Mittwoch, 17. März 2010

Liebe Gott über alles (Teil 1/4)

das ganze Evangelium der Liebe ist in den beiden Geboten enthalten, „liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst“. Damit dies für jedermann einfach und verständlich wird, möchte ich dies in vier Themen aufteilen, und in vier nacheinander folgenden Beiträgen Dir ins Herz legen.

1. Die Nächstenliebe
2. Alle Dinge dienen zum Besten
3. Habt nicht lieb die Welt
4. Reine Gedanken – Reine Seele

Beachte aber dabei, dass Dir nur ein Licht aufgehen kann, wenn Du alle vier Themen in Deinem Alltag umsetzest. „Seid nicht eitle Hörer, sondern Täter des Wortes“.

Jesus sagt: „Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch lieb habt wie ich euch liebe, dass jeder sehen kann, dass ihr meine Jünger seid“.

Die Nächsten- und die Feindesliebe

Mit diesem Liebegebot meint Jesus aber nicht nur die Brüder und Schwestern, die sich jeweils am Sonntagmorgen im Gottesdienst treffen, sondern Er meint alle Menschen. Es ist ja beileibe nicht schwer, Menschen lieb zu haben, die uns auch lieben; deswegen hätte Er uns dieses Gebot nicht geben müssen. Nein, Er meinte alle Menschen, auch die schwierigen – jene, die uns irgendetwas zu leide getan haben, die uns hinterrücks beschimpfen, uns etwas nachtragen, uns bestehlen oder betrügen. Auch jene, die aus ihrem Egoismus und luziferischen Zustand heraus uns in irgendeiner Sache übergehen und die größte Rücksichtslosigkeit an den Tag legen. Vor allem diese gilt es zu lieben.

Eine unmögliche Sache? Eigentlich schon. Wenn jemand sagt, er könne dies nicht, so hat er nicht unrecht. Denn des Menschen Eigenliebe lässt diese Art der Feindesliebe nicht zu, da kann man sich überwinden wie man will, es wird nicht gelingen, dem Wiedersacher auch nur die kleinste Untat zu vergeben. Viel eher wird mittels einer Gerichtsklage für Genugtuung gesorgt oder man schwelgt sonstwie in süßen Rachegedanken, wie man den Widersacher kleinkriegt. Das ist die Selbstliebe des Menschen und ein Mensch hat von sich aus nur Eigenliebe.

Sind wir aber Täter des Wortes und haben die Welt in uns bewusst überwunden, so wächst der Gottesfunke in unserem Herzen recht schnell. Dieser Geist Gottes ist die Liebe Gottes. Die Liebe Jesu. Eine Seele mit dieser Liebe erfüllt, liebt nun die Menschen so, wie Jesus sie liebt! „Ohne mich könnt ihr nichts tun“, sagt Er. Auch die Feinde lieben nicht. Darum, wer die Feinde liebt und alle ihre Vergehen uns gegenüber verzeihen und rechtfertigen kann, in dessen Herz ist die Liebe Gottes, der Geist Gottes, schon mächtig am wirken. Wer sagt, dass er seine Widersacher nicht lieben kann, verrät sich selbst und offenbart, dass der Gottesfunke in ihm noch nicht erweckt ist.

Doch was heißt denn eigentlich, den Feind lieben? Soll man ihm um den Hals fallen?

Den Nächsten, der etwas gegen Dich getan oder gesagt hat, soll man entschuldigen. Suche Beweggründe, warum er dies oder jenes getan hat. Versuche ihn zu verstehen. Denke Dich in sein Umfeld hinein: seine Kindheit, Erziehung, seinen Charakter, seine Gewohnheiten und seine Probleme. Dann entschuldige und rechtfertige ihn. Bete für ihn, denn er hat eine verwundete Seele, wie sie alle Weltkinder haben, da ihnen das Licht des Geistes fehlt. Mit der Kraft der Liebe die in Dir und durch Dich wirkt, kannst Du ihm dieses Licht in seinem Herzen entfachen. Wenn er Dich hundertmal ärgert, vergib ihm hundertmal! Wahrscheinlich hat der Herr gerade deshalb seinen Weg mit dem Deinigen kreuzen lassen, damit er nun jemand hat, der für Ihn betet und ihm die echte, reine und wahre Gottesliebe offenbart!

Die Feindesliebe ist die edelste Art der Nächstenliebe. Und mit der Feindesliebe beginnt das eigentliche Glaubensleben. Da kann man getrost mit Paulus sagen, „Nicht ich lebe (liebe), Christus lebt (liebt) in mir“.
Was in der Geistigen Welt ausgelöst wird, wenn wir den Widersachern mit Liebe begegnen, habe ich in der Schrift „Mezzo – Mezzo“ beschrieben.

Wenn wir in der Heiligung und Vervollkommnung der Seele vorankommen möchten damit die Kraft Gottes offenbar werden kann, so darf es in unserem Leben keinen einzigen Menschen mehr geben, gegen den wir noch irgendein Ressentiment, einen unguten Gedanken – auch nicht den geheimsten Groll! - haben. Gottes Liebe ist in jedem Menschen, sonst könnte er gar nicht leben. Darum lieben wir Christus in allen Menschen nach dem Motto:

„Alle Gedanken, Worte und Taten nur aus der reinen und wahren Liebe Gottes und für den Dienst im Namen Jesu“

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