Mittwoch, 6. März 2019

#7 Die Bergpredigt - Böses vergelten


In diesem Abschnitt geht es wirklich um das Böse. Dass wir dem Bösen nicht widerstehen sollen, dass wir die zweite Backe auch hinhalten sollen, das wissen wir und das wissen alle, denn es hat sich bereits überall herumgesprochen. Also, wir wissen, WAS wir tun sollen, aber wissen wir auch, WESHALB wir dies tun sollen?

Wenn wir das tun, WEIL es geschrieben steht, dann tun wir es gesetzmässig und von Freiwilligkeit kann keine Rede sein. Wenn wir aber wissen, WESHALB wir dies oder etwas anderes tun oder nicht tun sollen, dann können wir uns ein Bild, also einen Zusammenhang machen und es ist uns möglich, ganz freiwillig an eine Sache heranzugehen oder eben die Finger davon lassen.
Heute geht es also um die Frage, WESHALB wir dem Bösen nicht widerstehen sollen. Mit Sicherheit hast Du diese, rein Geistige Sicht noch nie gehört. Aber Du wirst es nachvollziehen können.

Ihr habt gehört, daß gesagt ist: «Auge um Auge und Zahn um Zahn!»
Ich aber sage euch: Ihr sollt dem Bösen nicht widerstehen; sondern wenn dich jemand auf deinen rechten Backen schlägt, so biete ihm auch den andern dar
(Matth. 5. 38)

Hier lehrt uns Jesus genau das pure Gegenteil dessen, was im AT steht. Statt dem Bösen mit den selben Waffen zurückschlagen, sollen wir nun die Waffen strecken und stattdessen die zweite Backe ebenfalls hinhalten.

Das war garantiert auch ein Punkt, weshalb die Menge, die solches hörte, sich entsetzte. Aber das WAR nicht nur so, das IST auch heute noch so. Darum wird die Bergpredigt immer noch tiefkühlgelagert.

Der natürliche Mensch will vergelten, was man ihm antut. Das “Auge um Auge” sitzt auch heute noch tief in der Seele. Warum? Weil dort der Sitz des Egos ist. Und jede Verletzung des Egos muss doch eine Strafe für den Unhold nach sich ziehen, sonst wäre am Ende der Stolz des Egos nicht aufrecht zu erhalten.

Im Alten Bund gab es nur Seelenmenschen. Auch jetzt, im Neuen Bund sind nur Seelenmenschen – mit Ausnahme der ganz wenigen Geisterweckten. Das ist auch der Grund, weshalb die Regeln, Gesetze und Gebote des Alten Bundes noch beliebt sind, denn mit denen kann man was anfangen, man kann sie mit den Händen fassen, man weiss auch, wie sie umzusetzen sind. Die Zehn Gebote sind ene praktische Sache.

Die Bergpredigt mit dem Backen hinhalten ist für Seelenmenschen absurd. Also ein weiterer Grund, die Bergpredigt im Tiefkühler zu belassen.

Geistmenschen aber sehen den grossartigen und logischen Sinn, weshalb dem Bösen nicht widerstanden werden soll.

Das Böse ist in jedem Menschen, wenigstens solange, bis sein Geistfunken entzündet wurde. Dann erst erkennt er die zwei Gründe, warum er, der Geistmensch, das Böse gewähren lassen muss.

Der erste Grund ist der, das Böse, das im Menschen verborgen ist, wie hier in diesem Filmausschnitt zu sehen, muss raus. Es muss herausgeschafft werden, es muss ans Licht. Das geht aber nicht ohne Schaden für andere ab. Das Böse verspritzt ihr Gift, oft egal, wen es trifft.

Das Böse muss frei werden. Es muss ans Tageslicht. Der Mensch, der Träger des Bösen muss und will frei werden. Der Mensch wird so geführt, dass wenn er das Böse freigelassen hat, ihn Gewissensbisse plagen, und vielleicht sogar erkennt, was er angerichtet hat. Dann wird es ihm Leid tun, was eine Vorstufe des Busse-Tuns ist. Diese Reue ist es, die das Böse verwandeln kann. Das geht aber eben nur dann, wenn es ans Tageslicht kommt.

Wenn nun der Betroffene zurückschlägt im Sinne von Auge-um-Auge, dann kann das Böse wohl kaum in Reue umschlagen, weil er dann wieder in die Lage versetzt wird, zurückzuschlagen. Das ist dann bereits ein Teufelskreis, im wahrsten Sinne des Wortes.

Hält sich der Betroffene jedoch still und hält seine zweite Backe auch hin, dann, und nur dann, ist die Möglichkeit gegeben, dass der Unhold in Reue kommen kann, wenn er den Schaden erkennt. Manchmal aber auch erst sehr viel später, wenn keine Wiedergutmachung mehr möglich ist.

