Luther
und sein Taufsakrament
Neben der Rechtfertigung und der Kirche
als Institution war das Taufsakrament für Martin Luther das dritte Hauptanliegen.
In seiner Philosophie gibt es keine Erwachsenentaufe, sondern einzig die
Säuglingstaufe. Seine Begründung und die Rechtfertigung der Säuglingstaufe ist
so diffus wie widersprüchlich.
Luther: Wozu die Taufe gut ist, das kann man ganz
einfach zusammenfassen: "dass sie selig mache". Das aber heißt
"von Sünden, Tod, Teufel erlöst, in Christus' Reich kommen und mit ihm
ewig leben“.
Ja, so einfach ist das. Die Taufe enthält
also das ganze Heil, alles, was nötig ist um in den Himel zu kommen. Das
Geschehen in der Taufe verdeutlicht Luther auch anhand von Röm 6:
„Es bedeutet also die Taufe zweierlei, Tod und
Auferstehung, d.h. die vollständige und vollendete Rechtfertigung. Denn dass
der Geistliche das Kind ins Wasser eintaucht, bedeutet den Tod, dass er es aber
wieder heraushebt, bedeutet das Leben. ... Dies Sterben und Auferstehen nennen
wir "neue Creatur", "Wiedergeburt" und "geistliche
Geburt"“
So bezeichnet er die Taufe auch als ein
"Bad der Wiedergeburt" nach Titus 3.1
Dass Luther hier irrt, ist offensichtlich,
denn er verlässt den Kontext der Heiligen Schrift und begründet hiermit eine
eigene Philosophie. Die Taufe soll von Sünden, Tod und Teufel erlösen? Also
alle, welche getauft sind, sündigen nicht mehr, da sie aus der Knechtsschaft
der Sünde erlöst sind? Paulus hat scheinbar in diesem Falle den Sachverhalt
nicht ganz begriffen, wenn er schreibt „ihr
habt noch nicht bis aufs Blut der Sünde widerstanden“. Oder meinte Luther
gar nicht die Erlösung aus der Knechtchaft der Sünde, sondern einfach die Vergebung
der begangenen Sünden? Noch schöner! Ein
Säugling, ein paar Wochen alt, braucht sicherlich Vergebung seiner
Sünden, denn er schreit vielleicht zu viel! Oder meinte Luther sogar, dass dem
Säugling mit der Taufe alle Sünden, welche er während seines Erdenleben noch
begehen wird, schon vergeben sind? Ja, das wirds wohl sein. Ein Freipass, ein
Perilschein - und die Sünde wird das ganze Leben kein Problem mehr sein ...
Natürlich ist der getaufte Säugling nach
Luther auch vom Tod erlöst. Dann trifft es zu, dass dieser junge Mensch bereits
erfahren darf, dass sein sterblicher Leib die Unsterblichkeit angezogen hat und
dass das Verwesliche nun unverweslich ist.
Das ist doch so - nicht wahr, denn es steht doch alles in der Bibel?
Somit ist dies wohl die tröstlichste Aussage Luthers: „wer getauft wurde, kennt keinen Tod mehr“.
Das ist aber noch nicht alles. Luthers
Taufe bietet mehr: der Säugling ist auch für sein ganzes Leben vom Teufel
erlöst. Der Teufel wird diesen Menschen deshalb nicht mehr versuchen können und
ihm mit Anfechtungen auch keine Steine mehr auf den Glaubensweg legen.
Da die Taufe selig macht, braucht es keine
mühsame Heiligung der Seele mehr, der Eintritt in Christi Reich ist hundertprozentig
garantiert. Wie herrlich!
Ich frage mich, wie kann man auf derart
absurde Gedanken kommen und damit eine Lehre begründen? Luther verspricht allen
die getauft sind, den Himmel. Ich nenne das „Seelenbetrug“. Wieviele
Leichtgläubige fallen auf solche abstrusen Versprechen herein? Aber es geht
noch weiter. Luther lehrt, wovon nichts in der Schrift steht: Er bezeichnet die
Taufe als „Bad der Wiedergeburt“ und
als „neue Creatur“. Die Zeichen der
Wiedergeburt ist die Frucht des Geistes, das Überwinden der Begierden und
Leidenschaften sind Zeichen der Neuen Kreatur. Inwiefern das bei einem Säugling
durch die Taufe geschieht, habe ich noch nicht verstanden, dazu fehlt mir die
Weisheit ...
