So, nun kommen wir zur Sache. Wie ich schon angetönt habe, sind hier die
Gläubigen angesprochen. Die Tatgläubigen, nicht die, welche einer Ideologie
glauben, sondern die, welche den Glauben in die Tat umsetzen und bereits darin
geübt sind. Wir unterhalten uns nun über das Überlebenstraining für die schon
begonnene Drangsal. Der Begriff „Training“ ist übrigens ein sehr treffender
Ausdruck, denn Training bedeutet, sich an der Grenze der Leistungsfähigkeit
bewegen und dabei versuchen, diese Leistungsgrenze immer ein bisschen höher
anzusetzen. In den Teilen I und II haben wir das Geistige Moment der Krise
besprochen und sind zum Schluss gekommen, dass schlussendlich nur das stete Bewusstsein
der Gegenwart Gottes und unsere ganze innere Ausrichtung auf Ihn die Basis ist,
dass der Geist Gottes, also Christus in uns, wachsen kann. Nun kommt eben, wie
schon gesagt, das Training, wo wir selber feststellen können, inwieweit der Göttliche
Geist in uns
Gestalt angenommen hat. Oder mit andern Worten, inwieweit die Liebe zu Gott in unserem Herzen fortgeschritten ist.
Gestalt angenommen hat. Oder mit andern Worten, inwieweit die Liebe zu Gott in unserem Herzen fortgeschritten ist.
Wenn wir als bibeltreue Christen oder als Mystiker einmal begriffen
haben, dass das wichtigste Gebot Jesu lautet, dass wir Ihn von ganzem Herzen,
von ganzer Seele und ganzem Denken lieben sollen, dann haben wir hoffentlich
auch begriffen, dass es eben nebst Gott, Jesus Christus, nichts mehr geben
kann, das wir lieben sollen, bzw. können. Ein wichtiger Prüfstein dieser Liebe ist zum Beispiel der
materielle Besitz.
Der Besitz übt eine grosse Wirkung auf das Glaubensleben aus, wir wir
uns das gemeinhin gar nicht vorstellen können. Und weshalb?
Materieller Besitz bindet die Seele an die
Welt
Das ist eine Binsenwahrheit und wir wissen das auch aus der Bibel, denn
Der materielle Besitz fordert die Seele
heraus, dass sie ihn verteidigt.
Einen Besitz zu verlieren tut weh. Ich erinnere mich an 2008, als die
grosse Finanzkrise ihren Anfang nahm. Die Börsen stürtzen ins Bodenlose und
nicht wenige, welche ihre verlorenen Aktien durch Kredite erworben haben,
begingen Selbstmord. Auch wer sonst im Alltagsgeschäft unglücklich
wirtschaftet, verliert seinen Besitz an den Gerichtsvollzieher. Ebenso Diebstähle
oder verlorene Bürgschaften können ganz plötzlich einen Besitz in Luft
auflösen.
Wer Besitz hat, der versucht unweigerlich auch, seinen Besitz zu
vermehren. Menschen wie ein Bill Gate, ein David Rothschild, welche gar nicht
wissen, wieviele Milliarden von Dollar sie haben, sind immer und unermüdlich
daran, ihren Besitz zu vergrössern und in jedem Fall auch zu verteidigen.
Besitz, egal ob Nutzungs- oder Anlageorientiert, erfüllt immer das Herz
und bindet in der Folge die Gedankenwelt ans Materielle. Die gedankenverursachende
Geisterwelt nimmt daher Besitz der Wahrnehmung und dem Bewusstsein, das dann
eben aufs Materielle gerichtet ist und somit gegen das Geistige orientiert ist.
Materieller Besitz bindet immer die Seele an die Welt, die Seele wird damit gobstofflicher
und verbindet sich noch enger und intensiver mit dem Leib. Die vollständige und
unversehrte Trennung von Seele und dem Leib wird dann im Falle des „Todes“
beinahe unmöglich und äusserst schmerzhaft.
