(Teil 2 "Zwei Wege zum Heil")
Im ersten Aufsatz dieser Reihe1 haben wir gesehen, dass es zwei verschiedene Glaubenslehren, beziehungsweise zwei Wege zum Heil gibt. Die evangelikale, welche das Heil auf den Glauben-allein setzt und die andere, die das Heil in der Umwandlung zum neuen Wesen (Verwandlung, Wiedergeburt) sieht. Beide Dogmen sehen sich ähnlich, aber im Grund der Dinge sind sie komplett verschieden.
Im ersten Aufsatz dieser Reihe1 haben wir gesehen, dass es zwei verschiedene Glaubenslehren, beziehungsweise zwei Wege zum Heil gibt. Die evangelikale, welche das Heil auf den Glauben-allein setzt und die andere, die das Heil in der Umwandlung zum neuen Wesen (Verwandlung, Wiedergeburt) sieht. Beide Dogmen sehen sich ähnlich, aber im Grund der Dinge sind sie komplett verschieden.
Die
natürlichen Christen sehen sich in einem zermürbendem Dilemma. Einesteils sind
sie der Meinung, dass sie "mit Christus
gestorben und mit Christus auferstanden" sind, dass "Jesus in mir lebt" und dass "wir den alten Adam ausgezogen und den neuen
angezogen" haben und andernteils stellen sie fest, dass die alten
Begierden, Leidenschaften und Lüste noch genauso
vorhanden sind wie ehedem. Nichts ist grundlegend neu geworden, es bleibt trotz dem Glauben-allein alles beim Alten! Und schonn gar nicht kann man sagen, dass Hes. 36. 26 sich verwirklicht hätte, wo es heisst: "ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte beobachten und tun."
vorhanden sind wie ehedem. Nichts ist grundlegend neu geworden, es bleibt trotz dem Glauben-allein alles beim Alten! Und schonn gar nicht kann man sagen, dass Hes. 36. 26 sich verwirklicht hätte, wo es heisst: "ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte beobachten und tun."
Kapitulation vor der Sünde
Nein, sie
lügen weiter, sie stehlen weiter und begehen weiter Ehebruch und reden weiter falsches
Zeugnis. Vollmer lehrt in seinem Workshop über den Römerbrief mit klaren Worten
"... wer die Zehn Geboten halten
will, wird scheitern!". Das zeigt uns das ganze Dilemma in einem Satz.
Schon Martin Luther wusste um dieses Übel, dass wir im Herzen nach Gott
schreien, aber im Fleische noch die Sünde ruft. Deshalb kam er zum Schluss,
dass wir "Sünder und Gerechte
zugleich" seien, was im Grunde von den Evangelikalen als eine
allgemein zufriedenstellende Lösung angesehen wird. Wir sollen, so Luther und
Vollmer, das hinnehmen, wir können dies nicht ändern, solange wir noch im
Fleisch seien. Aber nicht nur Luther und Vollmer, jeder der zirka zehn Millionen
evangelikalen Pastoren in dieser Welt lehrt solches, seien es die Pfingstler in
Amerika, die Presbyterianer in Australien oder die Freie Evangelische Gemeinde
in der Schweiz. Die völlige Kapitulation vor der Sünde – denn wir können nichts
dagegen tun!
Aber diese
Kapitulation vor der Sünde ist – so die Evangelikalen – weiter gar nicht
schlimm, es soll uns nicht weiter bedrängen, weil die Gnade immer stärker sei
als Sünde. Vollmer: " Gott kommt zu
uns in die Hölle, damit ich in der Hölle nicht mehr ohne Gott sei, damit ich
niemehr in meiner Sünde ohne Ihn sein muss." Ist
ja schon eine eigenartige Aussage.
Die Gnade als Strohhalm
Die Aussage Jesu im Joh. 8,34 "Wahrlich, wahrlich,
ich sage euch: Jeder, der die Sünde tut, ist ein Knecht der Sünde." wird gefliessentlich übergangen, oder besser
gesagt: ignoriert. Ebenso die Aussage Johanni: "Wer Sünde tut ist vom Teufel". Aber das ist für die
Glauben-Allein-Aktivisten nicht von Belang, weil es nicht ins Konzept passt.
Viel wichtiger ist die Paulus-Passage, dass "wir ja der Sünde abgestorben sind", auch wenn das für die
natürlichen Christen nicht zutreffen kann, sondern nur für die geistigen
Christen, aber sie interpretieren das für sich.
