Gott hat
also Seinem Volk aufs Schärfste verboten, durch Spiritismus die Toten zu
befragen, aber geichzeitig versprochen, Propheten (Medien) zu erwecken, um
durch Spiritismus Gott Selbst zu befragen. Das war im Alten Testament. Und im
Neuen? Wie sieht es da aus, auf welche Weise tut sich Gott heute Seinem Volk
kund? Gewitzte Leser werfen natürlich jetzt ein: „durch die Bibel!“ Ja, das
auch, das stimmt wohl. Aber mit dem Soldaten-Handbuch in der Hand lässt sich
wohl kaum ein Krieg gewinnen.
Eine Armee,
die sich im Krieg befindet, der Feind aber unsichtbar ist, kann nur überleben,
wenn sie im permanenten Kontakt zur Armeeführung verbleibt, weil diese meist
mehr informationen und vor allem einen Gesamtüberblick hat. Das
Soldatenhandbuch für die Ausbildung der Kämpfer ist wohl gut und nötig, aber an
der Front nützt es eben dann doch nicht allzuviel. Was in diesem Handbuch
steht, muss vor dem Kampf gelernt und geübt worden sein.
Genau so
verhält es sich im Glaubensleben. Die Bibel hilft viel zur Vervollkommnung,
aber im Kampf gegen die Gewalten, die Mächte und die Fürstentümer, also gegen
einen unsichtbaren Feind, braucht es die permanente online-Verbindung mit der
persönlichen Führung. Nur diese hat den Gesamtüberblick und kann uns da oder
dort einsetzen, wo’s gerade Not tut.
Mit anderen
Worten heisst das, wir müssen jederzeit eine Möglichkeit haben, den Willen
Gottes für eine bestimmte Situation klar und deutlich zu vernehmen. Nicht alle
Situationen sind in der Bibel beschrieben, so dass wir sie in jedem Fall Eins
zu Eins übernehmen können.
Gott befragen im neuen Testament
Genauso wie
im Alten Bund hat Gott auch im Neuen Bund das Mittel des Propheten (Mediums)
geschaffen, um sich kundzutun bzw. Sich befragen zu lassen.
Jesus
Selbst hat die Jünger darüber aufgeklärt, dass solch ein Geist nun zu ihnen
gesendet werde, welcher die Aufgabe hat, sie weiter zu unterrichten.
„Und ich
will den Vater bitten, und er wird euch einen andern Beistand geben, daß er bei
euch bleibe in Ewigkeit, den Geist der Wahrheit, welchen die Welt nicht
empfangen kann, denn sie beachtet ihn nicht und kennt ihn nicht; ihr aber
kennet ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.“ (Joh. 14.16)
Und jetzt
kommt etwas ganz Wichtiges. Jesus hat Seine Jünger nicht über alles aufgeklärt,
was sie, beziehungsweise auch die späteren Generationen, eigentich noch wissen
müssten. Und das gleich aus zwei Gründen. Erstens hätten sie bei noch mehr Informtionen,
mehr als die Hälfte ohnehin wieder vergessen. Und zweitens, weil den Jüngern
der Gesamtüberblick noch fehlte, hätten sie sehr vieles überaupt nicht verstehen
können:
„Noch
vieles hätte ich euch zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen. Wenn
aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit
leiten; denn er wird nicht von sich selbst reden, sondern was er hören wird,
das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen. Derselbe
wird mich verherrlichen; denn von dem Meinigen wird er es nehmen und euch
verkündigen.“ (Joh. 16.12-14)
Eine kleine, aber wichtige Zwischenbemerkung
Jetzt
müssen wir einen kleinen Umweg machen, bevor wir mit dem Thema weiterfahren
können. Es heisst an unzähligen Stellen „der
Heilige Geist“ oder „der Geist
der Wahrheit“. Im Hebräischen wie auch im Griechischen gibt es keinen
unbestimmten Artikel. Es kann also heissen der
Heilige Geist genauso wie ein
Heiliger Geist. Deshab lautet die Frage: Gibt es nur einen einzigen Heiligen
Geist oder gibt es viele Heilige Geister? Bekannterweise gibt es für die
vorliegenden Bibeln nur einen einzigen, und nur die Greber-Bibel kennt hier die Mehrzahlsform.
