Obschon dieses Thema in unzähligen
Aufsätzen behandelt wurde, habe ich nun gleich zwei Motive, dies
noch einmal aufzugreifen und es noch von einer anderen Seite zu
beleuchten. Zum einen bin ich in den letzten Tagen, durch einen
“Wiedergeborenen” veranlasst, in einem Christlichen Forum
gesperrt worden, weil das Spiegelbild der Wiedergeburt ein arges
Zerrbild des Originals wiedergab und die Frucht des Geistes nach Gal.
5 hat dann erbarmungslos zugeschlagen. Zum andern herrscht wirklich
viel Verwirrung um die drei im Aufsatztitel genannten Begriffe und es
schadet daher nichts,
jenseits der evangelischen Bewusstseinskontrolle die Schrift zu ergründen.
jenseits der evangelischen Bewusstseinskontrolle die Schrift zu ergründen.
Sprich mal mit einem Evangelischen
Bruder, also mit einem Bibeltreuen, wie sie sich unisono verstehen,
über diese drei Begriffe und Du erhälst ebenso unisono die kurze
wie einfache Antwort:
Inkarnation? Existiert nicht.
Reinkarnation? Existiert nicht.
Wiedergeburt? Hab ich schon.
Aber só einfach
ist es nicht. Fangen wir hinten an. Über die
Wiedergeburt
habe ich já schon
viel geschrieben. Dseshalb will ich mich hier kurz fassen. Nach
Luthers Übersetzung und seiner Lehre ist jeder wiedergeboren, der
sich bekehrt hat. Dabei ist für ihn in erster Linie das Busse-tun
wichtig, die Umkehr vom sündigen Weg richtet sich aber dann nur nach
den individuellen Möglichkeiten, weil eine konsequente Umkehr
sowieso nicht möglich sei.
Diese nach Luther
Wiedergeborenen bekriegen und beschimpfen jeden, der auch nur den
Versuch macht, sie darauf aufmerksam zu machen, dass mit
“Wiedergeboren, Geboren aus dem Geist” etwas anderes
gemeint ist und vor allem, dass bei wahrhaft Wiedergeborenen gewisse
Zeichen ersichtlich sind, die ein Mensch von sich aus nicht haben
kann. Eines dieses Zeichen ist, dass der Betreffende im Geist
wandelt. Wer im Geist wandelt, der vollbringt die Lüste des
Fleisches nicht mehr, denn “... das Fleisch gelüstet wider den
Geist und den Geist wider das Fleisch. Dieselbigen sind wider
einander, daß ihr nicht tut, was ihr wollt.” Wer sich da
streng nach dem geschriebenen Wort orientiert, was von einem
Bibeltreuen erwartet, der sieht daraus, dass es kein
“Und” gibt, sondern ein
“Entweder-Oder”. Entweder man ist im Geist
und hat einen geistigen Wandel, dann vollbringt man die Lüste des
Fleisches nicht mehr, oder man ist eben nicht im Geist,
dann ficht einem das Fleisch noch an!
Schon dieses
Zeichen allein sollte eigentlich genügen, Ehrlichkeit gegenüber
sich selbst zu üben. Sagt man von sich, dass das Alte vergangen ist
und alles sei neu geworden, aber die alten Lüste sind noch genauso
vorhanden wie vorher, also vor der bekehrung, wie kann man sich denn
selbst belügen und sagen, man habe die Wiedergeburt erlebt? Auch
wenn mit der Bekehrung ein emotionales Erlebnis einhergeht, só ist
das noich lange keine Wiedergeburt.
Jesus sagt zu
Nikodemus, “... was vom Fleisch geboren wird, das ist Fleisch,
und was vom Geist geboren wird, das ist Geist”. Mit anderen
Worten, das Fleisch hat mit dem Geist nichts zu tun. Es verbindet
sich nicht und beide ergänzen sich auch nicht. Entweder-Oder!
Entweder man ist ein Fleisch-Getriebener oder eben ein
Geist-Getriebener! Normalerweise ist jeder Mensch von Natur aus vom
Fleisch getrieben. Erst die Wiedergeburt macht aus ihm ein
Geist-Getriebener. Wenn also jemand immer noch, nach welchem
Emotionserlebnis auch immer, vom Fleisch getrieben ist, dann ist er
noch kein Geist-Getriebener und demnach auch nicht wiedergeboren.
