Mittwoch, 4. November 2015

CfaN - Reinhard Bonnke und die Mission



Wiederum ist im Forum ein ganz interessanter und sehr wichtiger Text aufgetaucht, auf den es sich lohnt, näher einzugehen um zu sehen, wie ein wohlgefälliges und erfolgreiches Evangelium eben nicht unbedingt von Oben sein muss. Erfolgreich deswegen, weil es offensichtlich grosse Menschenmengen anzieht, viele Heilungen geschehen und überdurchschnittlich viele Bekehrungen zu verzeichnen sind. Aber sehen wir mal, auf wessen Grund dieses Glaubens-Gebäude gebaut wurde, auf Felsen oder auf Sand.


Die Geschichte des Missionswerkes Christus für alle Nationen e.V. : Ein blutgewaschenes Afrika – ein Kontinent, gewaschen im Blute Jesu Christi –, das war die Vision, die Evangelist Reinhard Bonnke vor über 30 Jahren von Gott erhielt. Seit jenem Tag erfüllt ihn der brennende Auftrag, Afrika für Jesus Christus zu gewinnen. „Ob ich esse oder trinke, wache oder schlafe, die Vision ist immer gegenwärtig, sie lässt mich nie los“, bekennt er freimütig ...“  (Ganzer Text – auch Glaubensbekenntnis der CfaN – siehe im Forum)

Es geht  mir nun nicht darum zu erörtern, ob die Person von Reinhard Bonnke oder sein Evangelium gut oder schlecht ist. Würde ich hier und jetzt meinen Befund dazu äussern, so würden mir viele entgegnen, das sei meine persönliche und rein subjektive Meinung – was wohl auch zutreffen würde.

Deshalb wollen wir die zwei wichtigsten Punkte beleuchten, welche das eigentliche Evangelium ausmachen. Und damit geht es nicht nur darum, die „grossen“ Evangeliumsverkünder zu beurteilen, sondern auch jeden Prediger und Pastor in den einzelnen Versammlungen.

Eines darf nicht dazu dienen, einen Prediger gleich als gottgesandt zu verherrlichen, wenn er a) von einer grundlegenden Vision spricht und b) irgendwelche Wunder vollbringt. Das sind keine Zeugnisse einer Göttlichen Berufung. Visionen haben alle, welche ein gewisses Sendungsbewusstsein an den Tag legen. Visionen und Offenbarungen hatten auch Ellen G. White,  Ron Hubbard, Joseph Smith, Alice Baileys,  ja selbst Mohammed hatte eine „göttliche“ Offenbarung. Ebenso ist das Wunder-tun kein Privileg gottgesandter Männer und Frauen. Sagt da nicht Jesus Selbst von denen, die sagen: „„... haben wir nicht in deinem Namen ...“, sie sollen weggehen, Er kenne sie nicht?

Also: Wunder-tun ist niemals ein Massstab Göttlichen Wirkens, und ein Visionär sein ebenfalls nicht.

Zeugen Gottes

Was aber ist denn das Merkmal der Zeugen Gottes und des richtigen Evangeliums? Woran kann man sehen, ob mit einer Verkündigung die wahre Botschsaft vermittelt wird oder nur eine Augenwischerei ist? Es gibt ganz bestimmte Kernpunkte und Ecksätze, welche immer und  jedesmal mit einbezogen werden müssen – genauso, wie es Jesus Selbst auch getan. Das Evangelium, das von Jesus Christus gepredigt wurde, hat unter anderem zwei Aspekte, ohne diese das Evangelium in einem total anderen Licht erscheint. Nicht im Göttlichen, sondern im Blendlicht.

Zuallererst wollen wir den eigentlichen Missionsbefehl anschauen, welcher bereits die Weichen in die richtige Richtung stellt.

Erstens: Lehret sie halten alles ...

„Und Jesus trat herzu, redete mit ihnen und sprach: ... Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker  ... und sie halten lehret alles, was ich euch befohlen habe.“ (Math. 28. 20)

Dies ist die Hauptaussage des Missionsbefehls. Nirgends auf der ganzen Welt hört man dies! Was heute verkündigt wird, ist „Nimm Jesus in Dein Leben auf“ oder so ähnlich. Das kommt dann in eben dem Glaubensbekenntnis von CfaN, wie auch andern Glaubensunternehmen sehr deutlich zum Ausdruck:

Wir glauben, dass
•das einzige Mittel zur Reinigung und Befreiung von Sünde die Buße ist und der Glaube an das Blut Jesu Christi ...

Merkst Du, lieber Freund, lieber Geistesbruder den perfiden Unterschied? Zwischen dem „Halten, was Jesus befohlen hat“ und dem einfachen „Glauben an das Blut“ liegen Welten.
Nun, was hat denn Jesus befohlen, was zu halten ist?

Auf einen Nenner gebracht sind die Gebote Jesu, welche zu halten sind die beiden Hauptgebote „Liebe Gott über alles“ und „liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Eine detaillierte Auflistung, was diese beiden Gebote beinhalten, sind einesteils die wörtliche Einhaltung der Bergpredigt und andernteils die Einhaltung der Zehn Gebote. Dabei gilt es, auch die Feinheiten zu beachten wie zum Beispiel der Ehebruch in der Bergpredigt, wo schon der lüsterne Gedanke Ehebruch bedeutet.
Wenn man nun einfach den „Glauben an das Blut“ anwendet, so hat man noch lange nicht die Gebote gehalten. In der Ewigkeit frägt niemand, welchen Glauben wir gehabt haben, sondern ob wir die Liebe gelebt haben. Das alleine ist der entscheidende Punkt. Und mit dieser gelebten Liebe einhergehend auch die Werke der Liebe. Der einfache Glaube ist nur heisse Luft. Dieser einfache Glaube ist die Lehre Luthers, wo es kein Halten der Gebote gibt, weil das gesetzlich wäre und das Halten der Gebote somit nicht gerechtmacht. Also wir sehen wiedereinmal, was dieser Luther gelehrt hat,  ist Augenwischerei, Lug und Trug.

Wenn also in einer Predigt, sei sie in einer Versammlung um die Ecke oder in einer Grossevangelisation wie „ganz Afrika im Blut waschen“ die Hauptsache, die Gebote Jesu zu halten fehlt, dann ist eine Evangelisation nicht aus dem Geiste Gottes, sondern aus einem anderen Geist.
Was heisst aber so ganz eigentlich, „Gottes Gebote halten“? Nach der Ordnung Gottes zu leben heisst: nicht sündigen! Führe dein Leben und meide dabei die Sünde! Nun sage dem massenhaft dahergelaufenen Volk, es solle die Sünde (gemäss Bergpredigt gedanklicher Ehebruch) meiden! Wenn es schon unter den Abertausenden von evangelischen Christen mit dieser These einen entsetzlichen Aufschrei gibt, man könne unmöglich ohne Sünde leben, wie ist es dann möglich, unter den Weltmenschen grosse Menschenmassen zu versammeln und sie eben von einem sündlosen Leben überzeugen?

Nein, Massenevangelisationen funktionieren nur dann, wenn man diesen Punkt weglässt. Genauso wie man diesen Punkt in jeder evangelischen Versammlung auch weglässt um die Mitglieder bei der Stange zu halten.

Jesus hat zwei Grossveranstaltungen durchgeführt, wie uns die Bibel überliefert hat. Einmal die schon erwähnte Bergpredigt anlässlich welcher sich das Volk entsetzt hatte , dann die entsetzliche Predigt in der Synagoge in Kapernaun, wo er anschliessend Seine Jünger gefragt hat „und ihr, wollt auch ihr mich verlassen?“. Jesus hat niemals die Ohren geschmeichelt und die Bäuche gepinselt. Er hat die unbequeme Wahrheit gepredigt und gesagt, „wer Sünde tut, ist vom Teufel“.

Zweitens: Leiden, Hass, Verrat  und Verfolgung

Der zweite Kernpunkt des Evangeliums, der nie verschwiegen werden darf, ist die Tatsache des Leidens und der Verfolgung.

Die heutige westliche Christenheit ist geprägt von Universitäten, Organisationen und Konferenzen. Dabei gibt es einen Mainstream, dessen Verlassen nicht mehr der Correctness entspricht. Nicht zu diesem Mainstream gehört das Wort des Leidens, obschon es eine zentrale Bedeutung nicht nur im Evangelium, sondern in der geistigen/geistlichen Entwicklung der Seele hat. Ohne Leiden kann es kein Wachsen, keine Verwandlung, bzw. Durchgeistigung des Leibes geben. Doch diesen Punkt wollen wir an dieser Stelle nicht so tiefgründig beleuchten, bleiben wir bei der Verkündigung Jesu.

Das Leiden können wir in zwei Aspekten sehen. Zum einen ist es das persönliche Leiden im Alltag, das wir mit „dem Kreuz auf sich nehmen“ beschreiben und zweitens den Hass, der Verrat und die Verfolgung bis hin zum Märtyrium, was aber in Endeffekt keinen Unterschied ausmacht.

Die Christenverfolgung im römischen Reich vor 311 n. Chr. hat die Theologie der Frühen Kirche nachhaltig geprägt ... Die christliche Kirche ist in neutestamentlicher Zeit aus Verfolgungssituationen heraus entstanden und hat ihre Theologie in den ersten Jahrhunderten ihrer Existenz unter dem Druck von Verfolgung und Unterdrückung entwickelt.“ (aus: Thomas Schirrmacher, „CHRISTENVERFOLGUNG GEHT UNS ALLE AN AUF DEM WEG ZU EINER THEOLOGIE DES MARTYRIUMS -  70 BIBLISCH-THEOLOGISCHE THESEN“)

Die „Leidengeschichte des Leidens“ begann schon beim ersten geborenen Menschen, dem Kahin. Er war auch der erste Verfolger und tötete seinen gottesfürchtigen Bruder. Das hat sich dann durch die ganze Menschheitsgeschichte durchgezogen, Gottesfurcht ist immer verfolgt worden. Das macht aber durchaus Sinn, weil das Leiden (mitunter bis zum Märtyrertod) ein notwendiger Entwicklungsprozess im Heilsplan Gottes für die Seele auf dem Weg zurück ins Vaterhaus darstellt. Ohne Leiden – keine Wiedergeburt! Deshalb darf das niemals bei der Verkündigung ausgeklammert werden.
Schon David stellte fest:

"Der Gerechte muß viel leiden" (Ps 34. 20).

Kaum einer der alttestamentlichen Propheten blieb deswegen von Verfolgung verschont, weswegen Stephanus seine Zuhörer fragt:

 "Welche der Propheten haben eure Väter nicht verfolgt?" (Apg 7. 52).
Und somit gilt, was Paulus im Gal. 4. 29 schrieb:

 Aber so wie damals der nach dem Fleisch Geborene den nach dem Geist Geborenen verfolgte, so ist es auch heute noch"

Und was zur Zeit Paulus galt, gilt genauso im Jahre 2015, sei es in Hamburg, Berlin oder Riedlingen (BW).

Nur mit Blick auf Golgatha kann man das Leiden der Kirche überhaupt verstehen.Daher ist das Kreuz nicht unser Ausweg aus den Leiden, sondern vielmehr die Garantie, daß auch wir leiden werden" (aus:  Howard A. Snyder „ The Community of the King“)

Genau, Snyder bringt es auf den Punkt. Leiden und Verfolgung ist die biblische Garantie fuer die angehenden Kinder Gottes und Voraussetzung für die Wiedergeburt.

Jesus, Paulus und Petrus sprechen dauernd von Leiden und Verfolgung.

Haben sie mich verfolgt, so werden sie euch auch verfolgen; haben sie mein Wort gehalten, so werden sie eures auch halten.
Darum bin ich guten Mutes in Schwachheit, in Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgungen und Ängsten um Christi willen ...“
Und alle, die fromm leben wollen in Christus Jesus, müssen Verfolgung leiden

Pfarrer verfolgt Pfarrer

Das jüngste Beispiel einer solchen Verfolgung, wenn auch Verrat zur Strafverfolgung, gegen den Freikirchlichen Pfarrer Jakob Tscharntke in Riedlingen durch den lutherischen Ex-Pfarrer Stefan Weinert, Ravensburg, zeigt uns, wohin wir steuern.  Auf diesen Fall gehen wir nächsten Mitwoch näher ein und werden untersuchen, wer eigentlich wen hasst und verfolgt.

Jedes Jahr sterben weit über hunderttausend Christen wegen ihres Glaubens. Nur die westlichen Christen sind bis heute noch davon verschont worden und das ist der Grund, weshalb unsere Kirchen dermassen dekadent geworden sind. Aber wie gesagt, das wird sich nun in Kürze ändern, ja, es hat bereits anfangen.

Achten wir nun darauf, dass in der Verkündigung die ganze Wahrheit gepredigt wird – auch auf die Gefahr hin, dass die Hälfte der Besucher sich voll Zorn oder einfach Unverständnis abwenden.



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