Halten wir fest: Nur das “Backenhinhalten” kann das Böse, das im Unhold steckt, ins Gute umgewandelt werden. Also ein Akt der Nächstenliebe.

Der zweite Grund ist der:
In jedem Menschen steckt ein mehr oder weniger ausgeprägtes Ego, auch innerer Schweinehund genannt. Eine verzwickte Eigenschaft dieses Schweinehundes ist die, dass er nach jeder Niederschlagung immer wieder zu neuem Leben erwacht. Auch hier aber hilft das Backehinhalten. Das Böse hilft somit ungewollt, wenn der Betroffene gewillt ist, dessen Ego wirklich zu bekämpfen und dieses Ego nachhaltig zu schlagen.

Also zwei Fliegen auf einen Streich.

In seinem Erdengang hat Jesus Selbst genau das gelebt, was er hier gepredigt hatte. Allerdings war beim “Backehinhalten” Sein ganzer Leib und damit sein biologisches Leben, betroffen.

Es ging Ihm genau um das: nämlich, das Böse ans Licht bringen. Die Gelegenheit des Bösen, Jesus zu schlagen, hat es genutzt und es musste dazu offenbar werden. Es war ein Kampf des Lichts gegen die Finsternis und die Finsternis hat diesen entscheidenden Kampf verloren, weil sein Schlag ins Leere lief. Hätte Jesus mit seiner Göttlichen Kraft und Seiner Himmlischen Macht zurückgeschlagen, hätte Er niemals gegen die Finsternis siegen können. Das Böse musste sich somit selber schlagen und dazu musste es ans Licht.

Dieser Sieg Jesu bedeutet, dass seither jede Seele vom Bösen, also von der Finsteren Macht freigelassen werden musste, wenn diese es wünscht. Somit war mit diesem Sieg des “Backenhinhaltens” Jesu der Weg geöffnet für das nachfolgende Pfingsten, wo dann jeder, der es wollte, den Geist empfangen konnte.

Es gibt Offenbarungen, wie diejenige von Gabriele Wittek, mit ihrer Universellen Kirche, die behaupten, dass der Tod Jesu am Kreuz unnötig und vermeidbar gewesen sei. Das ist natürlich Unsinn, und zeugt von geistiger Unkenntnis.

Jesus hat uns mit diesem Gehorsamsakt den Weg geöffnet. Dieser Gehorsamsakt ist die Erlösung für jeden, der dann nach Seinen Bedingungen, eben der Bergpredigt, das Angebot annimmt und werktätig diesen Rückweg zum Vaterhaus einschlägt.


Der nächste Abschnitt handelt von der Feindesliebe. Diesen Abschnitt übergehe ich deshalb, weil er thematisch dasselbe hergibt wie das eben besprochene.

Die Feindesliebe ist aber ein wichtiges Thema für die Seelenmenschen. Geistmenschen hingegen können damit nichts anfangen, weil es ihnen nicht vergönnt ist, Feinde zu lieben. Warum? Weil sie keine Feinde haben ...





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Zur Erinnerung für alle jene, die sich in den Strängen einer Evangelischen Kirche verfangen haben:

Die sechs Kernpunkte des VOLLEN Evangeliums

  1. Konsequente Um- und Abkehr von der Sünde
    wissen wir doch, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, so daß wir der Sünde nicht mehr dienen 
  2. Vergebung an alle ohne Ausnahme
    Vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigen
  3. Heiligung und Abödung der Welt mit allen ihren Genüssen
    “So suchet was des Herrn Wille ist … das ist der Wille Gottes, eure Heiligung … ohne die niemand den Herrn sehen wird, … denn wer die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters”
  4. Das persönliche Kreuz dankbar auf sich nehmen
    Wer das Kreuz nicht auf sich nimmt, ist Meiner nicht wert
  5. bis zur Krönung mit der vollen Wiedergeburt durch den Geist
    “wer die Sünde tut ist vom Teufel … Keiner, der aus Gott geboren ist, tut Sünde; denn Sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist
  6. Die stetige Verbindung mit dem Himmlischen Vater
    “Meine Schafe hören meine Stimme … denn die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr bedürfet nicht, daß euch jemand lehre; sondern so, wie euch die Salbung selbst über alles belehrt, ist es wahr und keine Lüge, und wie sie euch belehrt hat, so bleibet darin!”

Nur wer diese Punkte im Alltag umsetzt, erweckt seinen eigenen Geist. Demzufolge ist auch nur derjenige in der Lage, "im Geist zu wandeln", der erweckten Geistes ist!


Werden diese sechs Punkte nicht gepredigt, liegt man ausserhalb der Wahrheit und man wird in eine illusionäre Traumwelt gelockt. Sehet zu, dass euch niemand verführe !

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Jesus segne Dich


Hörbuch zum Aufsatz