Mittwoch, 20. Oktober 2010

Fleisch kontra Geist

Der äußeren Erscheinung nach ist der Mensch ein homogenes Wesen. Von innen betrachtet aber besteht er aus drei sehr verschiedenen "Teilen": dem materiellen Leib, der ätherischen Seele und dem Göttlichen Geist. Der materielle Leib ist für die Seele das sogenannte Erdenkleid, vergleichbar mit einem siebzig Kilo schweren Mantel für den Körper. Dieser Mantel lässt dem Körper zwar alle Bewegungsfreiheit, aber durch das unerhörte Gewicht ist der Körper dennoch überaus eingeschränkt. So ergeht es der feinstofflichen Seele mit diesem groben fleischlichen Leib. Ohne diesen wäre es ihr möglich, in Gedankenschnelle von Ort zu Ort zu reisen, ja sogar ebenso schnell von Planet zu Planet, von Sonne zu Sonne und wieder zurück. Vor der Einleibung in diese Welt und nach der "Entleibung" war dies möglich und wird dies wieder möglich sein – je nach dem Geistigen Licht, das wir uns in diesem Erdengang angeeignet haben werden. Doch davon weiter unten.

Der Körper

Das Fleisch, der Körper oder der Leib ist die Materie schlechthin. Das ganze materielle Leben auf diesem Planeten reduziert sich schliesslich auf den menschlichen Körper aus Fleisch und Blut. Die ganze Wirtschaft, alle Dienstleistungen und alle Produkte, welche auf irgendeine Weise hergestellt und vermarktet werden, dienen einzig und allein nur dem Leib. Alles, was nun mit der Materie und dem daraus resultierendem Wirtschaftsgefüge im Zusammenhang steht, sei es Wissenschaft, Politik, Produktion, Vertrieb und Handel von Gütern, Recht, Militär, Medien und alle Dienstleistungen nennen wir "das System". Dieses System hat also nichts anderes im Fokus als das Fleisch und Blut des Leibes. Die Heilige Schrift nennt dieses System und seine Zusammenhänge ganz schlicht und einfach "die Welt" und "das Fleisch". Diese Welt ist das Materielle, das Vergängliche und – das Fleisch ist der Tod.

Der Geist

Der Göttliche Geist ist das eigentliche Ebenbild Gottes, welcher aber im Menschen von Geburt an nur als ganz kleiner Geistfunke vorhanden ist, aber das gesamte Himmelreich in sich trägt! Das Ebenbild Gottes wird dann offenbar, wenn dieser Geist Gelegenheit bekommt erweckt zu werden und zu wachsen. Der Göttliche Geist im Menschen ist der strikte Gegenpart zum Fleisch, zum Körper. Was das Fleisch will, will der Geist nicht und was der Geist will, das will das Fleisch nicht Geist und Materie kann nicht zusammengeführt werden. Dieser Gegensatz bleibt immer bestehen und kann durch keine menschliche und keine weltliche Macht beseitigt werden. Die ganze Göttliche Kraft, der Göttliche Wille im Himmel und auf Erden und das Ewige Leben ist konzentriert im Geist Gottes. Es gibt kein Leben ohne diesen Geist Gottes und keine andere Liebe als eben auch dieser Geist Gottes. Sowohl Leben und die Liebe ist unteilbar, weil auch Gott unteilbar und Einzig ist. Gott ist Geist. Das Ebenbild Gottes kommt dann zum Ausdruck, wenn das Kind Gottes völlig Eins ist mit dem Göttlichen Geist.

Der Widersacher, der Feind des Lebens und der Tod werden manifestiert durch das Fleisch und damit das Materielle. Die Materie ist Satan. Dieser Kampf zwischen Geist und Materie ist immens, dieser Kampf ist ein Kampf auf Leben und Tod. Dieser Kampf kommt in beinahe jeder Situation des Alltags zum Ausdruck. Alle Disharmonien, Missklänge, Ärger und Streitereien sind Ausdruck dieses Kampfes.

Das immerwährendes Ziel des Geistes ist es, im Menschen ein Göttliches Bewusstsein zu schaffen. Das heißt, dass der Mensch sich stets der Gegenwart Gottes im Herzen bewusst ist. Der Geist kann nur durch das Bewusstsein wirken. Der Geist wirkt nicht, wenn der Mensch mit weltlichen Gedanken und damit fleischlicher Gesinnung beschäftigt ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob dieser Mensch sich bekehrt hat! Die fleischliche Gesinnung wirkt im bekehrten und unbekehrten Menschen genauso!

Die Seele

Nun, was ist denn die Seele? Die Seele ist der eigentliche Mensch mit dem Selbstbewusstsein, dem Ego und allen seinen Empfindungen. Nicht der Körper, sondern nur die Seele ist der Mensch. Wer nicht unterscheiden kann und sagt 'ich bin Seele und Leib', der hat noch nicht ganz begriffen, dass der "Chef" dieser "Dreierbeziehung von Körper Seele und Geist" immer die Seele ist. Die Seele befiehlt, wohin die Reise geht. Im Bewusstsein, im Denken, muss strikt von Körper und Seele unterschieden werden. Wird nicht unterschieden, so ist der Körper der "Chef" und zwingt der Seele vermittelst den fünf sinnlichen Reize und ihrer Begierden seine Lüste zu befriedigen. Von Natur aus, also vom Schöpfer so vorgesehen, ist die Allianz Körper-Seele um einiges stärker als die Allianz Seele- Geist. Diesem Grund ist es auch zuzuschreiben, dass die Verbindung "Ich und der Körper sind Eins" bei beinahe allen Menschen "normal" ist. "Gott hat diese schöne Welt mit allen seinen herrlichen Reizen gegeben, damit wir uns daran erfreuen können", solche Aussagen hört man oft und sind bei oberflächlicher Betrachtung nicht einmal von der Hand zu weisen. Aber wo bleibt der Geist?

Die Seele ist so etwas wie das Zünglein an der Waage. Auf der einen Seite die Materie, vertreten durch das Fleisch, den Körper, und auf der anderen Seite der Geist, der die Seele mit Seiner Göttlichen Kraft erfüllen möchte.

Die Seele ist gefordert. Und zwar insofern gefordert, weil sie sich entscheiden muss zwischen dem materiellen Leben, oder dem Geistigen leben, zwischen dem Körper und dem Geist. Achtundneunzig Prozent der bekehrten Christen aber wollen beides. Sie entscheiden sich für Gott, sind aber den Reizen der Welt offen und wollen diese nicht aufgeben. Der Geist Gottes kann wohl ein ganz klein bisschen wirken und ein schwaches Licht ins Dunkel geben, denn diese Christen sind sich meistens täglich für wenige Minuten Gottes bewusst, aber den Rest des Tagen besinnen sie sich auf die Materie, die Arbeit und dem Vergänglichen schlechthin, und dann kann der Geist nicht mehr wirken. Diese Christen sind hin und hergerissen, träumen vom Ewigen Leben und – landen im Dunkeln! Ein bisschen Welt, ein bisschen Gott, das heißt ein bisschen Kalt, ein bisschen Heiss: das Resultat? Laue Wärme. Im Geistigen Leben gibt es aber keine Halbheit. Es gibt nur Schwarz oder Weiß. Alles Graue ist Lauheit. Lauheit ist Hurerei. Denn der Geist ist der Bräutigam, die Seele ist die Braut. Der Nebenbuhler ist die Materie, - eben Dein Leib, Dein Körper! Und der Bräutigam will nicht, dass die Braut zwischendurch mit dem Nebenbühler tändelt! Wem dienst Du, mein lieber Freund? Liebst Du die Reize und Begierden Deines Leibes, oder lebst Du Verzicht diesen Begierden und bist Du hingezogen dem Geistigen Leben mit einem ununterbrochenen Gottesbewusstsein, also erfüllt mit dem Willen Gottes?

Entscheide Dich jetzt!

Wir beten "Dein Wille geschehe im Himmel wie auf Erden". Das ist schön, gut und recht. Aber, wie soll der Wille Gottes auf Erden geschehen, wenn nicht durch die Gotteskinder? Wenn nicht dadurch, dass der Geist in der Seele über die Materie gesiegt hat? Ausschlaggebend für den Sieg des Geistes über die vergängliche Materie ist Dein Denken. Das Denken aber ist wiederum Abhängig von Deiner Liebe. Diese Liebe steckt im Herzen. Ist Deine Liebe und damit Deine Gedanken auf den Leib fokussiert, dann ist die Materie und damit der Tod der Sieger, im anderen Fall aber, wenn Du die Materie , eben die Welt, überwunden hast, wirken die Göttliche Kräfte. Dein Bewusstsein stellt die Weichen und das ist die Gesinnung. Die Heilige Schrift wird ja in diesem Punkt sehr deutlich: "Denn die Gesinnung des Fleisches ist der Tod, die Gesinnung des Geistes aber Leben und Frieden" (Röm8,6) Wie wir gesehen haben, gilt das auch für Christen, eine Bekehrung nützt nicht viel, wenn die Gesinnung fleischlich und materieorientiert bleibt! Ebenso "die aber, welche im Fleische sind, vermögen Gott nicht zu gefallen." (Röm8,8) Auch hier gilt: ganz unabhängig von einer einstigen Bekehrung, wenn man im Fleische ist, sie vermögen Gott nicht zu gefallen!

Deshalb, überwinde die Begierden, welche als Reize aus Deinem Leibe hervorgehen. Kämpfe den Kampf gegen die Lüste dieser Welt und setze Dein Ziel für ein uneingeschränktes und ununterbrochenes Gottesbewusstsein. Gott ist immer in Dir, verlässt Dich nie und sorgt für alles, was Du benötigst. Geistig wie materiell! Er hat viele, sehr viele Helfer, welche zu Hunderten ständig um Dich sind und deren Aufgabe und Liebe es ist, Dir zu dienen. Darum setze Dein ganzes Vertrauen auf Gott, den Schöpferischen Geist in Dir und suche, mehr und mehr Eins zu sein mit Ihm!



"Geliebte, ich ermahne euch als Fremdlinge und als die ihr ohne Bürgerrecht (in dieser Welt) seid, daß ihr euch enthaltet von den fleischlichen Lüsten, welche wider die Seele streiten" (1.Petr2,11)

Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

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