Die Christenverfolgung mit all ihrem Leid zu vermeiden, ist naturgegeben
ein menschlicher Aspekt. Der Verfolgung aus dem Weg zu gehen ist für Christen
der zweitbeste Weg, den es geben kann, wenn es brenzlig wird. Der noch bessere
Weg ist, die Verfolgung erst gar nicht aufkommen zu lassen. Warum denn?
Verfolgung, Hass und Verrat hat mit Leiden, ja mit sehr grossem Leiden zu tun.
Die evangelische Kirche hat aber erkannt, dass es nicht die Aufgabe der
Wiedergeborenen ist, zu leiden, sich den Kopf abschneiden zu lassen oder gar
ans Kreuz genagelt zu werden. Denn der Glaube basiert auf dem einfachen Glauben.
Nicht das Leiden bringt uns in den Himmel, sondern der Glaube allein. Und
ausserdem, wozu soll das Leiden nützen? Jesus selbst, als Sohn Gottes hat für
uns gelitten, somit können wir mit unserem eigenem Leiden der Erlösung nichts
beitragen.
Diese Meinung wird in der Evangelischen Kirche auch gelebt. Wir haben im
letzten Aufsatz den Verrat eines theologischen Humanisten besprochen, für
welchen das eigene Leiden um Christi Willen keine Bedeutung haben kann, sondern
sich darauf besinnt, es allen Menschen recht zu machen – und nur jene leiden zu
lassen, welche keine Humanisten in seinem Sinne sind. So gibt es noch ein
weiteres, inzwischen berühmteres Beispiel, wie man es vermeidet, Verfolgung
erst aufkommen zu lassen.
„Schwedische Bischöfin: Kreuze auf Kirchen beleidigen Muslime – weg damit
Die erste lesbische Bischöfin Eva Brunne hat dazu aufgerufen, Die Kreuze von den Kuppeln der Seemannskirche in Stockholm zu entfernen, wie das schwedische Internet-Portal „SVT“ berichtet. Das Ziel sei es, die Kirche für Muslime attraktiver zu machen.
Die erste lesbische Bischöfin Eva Brunne hat dazu aufgerufen, Die Kreuze von den Kuppeln der Seemannskirche in Stockholm zu entfernen, wie das schwedische Internet-Portal „SVT“ berichtet. Das Ziel sei es, die Kirche für Muslime attraktiver zu machen.
Der Bischöfin zufolge beleidigen
Kreuze Muslime. Die Demontage der Kreuze würde die Seemannskirche attraktiver
für diejenigen machen, die sich zu anderen Religionen bekennen, ist sich Brunne
sicher. Sie schlug zudem vor, die Richtung nach Mekka in der Kirche
auszuschildern.
Eva Brunne ist weltweit die erste
offen lesbische Frau in einem hohen Kirchenamt. Sie lebt mit Gunilla
Lindén, einer Pfarrerin in der „Svenska Kyrkan“, in einer
registrierten Partnerschaft. Die beiden Damen erziehen einen Sohn.“ (aus: sputnik vom 7.10.2015)
Eines muss man dieser
Frau zugestehen: sie ist konsequent. Das ist Humanismus pur – im evangelischen
Kleid. Und sie lebt diesen „Glauben“ und zieht ihn knallhart durch.
Diese humanistische
Forderung hat einen immensen Symbolcharakter – und das gleich in zweierlei
Hinsicht.
Kommentar zur aktuellen Lage
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Kommentar zur aktuellen Lage
Ganz ehrlich gesagt, ich bin ein wenig verärgert über das Theater, was
nach dem 14. Novenmber in Frankreich veranstaltet wird. Gewiss, die 130 Toten
bei dem konzertierten Anschlag ist eine Tragödie, jeder Einzelne ein tragischer
Fall.
Kaum jemand beachtet aber, dass neben den 130 meist vergnügungssüchtigen Getöteten, täglich
(täglich!), während 365 Tagen im Jahr 2014, 603 ungeborene und unschuldige Kinder
von Französinnen ermordert werden. Da gibt es keinen Obama, keine Merkel,
welche Betroffenheit vorheucheln und auch keinen Hollande der diesem jährlich
stattfindenden Genozid den Krieg erklärt!
Wie ich schon einmal erwähnte, es darf nicht verwundern, wenn in solchem
Umfang Gottes Gebote übertreten werden, ist Sein Gericht nicht mehr aufzuhalten.
H.K.
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Erstens:
Das Postulat, die
Kreuze auf den Kirchen zu
entfernen ist eine logische Folge
dessen, dass die Kreuze in den
Kirchen schon lange entfernt wurden. Es wird zwar noch hin und wieder vom Kreuz
gesprochen, aber gepredigt wird das Kreuz schon lange nicht mehr. Und wenn
innerhalb der Kirche die Bedeutung des Kreuzes verlorengegangen ist, wozu
braucht man denn ausserhalb dieser, sozusagen als Aushängeschild, noch ein
Kreuz? Es ist wirklich viel ehrlicher, wenn man diese Kreuze entfernt, dann
begeht man auch keinen Ettikettenschwindel mehr.
Es ist aber sehr
bezeichnend, dass diese Forderung gerade von einer Lesbe kommt. Nicht nur die
Katholische, nein auch die Evangelische Kirche wird mehr und mehr von sexuell
Irregeleiteten, Schwulen und Lesben, dominiert. Wer sich aber von der
klerikalen Elite nicht dazugehörig fühlt, der oder die bekundet jedoch das völlige
Einverständnis und Sympathie der Perversen und sexuell Entgleisten. Da wir um
Gottes Urteil dieser fromm scheinenden gottlosen Wesen wissen, verstehen wir
auch, weshalb die Forderung nach dem „Weg
mit diesen Kreuzen“ artikuliert wird.
Der Römerbrief sagt es
uns klar und deutlich, und das wollen wir ohne Scheu unserer kirchlichen
Führerschaft, sei es der LandesKirche oder den Freikirchen, vorhalten:
„Darum hat sie auch Gott dahingegeben in ihrer Herzen Gelüste, in
Unreinigkeit, zu schänden ihre eigenen Leiber an sich selbst.“
Hier ist also
unmissverständlich von masturbierenden Pfarrer, Priestern, Pastoren und
Predigern die Rede, naturlich deren weiblichen Gegenpart mit eingeschlossen.
Ich rede jetzt bewusst von den bibeltreuen Lehrern und Lehrerinnen, das
Kirchenvolk würde es ja ebenso betreffen, aber woher weiss das verirrte
Kirchenvolk, dass das „Schänden des
eigenen Leibes“ eine Sünde ist, wenn es von den Lehrern und Lehrerinnen
nicht aufgeklärt wird? Und wie können diese Lehrer und Lehrerinnen das Volk
aufklären, wenn sie selbst von Gott in „ihren
Herzen Gelüste der Unreinheit dahingegeben“ sind und in keinster Weise ihre
sexuellen Lüste überwunden haben?
Und weshalb, hat sie
Gott dahingegeben? Weil sie nicht Gott, sondern dem Menschen dienen:
„... die Gottes Wahrheit haben verwandelt in die Lüge
und
haben geehret und gedienet dem Geschöpfe mehr denn dem Schöpfer ...“
Wenn man nun die
Wahrheit und die Lüge vertauscht, dem Geschöpf dient statt dem Schöpfer, dann
nennt man das Humanismus. Und wenn der Humanismus statt das Evangelium
gepredigt wird, dann gibt es für das Kreuz keine Existenzberechtigung mehr,
dann muss es heruntergerissen werden.
Da dies nun in Gottes
Augen derart wichtig ist, solches laut zu sagen, hat Er noch einmal nachgedoppelt:
„Darum hat sie Gott auch
dahingegeben in schändliche Lüste. Denn ihre Weiber haben verwandelt den natürlichen
Brauch in den unnatürlichen. Desselbigengleichen
auch die Männer haben verlassen den natürlichen Brauch des Weibes und sind
aneinander erhitzet in ihren Lüsten, und haben Mann mit Mann Schande gewirket
und den Lohn ihres Irrtums (wie es denn sein sollte) an sich selbst empfangen.“
(Für Pastoren ohne Bibelkenntnisse sei gesagt, dass diese Zitate aus dem
Römerbrief Kap. 1 stammen (Neues Testament!))
Der Lohn dieses
Irrtums? Der Lohn dieses Irtums ist eben die Kreuzesscheue und damit auch die
Leidensscheue. Weil die Evangelikalen nichts mit Kreuz und Leiden den zu tun haben,
so kommt man in diesen Kreisen auch auf die glorreiche Idee, in der Kirche die
Richtung gegen Mekka auszuschildern, wie das eben Brunne vorgeschlagen hat.
Das heisst, die
Richtung gegen das Götzentum, die Richtung zur Finsternis, die Richtung zur
Hölle und die Richtung zu Satan soll ausgeschildert werden. Sie sagen, „in
Mekka wohnt auch unser Gott“ und damit haben sie auch recht. Ich kann es nicht
ableugnen, Allah und der evangelikale Gott ist in der Tat derselbe – es gibt
keinen Unterschied, weder personell noch in der Wirkung. Deshalb „Weg mit dem
Kreuz!“. Allah kann dieses nicht ausstehen – und der evangelische Gott braucht
es ebenfalls nicht.
Zweitens:
Die humanistische
Forderung nach der Entfernung der Kreuze hat noch einen zweiten Aspekt. Dieser
betrifft den einzelnen Gläubigen. Pfärrer, welche das eigene Kreuz noch nie
gekannt haben, sind ja logischerweise ausserstande, dem Kirchenvolk das Kreuz
zu predigen. Wie denn auch? Ein Biologielehrer kann keinen Automechaniker ausbilden.
Es kann nur derjenige das Kreuz predigen, welcher selber bereit ist, das eigene
Kreuz zu tragen – und vor allem erstmal sich bewusst ist, wozu das Tragen des
eigenen Kreuzes sein muss, wozu das gut ist.
Damit Gott ein
auserwähltes Seiner Kinder mit einem Kreuz beehrt, muss es selber bereit sein, überhaupt
ein Kreuz tragen zu wollen. Es muss auch verstanden haben, dass das zu tragende
Kreuz der Läuterung der Seele dient, was wiederum eine Voraussetzung ist, um
einst eine Himmlische Wohnung beziehen zu dürfen. Aber der Kreuzesweg ist
schmal, mühsam und voller Dornen.
Der Sinn und das Ziel des
Kreuzes ist der Tod. Es ist nicht nur ein Sinnbild des Todes, sondern es
bedeutet im wahrsten Sinn den Tod. Nämlich den Tod des Ego’s. Dieses Ego ist der Grund des Hochmuts, welches
wiederum der Grund der Sünde ist. Deshalb ist es Jesu wichtigste Forderung an
uns: Jeder verleugne sich selbst.
Dieses sich-selber-verleugnen ist der Angriff auf das Ego, das der Läuterung
der Seele im Wege steht und diese verhindert. Um das Ego ans Kreuz zu schlagen,
bedarf es eben des Kreuzes, das somit nicht für die Kirche, sondern für jeden
einzelnen bestimmt ist. Dieses Kreuz sollte nicht abgelehnt, sondern dankbar
angenommen werden. Siehe dazu den Aufsatz „Das Kreuz auf sich nehmen“. Wer dieses Kreuz ablehnt und sich dagegen auflehnt, hat den Himmel
verwirkt! Da nützt aller gutgemeinte Glaube-Allein nichts.
Hier sehen wir nun den
schädlichen Einfluss, den die Evangelischen Kirchen (egal welcher Denomination)
auf die einzelnen Gläubigen ausüben. Sie verkehren die Lüge zur Wahrheit, wenn
sie behaupten – und dies biblisch zu begründen scheinen – dass es genügt,
einfach zu glauben. Es ist nicht der Glaube allein, sondern die Demut und die
Werke aus dieser Demut, eben die Werke der Liebe, welche uns den Himmel öffnet.
Ohne die Selbstverleugnung kommt niemand zur Demut.
Wer wird verfolgt?
Diese kreuzesscheuen
Kirchen brauchen sich niemals zu sorgen, dass sie einst verfolgt werden. Ein
Stefan Weinert und eine Eva Brunne werden niemals von der Welt gehasst, sofern
sie sich nicht doch noch bekehren, noch werden sie jemals verraten. Sie haben
es geschafft, der Verfolgung zu entweichen.
Wer aber wird denn
verfolgt? Ich zitiere hier einen längeren, sehr eindrücklichen und gut
geschriebenen Passus aus
Christenverfolgung geht uns alle an
Auf dem Weg zu einer
Theologie des Martyriums
Von Thomas Schirrmacher
These: Alle Verfolgung gilt eigentlich Jesus
weswegen
Jesus Paulus bei seiner Bekehrung fragt: "Warum verfolgst Du mich?"
(Apg 9,4; 22,7; 26,14) und auf die Rückfrage von Paulus klargestellt: "Ich
bin Jesus, den du verfolgst" (Apg 9,5; 22,8; 26,15).
Eigentlicher Anlaß des Leidens
der Christen ist Christus. Christus ist der eigentliche Auslöser des
Widerspruches. "Je klarer die Gemeinde von Christus weiß und zeugt, um so
gewisser wird sie mit dem Gegensatz, Widerspruch und Haß des Antichrist zu
rechnen haben." Deswegen geschieht jedes Leiden in der Verfolgung 'um
Christi willen', weswegen Martin Luther schreibt: "Das muß man festhalten,
daß alle Verfolgung, auch selbst die geistliche, welche durch den Teufel im
Herzen geschieht, um Christi willen stattfindet." Jesus selbst hat immer
wieder klargestellt, daß die Verfolgung um seinetwillen geschieht (z. B. Mt
10,22 = Lk 21,17: "Ihr werdet von allen gehaßt werden um meines Namens
willen"; Mt 16,25: "Wenn jemand sein Leben um meinetwillen verliert";
Lk 21,12: "euch vor Könige und Statthalter führen um meines Namens
willen". 21. Die Fortsetzung der Leiden Christi
These: Christliches Leiden ist eine Fortsetzung von Christi Leiden und
erhält von diesem erst seine Besonderheit.
Nur mit Blick auf Golgatha kann
man das Leiden der Kirche überhaupt verstehen. "Daher ist das Kreuz nicht
unser Ausweg aus den Leiden, sondern vielmehr die Garantie, daß auch wir leiden
werden".
Paulus sieht sein eigenes Leiden
zwar nicht wie Jesu Leiden als heilsstiftend oder heilsvermittelnd an, aber er
sieht dennoch in vielen Texten seine eigenen Leiden in der Verfolgung und sein
kommendes Martyrium als 'Gemeinschaft der Leiden Christi' an. Wenn Paulus in
2Kor 1,5 schreibt: "Denn wie die Leiden Christi reichlich über uns kommen,
so werden wir auch reichlich getröstet durch Christus", bezeichnet er die Leiden
in der Verfolgung als Leiden Christi. Noch deutlicher140 formuliert er in Kol
1,24:
"Jetzt freue ich mich in den
Leiden für euch und ergänze in meinem Fleisch, was nochaussteht von den
Drangsalen des Christus für seinen Leib, das ist die Gemeinde". In Gal
6,17 sagt Paulus: "Ich trage die Malzeichen [Griech. 'stigmata'] Jesu an
meinem Leib".
Nach Phil 3,10 will Paulus
"die Kraft seiner Auferstehung und die Ge meinschaft seiner Leiden
erkennen, indem ich seinem Tod gleichgestaltet werde". Und in 2Kor 4,8-10
fügt Paulus hinzu: "In allem sind wir bedrängt, aber nicht erdrückt;
keinen Ausweg sehend, aber nicht ohne Ausweg. Wir leiden Verfolgung, aber wir
werden nicht verlassen. Wir werden unterdrückt, aber wir kommen nicht um. Wir
tragen allezeit das Sterben Jesu an unserm Leibe, da mit auch das Leben Jesu an
unserm Leibe offenbar werde" (lies 2Kor 4,7-12).
Paulus steht mit dieser Sicht
nicht allein, denn Petrus schreibt zum "Feuer" und der
"Prüfung" (1Petr 4,12) der Verfolgung: "Freut euch, daß ihr der
Leiden Christi teilhaftig seid" (1Petr 4,13).
These: Jesu Martyrium macht ihn zum Vorbild für uns und unseren Umgang
mit Verfolgung.
Jesus hat selbst genauso und mehr
gelitten wie die Märtyrer seiner Gemeinde. "Denn worin er selbst litt, als
er versucht wurde, kann er denen helfen, die versucht werden" (Hebr 2,18;
vgl. Hebr 4,15).
"Der Herr Christus selbst
hat Verfolgung erleiden müssen vom Teufel und der Welt, wir sollen es nicht
besser haben wollen" (Martin Luther). Jesus erinnert seine Jünger daran,
daß er ihnen in Leid und Verfolgung ein zwangsläufiges Vorbild ist:
"Gedenkt an das Wort, das
ich euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich
verfolgt, so werden sie euch auch verfolgen; haben sie mein Wort gehalten, so
werden sie eures auch halten" (Joh 15,20, lies 18-21).
Wenn Jesus sagt: "Siehe, ich
sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe" (Mt 10,16), dann kann man
das nur verstehen, wenn man bedenkt, daß Jesus selbst das Lamm Gottes ist, das
unter die Wölfe gesandt friedliebend, friedlich und leidend für andere stirbt.
Das Vorbild, das im Neuen
Testament eine große Rolle spielt, umfaßt nun gerade auch das Vorbild im
Erleiden und im Umgang mit Verfolgung. Paulus weiß, daß Timotheus den Umgang
mit Verfolgung von ihm selbst in der Realität erlernt hat: "Du aber bist
genau meiner Lehre gefolgt, meinem Lebenswandel ... meinen Verfolgungen, meinen
Leiden, die mir in Antiochia, in Ikonion, in Lystra widerfahren sind. Diese
Verfolgungen ertrug ich, und aus allen hat der Herr mich gerettet. Alle aber
auch, die gottesfürchtig leben wollen in Christus Jesus, werden verfolgt
werden" (2Tim 3,10-12,).
Auch die Thessalonicher wurden in
Sachen Verfolgung zu Nachahmern von Paulus (und Silvanus und Timotheus),
zugleich aber selbst wieder Vorbild für Christen in den anliegenden Provinzen:
"Und ihr seid unsere Nachahmer geworden und die des Herrn, indem ihr das
Wort in viel Trübsal mit Freude des Heiligen Geistes aufgenommen habt, so daß
ihr allen Gläubigen in Mazedonien und in Achaja zu Vorbildern geworden
seid"
(1Thess 1,6-7); "Denn ihr,
Geschwister, seid Nachahmer der Gemeinden Gottes geworden, die in Judäa in
Christus Jesus sind, weil auch ihr dasselbe von den eigenen Landsleuten
erlitten habt, wie auch sie von den Juden ..." (1Thess 2,14-15).
These: Ohne die Anstößigkeit des Kreuzes gibt es keine Verfolgung.
Ethelbert Stauffer schreibt über
die breite Auseindersetzung mit der Verfolgung bei Jesus und den Aposteln:
"Diese 'Märtyrertheologie' hat im Neuen Testament ihre ordnende und
sinngebende Mitte gefunden in der Tatsache des Kreuzes."
Deswegen schreibt Paulus:
"Ich aber, Geschwister, wenn ich noch Beschneidung predige, warum werde ich noch verfolgt? Dann
ist ja das Ärgernis des Kreuzes beseitigt" (Gal 5,11). Ohne das Kreuz gäbe
es also eigentlich keine Verfolgung. Seinen Gegnern wirft Paulus vor, sich nur
deswegen beschneiden lassen zu wollen, "damit sie nicht um des Kreuzes Christi willen verfolgt
werden" (Gal 6,12; vgl. 6,14). Das "Wort vom Kreuz" ist den
Nichtglaubenden einer "Torheit" (1Kor 1,18), ja den Juden ein
"Ärgernis" und den Heiden eine "Torheit" (1Kor 1,23).
Das Leiden und Sterben Jesu ist
die Mitte der Heilsgeschichte. Das Herzstück der apostolischen Verkündigung ist
deswegen "Jesus Christus, und zwar als der Gekreuzigte" (1Kor 2,2).
"Wir verkündigen Christus als den Gekreuzigten" (1Kor 1,23). Die Verkündigung
des Kreuzes ist dabei ebenso Ruhm wie Torheit der Evangeliumsverkündigung (1Kor
1,17-25; Gal 6,11-14). Theologie ist Theologie des Kreuzes ('theologia crucis')
oder sie ist keine Theologie, wie beso ders Martin Luther und in seinem Gefolge
auch Johannes Calvin betont haben.
"Die Theologia crucis lehrt:
Der Auferstandene ist der Gekreuzigte." Dabei ist es wichtig, Jesu
Martyrium am Kreuz nicht insgeheim in einen menschlichen Triumph umzuwidmen.
Alfred de Quervain hat das in mehreren Sätzen treffend formuliert: "Nicht um
seines glor- und siegreichen Kampfes, um seiner eigenen Güte willen ist
Christus der Herr, son dern als der unter dem Gericht Gehorsame, im Gericht
Glaubende." - "Nicht nur fehlt diesem Sterben der kulturelle,
menschliche Glorienschein, der den Tod des Sokrates kennzeichnet; es fehlt ihm
auch das, was wir als ein schönes, erbauliches, siegesbewußtes Sterben
bezeichnen könnten." - "Nicht das ist das Wesen des Kreuzestodes
Christi, daß er, menschlich betrachtet, schmachvoll, ohne Glanz ist, sondern
daß Christus wie ein Sünder für die Sünder leidet."
These: "Das Martyrium gehört zu Kirche"
ja, "Das Martyrium gehört zumWesen der
Kirche", und das Leiden der Kirche ist zwischen Himmelfahrt und Wiederkunft
Christi Kennzeichen der Mission und der Kirche156, denn "wir müssen durch
viele Bedrängnisse in das Reich Gottes eingehen" (Apg 14,22). Deswegen
schreibt Paulus: "Und alle, die fromm leben wollen in Christus Jesus,
müssen Verfolgung leiden" (2Tim 3,12). Und aus dem Alten Testament zieht
Paulus die Lehre: "Aber so wie damals der nach dem Fleisch Geborene den
nach dem Geist Geborenen verfolgte, so ist es auch heute noch" (Gal 4,29).
Ja Jesus selbst hat seinen Jüngern angekündigt: "Haben sie mich verfolgt,
so werden sie euch auch verfolgen" (Joh 15,20).
Jesus hat deswegen in seiner
ersten Aussendungsrede für seine Jünger (Mt 10,16-42) fast nur der kommenden
Verfolgung gesprochen, und seine "Märtyrerapokalypse" (Mk 13)
verbindet schon früh das Schicksal der Jünger mit der kommenden Verfolgung.
Petrus hält Verfolgung für nichts
Befremdliches, dasß dem Glauben widerspricht, sondern im Gegenteil für etwas,
was man erwarten, ja schätzen muß: "Geliebte, laßt euch das Feuer [der
Verfolgung] unter euch nicht befremdlich erscheinen, das euch zur Prüfung
geschieht, so als begegne euch etwas [völlig] Fremdes. Freut euch vielmehr,
weil ihr der Leiden des Christus teilhaftig werdet, damit ihr euch auch in der
Offenbarung seiner Herrlichkeit mit Frohlocken freut" (1Petr 4,12-13).
Soweit Thomas
Schirrmacher. Was nun - Verfolgung vermeiden oder erleiden? Es ist nicht die
Seele, welche dies entscheidet. Es ist der Göttliche Geist im Menschen, der
sich, wenn er denn wenigstens erweckt ist, bereit ist, die Verfolgung zu
erleiden, weil Dieser genau weiss, welchen Zweck diese für die Ewigkeit hat.
Ist aber der Göttliche
Geist im Menschen noch nicht erweckt, dann ist es die Seele, welche über das
Leben des Menschen bestimmen möchte und diese sucht die Verfolgung und das
Leiden mit allen Mitteln zu verhindern. Der natürliche Mensch vernimmt eben
nichts vom Geiste Gottes
Möchtest Du mit
anderen über dieses Thema diskutieren oder hast Du Fragen, dann bist Du
im Forum herzlich
willkommen. Auch als Gast darfst Du Beiträge schreiben.
Jesus segne Dich!