Ich gehe
davon aus, dass sich der Leser den 1. Teil dieses Aufsatzes verinnerlicht hat,
denn jener Beschrieb dient uns als Grundlage. Um aber die Art und Weise der
urchristlichen Versammlungen, und zwar so wie sie in Jerusalem stattgefunden
haben und wie auch der Apostel Paulus sie gelehrt hat, von Grund auf zu
verstehen, müssen wir ins Alte Testament zurückgehen. Wie alles in der
Schöpfung, hat ein Jedes seinen Aufbau, sein Werden.
Verbindung zu Gott
Das
Glaubensleben der Christen wie auch der Israeliten im Alten Bund, steht/stand
mit der Verbindung zu Gott. Und zwar nicht eine One-Way-Verbindung, wie es
heute bei den Christen üblich ist, indem sie diese Verbindung einfach durch das
Gebet aufrecht zu erhalten meinen. Nein, eine echte Verbindung meint eine echte
Kommunikation, bei der nicht ein Monolog, sondern ein Dialog stattfindet. Beide
Seiten sprechen und beide Seiten hören zu.
Da der
grobsstofflich orientierte Mensch nur die Materie wahrnehmen kann, nicht aber
das Geistige, und das Geistige keine grobstoffliche Kommunikationsorgane hat,
so sind Probleme und Schwierigkeiten mit dieser Verbindung von vornherein
gegeben.
Diese
Probleme hatten natürlich schon die Israeliten. Auch sie wollten schon mehr
wissen und mehr erkennen als nur das Sichtbare an Erkenntnis hergibt und kamen
schon sehr früh darauf, wie mit der Geistigen Welt Verbindung aufzunehmen ist.
Der Spiritismus
Der Spiritismus
war ursprünglich ein wertfreier Begriff, heute ist er negativ unterlegt, was
auch seine nachvollziehbaren Ursachen hat – aber davon später.
Also, der
Spiritismus bezeichnet die Kommunikation zwischen dem grobstofflichen Menschen
und der feinstofflichen Geisterwelt. Diesen ersten Spiritismus pflegten Gott
und Adam. Wobei zu sagen ist, dass es natürlich nicht Gott, sondern ein hohes
Engelwesen war, welcher Kontakt mit den Menschen hatte und dieser Kontakt vor
dem Fall Adams noch recht einfach zu bewältigen war, da das Od Adams, also die
Lebenskraft, der Odem, wecher im Blut sitzt, noch rein war. Das änderte sich
dann nach dem Fall, als dieses Od grobstofflicher wurde und es verschlechterte
sich noch einmal, nachdem die Gottessöhne die Erde mental verwüsteten (1.Mose
6.1-4). Dieses unreine Od bieb dann der Menschheit erhalten – bis heute.
Wie es zu
allen Zeiten sensitive Menschen gab, so gab es diese auch im israelitischen
Volk. Durch diese sensitiven, also besonders feinfühligen Menschen konnte die
geistige Welt Verbindung mit den Menschen aufnehmen und umgekehrt. Nun ist aber
diese Geistige Welt nicht homogen, sondern äusserst heterogen, das heisst, es
gibt gute und schlechte Wesen. Ganz grob können wir die Geisterwelt in Etwa
folgendermassen aufteilen: Die ganz Bösen, wie Satan und die Dämonen, seine
Mitläufer, dann die verstorbenen, einst auf dieser Welt gelebten „arme Seelen“
in unterschiedlichen Reifegraden, dann die fortgeschrittenen Seelen, die
ungefallenen Engel, die Erzengel und schliesslich die Kinder Gottes. Daneben
gibt es aber auch die vielen verschiedenen Naturgeister – also alles in Allem
ein überaus buntes Volk.
Aus vielen
verschiedenen Offenbarungen der Geistchristen, von Emanuel Swedenborg und
natürlich von Jakob Lorber wisssen wir, dass die verschiedenen Stufen von
zuunterst Satan und zuoberst Christus/Gott aus der unterschiedlichen Dichte des
Od besteht. Satan als die grobstoffliche Od-Dichte, Christus als die
feinstofflichste Od-Dichte.
Nun erkennen
wir, dass Satan mit seinem grobstofflichen Od näher am grobstoffichen Menschen
ist als die feinstoffliche Engelswelt, Satan hat also leichteres Spiel und die
besseren Möglichkeit, durch dieses verwandte Od mit den Menschen in Kontakt zu
kommen. Somit ist es auch erklärbar, weshalb die Totenbefragung für die Israeliten
eine relativ einfache Sache war (Ist ja heute nicht anders!).
Satan und
sein Reich der Finsternis täuschten und belogen die mit ihnen in Kontakt getretenen
Menschen nach Strich und Faden – und diese merkten es nicht. Alles genau so wie
heute auch! Deshalb musste Gott in dieser Sache die berühmte Reissleine ziehen
und verbot kurzerhand diese Art des Geisterverkehrs. Dieses Verbot gilt auch
heute noch:
„Ihr
dürft keine Wahrsager und Wahrsagerinnen unter euch dulden, niemand, der aus
irgendwelchen Zeichen oder mit irgendwelchen Praktiken die Zukunft voraussagt,
auch niemand, der Zauberformeln benutzt und damit Geister beschwört oder Tote
befragt. Wer so etwas tut, ist dem Herrn zuwider.“ (5.Mose 18. 10 ff)
Tote befragen
Nun, was
heisst das genau: Tote befragen? Jeder denkt unweigerlich an die Verstorbenen,
denn diese sind ja tot! Und genau das ist falsch! Tot ist, wer geistlich tot
ist. Viele Verstorbene sind aber nicht tot, sondern quicklebendig! Ein Petrus,
ein Paulus, eine Teresa von Avila, um nur drei zu nennen, haben zwar ihren
irdischen Leib abgelegt, sind aber deswegen nicht tot, sie leben im Herrn!
Andersherum
gibt es viele scheinbar Lebendige, die aber (geistlich) tot sind. Welche noch ihren
irdischen Leib haben aber von der Wahrheit nichts wissen wollen, diese sind tot
– wie diejenigen, welche ihren Leib schon abgelegt haben aber sich in der
Finsternis aufhalten. Diese Toten sollen und dürfen wir nicht befragen.
Weshalb sollen
wir die Toten nicht befragen? Das hat einen ganz einfachen Grund. Tote sind
ihrer Natur nach unwissend, haben keine göttliche Erkenntnis und kennen die
Wahrheit mangels Interesse gar nicht. Wie sollen nun solche Kreaturen den
Wissensdurstigen und Hungernden nach Wahrheit eine Hilfe sein können? Dazu
kommt, dass die Geister in der Finsternis die Menschen mittes Lug und Trug
ebenfalls in die Finsternis ziehen wollen und drittens, durch die
Geisterbeschwörung bekommen sie die Möglichkeit, die Menschen zu besetzen und
dadurch ihre nicht mehr praktikablen Süchte und Begierde wieder auf- und
mitleben zu lassen.
Hat nun
Gott mit dem Verbot, Tote zu befragen, den Spiritismus komplett verboten? Die
Antwort lautet: NEIN! Im Gegenteil, Gott hat im Alten Testament und Jesus im Neuen
Testament ausdrücklich darauf hingewiesen, durch den Spiritismus die Wahrheit
zu suchen und zu finden:
„Die
Völker, die ihr vertreiben werdet, hören auf Wahrsager und Zeichendeuter; euch
aber sagt der Herr, euer Gott, auf anderem Wege, was ihr tun sollt.” Wie Gott
das tut? “Einen Propheten wie mich (Mose) wird der Herr immer wieder aus
euren Brüdern, aus eurer Mitte, berufen; auf den sollt ihr hören."
(5.Mose 18. 14 ff)
Gott will,
dass sein Vok mit Ihm in Kontakt kommt und im Kontakt bleibt. Sein Vok soll
ohne Umweg direkt mit Ihm Sebst in Kontakt beiben! Dazu beruft er Propheten.
Wer oder was sind die Propheten?
Auch wenn
es geschrieben steht, dass Gott die Propheten beruft, so ist es kein Geheimnis,
dass jeder in den Prophetenstand gehoben werden konnte, welcher die
Voraussetzungen dazu hatte. Ich erinnere nur an die Prophetenschulen im AT, wo
die Schüler das Leben erlernten. Diese Propheten waren diejenigen, zu (oder:
durch) welche Gott sprach. Sie waren, wie wir heute sagen würden, Medien.
Das Alte Testament
ist ein Lehrbuch über den Verkehr mit der guten und göttlichen Geisterwelt. Von
Adam über Mose (Offenbarungszelt), alle Propheten, die kleinen und die grossen
bis hin zur Ankündigung der Geburt Jesu bei Maria, immer begegnen wir dem
grossen Miteinander und der Kommunikation der geistigen mit der materiellen Welt.
Ohne diese Medien, von Tieftrance über Teiltrance bis zu den Inspirations- und
Schreibmedien finden wir alles im Alten Testament.
Was das
alles mit der urchristlichen Versammlung zu tun hat, lesen wir am nächsten Mittwoch
–
Bleib dran,
Jesus segne Dich!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen