Der Begriff
des Paradieses hat zwei Möglichkeiten seines
Ursprungs. Erstens ist es das griechische Wort Paradeisos, was “Garten
Eden” bedeutet. Zweitens kann das deutsche Wort Paradies auch so abgeleitet
werden: Para-Dies, so wie die Begriffe Militär – Para-Militär, Psychologie –
Para-Psychologie, so heisst das Diesseits – Para-Dies(seits), also ganz
einfach: das Jenseits. Beide Begriffserklärungen kommen schlussendlich aufs
selbe hinaus. Wenn Jesus zum Schächer gesagt hat “Noch heute wirst du mit mir im Jenseits sein", dann ist das
soviel, wie mit Jesus im Paradiese zu sein! Wäre der Himmel und das Paradies
dasselbe, so hätte Jesus ziemlich sicher gesagt: “Noch heute wirst du mit mir im Himmel sein.”
Wenn wir also
den Begriff Paradies mit Garten Eden
übersetzen, was auch naheliegender ist, dann ersehen wir doch sehr viele und
sehr grosse Unterschiede zum Himmel.
Gott erschuf nicht nur
eine sichtbare Welt, sondern auch eine unsichtbare und der Mensch lebte sowohl
in jener als auch in dieser. Das war damals kein Problem sondern der
Normalzustand, denn wir lesen in Mose 3, dass Adam und Eva Gemeinschaft mit
Gott hatten – mit Gott, der ja Geist ist – denn Er wandelte im Garten Eden.
Die Welt bestand also
von Anfang an nicht nur aus dem, was man sieht, sondern auch aus dem, was man
nicht sieht und das war für die Menschen normal; sonst hätten sie ja keine
Gemeinschaft mit Gott haben können, den man nicht sieht – oder den wir
zumindest heute nicht sehen können. Und
trotzdem wohnte auch die Sünde im Garten Eden. Die Schlange, die Verführerin
wohnte ebenfalls im Garten Eden und sie verführte Eva. Wäre das auch im Himmel
möglich? Wohl kaum!
"Und sie hörten die Stimme Gottes des HERRN, der im Garten wandelte, als
der Tag kühl war; und der Mensch und seine Frau versteckten sich vor dem
Angesicht Gottes des HERRN hinter den Bäumen des Gartens." (1.Mose 3. 8)
Dreimal wird im
Neuen Testament der Begriff Paradies erwähnt. Einmal wie schon erwähnt, im Luk.
23. 43 mit dem Schächer am Kreuz, dann im 2. Kor 12. 4 “ … daß er in das Paradies entrückt wurde und unaussprechliche Worte
hörte, welche keinem Menschen zu sagen vergönnt ist.” Hier spricht Paulus
im Vers 2 vom 3. Himmel. Ich komme weiter unten noch darauf zurück. Die dritte
Erwähnung finden wir in Off 2. 7: “Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den
Gemeinden sagt: Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Baum des
Lebens, welcher im Paradiese Gottes ist.” Hier ist die Rede offensichtlich
wieder vom Garten Eden, denn dort stand ja auch der verhängnisvolle Baum des
Lebens - nur mit dem Unterschied, dass dieser beim Sündenfall noch nicht gesegnet
war.
Paulus sprach
davon, wie er in den dritten Himmel entrückt wurde: “Ich weiß von einem Menschen in Christus, der vor vierzehn Jahren (ob im
Leibe, weiß ich nicht, oder ob außerhalb des Leibes, weiß ich nicht; Gott weiß
es) bis in den dritten Himmel entrückt wurde.” (2. Kor 12. 2). Dieser Vers
gibt uns viele Hinweise. Wenn es einen Dritten
Himmel gibt, so gibt es auch einen Zweiten und einen Ersten. Das heißt, es gibt
verschiedene Stufen, die offensichtlich mit dem Grad der Heiligung der Bewohner
dieser Himmel zu tun haben. Jesus sagt: “In
meines Vaters Hause sind viele Wohnungen; wo nicht, so hätte ich es euch
gesagt. Ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten.” (Joh. 14.2)
Kehren wir
zurück zum Thema Gerettet im Paradies.
Viele Glaubensgeschwister kennen nur eine Seligkeit: Gerettet sein. "Gerettet sein durch den Glauben",
das ist das Seligkeits-Evangelium der Freikirchen. Ohne Werke, allein durch den
Glauben wie in Röm. 8 und im Galaterbrief beschrieben, wird man nicht durch
Werke, sondern nur durch den Glauben allein gerecht. Als lebendiges Zeugnis
dient, wie immer, der Schächer am Kreuz. Dieser hatte keine Werke, sondern nur
den Glauben – er wurde gerettet.
Doch was heißt gerettet?
Paulus formuliert das so: “ … wird aber
jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden leiden, er selbst aber wird
gerettet werden, doch so, wie durchs Feuer hindurch.” (1. Kor 3. 15) Dieses
Gerettet-sein einer Seele ohne Werke (der Nächstenliebe) ist wie wenn ein Mensch
von der Feuerwehr aus einem brennenden Haus gerettet wird und bewusstlos, mit
schwarzem Gesicht auf der Bahre liegt, unfähig, auch nur Danke zu sagen. Ja,
man kann schon sagen, diese Rettung ist der Himmel für ihn. Aber mit dieser Rettung
steht er nackt da, alles was er hatte, wurde verbrannt. Es ist nicht
übertrieben, wenn wir sagen, dass die Errettung die unterste Stufe der drei besagten
Himmel ist. Eben das Paradies. Diese Errettung ist der Lohn seines Glaubens,
seiner Bekehrung, der Übergabe seines Lebens an Jesus. Das ist der Anfang. Auf
dieser Erde aber haben wir Gelegenheit, diesen Glauben zu leben, diesem Glauben
Werke folgen zu lassen. Neben den Werken der Nächstenliebe ist auch die
Heiligung gemeint, denn etwas Unreines kann bekanntlich nicht in die Himmel
eingehen.
Dass die
alleinige Errettung erst der Anfang des Himmelsweges ist, geht auch aus Apg.
2.21 hervor: “Und es soll geschehen, daß
jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, errettet werden wird.” Diese Erretteten
sind noch nicht Überwinder. Sie haben noch nicht den Sünden widerstanden aufs
Blut und die Welt mit ihren Begierden und
Lüsten noch nicht überwunden. Aber sie sind gerettet vor dem Zorngericht Gottes.
Deshalb tun wir
gut daran, nebst dem alleinigen Glauben an das Kreuz Jesu auch die Werke aus
dem Glauben zu vollbringen, wie es der Wille Gottes ist. “Nicht jeder, der zu mir sagt: « Herr, Herr », wird in das
Himmelreich eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut.”
(Mt. 7. 21) Und was ist der Wille Gottes? “Denn das ist der Wille Gottes, eure
Heiligung, daß ihr euch der Unzucht enthaltet;” (1. Th 4. 3)
Also damit haben
wir gesehen, dass es einfacher ist, errettet zu sein oder zu werden, aber es
unsere ganze Selbstverleugnung erfordert, die Welt zu überwinden um ins
Himmelreich einzugehen.
Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir
ins Herz gegeben hat.
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