Es gibt zwar Ausnahmen, wie sie im Lorberwerk dokumentiert sind. Aber
diese Ausnahmen sind so rar, wie wenn ein Rubinstein auf dem Bodensee
dahergeschwommen kommt. Das ist dann der Fall, wenn der Geist Gottes in überaus
grossem Masse wirkt und das auch nur bei alten Seelen, wie zum Beispiel dem
Hiob. Diese Seelen sind im besonderen Masse auf die Nächstenliebe eingestellt. Im
Normalfall können wir uns jedoch nicht darauf berufen, sondern müssen damit
rechnen, dass der Besitz die Seele zerstört.
Es gibt ein biblisches Beispiel. Es erzählt von einem wohlhabenden Mann, der Jesus liebte und nach der Wahrheit
suchte und darum ebenfalls von Jesus geliebt wurde. Er wollte noch tiefer nach
der Wahrheit forschen und deshalb begab sich zum Meister persönlich um sich zu
informieren über die Wahrheit, das Himmelreich und das ewige Leben. Nach
heutigem Massstab war er also gläubig, wie wir alle. „Was du tun musst, um das ewige Leben zu haben,“ sagte Jesus zu
ihm, „ist, dass Du alle Zehn Gebote hälst!“- Mit andern Worten, ein Leben
zu führen ohne zu sündigen. Bei unseren bibeltreuen Christen wäre hier schon
Feierabend. Ohne Sünde zu leben, funktioniert nicht, sagen sie. Aber lassen wir
diesen Punkt, den haben wir ja schon bis zum Geht-Nicht-Mehr behandelt. Auf
diese Aufforderung Jesu hin antwortete der reiche Mann „das tue ich ja schon!“
Nun entgegnete Jesus diesem strenggläubigen Mann, wohlverstanden, dem
Mann, der noch strenger im Glauben wandelte als wie wir heute: „Gut. Dann verkaufe jetzt alles was Du hast
und gib den Erlös den Armen und dann komm wieder und folge mir nach.“
Wie die Geschichte ausging, wissen wir alle. (Wenn nicht, ist sie
nachzulesen im Math. 19.) Jesus verlangte mehr, als sündlos zu leben. Er
verlangte, sich vom erarbeiteten materiellen Besitz zu lösen um ganz für Ihn da
zu sein. Und das ist nun eine Hürde, welche wirklich von nur sehr wenigen
Nachfolgern überwunden wird. Alle erdenklichen Ausreden wie „Gott hat mich mit dem Besitz gesegnet“,
„Mein Besitz gehört nicht mir, er gehört
Gott“ und vielen anderen werden dann ins Feld geführt, um ja nicht daran zu
denken genötigt sein, den Besitz aufgeben zu müssen und womöglich ihn noch an
die Bettler zu verschenken.
Die Löse
Besitzlosigkeit war für Jesus ein sehr wichtiges Thema. Immerwieder
machte er Seine Zuhörer darauf aufmerksam, dass Besitz und Nachfolge nicht
vereinbar seien. Die Seele muss vom Materiellen gelöst sein, andernfalls kann
der innenlebende Geist nicht wirken. Einer der reichsten Männer der Bibel
musste sich ebenfalls von seinem Besitz lösen und ging durch eine äusserst harte
Prüfung, welche wohl von den heutigen Wohlstandschristen kaum einer bestehen
würde: Hiob. Dieser Mann musste sich von
allem, sogar von seiner Familie lösen, um in Wahrheit Gott zu gehören.
„Sammelt
euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motten und Rost sie vernichten und wo Diebe einbrechen und
stehlen! Sammelt euch vielmehr Schätze im Himmel ...!
Schätze sammeln, Besitz anhäufen, Besitz vermehren und Besitz
verteidigen nehmen die Seele komplett in Anspruch und es bleibt ihr nur noch
eine verschwindend kleine Rest-Energie, sich für das Geistige einzusetzen.
Vielmehr sind Liebesdienste für den Nächsten zu vollbringen, was die besagten
Schätze des Himmel sind, welche Zinsen dann in Ewigkeit geerntet werden können.
Besitz in Zeiten der
Verfolgung
Gerade in der heutigen Zeit in Anbetracht dessen, dass die Zeiten in
sehr naher Zukunft sehr rauh werden können, kann Besitz zum Stolperstein
werden. Schon in diesen Tagen zeichnet sich ab, wer für Gerechtigkeit und
Wahrheit einsteht, wird von der Obrigkeit in jeder möglichen Weise diffamiert
und kaltgestellt. Wer die Umkehrung der Wahrheit in die Unwahrheit nicht
akzeptieren will, hat mit tiefgreifenden Konsequenzen zu rechnen bis dahin,
dass ihm das Sorgerecht für die eigenen Kinder entzogen wird. Heute schon wird
Besitz konfisziert und das wird in nächster Zukunft ein beliebtes Mittel sein,
um nicht obrigkeitsgläubige Bürger auf Linie zu bringen. Deshalb gibt es für Gläubige (wirklich
gläubige Nachfolger!) nur eines, und das ist die Befolgung der Worte Jesu: sich
vom materiellen Besitz zu lösen und mit dem Erlös Gutes tun (anonym), und dann
sind die materiellen Schätze in Himmlische Schätze umgewandelt und die Seele
ist dann komplett frei, dem Geiste Gottes zu folgen.
„Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein
Herz sein. Deswegen sage ich euch: Macht euch keine Sorgen um euer Leben, was
ihr essen und was ihr trinken sollt, auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen
sollt. Ist nicht das Leben wertvoller als die Nahrung und der Leib wertvoller
als die Kleidung?“
Wer frei ist und seine Schätze auf der Himmlischen Bank hinterlegt hat,
dem kann die Obrigkeit nichts mehr konfiszieren. Niemand kann ihn bestehlen und
berauben. Aber erst dann, wenn der Nachfolger Jesu wirklich nichts mehr hat,
auch nichts Verstecktes mehr, wird der Geist Gottes auf wunderbare Weise in das
Leben eingreifen und alles das, was man wirklich benötigt, zur Verfügung
stellen. Das Einzige, das uns besonders in den harten Zeiten, wo die
anichristlichen Menschen uns so arg zusetzen, vorbehalten ist, ist nach dem
Reiche Gottes zu trachten. Es geht dabei immer wieder um dasselbe: das stete
Bewusstsein der Gegenwart Gottes
„Nein,
trachtet zuerst nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, dann wird
euch all das andere obendrein gegeben werden. Macht euch also keine Sorgen um
den morgenden Tag! Denn der morgende Tag wird seine eigenen Sorgen haben; jeder
Tag hat an seiner eigenen Mühsal genug.“
Das sind keine leeren Worte. Es sind Worte, welche man genauso
beherzigen sollte wie die Verheissungen. Das sage ich besonders zu den
Bibeltreuen.
Inwieweit sind wir nun bereit, uns davon zu lösen, was wir während
Jahren an Materielem erarbeitet haben? Genau dies wird nun zum Prüfstein
unseres Glaubens. Genau so wie die Bereitschaft, sich vom materiellen Besitz zu
lösen, genau so ist die Liebe zu Gott beschaffen. Die Art und Weise der Liebe
zum Besitz zeigt uns die Liebe zu Gott. Nur wenn das Herz gänzlich frei ist vom
Vergänglichen, kann es Gott (die Wahrheit, die Gerechtigkeit, Christus) von
ganzem Herzen lieben. Nur wenn die Seele nicht von der Sorge des Materiellen
überschattet ist, kann auch sie Gott aus aller Kraft lieben und wenn das Denken
ebenfalls nicht von der Vermehrung und der Verteidigung des Besitzes behindert
wird, kann es sich ganz auf das stete Bewusstsein der Gegenwart Gottes
konzentrieren. Das ist dann
Kontemplation im Alltag und keine Verfolgung, keine Demütigungen und keine
Ärgernisse können nun die erfahrene Seligkeit mehr trüben.
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Jesus segne Dich