Nun kommt eine eher lustige Weisung für
Täufer und Täufling:
Luther: „Taufe hilft niemand, ist auch niemand zu
geben, er glaube denn für sich selbst, und ohn eignen Glauben ist niemand zu
taufen“
An sich wäre dieser Satz ja schon richtig,
denn im Neuen Testament ist die Taufe ein sichtbares Zeichen, dass man Busse
getan hat und vom sündigen Weg umgekehrt ist, wie Philipus den Kaufmann getauft
hat. Aber vor dem Hintergrund der Säuglingstaufe ist obige Weisung denn doch
gar eine komische Sache. Solche Widersprüche gibt es viele bei Luthers Lehre.
Deshalb musste er sich auch immer wieder korrigieren, was ihn dann jeweils auf
einen verwirrten Zick-Zack-Kurs bringt. Im Falle der Taufe kommts dann so
heraus:
„Denn es sind die wort gesprochen und alles
gethan was zur tauffe gehöret, so völlig, als geschieht, wenn der glawbe da
were". Denn da ist das Wasser samt Gottes Wort, ob er sie gleich nicht
empfängt, wie er soll..." ... „sondern an Gottes Wort und Gebot liegt es
alles."
Das heißt also: Der Vollzug mit Gottes Wort
hat nun plötzlich Vorrang gegenüber dem Glauben.
Nach Luther bestätigt Gott die Kindertaufe
als sein eigenes Werk, indem er "deren
viel heilig macht und den heiligen Geist gegeben hat, die also getauft sind".
Nach den Katholiken greift Luther die
Waldenser an. Sie stimmen zwar dem Grundsatz Augustins zu, aber sie taufen die
Kinder, obwohl diese nach ihrer Meinung keinen eigenen Glauben haben. Das nennt
Luther nun plötzlich "Spott der
heiligen Taufe" und mutwilliges Sündigen gegen das 2. Gebot!
Dann fällt er wieder zurück und behauptet:
"Es hilft ihnen auch nicht die Ausrede, dass
sie sagen, die Kinder taufe man auf ihren zukünftigen Glauben, wenn sie zur
Vernunft kommen. Denn der Glaube muss vor oder in der Taufe dasein, sonst wird
das Kind nicht los vom Teufel und Sünden"
„Taufe auf den Glauben hin ist Abgötterei.“
Er führt dann weiter aus: Wenn die Taufe
den Kindern nicht dasselbe gibt wie den Alten, sie also nicht selig macht dann
ist es nicht dieselbe Taufe, ja gar keine Taufe, sondern "Spiel und Spott
der Taufe".
Somit widerspricht er sich nicht nur
einmal, sondern gleich dreimal!
Luther unterscheidet "zwischen dem
Glauben und der Reflexion auf den Glauben", wobei durch letzteres der
Glaube verdorben wird:
"War ists, das man glewben sol zur tauffe,
Aber auff den glawben sol man sich nit teuffen lassen. Es ist gar viel ein
ander ding, den glawben haben und sich auff den glawben vorlassen und also sich
drauff teuffen lassen. Wer sich auff den glawben teuffen lest, der ist nicht
allein ungewis, sondern auch ein abgöttischer verleuckter Christ, Denn er
trawet und bawet auff das seine, nemlich auff eine gabe, die yhm Gott geben
hat, und nicht auf Gottes wort alleine..."
Er fährt dann fort, dass es besser ist, auf
Gottes Wort und Gebot hin getauft zu werden auch ohne Glauben.
Wie nun die end- und gültige Meinung
Luthers zur Säuglingsstaufe und dem geforderten Glauben lautet, haben auch
namhafte Theologen nicht herausgefunden. Aber sie haben das Glück, dem Grossen
Katechismus Luthers folgen zu dürfen und sind damit der eigenen Grübelei
enthoben.
Dies war nur ein kleiner Ausschnitt aus der
Konfusion Luthers. Wer sich tiefer mit der ganzen Tauffrage Luthers und der
damit verbundenen Verwirrung befassen möchte, empfehle ich das ausführlichere
Referat von Stefan Zeibig „LuthersVerteidigung und Begründung des Rechtes der Kindertaufe“ (PDF, 29 Seiten)zum Download.
Zum Schluss werden wir uns nun noch mit der
Person Martin Luthers befassen und ihn näher kennen lernen. Dann, wollen wir
diesen Mann Gottes, wie er von vielen Menschen in aller Welt genannt wird, verlassen
mitsamt seiner Kirche. Wir wollen sehen, ob es eine Alternative, eine andere
Glaubens-Praxis gibt, welche die gesamte Bibel respektiert unad alles in der
Schrift in einem widerpruchslosen Zusammenhang darstellt.
Jesus segne Dich!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen