Mittwoch, 3. Januar 2018

Der Neue Bund

Dass der Neue Bund mit dem Neuen Testament gleichzusetzen ist, wissen viele. Was aber der Neue Bund wirklich ist und wie er sich vom Alten Bund gänzlich unterscheidet, wissen die wenigsten.
Wenn wir uns nun mit diesen Unterschieden befassen wollen, so werden wir die Entdeckung machen, dass sich diese zwei Bunde so ziemlich in allem unterscheiden und es eigentlich gar keine Gemeinsamkeiten gibt. Der Alte Bund, also das Alte Testament und der Neue Bund, das Neue Testament sind sich völlig anders. Sie sind sich dermassen völlig anders, dass wir sehen werden, dass jeder Versuch, diese Beiden Bunde zu vermischen, völlig ins Leere läuft.


Diese Vermischung, oder besser gesagt, dieser Versuch der Vermischung besteht jedoch schon seit 2000 Jahren und heute, in der Endzeit, intensivieren sich diese Versuche noch mehr, den Neuen Bund noch viel stärker mit dem Alten Bund zu vermischen. Aber wie gesagt, dies läuft ins Leere und man täte besser, die Finger ganz vom Neuen Bund zu lassen.

Dass sich der Neue Bund fundamental vom Alten Bund unterscheidet, hat Jesus im Detail erklärt. Seine zwölf "Ich aber sage euch ...", die sich eben auf diesen Unterschied beziehen, sprechen eine deutliche Sprache und Paulus hat es uns noch viel deutlicher hinterlassen.

Der neue Bund richtet sich an zwei Adressaten. Zum einen sind es die Juden, also an jene, welche den jüdischen Glauben pflegten, oder besser gesagt, welche der Jüdischen Religion angehörten und zum anderen an die Heiden. Letztere unterscheiden sich von den Juden darin, dass sie vom Talmud, also dem Alten Testament nichts wussten und schon gar nicht von der Torah, den fünf Büchern Mose mit allen ihren Gesetzen und Geboten. Diesen Fakt müssen wir uns wohl merken.

Die Heiden hatten aber ebenfalls eine Religion. Entweder waren es die Griechischen oder die Römischen Götter, welche sie verehrten. Sie wussten nichts von den jüdischen Speisevorschriften, nichts von den jüdischen Opferzeremonien, nichts vom Zehnten, nichts von den Zehn Geboten, nichts von einem siebenten Tag der Ruhe und schon gar nicht von einem Sabbattag. Nein, bei den Römern und Griechen ging es um "Die Mysterien von Mithras, Demeter und Isis" und die Einweihung in deren geheimen Riten. Von solchen Heiden ist im Neuen Testament die Rede, auf welche besonders Paulus immensen Einfluss ausübte. Diese Heiden waren unbeschwert, sich die neue Lehre des Paulus anzuhören, ja sie waren sogar recht interessiert, weil sie es liebten, immer wieder was neues zu hören.

Solche Heiden, also zum Evangelium bekehrte Heiden, waren die Korinther, die Epheser, die Philipper, die Kolosser und die Thessalonicher. Die Briefe Pauli an die eben genannten Gemeinden unterscheiden sich fundamental gegenüber seinen Gemeinden, welche sich aus Heiden und bekehrten Juden zusammensetzte wie die Römer, die Hebräer und die Gemeinden in Galatien, also der Galaterbrief. Diese Feststellung wollen wir schon mal im Auge behalten, wir kommen in Kürze darauf zurück.

Für die Juden war es weit schwieriger, die Neue Lehre, das Evangelium zu verstehen, denn in ihrem Blut floss der Talmud. Diesen Talmud loszulassen war ihnen schlicht nicht möglich, wäre fast ein Aderlass, und das ist heute noch immer der Fall. Der Alte Bund hatte und hat für die Juden einen bleibenden Einfluss, und da änderten auch die markanten Reden Jesu mit dem berühmtem "Ich aber sage euch ..." nichts. Welchen Einfluss das auf die gemischten Gemeinden wie die Römer, die Hebräer und die Galatier gehabt hat, das lesen wir in eben diesen Briefen. Hier setzt sich Paulus vor allem mit dem Unterschied der Jüdischen Religion mit ihren Gesetzeswerken und dem Neuen Evangelium auseinander.