"Durch Christus kommen alle zur Gnade und
kommen nicht mehr zur Sünde und darum ist die Gnade stärker als die Sünde",
sagt Klaus Vollmer. Wer also in der Gnade ist (oder zu sein glaubt), dem ficht
die Sünde nicht mehr an. Sie hat keine Bedeutung mehr, weil die
Sündenvergebung, also die Gnade stets stärker ist. Sündigen? Na und, ich habe
Vergebung: "... wenn ich lüge, krieg
ich sofort Vergebung." Und der Kern-Satz aus dem Workshop über den Römerbrief
dürfte wohl dieser sein (O-Ton!)
"Sünden sind zum Vergeben da, mach dir nichts
draus"! (Klaus Vollmer)
Das, meine
sehr verehrten Leser, ist Blasphemie vom Feinsten! Hier sehen wir, wo Luther
und sein Glaube-allein mitsamt seinen
Millionen von Pastoren in dieser Welt, steht. Auf der Seite des Präsidenten von
Neuschwabenland – dem Satan. Solche Aussagen, dass Sünden nur zum Vergeben da
sind, kommt direkt aus der Hölle!
Abschaffung des Gesetzes
Da aber
jeder, wirklich jeder dieser Pastoren, wie Luther selbst zuvor, um das Dilemma
der Sünde und täglicher Vergebung weiss oder wenigstens ahnt, muss es ja eine
Lösung geben, um dieses Dilemma aus der Welt zu schaffen. Und da man eben nur
die Verheissungen der Bibel entnimmt und die Bedingungen durchs Band ignoriert,
hilft auch nur ein Trick. Und das Gute daran ist, dass die Bibel,
beziehungsweise Paulus auch noch eine Steilvorlage für einen solchen rettenden
Trick liefert. Er schreibt nämlich a) dass die Erkenntnis der Sünde aus dem
Gesetz kommt, b) dass das Gesetz die Sünde gebiert und c) dass "wir"
dem Gesetze gestorben sind.
Hurra!
Also,
"wir" sind dem Gesetze gestorben, welches die Sünde gebiert. Ist das
nicht toll? wenn wir nun das Gesetz, weil nicht mehr vorhanden, abgeschafft
haben, erübrigt sich jeder Gedanke an die Sünde. Sie existiert nicht mehr, hat
sich in Luft aufgelöst. Dass dieses "wir" selbstverständlich nur die
Verwandelten betrifft, also diejenigen, welche durch den Geist völlig erneuert
worden sind nach Hes. 36.26, interessiert niemanden. Mit diesem "Wir"
identifizieren sich also die natürlichen Christen, geradeso, wie sie damit
gemeint wären. Wohin das führt, entnehmen wir dem O-Ton von Klaus Vollmer:
"Paulus
sagt: ihr seid getötet dem
Gesetz ... ich gehöre nicht mehr unter das Gesetz .. "
" Wenn
mir einer kommt mit den 10 Geboten, sage ich ihm: interessiert mich nicht, wenn
du sie noch halten willst, ich nicht! Ich brauche keine Gesetze mehr. "
"Also
kann der Christ nicht mehr sündigen, das ist nicht möglich"
Mit dem nun
folgenden Satz spricht Vollmer Klartext:
"Menschlich gesprochen bleibe ich
angefochten und Sünder, geistlich gesprochen bin ich ein geheiligter Mensch ... "
Das ist
also das klare Eingeständnis, dass die Verwandlung in das neue Wesen durch den
Heiligen Geist noch nicht stattgefunden hat! Und trotzdem nimmt der blinde
Blindenführer das gesamte Kapitel 8 für sich in Anspruch. Welch eine Irrlehre –
und niemand erkennt das!
Die
Abschaffung des Gesetzes nennt man im bürgerlichen Leben "Anarchie".
Was dies im evangelischen Leben bedeutet, sehen wir im 2. Teil dieser kleinen
Broschüre (EKD heute)
Der zweite Trick – mit dem "Fleisch"
Wie wenn
das noch nicht genug wäre, geht der Lug und Trug weiter.
Das Fleisch
versinnbildlicht die sündigen Leidenschaften: "Denn als wir im Fleische waren, da wirkten die
sündlichen Leidenschaften ...", das Fleich versinnbildlicht auch das Sein
in der Knechtschaft der Sünde: "...
Ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft",
weiter versinnbildlicht das Fleisch die fleischliche Gesinnung, welche die
Begierde erregt: "... pfleget
das Fleisch nicht bis zur Erregung von Begierden! ".
Das Fleisch
sind also die Leidenschaften, die Begierden und die fleischlichen Lüste. Mit anderen Worten als Schlussfolgerung des
eben Gesagten: Im Fleisch wohnt damit die Sünde. Weil aber die (wahrhaft) geisterfüllten Christen frei
von Begierden, Leidenschften und Lüste sind, werden sie von der Sünde nicht
mehr angefochten. Es gilt: "So sind
wir also, ihr Brüder, dem Fleische nicht schuldig, nach
dem Fleische zu leben!
