Mittwoch, 13. März 2019

#8 Die Bergpredigt - Almosen und Werke


Dieser Abschnitt im Matth. 6. 1 handelt von den Almosen. Almosen geben ist ein Werk, ein handfestes Werk. Nun haben aber sehr viele Christen, oder sagen wir treffender “Paulus-Christen”, mit diesen Werken ein Riesen-Problem. Werke tun oder Nicht-Werke-Tun, das ist die grosse Frage, die unter den Paulisten zur Konfusion führt. Einziger Grund für diese Konfusion ist der nichtverstandene Paulus.



Beinahe die gesamte Evangelische Welt, allen voran ihre berühmten Bibellehrer, können nicht unterscheiden zwischen “Werken” und Gesetzeswerken”. Paulus spricht nie von Werken. Er spricht durchgängig nur von Gesetzeswerken. Und dies geht an die Adresse der Juden. Denn nur sie allein wollten und wollen noch heute sich Zugang zum Himmel mit eben dem Halten des Gesetzes verschaffen. Und genau davor warnt Paulus.

Ich bin kein Jude. Und deshalb betreffen mich alle Warnungen von Paulus vor der Erlangung der Gerechtigkeit durch Gesetzeswerke nicht.

Etwas ganz anderes ist es mit den “Werken”. Es gibt eben noch tausend andere Werke, die mit Gesetzeswerken überhaupt nichts zu tun haben. Es gibt da z. B. Die “guten Werke”, von denen Jesus spricht:

So soll euer Licht leuchten vor den Leuten, daß sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. ” (Matth. 5. 16)

Dann geht es Jesus auch um das aktive Schätzesammeln. Schätzesammeln ohne Hand anzulegen funktioniert nicht. Somit sind also auch das Werke, aber keine Gesetzeswerke.:

Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder die Motten noch der Rost sie fressen, und wo die Diebe nicht nachgraben und stehlen” (Matth. 6.20)

Und dann ist da noch die Gegenüberstellung von TUN und NICHT-TUN:

Ein jeder nun, der diese meine Worte hört und sie tut ...
Und ein jeder, der diese meine Worte hört und sie nicht tut ...” (Matth. 7. 26)

Nun haben wir gesehen, was Jesus über die Werke und das Tun lehrt. Nun wollen wir sehen, was die Bibellehrer daraus machen:

Deshalb braucht der Mensch eine Erlösung, die außerhalb von ihm ist, und die ihn erlöst ohne das Zutun seiner höchst mangelhaften Werke: also einen Glauben ohne Werke, der rettet und gerecht macht. Das sagt Paulus doch mehr als deutlich im Rö.-Brief. Wer es fassen kann, der fasse es

Wir sehen hier sehr deutlich das Unvermögen eines Bibellehrers, zwischen erwünschten “Werke” und den verbotenen Jüdischen Gesetzeswerken zu unterscheiden. Sie lesen das Wort nicht richtig, obschon ja alles dasteht, und sie vermögen es noch weniger, darüber nachzudenken. Aber predigen tun sie. Auch das ist aber ein Werk. Warum lassen sie nicht dieses ihr echt mangelhafte Werk?

Zusammengefasst heißt das:

Glauben ohne Gesetzeswerke, JA!
Glauben ohne Werke, NEIN!

Kirchen und dessen Bibellehrer, die ein Glaubensleben OHNE Werke predigen, sind falsche Kirchen und falsche Lehrer. Sie verdrehen die Worte Pauli und die Lehre Jesu interessiert sie nicht.

Nach diesen Grundsätzlichen Ausführungen kehren wir nun zurück zu unserer Bergpredigt.

Der bereits zitierte Vers Matth. 5. 16

So soll euer Licht leuchten vor den Leuten, daß sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. (Matth. 5. 16)

scheint für den unbedarften Leser im totalen Widerspruch zum Matth. 6. 1 zu stehen:

Habet acht, daß ihr eure Gerechtigkeit nicht vor den Leuten übet, um von ihnen gesehen zu werden; sonst habt ihr keinen Lohn bei eurem Vater im Himmel. ” (Matth. 6. 1)

Aber, was gilt denn nun, sollen die guten Werke von den Leuten gesehen werden, oder sollen sie im Verborgenen bleiben? Für den buchstabentreuen Seelenchristen ein schier unlösbares Rätsel.

Aber zwischen den beiden Versen der Werktätigkeit besteht ein sehr feiner Unterschied.

Im ersten Vers geht es darum, dass unser Licht leuchtet, und die Leute in diesem Licht die guten Werke sehen. Hier geht es um Werke, die nicht die Seele, aber umsomehr eben der Geist, also Christus, das Licht in uns tut. Es sei an die Verse Mark. 16, 17+18 erinnert, wo es um die Zeichen derer geht, die im Glauben stehen. Der Grund dieser Werke ist, dass sie euren Vater im Himmel preisen. Wer ist der Vater und wo ist der Himmel?

Der Geistmensch weiß, dass der Vater die Liebe ist und der Himmel ist “in euch. Also bedeutet das, dass durch die Werke, bzw. die Zeichen des Geistes die Liebe im Herzen der Gläubigen gepriesen werden. - Dann ist es auch interessant, es heißt EUREN Vater und nicht DEN Vater. Warum wohl? Es hat eben jeder seine eigene Liebe und damit seinen eigenen Vater.

Geht es aber darum, dass wir unsere Werke, wie eben das Almosen geben tun oder tun wollen, dann sollen wir dies nicht tun, um vor den Menschen groß oder gar heilig dazustehen. Dieses Almosengeben, gemeint ist natürlich damit jedes nur denkbare gute Werk, soll und darf nicht unserem Ego dienen, sonst geht der Schuss nach hinten los. Nein, alles, was wir tun, sollen wir für Gott tun, und das bleibt nun mal im Verborgenen.

Habet acht, daß ihr eure Gerechtigkeit nicht vor den Leuten übet, um von ihnen gesehen zu werden; sonst habt ihr keinen Lohn bei eurem Vater im Himmel. (Matth. 6. 1)

Und genau das hat einen ganz besonderen Grund.Es geht auch hier wieder darum, zu erkennen, WESHALB wir etwas tun sollen, damit wir es nachvollziehen können und uns einen Gesamtzusammenhang bilden können.
Bild Meditation

Dieses Gerechtigkeit “üben”, wie es Jesus nennt, darf man getrost so auffassen, wie es dasteht, nämlich “Üben”, also trainieren sollen wir die Gerechtigkeit, was letztendlich wieder auf die Heiligung hinausläuft, die wir an uns selbst vornehmen müssen Dies ist die Tätigkeit auf unserem inneren Weg. Deshalb darf solches nicht nach außen projiziert. Dieser Prozess dient der Geistbildung, bzw. dient dem Geistwachstum. Erst wenn dann dieser Geistfunken einmal zu einem ansehnlichen Flämmchen oder gar einer ausgeprägten Flamme geworden ist, wird dann der Geist die Werke und Zeichen tun (Mark. 16, 17+18!), die dann von den Leuten gesehen werden, dass sie den Vater im Himmel preisen können.

Die Frage ist nun, mein lieber Freund, wo stehst Du? Bist auf dem Stand, solches ins Lächerliche zu ziehen und es in die Schublade der Irrlehrer zu verstauen, oder bist Du bereits soweit, dass Du Deinen erwachten Geist bildest, oder kann Dein erweckter Geist sogar in die Herzen der anderen leuchten? (Gemäß der dreiteiligen Entwicklung, Erstling, Seelenmensch, Geistmensch).

Auch hier gilt, was ich immer wieder betone in dieser Reihe der Bergpredigt, dass wir diese aus Geistiger Sicht betrachten. Seziert man sie in wörtliche und buchstabielle Bestandteile, dann ergibt das Ganze keinen Sinn und somit kann niemand etwas mit diesen Worten Jesu etwas anfangen und als Folge, man begibt sich in die Gefilde der Paulusbriefe. Dort ist auch der Anteil der Rosinen im Kuchen weit grösser.





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Zur Erinnerung für alle jene, die sich in den Strängen einer Evangelischen Kirche verfangen haben:

Die sechs Kernpunkte des VOLLEN Evangeliums

  1. Konsequente Um- und Abkehr von der Sünde
    wissen wir doch, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, so daß wir der Sünde nicht mehr dienen 
  2. Vergebung an alle ohne Ausnahme
    Vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigen
  3. Heiligung und Abödung der Welt mit allen ihren Genüssen
    “So suchet was des Herrn Wille ist … das ist der Wille Gottes, eure Heiligung … ohne die niemand den Herrn sehen wird, … denn wer die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters”
  4. Das persönliche Kreuz dankbar auf sich nehmen
    Wer das Kreuz nicht auf sich nimmt, ist Meiner nicht wert
  5. bis zur Krönung mit der vollen Wiedergeburt durch den Geist
    “wer die Sünde tut ist vom Teufel … Keiner, der aus Gott geboren ist, tut Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist
  6. Die stetige Verbindung mit dem Himmlischen Vater
    “Meine Schafe hören meine Stimme … denn die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr bedürfet nicht, daß euch jemand lehre; sondern so, wie euch die Salbung selbst über alles belehrt, ist es wahr und keine Lüge, und wie sie euch belehrt hat, so bleibet darin!”

Nur wer diese Punkte im Alltag umsetzt, erweckt seinen eigenen Geist. Demzufolge ist auch nur derjenige in der Lage, "im Geist zu wandeln", der erweckten Geistes ist!


Werden diese sechs Punkte nicht gepredigt, liegt man ausserhalb der Wahrheit und man wird in eine illusionäre Traumwelt gelockt. Sehet zu, dass euch niemand verführe !

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