Dieses Thema hat im Forum
eine engagierte Diskussion ausgelöst. Das Thema ist wichtig, geht es doch um
die Frage „Erlöst oder nicht Erlöst“. Die Frage ist sogar derart wichtig, dass
ich nicht umhin komme, einige Leser mit einer Brandrede zu schockieren und an
ihrem Glaubensgebäude etwas heftiger zu rütteln.
Vor allem wende ich mich im Folgenden an die Pastoren, Prediger, Pfarrern und
sonstige ordinierte oder nichtordinierte Lehrer. Viel zu viele Gläubige wähnen
sich durch jene in Heils-Sicherheit, obschon sie sich auf sehr dünnem Glatteis
bewegen und sich der Illusion hingeben, wirklich errettet zu sein, obschon sie
noch meilenweit davon entfernt sind. Sie rufen „Herr, Herr“ und sind der
Überzeugung, dass es nur die anderen sind, welche eben dann im entscheidenden
Moment nicht angenommen werden.
So argmentiert ein
Gast im Forum stellvertretend für die allermeisten Kirchen-Christen:
„Ja Jesus in uns verhilft uns ihm
ähnlicher zu werden und trotzdem sündigen wir jeden Tag in dem wir z.b.
jemanden den wir nicht leiden können und der sich mit uns treffen will sagen
dass wir keine Zeit haben, obwohl wir Zeit hätten nur damit wir ihn nicht sehen
müssen. Wir wollen ihn nicht verletzen und sündigen weil wir ihn angelogen
haben ... Da gibt es noch viel mehr Dinge die ich aufzählen könnte. Mit all
diesen Sünden können wir täglich ans Kreuz zu Jesus kommen und ihn um Vergebung
bitten. Das ist meine Überzeugung und dazu noch die Lehre von Martin Luther.“
In diesem Argument,
das ich schon hunderte Male zu hören bekam und auch in anderen Foren bis zum
geht-nicht-mehr zu lesen ist, stecken so viele Widersprüche, man könnte ein
Buch schreiben, um diese bis ins Kleinste zu widerlegen. Doch was würde es
nützen? Die Sturheit – oder ist es Dummheit? – lässt viele indoktrinierte (zu
deutsch: gehirngewaschene) Kirchenchristen nicht zum Nachdenken bewegen. Und trotzdem
gibt es noch einige, welche durchaus in der Lage sind, das eigene Dogma zu
hinterfragen, um der Wahrheit doch noch eines Tages auf die Spur zu kommen.
Fangen wir mit dem obigen
Argument hinten an, es aufzurollen.
„Das ist meine Überzeugung und
dazu noch die Lehre von Martin Luther.“
Ganz genau. Ja, so ist
es. Es ist die Lehre von Martin Luther und hat mit der Lehre der Heiligen
Schrift nicht im Geringsten was zu tun. Ich will jetzt nicht wieder über den
Luther herziehen, denn seine Lehre und die Früchte seines Lebens habe ich
bereits entlarvt. Was schlussendlich von beidem, seiner Lehre und seinem Leben,
übrigbleibt, ist nur Schrott und Müll, oder anders gesagt, nichts anderes als
Schall und Rauch. Das ist das erwähnte dünne Glatteis, das einem unter den
Füssen schmilzt wie Butter in der Mittagssonne.
Die „Bibeltreuen“
Pastoren und Bibellehrer müssen sich überlegen, ob sie „Luther-Leere-treu“ oder
wirklich bibeltreu sind. Wirklich Bibeltreue bringen die ganze Bibel unter
einen Hut und nicht nur jene Verse, welche die Luther-Leere bestätigen!
Der tägliche Kreuzgang
„Mit all diesen Sünden können wir
täglich ans Kreuz zu Jesus kommen und ihn um Vergebung bitten.“
Schön. Und wie lange
soll dieses Spiel dauern? Sündigen - Kreuzgang – Sündigen – Kreuzgang –
Sündigen ... Ich möchte liebend gerne
Wissen, in welcher Bibel diese Spielregel zu finden ist und wo! Kann mir jemand
diese Frage nachvollziehbar beantworten, ich werde alle meine Aufsätze einzeln
widerrufen und alle meine Leser persönlich um Entschuldigung bitten, für den
Quatsch, den ich ihnen in diesem Falle erzählt hätte. Die Wette gilt!
In meiner Bibel steht
das Gegenteil. Ich zitiere nur aus dem Römerbrief, weil sonst der Aufsatz noch
länger würde:
„So sind wir nun, liebe Brüder,
Schuldner nicht dem Fleisch, daß wir nach dem Fleisch leben.“ (8. 12)
Wenn wir sündigen,
d.h. irgend eine Sünde tun, dann sind wir „Schuldner
nach dem Fleisch“, also dann leben
wir nach dem Fleisch. Egal, ob wir Bekehrte sind, egal ob wir gläubig sind und
egal ob wir „Herr, Herr“ rufen und sogar zweistimmig die schönsten Kirchlieder
singen, auch wenn wir, wie heute üblich, jede Strophe fünfundvierzigmal
wiederholen. Was es mit denen auf sich hat, die nach dem Fleisch leben, sagt
Paulus: „Denn fleischlich gesinnet sein
ist eine Feindschaft wider Gott“ und „Aber
fleischlich gesinnet sein ist der Tod“. Nun richtet sich aber der Röm. 8
nicht an die Röm.-7-Christen, sondern an diejenigen, „die wir nun nicht nach dem Fleische wandeln sondern nach dem Geist“.
Und deshalb „... ist nun nichts
Verdammliches an denen, die in Christo Jesu sind, die nicht nach dem Fleisch
wandeln, sondern nach dem Geist.“ Mit anderen Worten, „wer nach dem Fleisch wandelt, an dem ist
Verdammliches!“
Ich sage es noch einmal, damit es wirklich
jeder einigermassen vernünftige Mensch begreifen kann: Wer nach dem Fleisch
wandelt, der sündigt und der ist logischerweise weder vom Wandel nach dem
Fleisch noch von der Sünde erlöst! Wer von der Sünde noch nicht erlöst ist, hat
noch keine Sünden-Erlösung. Hingegen, wer von der Sünde erlöst ist, braucht
keinen täglichen Kreuzgang! Denke an die Salbung vom letzten Aufsatz und siehe
weiter unten!
Weiter sagt unser
Paulus folgendes:
„Wie sollten wir in der Sünde
wollen leben, der wir abgestorben sind?“
(6. 1)
Nun, meine lieben „bibeltreuen“
Bibellehrer, wie lässt sich dieser Vers mit dem täglichen Kreuzgang
vereinbaren? Ich bitte um Aufklärung! Wie sollten wir sündigen, wenn wir der
Sünde abgestorben sind? Wenn wir in und mit der Sünde leben, dann sind wir
wirklich noch nicht der Sünde abgestorben, das heisst, noch nicht von der Sünde
erlöst. Alles andere ist eine Riesen-Illusion. Und genau diese Riesen-Illusion
hat der Luther in die Welt gesetzt.
Paulus hat aber noch
weitere Pfeile im Köcher:
„dieweil wir wissen, daß unser
alter Mensch samt ihm gekreuziget ist, auf daß der sündliche Leib aufhöre, daß
wir hinfort der Sünde nicht dienen.“ (6. 6)
So – jetzt müsste aber
auch der Allerdümmste zur Erkenntnis kommen. Wenn das nicht der Fall ist, gebe
ich auf, denn dem ist auf Erden nicht mehr zu helfen!
Jeder „bibeltreue“ Bibellehrer
und jeder Kirchen-Gläubige behauptet von sich, er sei wiedergeboren infolge
dessen, dass der (sein) alter Mensch gekreuzigt ist. Nun steht Schwarz auf
Weiss, dass damit der (ehemals) sündige Leib aufhöre und wir deswegen der Sünde
nicht mehr dienen. Wie um alles in der Welt kommen die „Bibeltreuen“ noch auf
die Idee zu sagen „und trotzdem sündigen
wir jeden Tag“?
Es gehört schon eine
Vollportion Blindheit gepaart mit nicht zu überbietender Dummheit dazu, die
Bibel mit soviel Blödheit richtigstellen zu wollen!
Es steht noch viel
mehr in diesem Römerbrief, Kapitel 6. Nur einen Vers (14) noch: „Denn die Sünde wird nicht herrschen können
über euch, sintemal ihr nicht unter dem Gesetze seid, sondern unter der Gnade.“ Also, zum letzten Mal (für heute): Wenn die
Sünde nicht mehr herrschen kann über uns, weshalb sündigen wir denn noch? Wenn
die Sünde nicht mehr herrschen kann über uns, weshalb der tägliche Kreuzgang?
Meine lieben „bibeltreuen“
Bibellehrer, ich, Hans, sage Euch eines:
Es ist nicht die Schwachheit Eures Fleisches,
das Euch in der Sünde belasst, sondern die Trägheit, oder besser: die Faulheit
Eurer Seele, die Sünde zu überwinden! Euch gefällt die Sünde, darum wollt ihr
sie nicht lassen und deshalb greift Ihr zur verdammten Ausrede, dass Ihr ja
täglich unters Kreuz könnt!
Wann wacht Ihr endlich
auf? Es ist Satan, dessen Willen es ist, einen Keil zwischen Euch und Gott zu
treiben. Dieser Keil ist die Sünde. Es ist das einzige Mittel, das ihm noch
verbleibt. Deshalb kommt endlich zur Vernunft und erkennt, um was es eigentlich
geht!
Nun, meine Lieben,
soviel zur Sünde und zum Sündigen im Allgemeinen, zur Lehre desselben und zu den
religiösen Führern und diejenigen, die glauben, das zu sein. Ich gehe nun davon
aus, dass es wirklich der Hinterste und Letzte begriffen hat, wo der Hase
begraben liegt. Somit wollen wir zum Hauptpunkt dieses Aufsatzes schreiten,
wende mich dabei hauptsächlich an die von jenen verführten Gläubigen auf den
Kirchenbänken. Wir wollen nun eine solche konkrete Sünde behandeln, wie sie
eingangs von unserem lieben Bruder, dem Forenschreiber D. erwähnt wurde:
“... in dem wir z.b. jemanden, den
wir nicht leiden können und der sich mit uns treffen will, sagen, dass wir
keine Zeit haben, obwohl wir Zeit hätten, nur damit wir ihn nicht sehen müssen.
Wir wollen ihn nicht verletzen und sündigen weil wir ihn angelogen haben ...“
Dies ist nun nicht
eine Sünde des Bruders D., er setzt dies nur als Beispiel. Hier sind gleich drei
Sünden versteckt. Und die wollen wir nun angehen und am Schluss werden wir auch
begriffen haben, wie man solche und ähnliche Sünden überwindet.
Erstens ist es eine
Sünde, jemanden nicht zu mögen, zweitens die Lüge von keine-Zeit-haben und
drittens die Lüge von der Rücksicht, jenen nicht verletzen zu wollen.
Also, wenn wir
jemanden nicht mögen, dann mangelt es offensichtlich am wichtigsten Gebot Jesu,
nämlich an der Nächstenliebe zum einen, zum andern ist unser Ego noch nicht richtig
gekreuzigt (oder ist wieder auferstanden, wie es so oft geschieht). Wir sollen
doch alle Menschen lieben, nicht nur jene, welche uns mögen, sondern auch die,
welche auf unserem Ego herumreiten und es bis zum Äussersten reizen. Gerade
diejenigen sind es, die uns am meisten helfen, ohne dass sie sich dieser
Tatsache bewusst sind. Diejenigen, welche an uns herumfeilen, nörgeln,
erniedrigen, sie sind der Schmelztiegel, in dem unsere Seele geläutert wird.
Wenn wir also gedemütigt werden, dann danken wir dafür! Wie ist Jesus gedemütigt
worden als Er vor dem Pilatus stand gefragt wurde: „Du bist also der König der Juden?“.
Gott in der Demut nahen
Die Demut ist der
einzige Zustand, indem wir Gott nahen können und der einzige Zustand, indem Er
sich in unserem Herzen manifestieren kann, in welcher Form auch immer.
Unsere Seele muss
geläutert werden, denn das ist die Vorbereitung für den Himmel. Dazu gehört
Leiden. Denn die Demut ist kein Geschenk Gottes, die müssen wir uns selbst
aneignen! Das heisst mit anderen Worten, wir müssen freiwillig und sogar
dankbar Demütigungen über uns ergehen lassen, und zwar so lange, bis das Ego (oder
sagen wir getrost: der innere Schweinehund) töter als tot ist. Solange, bis es
für ihn keine Auferstehung mehr gibt! Deshalb sind uns gerade diejenigen
Nächsten am dienlichsten, welche wir „nicht mögen“.
Es gibt ein einfaches
Mittel, solche Menschen lieben zu lernen, welche wir bis anhin nicht gemocht
haben. Bete für sie und – wenn nötig, faste für sie! Es muss aber ein Gebet aus
dem Geist sein, also mit allen begleitenden guten und brüderlichen
Empfindungen. Legen wir unsere ganze Seele in den Segen, mit dem wir diesen
Nächsten segnen.
Damit gewinnen wir
zweierlei. Erstens gewinnen wir einen Freund und zweitens wird unser eigenes
Herz vorbereitet, weiteren Segen des Himmlischen Vaters zu empfangen. Aber das
zweite sollte nicht ein Grund sein, den Nächsten zu segnen, sondern lediglich
eine Begleiterscheinung.
„Nun“, wirst Du jetzt
fragen, „was ist, wenn es mein Feind ist, wenn dieser mir meine Frau
weggenommen hat? Wenn er mich um mein Vermögen betrogen hat?“ Die Antwort ist
ganz einfach: Segne ihn! Denn es passiert nichts, nicht einmal ein Haar fällt
von Deinem Kopf ohne des Herrn Wille! Das geht umso leichter, je mehr wir uns
von allem Sicht- und Befühlbaren lösen können, oder noch besser: gar nicht
damit zu fest verbunden sind!
Ich weiss, das ist auf
Anhieb nicht unbedingt leicht zu verstehen, denn es geht hier um mehr als um
den Kinderbrei des Glaubens. Dies ist harte Speise, die auch schwerer zu
verdauen ist. Dass es ofters mal Bauchweh gibt, müssen wir in Gottes Namen hinnehmen
...
Nun kommen wir zur
zweiten Sünde, dem keine-Zeit-haben. Auch hier steht uns das Ego im Weg.
Vielleicht ist es gerade für diesen Menschen derart wichtig, dass wir Zeit für
ihn haben. Vielleicht hat sogar Gott selbst ihn zu uns geschickt aus Gründen,
die wir vielleicht noch nicht erkennen können und wir lügen und sagen, wir hätten
keine Zei t! Damit weisen wir nicht diesen Nächsten, sondern Gott ab! So haben
wir alle schon oft Gott abgewiesen und Er hätte uns segnen wollen!
Die dritte Sünde im
Beispiel unseres Bruders D. ist wiederum eine Lüge, und dabei noch eine ganz
perfide. Wir geben vor, ihn (also den abgewiesenen Nächsten) seelisch nicht
verletzen zu wollen, dabei handelt es sich um unsere fehlende Zivilcourage,
oder einfach, um unsere Feigheit. Dabei kommt wieder zum Ausdruck, dass unser
Ego uns im Wege steht. Ego = Hochmut. Und Hochmut ist die Ursache aller Sünden!
Und somit kommen wir wieder an unser Hauptthema, denn der Tod des Ego’s und die
damit verbundene Demut ermöglicht erst die Salbung (siehe letzter Aufsatz)
durch den Geist Gottes und damit die Wiedergeburt – und wer (somit) aus Gott
geboren ist, kann nicht mehr sündigen! So einfach ist das.
Warum ist die Nächstenliebe wichtig?
Nun zum Abschluss noch
eine kleine Betrachtung über das Wesen der Nächstenliebe. Weshalb ist für Jesus
das Gebot der Nächstenliebe genau so wichtig wie das Gebot der Liebe zu Gott?
Gott ist Geist. Und es
gibt nur einen Gott und einen Geist. Dieser Geist durchdringt alles, die
materielle wie die geistige Schöpfung. Gott ist überall, also der Geist Gottes ist
überall. Der Geist Gottes ist sowohl in den Heiligen, wie auch in den
IS-Kämpfern in Syrien! Wenn wir vorgeben, Gotteserkenntnis zu haben und
erkennen Gott (Christus) im Nächsten nicht, dann sind wir nicht ehrlich.
Gotteserkenntnis gibt es erst dann, wenn wir Gott im Nächsten erkennen – auch wenn
er sich nicht göttlich benimmt! Denn die Liebe Gottes umfasst alle Menschen,
die Heiligen wie die IS-Kämpfer, für alle ist Jesus gestorben, alle hat er
erlöst! Ob auch alle diese Erlösung annehmen, ist jedoch wieder eine andere Frage. So müssen –
oder dürfen – wir alle Menschen lieben, sogar einen Martin Luther, der ja auf
die selbe Weise gehandelt hat wie die IS-Kämpfer, nämlich die Gläubigen auf die
Scheiterhaufen gebracht. Luther wird mit Sicherheit dafür gelitten haben –
vielleicht leidet er heute noch. Aber trotzdem ist er ein Geschöpf Gottes und
es kommt ihm zugute, dass er sich mit der „ewigen“ Hölle geirrt hat. Aber davon
ein andermal.
Halten wir fest, dass
es nur einen Geist Gottes gibt und somit sind alle wir Menschenkinder Brüder und Ihm teilhaftig und
haben die Liebe untereinander als das höchste Gebot zu achten – ob es auch oft schwerfällt
oder nicht.
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möchte Dich herzlich einladen, im Diskussionsforum teilzunehmen. Du hast die
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Jesus segne Dich!