"
Weil diese Tatsache
zu einem weiteren Dilemma der natürlichen Christen führt, greift man zu einem
weiteren Trick, indem man das Fleisch umdefiniert. Das evangelische
Fleisch ist also nicht mehr Begierde, Leidenschaft und Lust, sondern, nach
Klaus Vollmer:
"Fleisch
ist nicht Sexualität, das steht da nicht (Anm. H.K.: in
der BIbel)! Fleisch
ist auf sich bezogen (Anm.
H.K.: den Menschen selbst) ".
Das ist die
Lösung des Dilemmas: Das Fleisch hat also mit Begierde, Leidenschaft und Lust nichts
mehr zu tun!
Na sowas! Der
geneigte Leser wird wohl verstehen, weshalb ich diese evangelischen Glaubenshelden
immer wieder dafür bezichtige, biblische Verse nach Lust und Laune aus dem
Zusammenhang zu reissen um so dem Evangelium einen anderen, auf ihre Ideologie
zugeschnittenen Sinn zu verleihen. Das ganze Luther-Evangelium ist eine Täuschung
sehr nahe an der Wahrheit, das sich sehr wohl aus der Bibel zusammensetzt, aber
ihre Botschaft im Ganzen nicht mehr mit der Botschaft der Schrift
übereinstimmt. Im nächsten Kapitel geht es aber mit den Tricks gleich weiter!
Der geistige Christ und das Gesetz
Der
geistige Christ, und damit meine ich den geistgetauften (nicht
geistergetauften!), also der echt wiedergeborenen Christ, steht tatsächlich
nicht mehr unter dem Gesetz. Aber weil er mit dem Geist Gottes erfüllt ist,
hält er das Gesetz trotzdem, denn das Gesetz wurde und wird nie abgeschafft.
Die Ordnung Gottes kann nie abgeschafft werden, das ist logisch und
einleuchtend. Wenn also der geisterfüllte Christ frei ist vom Gesetz, dann hält
er doch die Ordnung Gottes und übertritt sie nicht. Er kann sie nicht
übertreten, weil er unter der Führung des Geistes Gottes steht, wie es Johannes
ganz klar bezeugt. Im Umkehrschluss heisst das, dass wenn wir noch die Ordnung
Gottes – oder eben das Gesetz – übertreten können, dann sind wir noch nicht
(voll) wiedergeboren! Mit anderen Worten: Der wiedergeborene Christ braucht von
den Zehn Geboten nichts zu wissen, denn er hält sie auf jeden Fall! Wer die
Zehn Gebote nicht hält, ist nicht wiedergeboren. Ich hoffe, das ist deutlich
genug.
Der
Wiedergeborene ist ein neues Wesen. Das Alte, also der alte Adam in ihm ist
gestorben.
Gestorben heisst tot. Mausetot. Auferstanden ist ein neues Wesen,
das mit dem alten Adam nichts mehr gemein hat. Die weltlichen Begierden sind
weg. Die Leidenschaften sind weg. Die fleischlichen (auch sexuellen!) Lüste
sind weg. Will er nun ein Kind zeugen, ist das gar nicht so einfach! Er müsste
nun Gott darum bitten, dass er die anatomischen Fähigkeiten für den Akt wieder hergestellt
bekommt. Alles das, woran er im alten Wesen noch Freude gehabt hat, ist weg. An
deren Stelle ist eine neue Freude getreten, eine Freude, die man nicht so
einfach beschreiben kann, aber es ist eine Freude, welche nicht jede Stunde
immer wieder erneuert werden muss, sondern eine Freude, die bleibt. Dieses neue
Wesen ist es, das der Geist Gottes geschaffen hat.
"Nun aber sind wir vom Gesetz
frei geworden, da wir dem gestorben sind, worin wir
festgehalten wurden, so daß wir dienen im neuen Wesen des Geistes und
nicht im alten Wesen des Buchstabens." Röm 7.6
Diese
Freiheit kann nun niemand für sich in Anspruch nehmen, der nicht in das neue
Wesen verwandelt worden ist. Sonst stimmt nämlich die Verheissung von Hesekiel
36.26 nicht mehr:
"ich will meinen Geist in euch geben und will
solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine
Rechte halten und darnach tun .…"
Und eben:
wenn diese Verheissung nicht stimmt, mangels Verwandlung ins neue Wesen, brauch
es den berühmten Griff in die Trickkiste. Luther lässt grüssen.
Fortsetzung in zwei Wochen, am 28. 12. 2016
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und gegenteilige Meinungen ergeben bei uns keine "Streit"gespräche,
sondern sind eine Bereicherung! Wer will, kann auch Fragen stellen. Der erste
Beitragsschreiber soll bitte das Thema mit dem Aufsatztitel eröffnen.
Jesus segne Dich!