Vielleicht ein bisschen, Aber Jesus spricht já nicht davon, dass wir
ein bisschen wiedergeboren sein sollen, sondern eben ganz, und dann
sind die Lüste des Fleisches nicht mehr massgebend.
Nun kommt noch ein
weiteres hinzu. Im selben Galaterbrief spricht Paulus von einer
Frucht des Geistes und meint damiut, dass bei dem, der im Geist
wandelt, also wiedergeboren ist, diese Frucht sichtbar sei. Diese
Frucht hat neun Attribute, die jeder kennt, der hier mitliest. Bei
einem Wiedergeborenen, also bei jemanden, der im Geiste wandelt, sind
alle neun Attribute sichtbar und nicht nur zwei oder drei. Fehlt auch
nur eines, dann ist die ganze Frucht faul. Wer also behauptet,
wiedergeboren zu sein, den müsste man an der Liebe, Freude,
Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut und
Keuschheit erkennen.
Dass ein
Wiedergeborener nicht mehr sündigt, ja nicht mehr sündigen kann,
wollen wir an dieser Stelle nicht extra erwähnen, weil das steht
klipp und klar im 1. Johannesbrief 3. 9. Wer dem widerspricht, kann
selbstverständlich niemals von sich behaupten, er sei bibeltreu und
er nähme das Wort Gottes beim Wort.
Eine Wiedergeburt
geschieht nicht von heute auf morgen. Die Bekehrung und die
anschliessende Umkehr (von der komischerweise niemand spricht) ist
nicht die Wiedergeburt, sondern die (Wieder-)Zeugung des
Geistes. Ab da muss der Geist zuerst wachsen und zunehmen bis er die
Grösse erreicht hat, um die Seele zu erfüllen. Die
Konkordanzübersetzung gibt das richtig wieder, und spricht immer von
“Wiederzeugung”, wenn Luther fälschlicherweise von
“Wiedergeburt” spricht. Dieser Fehler hat sich
eingeschlichen, weil das griechische Wort für beide dasselbe ist
(genneo). Darum: Wiederzeugung macht Sinn, Wiedergeburt nicht.
Die Wiedergeburt
ist eine rein Geistige Angelegenheit. Jedenfalls die Wiedergeburt
aus dem Geist.
Dann gibt es noch
eine andere Wiedergeburt, von der Nikodemus gesprochen hat, weil er
mit der Geistigen Wiedergeburt nichts anfangen konnte. Nikodemus
meinte, Jesus spräche von der
Reinkarnation
Normalerweise ist
die Diskussion mit den Kirchenchristen damit ztu Ende. Eine
Re-Inkarnatiuon, also eine Wieder-Einfleischung, ein nochmaliges
Geborenwerden als Mensch, gibt es für sie nicht. Aus zwei Gründen
gibt es für sie das nicht. Erstens steht in der Bibel an einer
einzigen Stellle, dass wir nur einmal leben (was das Geistige
Leben betrifft, stimmt das natürllich) und zweitens würde sich die
Frage stellen, w a s soll denn wieder eingefleischt, also
reinkarniert werden? Die Seele kann es ja nicht sein, denn diese ist
nach Luther untrennbar mit dem Leib verbunden. Die Seele beginnt ihre
Existenz mit der fleischlichen Geburt, sie lebt auf Gedeih und
Verderb während des Erdenlebens mit ihm und sucht nur alle Genüsse
des Leibes, denn nur in ndiesem Fall geht es ihr (der Seele) gut und
hat ein Wohlbefinden. Selbst beim Tod geht es mit der Seele zu Ende
wie mit dem Leib. Dasselbe dann bei der Auferstehung, da wird der
Leib verwandelt und die Seele befindet sich dann zur Rechten Gottes
um die Engel zu richten. Das ist die Philosophie, die in Wittenberg
erfunden wurde: Leib und Seele gehören untrennbar zusammen.
Dass das
der Bibel widerspricht, sollte eigentlich klar sein, denn die Seele
des Lazarus im Schosse Abrahams wirft ein anderes Licht auf den
Sachverhalt. In dieser Geschichte sind schon mal mindestens zwei
verschiedene Sphären sichtbar, und von einer Auferstehung mit Leib
und Seele ist keiune Spur zu sehen. Damit
können wir schon mal die Ansicht Luthers bezüglich des
Seelenschlafes nach dem Tod ignorieren, beziehungsweise verwerfen.
Richtig ist, die Seele ist trennbar
mit dem Leiub verbbunden. Der Tod trennt den Leib von der Seele, der
Leib stirbt, löst sich auf und die Seele lebt zur Stude weiter. In
der realen Welt ausserhalb der Kirche gibt es millionenfache Beweise
und Zeugnisse dafür.
Auf
Grund dessen ist es zumindest absolut möglich, dass eine Seele,
welche schon einmal einen Leib auf dieser Erde getragen hat, wieder
eingefleischt werden kann. Ob das die Regel ist oder nur bei einigen
wenigen Menschen schon geschehen ist – wer weiss das? Dass es
möglich ist, sagt die Bibel. Johannes der Täufer hatte den Geist
Elias. So steht es geschrieben. Doch was heisst “den
Geist”? Bei einem
Wiedergeborenen, und ich denke, dass Elia im Zustand der Wiedergeburt
war, sind Geist und Seele eins! Das würde heissen, dass Johannes der
Täufer der reinkarnierte Elia war. Solche Beispiele gibt es noch
mehrere in der Heiligen Schrift.
Eines
sehen wir daraus: Was die Evangelische Lutherkirche lehrt, ist mit
grösster Vorsicht zu geniessen. Sie sind zwar von ihrer
Unfehlbarkeit völlig überzeugt, aber ihre Lehre an Hand der Schrift
zu widerlegen ist nicht só schwierig.
Die
erstmalige Einfleischung einer Seele nennt man
Inkarnation.
Das
würde bedeuten, dass die Seele bereits vor der Menschwerdung
existiert. Aus den oben schon genannten gründen ein unmöglicher
Gedanke für die Bibeltreuen. Sie berufen sich darauf, dass Gott dem
Adam Seinen Odem eingehaucht habe und dieser dadurch “zu
einer Seele wurde”.
Damit sei der Beweis erbracht, dass es keine Präexistenz derer gäbe.
Dabei wird auch gefliessentlich übersehen, dass die Seele Hiobs
offensichtlich schon vor seiner Menschwerdung hatte bestehen müssen,
denn diese wurde als “Morgenstern” bezeichnet.
Woher kommt die Seele?
Darüber
schweigt sich die Bibel aus. Sie sagt nichts darüber, wie eine Seele
entsteht und weil die Bibeltreuen nichts gelten lassen, was nicht in
ihrem Buch steht, wollen wir hier auch keiune weiteren Worte
verlieren.
Oib
man nun an eine Inkarnation der Seele oder an eine Re-Inkarnation
glaubt oder nicht, ist im Prinzip unwichtig. Am Sinn des Lebens und
vor allem am Ziel für dieses Erdenleben ändert sich nichts. Viel
wichtiger ist die Wiedergeburt aus dem Geist, denn diese entscheidet
darüber, wie der Zustand der Seele nach dem Ablegen des Leibs
aussieht.
Nach
dieser Wiedergeburt sollen wir trachten. Dabei dürfen wir wieder
nicht den Fehler machen und uns auf die Lehre der Evangelischen
Kirchen zu verlassen. Denn diese behauptet weiter, dass der Glauvbe
alleine genügt. Obschon die Bibel etwas anderes sagt, nämlich,
“wenn du allen
Glauben dieser Welt besitzst, aber hast nicht die Liebe, so nützt
dich der Glaube nichts.”
(Frei nach 1. Kor. 13). Oder Jakobus, der sagt, dass Glauben ohne
Werke tot sei, so soll das doch ein Anhaltspunkt sein, die Liebe
statt den Glauben zu fokussieren und den Liebes-Werken (Geben statt
Nehmen) die nötige Aufmerksamkeit zu schenken. Eine Wiedergeburt
alleine infolge des Glaubens ist unvorstellbar, stütrzt man sich auf
den Gesamtzusammenhang des Neuen Testamentes. Eine Wiedergeburt
infolge der Liebe hingegen schon, denn die Liebe ist auch der Kern
der beiden höchsten Gebote Jesu.
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