Mittwoch, 3. April 2019

#11 Die Bergpredigt - Deine Bedürfnisse


Für diesen Abschnitt ist es unerlässlich, dass Du die letzte Folge #10 “Der Vater” gelesen hast. Überhaupt sollen diese Ausführungen über die Bergpredigt von Anfang an, mit der Einführung begonnen werden.
Bevor das Vater-Unser beginnt, macht Jesus an dieser Stelle noch eine Vorbemerkung. Er sagt:

... denn euer Vater weiß, was ihr bedürft, ehe ihr ihn bittet. ” (Matth. 6. 8)

Na ja, man könnte sich nun fragen, weshalb sollen wir denn beten, wenn er doch schon alles weiss, wenn es ihm doch schon bekannt ist, was wir wollen?


Diese Frage stellen sich wohl die Seelenmenschen, deren Gebet einfach ein Bittgebet ist. Gott ist der Handlanger des Ach!-So-Gläubigen. Solche kirchlichen Bittgebete gleichen aber eher einer Befehlsausgabe, auch wenn die Befehle und Ratschläge an Gott mit frommen Gesicht und singender Tonlage auf eine sehr demütige Art und Weise formuliert werden.

Aber damit weiss der Herr, was er zu tun hat. Wie schon in der vorletzten Folge erwähnt, sind solche Gebete darüberhinaus aber eine Zirkusnummer, eine reine Show, ohne jeglichen geistigen Wert.

Ja, der Vater weiss um alles, er ist bereits im Bild über unsere Anliegen, unsere Bedürfnisse und unsere Absichten. Der Vater – wissen wir noch WER der Vater ist? Der Vater ist die Liebe.

Und nun kommt es darauf an welche Liebe unser Vater ist. Ist unsere Liebe ein Motorrad wie in unserem Beispiel der letzten Folge? Ist sie ein Haus, eine Villa? Ist sie unsere berufliche Karriere?

Wenn diese Liebe unser Vater ist, dann weiss dieser Vater sehr wohl, was wir bedürfen. Bevor wir ihn darum bitten, weiss er es! Und er wird es uns geben, denn wir haben ja gehört, welche Schöpferkräfte in unserer Liebe, welche der Vater unserer Gedanke ist, stecken. Schliesslich ist alles, was der Mensch je erschaffen hat, aus der Liebe erschaffen worden. Jedes Haus, das erbaut wurde, jeder Tisch, der je irgendwo auf der Erde gefertigt wurde und jeder Suppenlöffel, der dann als Serienartikel auf dem Fliessband produziert wurde, erschuf ein Mensch auf Grund seiner Liebe, und dem Gedanken, welcher dieser Liebe entsprach.

Mit dieser Liebe des Menschen, ganz gleich welcher Art sie beschaffen ist, hat es etwas ganz Besonderes auf sich. Der Liebe wohnt eine riesige schöpferische Kraft inne. Doch wie ist das zu verstehen, eine grosse schöpferische Kraft, sich sein Eigen nennen zu können?

Sehen wir uns das am Beispiel eines Komponisten an. Egal, ob Mozart, Bach oder Hayden. Die Liebe zur Musik formte ihre Gedanken zu Melodien, in Gedanken spielten sie diese Melodien durch, verfeinerten sie, bauten ein Stakkato ein, nahmen einen Akkord weg und am Schluss, schrieben sie die Noten.

Woher kommen diese Gedanken, woher kommen diese Melodien? Aus den Köpfen der Komponisten? Oh nein! Das sind alles Intuitionen.
Dasselbe beim Kunstmaler. Oder beim Bildhauer. Aber nicht nur Künstler, wenn auch dort am offensichtlichsten, nein, auch beim  Architekten, beim Tischler oder beim Suppenlöffel-Hersteller. In allen Berufen ist es die Intuition aber nicht nur bei der Konstruktion, sondern auch bei der Ausführung des Handwerks, welche dem Konstrukteur und dem Handwerker zur Seite stehen.

So können wir sagen, die Intuition ist aus der Liebe zu einer Sache entstanden.

Doch woher kommt nun diese Intuition?

Die Intuition kommt aus der Geistigen Welt.

Jedermann hatte schon mal eine Erleuchtung. Einen erhellenden Gedanken, der plötzlich auftaucht oder ein sogenanntes AHA-Erlebnis. Das kommt alles von irgendwoher. Eben aus der Geistigen Welt. Nun, ich weiss, aus evangelischer Seite kommen jetzt Vorbehalte und es heisst, das sei reiner Okkultismus. Und ja, damit haben sie recht. Völlig recht, sogar! Das ist Okkultismus.

Okkult heisst nämlich verborgen. Und diese Geistigen Kräfte sind uns verborgen. Wir meinen, es seien unsere eigenen Kräfte, aber das stimmt nicht. Es sind verborgene, also okkulte Kräfte. Mir ist schon bewusst, dass der Begriff Okkult einen bitteren Beigeschmack hat, so in Richtung Spiritismus. Aber auch Spiritismus sind ja wieder nichts anderes als Geistige Kräfte. Okkult eben.

So ist jeder Mensch von diesen verborgenen Geistigen Kräfte umgeben. Niemand kann ohne Intuition leben, das wäre unmöglich. Auch diejenigen, welche diese Kräfte rein dem Teufel zuschreiben, können ohne Intuition, ohne Inspiration nicht leben.

So gesehen können wir sogar sagen, dass jeder Mensch bewusst oder unbewusst, gewollt oder ungewollt, mediale Kräfte in sich hat. Ja, richtig, genaugenommen ist jeder Mensch ein Geistiges Medium. Das gilt auch für Menschen mit krimineller Energie. Sie werden durch Inspiration von finsteren Mächten erfasst und führen dann diese Gedanken aus, welche zuvor ihnen als eine bsondere Art der Liebe eingegeben wurde.

Geistmenschen aber wissen um den Einfluss des Heiligen Geistes und weisen Dem natürlichen nicht einen teuflischen Ursprung zu. Sie bitten sogar diese Geistige Kraft, in ihrem Leben wirksam zu sein. Sie unterwerfen sich ihr und damit sind wir wieder beim eigentlichen Gebet.

Dem Geistmenschen geht es nicht ums Bitten von irgendwelchen materiellen Gaben. Es geht ihm beim Beten rein um die Verbindung zu Christus, um die Verbindung der Seele mit dem Geist. Nur der Geist, nicht aber die Seele hat die Verbindung mit dem Himmel, dem Geistigen Reich. Er ist sozusagen der Mittler zwischen Himmel und Seele. Und deshalb ist das Gebet der Heisse Draht der Seele zu ihrem Geist.

Diese Verbindung muss aufrechterhalten bleiben, sie darf nicht abbrechen. Weltlust, Sünde und leibliche Genüsse sind garantierte Massnahmen für den Abbruch dieser heiligen Verbindung.

So gesehen ist das Vater-Unser natürlich kein Bittgebet, sondern ein hochgeistiges Verbindungsgebet der Seele zum innenlebenden Christus.

Aber selbstverständlich nur dann, wenn die Liebe der Seele auch nur Christus ist. Ist die Liebe ein Motorrad, ein Haus oder die Karriere, dann verfehlt jedes Vater-Unser-Gebet den Zweck. Darum ist das Herren-Gebet das Kernstück der Bergpredigt und diese verliert ihren Wert, wenn der Fokus der Seele irgend etwas anderes ist, als Christus!

Wer also seine Liebe auf ein Haus gesetzt hat, die Liebe und demzufolge der Vater der Gedanken das Haus ist und betet “dein Reich komme”, dann ist der Schöpfergott des Hauses angesprochen, dass dieses Reich der neuen Villa bald möglichst kommen solle.

Unser Leben ist Christus. Aus ihm ist die Liebe, das Licht und die Kraft. Nur das kann das Leben sein, Materielle Werte können nie das Leben sein. Deshalb wollen wir uns sicher sein, dass wir nicht nach Himmel und nicht nach der Erde fragen, sondern allein nach dem innen lebenden Christus. Er ist das Ziel, Er der einzige Wunsch und Er der Vater aller unserer Gedanken. Und mit diesen Voraussetzungen gehen wir in der nächsten Folge an das Vater-Unser.


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Zur Erinnerung für alle jene, die sich in den Strängen einer Evangelischen Kirche verfangen haben:

Die sechs Kernpunkte des VOLLEN Evangeliums

  1. Konsequente Um- und Abkehr von der Sünde
    wissen wir doch, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, so daß wir der Sünde nicht mehr dienen 
  2. Vergebung an alle ohne Ausnahme
    Vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigen
  3. Heiligung und Abödung der Welt mit allen ihren Genüssen
    “So suchet was des Herrn Wille ist … das ist der Wille Gottes, eure Heiligung … ohne die niemand den Herrn sehen wird, … denn wer die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters”
  4. Das persönliche Kreuz dankbar auf sich nehmen
    Wer das Kreuz nicht auf sich nimmt, ist Meiner nicht wert
  5. bis zur Krönung mit der vollen Wiedergeburt durch den Geist
    “wer die Sünde tut ist vom Teufel … Keiner, der aus Gott geboren ist, tut Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist
  6. Die stetige Verbindung mit dem Himmlischen Vater
    “Meine Schafe hören meine Stimme … denn die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr bedürfet nicht, daß euch jemand lehre; sondern so, wie euch die Salbung selbst über alles belehrt, ist es wahr und keine Lüge, und wie sie euch belehrt hat, so bleibet darin!”

Nur wer diese Punkte im Alltag umsetzt, erweckt seinen eigenen Geist. Demzufolge ist auch nur derjenige in der Lage, "im Geist zu wandeln", der erweckten Geistes ist!


Werden diese sechs Punkte nicht gepredigt, liegt man ausserhalb der Wahrheit und man wird in eine illusionäre Traumwelt gelockt. Sehet zu, dass euch niemand verführe !

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