Dieser Abschnitt im Matth. 6. 1 handelt von den Almosen. Almosen geben ist ein Werk, ein handfestes Werk. Nun haben aber sehr viele Christen, oder sagen wir treffender “Paulus-Christen”, mit diesen Werken ein Riesen-Problem. Werke tun oder Nicht-Werke-Tun, das ist die grosse Frage, die unter den Paulisten zur Konfusion führt. Einziger Grund für diese Konfusion ist der nichtverstandene Paulus.
Beinahe die gesamte Evangelische Welt, allen voran ihre berühmten Bibellehrer, können nicht unterscheiden zwischen “Werken” und Gesetzeswerken”. Paulus spricht nie von Werken. Er spricht durchgängig nur von Gesetzeswerken. Und dies geht an die Adresse der Juden. Denn nur sie allein wollten und wollen noch heute sich Zugang zum Himmel mit eben dem Halten des Gesetzes verschaffen. Und genau davor warnt Paulus.
Ich bin kein Jude. Und deshalb betreffen mich alle Warnungen von Paulus vor der Erlangung der Gerechtigkeit durch Gesetzeswerke nicht.
Etwas ganz anderes ist es mit den “Werken”. Es gibt eben noch tausend andere Werke, die mit Gesetzeswerken überhaupt nichts zu tun haben. Es gibt da z. B. Die “guten Werke”, von denen Jesus spricht:
“So soll euer
Licht leuchten vor den Leuten, daß sie eure guten Werke sehen und
euren Vater im Himmel preisen. ” (Matth. 5. 16)
Dann geht es Jesus auch um das aktive
Schätzesammeln. Schätzesammeln ohne Hand anzulegen funktioniert
nicht. Somit sind also auch das Werke, aber keine Gesetzeswerke.:
“Sammelt euch
aber Schätze im Himmel, wo weder die Motten noch der Rost sie
fressen, und wo die Diebe nicht nachgraben und stehlen” (Matth.
6.20)
Und dann ist da noch die
Gegenüberstellung von TUN und NICHT-TUN:
“Ein jeder
nun, der diese meine Worte hört und sie tut ...
Und ein jeder,
der diese meine Worte hört und sie nicht tut ...”
(Matth. 7. 26)
Nun haben wir gesehen, was Jesus über
die Werke und das Tun lehrt. Nun wollen wir sehen, was die
Bibellehrer daraus machen:
“Deshalb
braucht der Mensch eine Erlösung, die außerhalb von ihm ist, und
die ihn erlöst ohne das Zutun seiner höchst mangelhaften Werke:
also einen Glauben ohne Werke, der rettet und gerecht
macht. Das sagt Paulus doch mehr als deutlich im
Rö.-Brief. Wer es fassen kann, der fasse es”
Wir sehen hier sehr deutlich das
Unvermögen eines Bibellehrers, zwischen erwünschten “Werke” und
den verbotenen Jüdischen Gesetzeswerken zu unterscheiden. Sie lesen
das Wort nicht richtig, obschon ja alles dasteht, und sie vermögen
es noch weniger, darüber nachzudenken. Aber predigen tun sie. Auch
das ist aber ein Werk. Warum lassen sie nicht dieses ihr echt
mangelhafte Werk?
Zusammengefasst heißt das:
Glauben ohne
Gesetzeswerke, JA!
Glauben ohne Werke,
NEIN!
Kirchen und dessen
Bibellehrer, die ein Glaubensleben OHNE Werke predigen, sind falsche
Kirchen und falsche Lehrer. Sie verdrehen die Worte Pauli und die
Lehre Jesu interessiert sie nicht.
Nach diesen Grundsätzlichen
Ausführungen kehren wir nun zurück zu unserer Bergpredigt.
Der bereits
zitierte Vers Matth. 5. 16
“So soll euer
Licht leuchten vor den Leuten, daß sie eure guten Werke sehen und
euren Vater im Himmel preisen. ” (Matth.
5. 16)
scheint für
den unbedarften Leser im totalen Widerspruch zum Matth. 6. 1 zu
stehen:
“Habet
acht, daß ihr eure Gerechtigkeit nicht vor den Leuten übet, um von
ihnen gesehen zu werden; sonst habt ihr keinen Lohn bei eurem Vater
im Himmel. ” (Matth. 6. 1)
Aber, was gilt denn
nun, sollen die guten Werke von den Leuten gesehen werden, oder
sollen sie im Verborgenen bleiben? Für den buchstabentreuen
Seelenchristen ein schier unlösbares Rätsel.
Aber zwischen den beiden
Versen der Werktätigkeit besteht ein sehr feiner Unterschied.
Im ersten Vers geht
es darum, dass unser Licht leuchtet, und die Leute in diesem Licht
die guten Werke sehen. Hier geht es um Werke, die nicht die Seele,
aber umsomehr eben der Geist, also Christus, das Licht in uns tut. Es
sei an die Verse Mark. 16, 17+18 erinnert, wo es um die Zeichen derer
geht, die im Glauben stehen. Der Grund dieser Werke ist, dass sie
euren Vater im Himmel preisen.
Wer ist der Vater und wo ist der Himmel?
Der
Geistmensch weiß, dass der Vater die Liebe ist und der Himmel ist
“in euch”.
Also bedeutet das, dass durch die Werke, bzw. die Zeichen des Geistes
die Liebe im Herzen der Gläubigen gepriesen werden. - Dann ist es
auch interessant, es heißt EUREN
Vater und
nicht DEN Vater. Warum
wohl? Es hat eben jeder seine eigene Liebe und damit seinen eigenen
Vater.
Geht
es aber darum, dass wir unsere Werke, wie eben das Almosen geben tun
oder tun wollen, dann sollen wir dies nicht tun, um vor den Menschen
groß oder gar heilig dazustehen. Dieses Almosengeben, gemeint ist
natürlich damit jedes nur denkbare gute Werk, soll und darf nicht
unserem Ego dienen, sonst geht der Schuss nach hinten los. Nein,
alles, was wir tun, sollen wir für Gott tun, und das bleibt nun mal
im Verborgenen.
Habet
acht, daß ihr eure Gerechtigkeit nicht vor den Leuten übet, um von
ihnen gesehen zu werden; sonst habt ihr keinen Lohn bei eurem Vater
im Himmel.
(Matth. 6. 1)
Und
genau das hat einen ganz besonderen Grund.Es geht auch hier wieder
darum, zu erkennen, WESHALB wir etwas tun sollen, damit wir es
nachvollziehen können und uns einen Gesamtzusammenhang bilden
können.
Bild
Meditation
Dieses
Gerechtigkeit “üben”, wie es Jesus nennt, darf man getrost so
auffassen, wie es dasteht, nämlich “Üben”,
also trainieren sollen wir die Gerechtigkeit, was letztendlich wieder
auf die Heiligung hinausläuft, die wir an uns selbst vornehmen
müssen Dies ist die Tätigkeit auf unserem inneren Weg. Deshalb darf
solches nicht nach außen projiziert. Dieser Prozess dient der
Geistbildung, bzw. dient dem Geistwachstum. Erst wenn dann dieser
Geistfunken einmal zu einem ansehnlichen Flämmchen oder gar einer
ausgeprägten Flamme geworden ist, wird dann der Geist die Werke und
Zeichen tun (Mark. 16, 17+18!), die dann von den Leuten gesehen
werden, dass sie den Vater im Himmel preisen können.
Die
Frage ist nun, mein lieber Freund, wo stehst Du? Bist auf dem Stand,
solches ins Lächerliche zu ziehen und es in die Schublade der
Irrlehrer zu verstauen, oder bist Du bereits soweit, dass Du Deinen
erwachten Geist bildest, oder kann Dein erweckter Geist sogar in die
Herzen der anderen leuchten? (Gemäß der dreiteiligen Entwicklung,
Erstling, Seelenmensch, Geistmensch).
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Zur Erinnerung für alle jene, die sich in den Strängen einer Evangelischen Kirche verfangen haben:
Die sechs Kernpunkte des VOLLEN Evangeliums
- Konsequente Um- und Abkehr von der Sünde“wissen wir doch, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, so daß wir der Sünde nicht mehr dienen “
- Vergebung an alle ohne Ausnahme“Vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigen”
- Heiligung und Abödung der Welt mit allen ihren Genüssen“So suchet was des Herrn Wille ist … das ist der Wille Gottes, eure Heiligung … ohne die niemand den Herrn sehen wird, … denn wer die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters”
- Das persönliche Kreuz dankbar auf sich nehmen„Wer das Kreuz nicht auf sich nimmt, ist Meiner nicht wert“
- bis zur Krönung mit der vollen Wiedergeburt durch den Geist“wer die Sünde tut ist vom Teufel … Keiner, der aus Gott geboren ist, tut Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist
- Die stetige Verbindung mit dem Himmlischen Vater“Meine Schafe hören meine Stimme … denn die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr bedürfet nicht, daß euch jemand lehre; sondern so, wie euch die Salbung selbst über alles belehrt, ist es wahr und keine Lüge, und wie sie euch belehrt hat, so bleibet darin!”
Nur wer diese Punkte im Alltag umsetzt, erweckt seinen eigenen Geist. Demzufolge ist auch nur derjenige in der Lage, "im Geist zu wandeln", der erweckten Geistes ist!
Werden diese sechs Punkte nicht gepredigt, liegt man ausserhalb der Wahrheit und man wird in eine illusionäre Traumwelt gelockt. Sehet zu, dass euch niemand verführe !
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Wie immer ist der Austausch über das Thema im Forum offen und auch Gäste können sich einbringen, können ergänzen oder ihrer kritischen Haltung freien Lauf lassen. Kritische und gegenteilige Meinungen ergeben bei uns keine "Streit"gespräche, sondern sind eine Bereicherung! Wer will, kann auch Fragen stellen. Der erste Beitragschreiber möchte bitte das Thema mit dem Aufsatztitel eröffnen
Jesus segne Dich
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