immer mehr vergöttert.
Weil der
Geist des Kindes im Allgemeinen verkannt wird, wird er auch nicht gefördert.
Nur da, wo christliche Eltern mit ihrem Kinde regelmässig beten, findet der
Geist anfangs die richtige Nahrung.
Wie der
kleine Leib erst von der Muttermilch ernährt und gestärkt wird, so wird das
Geistkind mit dem regelmässigen Beten ebenfalls ernährt und gestärkt. Und wie
der kleine Leib wächst, erhält er die ersten Zähne um etwas festere Nahrung zu
sich nehmen zu können, so ist es wiederum mit dem schon etwas erstarkten
Geiste, der lernt, nicht allen Begehrlichkeiten nachzugeben, sondern dazu
angehalten wird, auf gewisse Sachen Verzicht zu leisten.
Es gibt
wohl auf dieser Erde keine Mutter, welche ihr Kind bis zur Volljährigkeit mit
der Nahrung eines einjährigen Kindes durchfüttert, also mit Kinderbrei. Beim
Geistkinde aber ist dieses leider an der Tagesordnung. Das Geistkinde bei so
vielen christlichen Kindern, wie auch bei deren Eltern, bleibt im Stadium eines
einjährigen Kindes stecken.
Das
deshalb, weil die Tatsache nicht erkannt wird, dass der menschliche Geist wie
Seele und Leib wachsen und zunehmen muss. Alle Welt redet vom Heiligen Geist.
"ich bin getauft mit dem Heiligen
Geist", "der Heilige Geist
wirkt in mir", "lege ihm
die Hände auf, damit der Heilige Geist über ihn komme", "der Heilige Geist hat mir gesagt/gezeigt"
und so weiter und so fort hört man vor allem in charismatischen Kreisen. Aber
kann denn der Heilige Geist so einfach mit uns sprechen, uns was zeigen oder
sonstwie wirken? Und wenn ja, wie denn?
Der Heilige
Geist wirkt auf unseren (menschlichen) Geist. Nicht auf die Seele und auch
nicht auf den Leib, sondern zuerst auf unseren Geist. Und das genau in dem Masse,
wie der Geist, oder eben das Geistkinde, entwickelt, gereift und gewachsen ist.
Nehmen wir als Entsprechung wieder das Wasser, wie im letzten Aufsatz "Zur
Quelle der Wahrheit". Das Wasser ist ja allgemein die Entsprechung für den
Geist. Also: Du stehst am Meer und tauchst einen Fingerhut in das Wasser. Dabei
entspricht das Wasser des Meeres dem Heiligen Geist und das Wasser im Fingerhut
Deinem eigenen Geist. Vom Wesen her und stofflich ist es das Selbe. Nun entsorgst
Du den Fingerhut und nimmst ein Glas und füllst es ebenso. Die Menge des
Heiligen Geistes ist doch schon etwas mehr. Nun nimmst Du einen Kessel und die
Menge der Erkenntnis, der Wahrheiten, des Lichts ist um ein Mehrfaches grösser
als vorher. Zu guter Letzt stellst Du Dir jetzt vor, dass Du den Kessel auch
wegstellst und füllst Deinen Leib von den Zehen bis zur Stirn mit dem
Meerwasser, weil Dein Geist so gewachsen ist, dass er Deine Leibesgrösse
einnimmt. Nun bist Du voll des Heiligen Geistes und kannst sagen, Dein Leib sei
ein Tempel Gottes.
Stelle Dir
jetzt die Frage, "wie gross ist Dein
Geistkind gewachsen?" Ist es ein Fingerhut, ein Glas oder ein Kessel?
Oder hat es erst die Grösse eines einzelnen Tropfens? Dein eigener Geist ist
das Gefäss für den Heiligen Geist. Dein Geist ist es, der die Tiefen der
Gottheit erforscht, wie es in der Schrift steht. Dein Geist ist es, der die
Quelle der Wahrheit ist und diese Quelle wird vom Heiligen Geiste gespeist.
Der
menschliche Geist ist eine Gabe Gottes. Er ist auch das eigentliche Ebenbild
Gottes. Ist der Geist aber nur in der Form eines Tropfens präsent, dann sieht
man auch von diesem Ebenbild Gottes nicht viel. Ist der Geist aber in der
Grösse des Leibes wie beim Apostel Johannes und natürlich bei Jesus Selbst,
dann strahlt das ganze Ebenbild Gottes daraus und es erfüllt sich, was Jesus am
Jakobsbrunnen gesagt hat "und aus
seinen Lenden fliessen Ströme lebendigen Wassers". Hat der Geist die Grösse
des Leibes, dann ist der Leib der wahre Tempel Gottes.
Nun haben wir uns vor allem über den Geist
unterhalten. Was aber ist die Seele und welche Stellung hat die Seele in der
Frage des Geistwachstums?
Der Seele
kommt in dieser Frage die Schlüsselstellung zu. Die Reifung des Geistes kann
nur stattfinden, wenn die Seele das will und die dazu nötigen Bedingungen
schafft. Die Seele ist das ICH, das Selbstbewusstsein und sie entscheidet
darüber, ob sie sich dem Leib oder dem Geiste zuwenden möchte.
Entscheidet
sich die Seele für den Leib, dann entscheidet sie sich für das Materielle, das
Vergängliche und damit für das sinnliche Leben und damit für die meisten
unbewusst, für den Tod. Paulus nennt das die "fleischliche Gesinnung". Die fleischliche Gesinnung ist das Leben
der allermeisten Menschen dieser Erde.
Entscheidet
sich die Seele aber für den Geist, dann entscheidet sie sich für das Leben im
Licht, in der Wahrheit und für die Ewigkeit. Paulus nennt das die "geistige Gesinnung". Die geistige
Gesinnung ist das Leben der allerwenigsten Menschen dieser Erde.
Nun kann
sich die Seele aber auch für beides entscheiden. Einesteils will die Seele das süsse
Leben der sinnlichen Lust, wie es etwa im Hohelied Salomos beschrieben ist und
gleichzeitig will sie sich ihren Platz im Himmel sichern. Zu diesem Zweck
glaubt sie evangelisch an Jesus. Damit hat sie den 'Fünfer und das Weggli', ein
schönes Leben auf der Erde und ein noch schöneres Leben im Himmel.
Dass dieser
dritte Weg selbstverständlich nicht funktionieren kann, sollte logisch sein.
Denn die fleischliche Gesinnung ist der Tod und die geistige Gesinnung ist Leben.
Wie kann man nun den Tod und gleichzeitig das Leben haben? Nein, zwei Herren
dienen kann niemand. Das ist alles Illusion. Und das funktioniert deshalb
nicht, weil das sinnliche Leben, also die sinnliche Gesinnung – wie es das Wort
schon sagt – den eigenen Geist nicht wachsen lässt! Die Sinnlichkeit ist
Finsternis, wie Paulus sagt, der Geist (Gottes) aber ist Licht. Wie Tod und
Leben nicht zueinander passen, so passen auch Licht und Finsternis nicht
zueinander. Nur Entweder-Oder.
Wir können
auch sagen, dass die sinnliche Gesinnung die Geistesnahrung vergiftet, der
Geist demzufolge nicht nur nicht wächst, sondern dass stirbt, was schon
gewachsen ist.
Gerade
heute ist es wichtig, dass wir uns bewusst werden, dass wir uns definitiv für
das Sinnliche oder für das Geistige entscheiden müssen. Wollen wir unser
Geistkind fördern, dann bleibt nicht mehr viel Zeit. Über Europa türmen sich
dunkle Wolken und jeden Augenblick kann das Unwetter sich entladen. Das Gericht
Gottes ist wohl kaum mehr aufzuhalten und es wird gut sein, wenigstens im
letzten Moment noch auf der richtigen, sprich: lichten Seite zu sein.
Für die
Seele heisst das ein entschlossenes Handeln. Allen sinnlichen Begierden,
Leidenschaften und Gewohnheiten Absage erteilen und vor allem all jenen keinen
Glauben mehr schenken, welche die Ohren säuseln und vorgeben, 'solange wir im Fleische leben, müssen wir
deren Verlangen stillen'. Solche meide!
Kaufe Dir
eine neue Bibel, ein neues Neues Testament. Auch wenn Dir die alte liebgeworden
ist, wirf sie weg! Nimm das neue Neue Testament und hebe nun nichts mehr
hervor, unterstreiche nichts mehr und hinterlege keinen Text mehr mit Farbe.
Alles ist genau gleich wichtig. Das stimmt zwar nicht ganz. Die Bedingungen
sind wichtiger als die Verheissungen, welche Du ja durchwegs unterstrichen
hattest. Setze die Bedingungen in den Alltag um und sieheda - nun hast Du die
richtige Nahrung für Dein Geistkind. Indem Du nun alles tatkräftig umsetzst,
vor allem die Liebeswerke für den Nächsten, wird Dein Geist sehr schnell
zunehmen an Alter und Weisheit und Du findest die Quelle der Wahrheit in Deinem
Herzen – und brauchst die Ohren-Säusel-Pastoren nicht mehr. Denn Du hast nicht mehr
nötig, dass Dich jemand lehre, die Salbung lehrt Dich alles!
Wie immer ist der Austausch über das Thema im Forum offen und auch Gäste können sich einbringen,
können ergänzen oder ihrer kritischen Haltung freien Lauf lassen. Kritische und
gegenteilige Meinungen ergeben bei uns keine "Streit"gespräche,
sondern sind eine Bereicherung! Wer will, kann auch Fragen stellen. Der erste
Beitragsschreiber soll bitte das Thema mit dem Aufsatztitel eröffnen.
Jesus segne Dich!