In
Anlehnung an die Aufsätze «Römer
8» vom September 2013 ist es unabdingbar, auch das sechste Kapitel dieses
Paulusbriefes zu betrachten. Umsomehr noch, dass ich vor kurzem aufgefordert wurde,
dies zu tun.
Auch in
dieser Betrachtung wollen wir uns der evangelischen Brille entledigen und
einfach so lesen, wie es dasteht. Wir brauchen nicht mal gross die Geistige
Betrachtungsweise zu bemühen, sondern einfach das Wörtliche – und wir werden
eine ganz neue Erkenntnis bekommen. Versprochen!
Weshalb das
sechste Kapitel?
Dieses Kapitel ist dasjenige über die Taufe. Man könnte auch sagen, es sei das wichtigste Kapitel in der Schrift (aber könnte man das schliesslich nicht von beinahe allen sagen?), weil es an das Nikodemus-Gespräch von Jesus anlehnt. Nikodemus erfuhr ja im Dialog mit jesus, dass die Wiedergeburt im Geiste die Voraussetzung für das Himmelreich ist und – dass wer wiedergeboren ist, ein Kind Gotttes sei.
Dieses Kapitel ist dasjenige über die Taufe. Man könnte auch sagen, es sei das wichtigste Kapitel in der Schrift (aber könnte man das schliesslich nicht von beinahe allen sagen?), weil es an das Nikodemus-Gespräch von Jesus anlehnt. Nikodemus erfuhr ja im Dialog mit jesus, dass die Wiedergeburt im Geiste die Voraussetzung für das Himmelreich ist und – dass wer wiedergeboren ist, ein Kind Gotttes sei.
Jeder von
uns weiss, was ein zweideutiges Gespräch ist. Man spricht von etwas, aber man
meint etwas ganz anderes – und der Gesprächspartner versteht das und kann dem
Gespräch trotzdem folgen. Versteht er das zweideutige Gespräch aber nicht, so
muss er sich am Ende des Gesprächs verwirrt fragen «von was redet der, was für
ein Unsinn».
Sagt jemand
zu Dir «der Bauer hängt an einem Baum»,
dann antwortest Du entsetzt «mein Gott!
Warum hat er sich das angetan?». Der Jemand sagt dann, dass das nicht so
schlimm, sei, vielmehr sei das ausgeprägte Naturliebe. Wie denn das? Du hast in
diesem Gespräch an Deinen Nachbar, den Landwirt Fredi Holzer gedacht. Der
Jemand sprach aber vom Nistkasten für die Singvögel.
Genauso
eine zweideutige Erklärung ist nun das sechste Kapitel des Römerbriefes. Von
was redet der Paulus? Das stimmt ja alles nicht, es stimmt vor allem nicht mit
der Realitä überein! Und trodem wird es landauf landab gelesen und in den
Predigten von den Pastoren behandelt, als verstünden sie es. Paulus spricht vom Nistkasten, die
Pastoren verstehen aber den Landwirt.
Die Rede
ist von der Taufe. Um diese, und nur um die Taufe dreht es sich alles in diesem
Bibelabschnitt. Ist denn der Begriff «Taufe» zweideutig? Ja, natürlich ist er zweideutig und beide Definitionen
stehen sich diametral gegenüber. Versteht man das falsch, haben wir eine sehr
bedenkliiche Irrlehre. Und diese hat sogar einen Namen. (Jeder weiss, was ich
meine.)
Also, die
beiden Begriffe sind a.) die Wasssertaufe und b.) die Taufe im Feuer und Geist,
wie Johannes d.T. es nannte. Liest man nun das besagte Taufkapitel, so ist es unabdingbar
wichtig, dass man die richtige Art versteht, da Paulus weder das eine noch das
andere bezeichnet, sondern nur von «Taufe» spricht. Der Grund, weshalb das so ist, werde ich dann
am Schluss des Aufsatzes erläutern.
Bevor wir
beginnen noch eine Erläuterungzu den beiden Arten der Taufe.
Die Wassertaufe
Im Aufsatz
«Weiterer
evangelischer Trick – die Wassertaufe» habe ich diese schon detailliert
beschrieben. Es geht kurz darum, dass Johannes mit Wasser getauft hat und aber
deutlich gesagt hat, dass «der, der nach mir kommt, nicht mit Wasser
sondern mit Feuer und Geist» taufe. Wir kamen dann zum Schluss, dass die
Wassertaufe, vom Symbolwert einmal abgesehen, geistig völlig nutzlos ist.
Taufe im Geist
Jesus
selbst hielt eine Erklärung dieser Taufe im Geist: Die Wiedergeburt. Er sagte
Nikodemus, dass es der einzige Weg sei, in den Himmel zu kommen, wenn man diese
Wiedergeburt erlangt. Ich rede nicht gerne von der Taufe im Geist, bevorzuge
den Term «Wiedergeburt», obschon es dasselbe bedeutet. Das deshalb, weil die «Geistestaufe» von den
Charismatikern völlig missbraucht wird und diese den Unterschied zwischen
«Geistestaufe» und «Geistertaufe» nicht vollziehen können. In diesem Aufsatz
hingegen will ich den Ausdruck «Geistestaufe» mitverwenden und meine damit ganz
klar die Wiedergeburt im Geiste, also die totale Erfüllung der Seele mit dem
Geiste Gottes.
Oder
nochmal anders gesagt: Wenn bei der Bekehrung der(menschliche, eigene, von Gott
ins Herz eingelegte Geist gezeugt und während der Heiligung gewachsene Geist
zur Mannesgrösse kommt und so die Seele erfüllen kann. Wenn dann dieser
Gottesgeist die Seele führt und leitet, weil er direkt mit dem Heiligen Geist
verbunden ist, dann bezeichnen wir das als Wiedergeburt oder als «volle»
Wiedergeburt.
Man kann
das auch so sehen: Die Seele ist die Braut, der Geist ist der Bräutgamm. Buhlt
die Braut nicht mehr mit der Welt und ihren Lüsten, dann gehört sie dem
Bräutigamm ganz und es kommt zur Hochzeit, was wieder die Wiedergeburt
bedeutet, - oder eben die Taufe im Geist.
Es dürfte
auf der Hand liegen, dass dies ein Prozess ist und nicht von heute auf morgen
oder sogar durch eine Handauflegung geschehen kann. Die Seele muss sich zuerst
von ihrem Buhler lösen, was auch oft Kampf bedeutet.
Darauf geht
aber das sechste Kapitel nicht ein, das wird andernorts in der Bibel
beschrieben. Sehen wir nun diesen einzigartigen Lebensabschnittt eines Gläubigen
an, wenn der Geist die Seele erfüllt hat, wenn diese Hochzeit stattgefuden hat –
eben, wenn diese Wiedergeburt stattgefunden hat.
Denken wir
dabei auch an die drei Lektionen oder Schritte, welche uns hier in diesem
«Edenschulhaus» gelehrt wird: Bekehrung – Heiligung – Wiedergeburt. Wobei wir
als Heiligung wiederum «Wachstum des Geistes» einsetzen könnnen, was ja aufs
gleiche herauskommt, dann heisst es: Bekehrung – Wachstum des Geistes –
Wedergeburt. Und wiederum, Wiedergeburt ist die Fülle des Geistes und ändern
wir nochmals, und es wird noch verständlicher: Umkehr – Wachstum des Geistes –
bis zur Fülle des Geistes.
So, nun
wollen wir loslegen.
Verse 1 bis
4
«1Was wollen wir nun
sagen? Sollen wir in der Sünde verharren, damit das Maß der Gnade voll werde? 2Das sei ferne! Wie
sollten wir, die wir der Sünde gestorben sind, noch in ihr leben? 3Oder wisset ihr nicht, daß wir alle, die
wir auf Jesus Christus getauft sind, auf seinen Tod getauft sind? 4Wir sind also mit ihm begraben worden durch die Taufe auf
den Tod, auf daß, gleichwie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den
Toten auferweckt worden ist, so auch wir
in einem neuen Leben wandeln.»
Was meint
wohl Paulus mit gestorben? Ganz
einfach: tot. Mausetot. Nicht scheintot (Hirntod) Wer gestorben und tot ist,
hat kene Reaktion mehr. Heute ist das ganz anders. Krankenhäuser (vielleicht nicht
alle) hoffen gerade auf Scheintote, denn dann könnnen sie ausgeweidet werden
wie das Vieh im Schlachthof, wenn die Scheintoten aber ganz tot sind, geht das
nicht mehr. Bei Scheintoten verbleibt die Seele noch im Körper, beim echt Toten
aber löst sie sich oder ist schon gelöst.
In unserem
Vers heisst das also: keine Reaktion mehr. So wie der gestorbene Leib auf
äussere Einwirkungen nicht mehr reagiert, reagiert die Seele auf lustvolle Einwirkungen wie
Verführung nicht mehr. Sie ist für die Sünde tot. Deshalb kann die Seele auch
nicht mehr in der Sünde leben.
Evangelikale
sagen nun, dass das ja schon richtig sei, aber da wir im Fleisch sind, kann uns
die Sünde eben doch noch übermannen (genderfrei). Siehe lieber Freund, nein,
die Sünde kann eben nicht mehr übermannen, wie eine Leiche auch nicht mehr
reagiert, wenn Du ihr den Kopf abschneidest. Tot ist nun einmal tot, das leckt
keine Geiss weg. Paulus sagt hier, dass es nicht möglich ist, noch weiter, auch
nicht ungewollt, der Sünde leben.
Paulus
unterstreicht dann das noch einmal mit der Frage «oder habt ihr immer noch nicht gemerkt, dass wir mit Jesus Christus auf
Seinen Tod getauft sind?» Welche Taufe sprichthier Paulus an?
Ich selbst
bin das erste Mal als Säugling bereits nach etwa einem Monat getauft worden, der Sünde war ich aber keineswegs abgestorben. Ab
dem 12. Lebensjahr, als ich biblisch gesehen geistig volljährig war (wie
jedermann), gings dann so richtig los mit der Sünde. Also, von Abgestorbensein keine
Spur. (Aber vielleicht kann mir ein Leser berichten, dass der Wasssertaufe für
ihn ein Erfolg beschieden war in punkto Absterben der Sünde.)
Dann, mit
etwa 25 wurde ich zum Wiedertäufer. Ich liess mich nochmals taufen. Aber
richtig diesmal, mit untertauchen. Und wie beim ersten Mal, aber sofort
ersichtlich, hatte ich diese Taufe offenbar auch nicht bestanden, denn das Sündigen
ging weiter – obschon ich nicht wollte. Römer 8. 4 war also gelogen, der Sünde
war ich nicht abgestorben. Da ja Gott alles tut und wir keine Werke benötigen,
hätte also Gott mir dieses Abgestorbensein schenken müssen.
Ich erkannte
bald. dass dies gar nicht funktionieren konnte, da ich falsche Erwartungen
hatte. Es geht nicht um die Wassertaufe, sondern um die Geistestaufe. Und weil diese
erfolglose Wassertaufe zufälligerweise in einer Pfingstgemeinde stattfand, war
es natürlich naheliegend, die Wassertaufe mit der Geistestaufe zu ergänzen.
Dann wurden mir Hände aufgelegt bis ich «in Zungen» sprach. Ob diese Taufe dann erfolgreich war? Oh!,
mein lieber Freund, es wurde alles noch viel schlimmer! Auch keine Langzeitwirkung
war zu erkennen.
Dann, nach
weiteren dreissig Jahren habe ich dann erkannt, dass es sich so nicht tut. Die
Geisttaufe ist etwas ganz anderes als Handauflegen. Ich lernte dann, dass zuvor
die Seele geheiligt werden muss und mit grossem Enthusiasmus widmete ich mich
diesem «Programm», und heute, weitere zehn Jahre später kann ich sagen, das ist
der richtige Weg. Zwar kann ich nicht behaupten, dass ich die volle
Wiedergeburt erlangt hätte, nein, das sicher nicht, aber der Sünde bin ich
sozusagen abgestorben – sagen wir mal zwischen Scheintod und echtem Tod.
Jedenfalls bin ich (beinahe) imun gegen solcherartige Anfechtungen – und der
Rest wird noch kommen.
Sollte es
mir zugestanden sein, diese Wiedergeburt
im Geist wirklich noch zu erleben, dann bin ich der Sünde in Tat und Wahrheit
ganz abgestorben, ohne dass die Lüste dieser Welt mich zu irgend einer Reaktion
bewegen könnten. Das Wollen war bis jetzt mein
Kampf, aber das Gelingen ist die Kraft Gottes.
Der
Prozess, in dem ich stecke, ist genau der: radikale Umkehr – das Wachsen des
Geistes (Heiligung) – bis zur Erfüllung der Seele mit dem Geist Gotttes, also das Ziel, von dem Paulus spricht, nach dem er sich
ausstrecke.
Hätte ich
mich nach der Bekehrung bereits als Wiedergeboren gesehen, wäre auch jeder
Anreiz zur richtigen Wiedergeburt logischerweise entfallen. Wozu denn noch eine
Heiligung? Geheiligt sind wir doch schon im Herrn – oder nicht?
Am Schluss
dieser ersten vier Verse schreibt also Paulus «... auch wir in einem neuen Leben wandeln.» Das ist dann ein Leben ohne
Sünde, das neue Leben, weil das alte Leben tot, mausetot ist. Und das,
wohlverstanden, während wir noch im Erdenleib sind!
Wie immer ist der Austausch über das Thema im Forum offen und auch Gäste können sich
einbringen, können ergänzen oder ihrer kritischen Haltung freien Lauf lassen.
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auch Fragen stellen. Der erste Beitragsschreiber soll bitte das Thema mit dem
Aufsatztitel eröffnen.
Jesus segne Dich!