Tja, wie
heisst nun die richtige Antwort? Mit Fug und Recht kann behauptet werden, beide
Antworten sind richtig. Logischerweise sind alle Hohen (gefallene und
nicht-gefallene) Engel Heilige Geister. Aber sie alle sind in derselben
göttlichen Gesinnung und in demselben göttlichen Willen, dass sie in jedem Fall
„eines Geistes“ sind, handeln, reden und denken. Somit dürfen wir ohne Probleme
davon ausgehen, dass jedem der Jünger, aber auch jedem, der im wahren Glauben
ist, sein eigener Heilige Geist, oder in obigen Fall, ein eigener Geist der
Wahrheit versprochen und später zugeteilt worden ist. Und somit ist es also
richtig, wenn in der Einzahl, also dem
Geist der Wahrheit gesprochen wird.
Zurück zum Thema
Im obigen
Vers haben wir zwei wichtige Aussagen. Erstens, diese Geister der Wahrheit wird
euch die ganze Wahrheit vermitteln. Das heisst, jedem Jünger, jedem
Nachfoger Jesu wird er immer soviel vermitteln, wie dieser im Moment fassen
kann. Nicht jeder lernt gleich schnell, das wissen wir von der Volksschule her.
Manchmal braucht es etwas länger, bis man eine Sache begreift. Allein schon
damit erkennen wir, dass diese Vermittlung der Erkenntniss der Wahrheit sehr
individuell ist und sein muss. Zweitens sagt uns dieser Vers, dass mit diesem
Geist oder diesen Geistern der Wahrheit nicht die Bibel gemeint sein kann, denn ich glaube, niemand von uns will ernsthaft
behaupten, dass die Bibel vollumfänglich die göttliche Wahrheit beinhaltet.
Wäre das der Fall, so müsste der Heils- und Erlösungsplan klar und deutlich
ersichtlich und mindestens der Schöpfungsbericht sollte ohne Widersprüche
enthalten sein. Aber dass das nicht der Fall ist, ist kein Fehler, sondern die
volle Absicht Gottes. Denn es soll ja darum gehen, dass die Informationen aus
erster Hand bezogen werden und kein Bibelkult betrieben werden kann.
(Allerdings scheint diese Rechnung nicht ganz aufgegangen zu sein ...)
Wir sehen
also daraus, dass den Heiligen Geistern eine zentrale Rolle zukommen. Sie sollen
uns die Wahrheit vermitteln. Die Frage ist jetzt nur, wie denn und womit können
sie das tun? Wenn man in die Runde blickt, so ist in den Kirchen niemand, der
nach diesen Geistern, oder wenn Du lieber willst, nach diesem Geist der
Wahrheit fragt. Die einhellige Meinung ist, dass die Wahrheit nur aus der Bibel
allein kommt. Diese sei von Gott inspiriert, und seitdem diese existiere, gäbe
es keine Offenbarungen mehr. Wer etwas anderess behauptet, ist ein Ketzer. In
der evangelischen Welt nennt man dies auf lateinisch „Sola Scriptura“ und auf
deutsch „nur die Bibel allein“ und sonst nichts! Ja, das nennt man „bibeltreu“.
Nur vergessen
die bibeltreuen Geschwister zuweilen, dass es noch einen Paulus gibt, der das
Kapitel 14 des Korintherbriefes geschrieben hat. Dort steht nämlich etwas ganz
anderes.
