Mittwoch, 8. Juli 2015

Theologie oder Salbung?


Oft meint man, die Theologie und die Salbung würden sich im Idealfall ergänzen. Vor allem, wenn „salbungsvolle“ Theologen eine perfekte Predigt hinlegen und von der Zuhörerschaft euphorische Zustimmung geerntet werden kann. Aber Redegewandtheit und Zungenfertikeit haben nichts mit der biblischen Salbung zu tun. Paulus war ja gewiss ein Gesalbter Gottes, aber nach eigenem Bezeugen war er nicht besonders redegewandt.


Die Theologie hat, wie alle Wissenschaften und es der Name schon sagt, mit Wissen zu tun. Wissen, das gelernt wird und dieses vor allem mit dem Verstand im Kopfe, also im Gehirn bearbeitet wird. Wie wir wissen, ohne Wissenschaftler zu sein, befasst sich der Verstand mit dem Materiellen, mit unserer wahrnehmbaren Umwelt und ist natürlich mit den fünf Sinnen gekoppelt.

Die Salbung, wie sie in der Bibel erwähnt und auch erklärt, hat mit dem Herzen zu tun. Der Unterschied ist der, dass auch der Nicht-Wissende eine Salbung erfahren darf, wie Jesus das den Kindern verheissen hat. Das Denken mit dem Herzen ist gleichzeitig ein Fühlen, was beim Denken mit dem Kopf, im Verstand beinahe nicht möglich ist.

Der Unterschied aber ist noch ein ganz anderer. Das Wissen, das wir uns mit dem Kopf aneignen, ist vom Schöpfer ausschliesslich für das Leben in dieser materiellen Welt vorgesehen. Das gelernte Wissen füllt die Gehirnzellen (Lorber: Gehirnplättchen) und es wird dort ähnlich gespeichert, wie die Daten auf einer Computer-Festplatte gespeichert werden. Ist ein Gehirn im Lernen trainiert, so kann es wesentlich mehr „Daten“ (Wissen) speichern als ein untrainiertes.

Nun aber eine interessante Frage: Was geschieht, wenn die Seele vom Leib getrennt wird, also wenn das geschieht, was die Welt mit „Tod“ umschreibt? Nun, es ist kein Geheimnis:  Der Leib verwest. Und was geschieht mit dem Gehirn? Es verwest auch. Und was geschieht mit den Daten, mit all dem angeigneten Wissen, welche im Gehirn gespeichert waren?

Diese Frage kann uns derjenige beantworten, welche schon einmal eine Computer-Festplatte ins Feuer geworfen hat. Die Daten sind futsch – für immer! Und so ist es auch mit einem verwesten Hirn, die Zellen geben nichts mehr preis. Dass dies keine Hypothese, keine Annahme von mir ist, bezeugen die vielen Schriften, wo Arme Seelen sich bei Menschen melden durften wie z.B. dem Psychiater Carl Wickland, der das Buch „30 Jahre unter den Toten“ geschrieben hat (als PDF-Datei auf der Downloadseite „Pflichtlektüre“). Viele hunderte Berichte zeugen von armen, reichen, studierten und anderen Verstorbenen aus allen Schichten. Allen gemeinsam ist, dass die allermeisten kaum mehr die Stadt oder das Land wussten, wo sie auf der Erde gelebt haben. Ja, nicht mal den eigenen Namen blieb ihnen gegenwärtig! Was denken wir denn, was mit all dem Wissen der Universität geschehen ist beim Ableben?

Die evangelischen Leser dieses Aufsatzen werden jetzt natürlich einwenden, dass dies reiner Okkultismus ist, und dass es der Teufel wäre, der Solches vorgauckle, denn nach dem Tode würde die Seele schlafen bis zum Jüngsten Tag. (Ist natürlich falsch, die evangelischen Seelen schlafen nach dem Tode nicht ein, sondern sie schlafen weiter (Sarkasm Ende))

Hier verstehen wir vielleicht, weshalb Jesus gesagt hat, dass im Jenseits alle gleich seien. Die Wissenden werden zu Toren, weil alles, was sie gehabt hatten, im Kopfe, im Verstand, also im Hirn war. Ein verstorbener Papst, ein verstorbener Politiker, König oder was auch immer für eine ehemals machtvolle Person, werden diesen Status aber mit Sicherheit auch im Jenseits im Bewusstsein halten, weil dieser Status auf der Erde auch ins Herz übergegangen ist, da sie ja die Machtfülle mit ganzem Herzen genossen und gelebt haben. Aber das Wissen wird weg sein, alle verstandesmässigen Fähigkeiten ebenso. So fühlen sie sich dann im Jenseits als Könige, sind aber unter dem gewöhnlichen Volk und keiner wird diese armen Kreaturen mehr ernst nehmen.

So wird es auch mit den Theologen sein. Auch im Jenseits fühlen sie sich noch als Theologen, wie die unzähligen Zeugnisse belegen, aber das Kopfwissen ist weg und im Herzen kommt dann nur das zum Vorschein, was sie auch einst gelebt haben: die  Nächstenliebe. Natürlich gibt es Theologen, welche die Nächstenliebe nicht nur gepredigt, sondern gelebt haben! Und diese Theologen werden auch im Jenseits ein grosser Segen für die Armen Seelen sein.

Da also mit dem Kopf und seinem Inhalt im Jenseits nicht mehr viel anzufangen ist, ja, was ist es dann, was weiterlebt?

Es ist das geistige Herz, die Seele. Sie ist auch das eigentliche Ich-Bewusstsein. Weil es aber die geistige Seele ist, zählt kein Wissen mehr und – auch kein Glaubensdogma mehr! Im Herzen befindet sich nun das, was man gelebt hat. Und genau diese Liebe lebt weiter. Wenn diese Liebe aus dem (richtigen) Glauben kam, dann ist das Herz voll von Liebe zu Gott und zum Nächsten. Und genau das ist es nun, das zählt. Wenn es hingegen die Liebe zum Auto, zur Macht, zum Geld, Komfort und was auch immer war, so lebt auch diese Liebe weiter, kann aber nicht mehr befriedigt werden.

Ist also das Herz, die Seele während dem Erdenleben mit der Gottes- und Nächstenliebe gefüllt worden, dann sind logischerweise auch dementsprechende Werke vollbracht worden. „Und die Werke folgen ihnen nach“. Ob die Seele den richtigen Glauben gehabt hat auf Erden, interessiert im Jenseits nicht. Nirgends steht in der Schrift, dass man nach dem Glauben gerichtet wird, sondern immer „nach den Werken“. Das sind auch die Schätze im Himmel, welche wir angehäuft haben, wie Jesus uns empfohlen hat. Dieses Anhäufen oder Sammeln der Schätze ist die Tätigkeit, welche wir hier auf Erden tun sollten.

Himmlische Schätze sammeln

Damit kehren wir zum Anfang unseres Themas zurück. Da wir keine materiellen Schätze mitnehmen können, sammeln wir sie auch nicht in Form von Wissen oder Verstand, sondern mit dem Herzen. Nun gibts aber ein Problem. Wie sollen wir mit dem Herzen himmlische Schätze sammeln, wenn doch das Herz voll von Arglist und Bosheit ist, wie die Schrift sagt und wie wir auch im Alltag sehen können? Wenn Paulus klar sagt, dass der fleischliche Mensch nicht das tut, was er will und das nicht tut, was er will, dann werden wir Mühe haben, auch nur einen Cent an himmlischen Schätzen zu sammeln.

Also - was tun?

Wenn das Auto einen defekten Alternator hat, geht man zur Hersteller-Agenturwerkstatt und gibt ihn zurück und man erhält einen neuen. Das nennt man Austausch-Ersatzteil. Und genau das hat der Schöpfer auch mit uns Menschen vorgesehen. Seit 2000 Jahren haben wir eine sog. Garantie-Karte mit dem Versprechen, das alte Herz austauschen zu lassen gegen ein Neues. Die Vorankündigung dessen lesen wir schon im Hesekiel 36. 26:

Und ich will euch ein neu Herz und einen neuen Geist in euch geben; und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischern Herz geben.  Ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und danach tun.

Dieses neue Herz mit dem neuen Geist nennt man die „Salbung“. Diese Salbung ist es, die den Menschen neu macht, dass er sagen kann, „das Alte ist vergangen, siehe es ist alles neu geworden“. Diese Salbung hat auch noch einen anderen Namen: „Die Wiedergeburt aus dem Geist“, oder wie Lorber es sagt, die „volle Wiedergeburt“ und Schumi sagt es so: „Die Geburt aus Feuer und Geist“. Jesus nennt es „Geboren aus Wasser und Geist“. Das alles macht nicht den geringsten Unterschied, alles bedeutet ein und dasselbe. (Nebenbei bemerkt: wir sehen, dass die Wiedergeburt nichts mit der Bekehrung zu tun hat).

Wenn der Mensch ohne den Austausch des Herzens lebt, dann lebt er im Zustand des Röm. 7. Nach dem Austausch, also mit dem neuen Geist, lebt er im Röm. 8! Johannes sagt diesen Sachverhalt noch etwas deutlicher und prägnanter: „Wer aus Gott geboren ist (also wiedergeboren ist, die Salbung hat), tut nicht Sünde, denn sein Same (das Wort) bleibt in ihm. Er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist“ (1. Joh. 3). Erst diese Salbung bewirkt auch, dass der wahre Gläubige sagen kann „nicht ich lebe, Christus lebt in mir!

Und genau dieser Christus (im Herzen) ist die Salbung. Nur mit dieser Salbung können die guten, gottgefällgen Werke getan werden, welche wiederum die erwähnten Schätze des Himmels sind. Diese Salbung erbringt die Werke, von denen wir niemals sagen können, es sind „unsere“ Werke. Aber sie werden uns angerechnet, so, als wären es unsere Werke! Das ist Gnade, das ist die Liebe Gottes, die wir nie verdient haben. Es ist der Segen, wenn wir nur eines tun: Gott lieben mit dem ganzen Herzen, mit der ganzen  Seele und mit dem ganzen Gemüte sowie unsere Nächsten lieben wie wir uns selbst.

Es erübrigt sich nun, noch zu erwähnen, dass der gesamte Theologieunterricht, alle Uni’s, alle Fakultäten für die Katz‘ ist, wenn wir bedenken, welche weitere  Auswirkung die Salbung durch den Heiligen Geist (Christus) hat:

Und ihr habt die Salbung von dem, der heilig ist; und wisset alles.“ 
Und die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibet bei euch, und dürfet nicht, daß euch jemand lehre, sondern wie euch die Salbung allerlei lehret, so ist‘s wahr, und ist keine Lüge; und wie sie euch gelehret hat, so bleibet bei demselbigen.  “  (1.Joh.2. 20 ff)


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Jesus segne Dich!