Nach der Leidensankündigung und dem
nochmaligen Verinnerlichen der
wichtigsten Geboten für Seine Nachfolge
sagte Jesus einen bemerkenswerten Satz:
„Wahrlich, ich sage euch, es stehen etliche
hier, die den Tod nicht schmecken werden, bis sie des Menschen Sohn haben
kommen sehen in seinem Reich“ (Matt.
16. 28)
Bemerkenswert ist diese Aussage deshalb,
weil Er erstens das zu allen Jüngern gesagt hat, aber dass nur einige (genauer:
drei) in den Genuss dieser Verheissung kommen werden und da entsteht die Frage:
weshalb die andern nicht? Zweitens spricht der Herr hier von einem „Kommen in Seinem Reiche“, also noch zur
Lebzeit dieser Jünger. Was für ein Kommen hat Er hier angekündigt? Das Kommen
des Trösters, des Heiligen Geistes an Pfingsten oder das Kommen, um seine
Brautgemeinde zu entrücken, wie viele glauben?
Weder noch! Das Kommen oder Wiederkommen
unseres Herrn darf man sich nicht als einen spektakulären Event vorstellen,
sondern dies ist eine ganz persönliche Erfüllung für jeden einzelnen Gläubigen,
dessen reife Seele soweit vorbereitet ist. Die obige Verheissung wurde dann
auch bereits schon knapp eine Woche später erfüllt:
„Und
nach sechs Tagen nahm Jesus den Petrus und Jakobus und dessen Bruder Johannes
mit sich und führte sie beiseite auf einen hohen Berg. Und er wurde vor ihnen
verklärt, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden
weiß wie das Licht. Und siehe, es erschienen ihnen Mose und Elia, die redeten
mit ihm.“ (Matt. 17. 1ff)
Weshalb nahm Jesus nicht alle 12 Jünger
mit, denn sie alle sollten doch dieselben Erfahrungen haben um die verlorene Welt
zu evangelisieren? Diese Frage ist wohl nur so zu beantworten, weil die andern
neun in der tieferen Erkenntnis der geistigen Zusammenhänge wohl noch nicht
soweit waren. Das zeigt uns, dass auch bei den Aposteln etliche menschliche
Unterschiede waren.
Also, Petrus, Jakobus und natürlich
Johannes, als der Reifste von allen, durften eine Himmlische Verklärung erleben, durften einen kurzen Blick in die
geistigen Parallel-Welt erheischen.
Auch Paulus spricht von einer Verklärung,
aber diesmal nicht von Jesus, sondern von uns. Weshalb Paulus nun dieses Thema
ausgerechnet im Korinther-Brief anspricht, ist mir persönlich noch ein Rätsel,
denn es waren ja die fleischgesinnten Korinther, welche vom Evangelium wohl
kaum etwas verstanden haben. Nun gut, wie dem auch sei, es steht nun mal in
diesem Brief wie folgt:
„Der Herr ist der Geist; wo aber der Geist
des Herrn ist, da ist Freiheit. Nun aber schauen wir alle mit aufgedecktem
Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wie in einem Spiegel, und wir werden verklärt in sein Bild von einer Herrlichkeit zur
andern von dem Herrn, der der Geist ist.“
(2.Korinther 3,17.18)
Was
ist die Verklärung?
Die Verklärung ist ein Himmlischer Zustand,
wenn der Geist des Herrn, also der Heilige Geist, die geläuterte Seele ganz erfüllt. Wenn in
dieser Seele das Eigene vollkommen abgestorben ist, und der eigene Wille ganz
dem Willen Gottes unterstellt ist, dann kann der Geist des Herrn sich in der
Seele wiederspiegeln. Und natürlich, weil der materielle Leib immer von der
Seele anhängig ist, wird nun dieses Spiegelbild im und am natürlichen Leib
sichtbar. Sogar die Kleider werden weiss durch das grelle Licht der
Herrlichkeit. Das ist der langersehnte Moment, wo auch der sterbliche und
verwesliche Leib verwandelt wird in einen Unverweslichen:
„Wenn aber der Geist dessen, der
Jesus aus den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird derselbe, der
Christus aus den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber
lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt.“ (Röm. 8.
11)
Haben wir die ganze
Konsequenz dieses herrlichen Verses verstanden? Zweimal sagt Paulus „ ... Seinen Geist, der in euch wohnt“
Dies ist also die nötige Bedingung, wie oben schon aufgeführt. Wenn kein
Eigenes mehr die Seele beherrscht, wenn das geistige Herz absolut rein ist und
keine bösen, sündigen Gedanken mehr aufsteigen können, da der finstere
Weltgeist keinerlei Anteil mehr an dieser Seele hat, dann – und erst dann –
kann der Geist Gottes die Seele ganz und komplett erfüllen. Nun kennt dieser
Leib keinen Tod mehr! Er kann nicht mehr verwesen, es kann also nicht mehr
heissen „was von der Erde kommt, wird
wieder zur Erde zurückkehren!“ Wenn ein solcher voll wiedergeborener Mensch
verwandelt wird, gibt es keine Leiche mehr. Siehe das „Phänomen“ der leeren Särge
und leeren Gräbern.
Aber nicht erst
bei der Verwandlung (von einem Tod kann man eh nicht mehr reden), das Geist-Leben
als Gottes-Mensch, also das sichtbare Wandeln auf dieser Erde ist bereits ein
Geistiges, wie Jesus selbst verheissen hat:
„Der Wind
weht, wo er will, und du hörst sein Sausen; aber du weißt nicht, woher er
kommt, noch wohin er fährt. Also ist ein
jeder, der aus dem Geist geboren ist“ (Joh. 3. 8)
Die
Voraussetzungen
Die notwendigen Voraussetzungen für die verheissene Verklärung
und die Verwandlung müssen wir bereits in diesem Erdenleben erfüllen, solange
wir noch in dieser Gnadenzeit sind. Im Jenseits ist es dann zu spät und nichts
kann mehr nachgeholt werden! Stellen wir uns vor, dass wir einen solchen
Spiegel sind, welcher die Herrlichkeit des Herrn wiederspiegeln soll. Dieser
Spiegel muss nicht nur äusserst plan sein, sonst würde er ein verzerrtes Bild
wiederspiegeln. Also kein Hohlspiegel (wie das leider häufig der Fall ist!) Und
dabei muss er komplett rein sein. Wie wir schon im letzten Aufsatz gesehen
haben, gibt es ja zwei Evangelien, das eine, das die Vergebung und jeden Tag
wieder die Vergebung und das andere, welches die Befreiung von den Sünden
kennt. Eine Seele, welche sich immer wieder neu beschmutzt eignet sich nicht
als Spiegel im Sinne der Verklärung, sie bleibt ein Hohlspiegel. Die Seele muss
rein sein und rein bleiben, sie muss
frei sein und die Sünde komplett überwunden haben. Das Ego muss gestorben,
begraben und vergessen sein! Wie Paulus es gesagt hat: und was ich lebe, lebe ich dem Herrn!
Wer da glaubt, immer noch wie ein gläubiger Weltmensch
leben zu wollen, wird nie verklärt werden können. Wer noch einen Haus-Altar
sein Eigen nennt um den Fürsten dieser Welt anzubeten (TV), der ist nicht
geeignet mit Petrus, Jakobus und Johannes auf den Berg der Verklärung zu
steigen. Wer da auch die Genüsse seines Fleisches und die vielfältigen Genüsse
seiner Sinne befriedigen muss, wird keine Chance haben, auf eben diesem Berg
mit Mose und Elia zu sprechen. Und wer
seine fleischlichen Sinne auf den Fussball
und andere wichtige Events dieser Zeit gerichtet hat, kann niemals von sich
behaupten, dass der Geist Gottes in ihm wohne.
Es ist der schmale Weg und es sind nicht viele, die
darauf wandeln. Johannes Gommel (1811 bis 1841) war einer auf diesem schmalen
Pfad und er ermahnt uns mit folgenden eindringlichen Worten:
„Ihr müßt euch immer als Pilger ansehen und
nicht als Bürger dieser Welt. Das ist der Fehler von vielen Tausenden, daß sie
sich hier einbürgern, darum können sie ihren Geist auch nicht aufschwingen in
der Stunde des Todes und müssen hier bleiben, bis ihr Geist freigeworden ist
von der Erde. Wandelt als Pilger auf dieser Welt, als ob ihr auf der Reise
wäret, wo man es nie so beqüm hat wie zu Hause. Denket immer: Ich bin ein
Pilgrim, ich warte der Heimat, ich weiß, daß ich eine Heimat habe, aus welcher
ich nie vertrieben werden kann. So denkt ein wahrer Christ. Er will nicht so
viel auf dieser Erde, er schickt sich gerne in die vielen Unbequemlichkeiten
und Widerwärtigkeiten, er wird nicht ungeduldig, wenn ihm Unangenehmes
begegnet; denn er weiß: Ich werde nicht hier bleiben, ich habe ja einen Ort, wo
Friede und Liebe wohnen und ich bekomme, was mein Herz befriedigt. Wenige haben
dieses Ziel vor Augen, sonst würden sie sich nicht so einbürgern auf dieser
Erde, sonst würden sie nicht so viel suchen hier in dieser Zeit.“
Jesus segne Dich!
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