Paulus
lehrt die Korinther, wie sie mit dem Geist der Wahrheit umgehen sollen
„ ... doch
eifert auch nach den Geistesgaben, am meisten aber, daß ihr weissagen könnet!“
(1.Kor. 14.1)
Was heisst
das, „weissagen können“? Niemand kann
von sich aus weissagen! Was da geweissagt wird oder werden soll, kommt immer
von aussen, von einem Geistwesen! Wenn wir also danach eifern sollen zu
weissagen, dann heisst das, dass wir danach eifern sollen, dass ein Geistwesen
durch uns weissagen soll! Paulus lehrt damit auch uns, dass wir in engsten
Kontakt mit den Himmlischen Geistwesen kommen sollen. Paulus selbst war
offenbar ein begnadetes Medium, oder bibisch ausgedrückt, ein begnadeter
Prophet:
„„Nun
aber, ihr Brüder, wenn ich zu euch käme und in Zungen redete, was würde ich
euch nützen, wenn ich nicht zu euch redete, sei es durch Offenbarung
oder durch Erkenntnis oder durch Weissagung oder durch Lehre?“
(1.Kor. 14. 6)
Paulus
selbst empfing das Evangelium nicht von Menschen, sondern durch Offenbarungen,
also direkt aus dem Reich Gottes, durch den (einen) Geist der Wahrheit. Und
dieser Geist der Wahrheit ist es, den uns Jesus versprochen hat. Nun ermahnt
uns Paulus, dass wir nach der Gabe dieses Geistes eifern sollen.
Genau wie
bei Paulus erhalten wir Antworten auf unsere Fragen direkt aus der Geisterwelt.
Sind uns die Zusammenhänge des Heils- und Erlösungsplanes Gottes zum Beispiel
noch nicht klar, so dürfen wir erwarten, dass der Geist der Wahrheit uns dies
lehrt!
„daß mir
das Geheimnis durch Offenbarung kundgetan worden ist, wie ich zuvor in
Kürze geschrieben habe“ (Eph. 3.3)
Paulus
hatte keinen speziellen Geist der Wahrheit. Was ihm möglich war, ist auch uns
möglich!
Jeder kann
ein Prophet sein!
„Wir haben aber nicht einen der
bösen Geister empfangen, die in der Welt die Herrschaft führen, sondern einen
Geist, der von Gott her kommt, damit wir erkennen sollen, was uns Gott alles
aus Gnade geschenkt hat. Darüber predigen wir auch, zwar nicht mit angelernten
Worten menschlicher Gelehrsamkeit, sondern in Worten, wie sie ein Geist Gottes
uns lehrt, so dass wir die Botschaft des Geistes auch mit den Worten
wiedergeben, in denen der Geist sie mitteilte. Ein irdisch gesinnter Mensch
nimmt freilich nichts an, was von einem Geiste Gottes kommt. Denn eine
Verbindung mit der Geisterwelt Gottes hält er für Wahnsinn. Auch ist er nicht
fähig, sie richtig zu verstehen; denn darüber kann man nur urteilen, wenn man
die geistigen Gesetze kennt. Aber wer mit der Geisterwelt in Verbindung steht,
kann das alles richtig beurteilen; freilich wird ein solcher von keinem irdisch
Gesinnten richtig verstanden.“ (1. Kor. 2.12 ff)
Und mit dem folgenden Vers dürfen
wir einsehen, dass ein jeglicher in der Versammlung befähigt sein kann, in
irgend einer Weise ein Prophet zu sein:
„Einem
jeglichen aber wird die Offenbarung des Geistes zum allgemeinen Nutzen
verliehen. Dem einen nämlich wird durch den Geist die Rede der Weisheit
gegeben, einem andern aber die Rede der Erkenntnis nach demselben Geist; einem
andern Glauben in demselben Geist; einem andern die Gabe gesund zu machen in
dem gleichen Geist; einem andern Wunder zu wirken, einem andern Weissagung,
einem andern Geister zu unterscheiden ...“ (1.Kor. 12. 7 ff)
Stellen wir
uns einmal vor, wie lebendig eine solche Versammlung sein könnte! Und sehen wir
uns einmal um, wie tot unsere Versammlungen in den Kirchen sind! Aber es wird
niemals sein, dass in einer Kirche eine Versammlung wie sie Paulus eben
beschrieben hat, stattfinden kann. Aber darauf kommen wir noch.
Es gibt
aber heute wieder solche Versammlungen in Hauskreisen. Sie nennen sich
„Geistchristliche Gemeinden“.
Am nächsten
Mittwoch wollen wir sehen, welche Voraussetzungen nötig sind, um ein kleiner
Prophet zu sein.
Jesus segne
Dich!
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