Deshalb können wir schon mal feststellen, dass die drei Briefe, jene an die Römer, der Galater und der Hebräer, für die Heidenchristen wie die Korinther, die Epheser, die Philipper die Kolosser und die Thessalonicher, nicht derart relevant waren. Sie konnten mit diesen Briefen nicht viel anfangen, denn wenn Paulus zu ihnen davon gesprochen hätte - und das ist jetzt nur ein einziges Beispiel - dass man nicht durch Gesetzeswerke gerechtfertigt wird, so hätten sich diese Heiden rein gar nichts darunter vorstellen können, weil ja kein einziger von ihnen je versuchte, durch talmudische Gesetzeswerke heil zu werden. Sie hätten sich höchsten gefragt, "Mann, was soll denn das?"

Die Juden sagten sich und sie sagen es noch heute, dass das Evangelium, das Neue Testament aus dem Alten hervorginge. Jesus, der Sohn Marias, wäre schliesslich ebenfalls Jude gewesen und hätte als Zwölfjähriger im Tempel gelehrt. Somit sei der Neue Bund mit dem Alten verknüpft. Diese Verknüpfung ist der Grund, weshalb das Neue Evangelium nie eigenständig werden konnte. Und heute ist das noch weniger als jemals zuvor möglich.

Ich denke an die Torah-Lehrer der modernen Hebrew-Root-Bewegung, also jener Juden, die mit aller Gewalt und nicht geringem Erfolg das Evangelium auf den Jüdischen Wurzeln spriessen lassen wollen. Im Internet sind das vor allem Markus Müller mit seinem Video-Kanal EndzeitReporterMCM und der Webseite InfoKrieger, dann Norbert Link mit seiner Kirche des Ewigen Gottes und vor allem und ganz extrem, Steve Okunola mit seinem Kanal Nature23. Für sie gibt es kein Heil für die Christen, wenn sie nicht irgendwelche Speisegebote halten und natürlich auch den Sabbat.

Der Sabbat ist wohl die Hauptforderung in dieser durch die Judaisierer hervorgerufenem Verwirrung. Hören wir, wie Steve Okunola die biblischen Beweise mit dem Brecheisen aus der Verankerung reisst und auf dem Amboss zurechtklopft, bis es in seine Lehre passt, denn es scheint gerade zu mit der hand zu fassen, dass hier ein Hasser des Neuen Testamentes am Werk ist. Aber höre selbst:




Na ja, wirklich starker Tobak. Da wird Steve aber ganz schön mit sich recht lassen müssen, denn da liegt er komplett falsch und der Hass gegen die Christen mit ihrem "sogenannten" Neuen Testament trieft nur so aus dem Lautsprecher. Die Anrufung des Zorn Gottes lässt bereits erkennen, mit welchem Geistes Kind wir es hier zu tun haben.

Hören wir kurz weiter:



Jawohl, genau. Genauso. Genau diese Kunstgriffe, das "sogenannte" Neue Testament auszuhebeln kann man hier kennenlernen. Geschickt, sehr geschickt gemacht, das muss man sagen. Nach einem Crash-Kurs in Griechisch wird nun Kolosser 2. 16 demontiert und neu zusammengesetzt. Original heißt es:

"So soll euch nun niemand richten wegen Speise oder Trank, oder wegen eines Festes oder Neumonds oder Sabbats,welche Dinge doch nur ein Schatten derer sind, die kommen sollten, wovon aber Christus das Wesen hat."

Die Schlussfolgerung der neuen, selbstgezimmerten Version fasst Steve Okunola dann wie folgt zusammen:



(Der ganze Film von Nature23 kann hier angeschaut werden)

Dass es hier nicht darum geht und nicht sein kann, dass die Kolosser die Sabbate und alle anderen Gebote gehalten hätten, geht aus dem Vers 13 hervor, wo es heisst:

"Auch euch, die ihr tot waret durch die Übertretungen und den unbeschnittenen Zustand eures Fleisches, hat er mit ihm lebendig gemacht, da er euch alle Übertretungen vergab"

Die Kolosser waren also dem Fleische nach unbeschnitten, was alles erklären dürfte. Ohne Beschneidung nützen sämtliche Sabbate nichts.

Nun müssen wir auch sehen, was Paulus im Galater 5. 4 schreibt:

"Ihr (also die Thora-Lehrer) seid losgetrennt von Christus, die ihr durchs Gesetz gerecht werden wollt, ihr seid aus der Gnade gefallen." (Gal 5, 4)

Mit anderen Worten heisst das, wer das Gesetz predigt, fällt aus der Gnade. Wer das Gesetz predigt, muss das ganze Gesetz halten, nicht nur den Sabbat, die Speisegebote und die Beschneidung, sondern alle über 600 anderen Gebote und Gesetze auch. Wie Paulus schon sagte, da gibt es keine Gnade.

So rate ich Euch dreien, Markus Müller, Steve Okunola und Norbert Link und allen anderen, die es angeht: Bedenkt was ihr tut! nicht nur wegen euch persönlich, sondern wegen all denen, welche Ihr in Verwirrung bringt!

Wenden wir uns nun dem Evangelium für die Heiden zu

Bitte, liebe Geschwister, lest die Briefe an die Korinther, Epheser, Philipper, Kolosser und Thessalonicher genau und am besten jeweils in einem Zuge durch. Ihr werdet dann eine Feststellung machen, die Euch vielleicht noch gar nicht aufgefallen ist:

1. Es gibt nicht den leisesten Hauch einer Bestrebung Pauli, dass die Christen sich mit dem Talmud auseinandersetzen sollten.
2. Paulus gab keinerlei, mit keinem einzigen Wort Unterricht, was der Talmud beinhaltet.
3. Paulus verlangte nie und nimmer die Einhaltung irgend eines talmudischen Gesetzes.
4. Paulus gab auch keinen Unterricht über die Zehn Gebote!

Das heisst: Die Korinther und alle anderen hatten keine Ahnung weder von der Torah noch vom Talmud. Nur ein einziges Mal gebrauchte er bei den Korinthern ein gängiges Sprichwort von Sauerteig und einmal als vorausschauende Warnung an die Kolosser "Sollte euch einmal jemand verwirren bezüglich Speise, Sabbat usw.", was wir eben schon besprochen haben. Wahrscheinlich rechnete er damit, dass eines Tages die Torah-Lehrer dort ihr Unwesen treiben werden.

Haben Paulus und die Heiden-Christen damit das Gesetz Mosi ausser Kraft gesetzt, indem es gar nicht gelehrt wurde? Oh nein! Es ist genausowenig ausser Kraft gesetzt worden, wie es heute ebenfalls nicht ausser Kraft gesetz würde, wenn wir das Alte Testament, den Talmud endlich beiseite legen würden.

Ja, ich weiss, gewissen Leuten wird wohl bald der Kragen platzen, aber ich will mit zwei Gründen verraten, weshalb wir diese alte Judenschrift getrost beiseite legen dürfen:

Der erste Grund: Wenn wir die Gebote Jesu, also das grösste und höchste Gebot des Neuen Testamentes halten, dann halten wir automatisch auch die Zehn Gebote und alle anderen Gesetze des Talmud. Denn Jesus sagt:

"An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten." (Mt 22, 40).

Wenn wir hingegen dieses grösste und höchste Gebot Jesu nicht halten, dann nützt uns auch jeder Versuch, das alttestamentliche Gesetz zu halten, nichts!


Der zweite Grund: Und jetzt wirds interessant:

"Welche ohne Gesetz gesündigt haben, die werden auch ohne Gesetz verloren gehen; und welche unter dem Gesetz gesündigt haben, die werden durch das Gesetz verurteilt werden." (Röm. 2. 12)

Wie ist das denn nun? Wer ohne Gesetz sündigt ... wie kann man sündigen ohne Gesetz? Es ist ja das Gesetz, welches die Sünde definiert. Ist kein Gesetz da, wie will man denn ein nicht existierendes Gesetz übertreten? Und wenn man also durch ein nichtexistierendes Gesetz sündigt, wie kann man denn durch dasselbe nichtexistierende Gesetz verloren gehen? Liegt da vielleicht ebenfalls ein Übersetzungsfehler der deutschen Hochverrats-Übersetzer vor?

Nein, natürlich nicht. Auch der Heide, der nie was von einem Talmud vernommen hat, hat ein Gesetz!

"Denn wenn die Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur tun, was das Gesetz verlangt, so sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst ein Gesetz; da sie ja beweisen, daß des Gesetzes Werk in ihre Herzen geschrieben ist, was auch ihr Gewissen bezeugt, dazu ihre Überlegungen, welche sich untereinander verklagen oder entschuldigen." (Röm. 2. 14)

So, meine Lieben, damit haben wir den Grund gefunden, weshalb Paulus bei den Heiden nie einen Einführungskurs in die Lehre des Talmud gegeben hat und niemals, auch nur mit einem Sterbenswörtchen, das Halten irgend eines talmudischen Gesetzes oder Gebotes gefordert hat.

Im obigen Vers Röm. 2. 14 steckt aber noch viel mehr. Nämlich dass das Gesetz in die Herzen geschrieben ist und dass man das ein "Gewissen" nennt. Wir erörtern das ein andermal, darum lass es mich einfach mal erwähnen, dass dieses Gewissen eine Folge der Kreuzigung Jesu und der Ausgiessung des Heiligen Geistes an Pfingsten ist. Seit da hat jeder Mensch dieses Gewissen, wie es schon von Hesekiel prophezeit wurde:

"Ich aber will ihnen ein einiges Herz geben und einen neuen Geist in eure Brust legen und will das steinerne Herz aus ihrem Leibe nehmen und ihnen ein fleischernes Herz geben damit sie in meinen Geboten wandeln und meine Rechte beobachten und sie tun; und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein." (Hes 11, 19)

Hast Du es genau mitbekommen, was da geschrieben steht? Ich wiederhole: "... damit sie in meinen Geboten wandeln und meine Rechte beobachten und sie tun ..."

So jetzt soll mir einer sagen, weshalb wir das geschriebene Gesetz benötigen. Wegen den Gesetzen und Geboten? Nein! Wegen der Lehre? Nochmals nein, denn wir bedürfen nicht, dass uns jemand lehre, denn die Salbung ist es, die euch alles lehrt. So sagt Johannes im 1. Brief, genau passend zum Kontext.

Ich möchte sogar soweit gehen, zu raten, das Alte Testament grundsätzlich wegzulegen, es sei denn, man interessiert sich für geschichtliche Belange. Wegzulegen deshalb, weil der Talmud vor allem den Kopf beschäftigt und damit das Herz ablenkt. Unser Trachten soll vielmehr dem Himmelreich gelten und das Trachten findet nun einmal im Herzen statt. Es ist nicht der Kopf, sondern unser Geist in unserem Herzen, der die Tiefen der Gottheit erforscht, und das kann er nur, wenn er von allem weltlichen und natürlichen Kram, wie eben dem Alten Testament, befreit ist.

Und glaub mir, mein lieber Freund, das ist genau der Grund, weshalb Jesus sagte

"Das Gesetz und die Propheten gehen bis auf Johannes; von da an wird das Reich Gottes durch das Evangelium verkündigt, und jedermann vergreift sich daran." (Lk 16. 16)

Ja, Das Gesetz geht bis auf Johannes, danach aber das Evangelium. Und damit vergeht auch rein nichts vom Wort Gottes, weil das Evangelium eine andere Sicht auf selbiges ist.

Lesen wir die besagten Briefe an die Heiden, eben die Korinther, die Epheser, die Philipper, Kolosser und Thessalonicher, dann sehen wir das Evangelium freier und in einem erweiterten Horizont. dann sehen wir nämlich genau das, worauf es schlussendlich ankommt.





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