Der Weg der Heiligung
Wir haben im
ersten Teil gesehen, dass Jesus
eindringlich die Jünger ermahnt hatte, nicht zu sündigen und Seine Gebote
(die Zehn Gebote) zu halten und damit „in
seinem Wort und in Seiner Liebe zu bleiben“. Nun glauben aber 95 Prozent
der Christen, dass ein Leben ohne Sünde absolut unmöglich sei und berufen sich
auf Paulus, wie er im Römerbrief, Kap. 7 klagt, wie er doch in der
Gefangenschaft der Sünde nicht freikomme und schliesslich entnervt aufgibt mit
dem Ruf „Ich elender Mensch! Wer wird
mich erlösen von diesem todverfallenen Leibe?“ Anscheinend fehlt in den
allermeisten Bibeln dann die folgenden Kapitel, auf jedenfall aber fehlt das
Kapitel 8.
Ich weiss beim besten Willen nicht, ist es einfach Dummheit oder arge Böswilligkeit, wenn in der Verkünigung beim Kapitel 7 Schluss gemacht wird. Der Zustand, wie Paulus ihn im Kapitel 7 beschreibt, ist nicht derjenige, welcher er zu diesem Zeitpunkt hatte, sondern er beschrieb ihn lediglich an seiner Person, um den unerlösten Gläubigen darzustellen.
Der unerlöste Gläubige
Nun kommen wir zu
einem erschreckend wichtigen Punkt. Jesus ist ja nicht gekommen, um das Gesetz
aufzulösen, sondern um es zu erfüllen. Wie schon im ersten Teil gesagt, es geht
nicht um die Mosaischen Gesetze für die Israeliten, sondern um die Zehn Gebote.
Johannnes sagt
nun klar und unmissverständlich: „Wer Sünde tut, der ist vom Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang.“ (1. Joh. 30) Johannes schrieb
dies nicht an die Heiden und nicht an die unbekehrten Juden. Er schrieb diesen
Brief an die Gläubigen! Wir sehen, schon bei den Urchristen gab es dieses Problem. Es ist die Begierde
(zehntes Gebot), welches die Sünde gebiert. Die Begierde ist im Fleisch und das
Fleisch, die Materie, ist des Satans. Darum sagt Johannes, wer Sünde tut, ist
des Teufels. Nun wäre das eigentlich schon die Antwort auf die Eingangs
gestellte Frage, kommen Gläubig, die sündigen in den Himmel oder in die Hölle. Die Antort lautet wie die Frage: Ist
Satan im Himmel oder in der Hölle?
Ja, meine
Lieben. Wir sehen, wohin uns das
Evanglium der „Gnade-allein“ und „Glaube-allein“ (Sola gratia und Sola fide ) führt: direkt in die Hölle! Gläubige,
welche sündigen, sind nicht erlöst! Da Jesus die Gebote nicht aufglöst hat, so
gelten sie noch heute,
genauso wie im Alten Bund.
Hesekiel 18
(Luther 1912)
20 Denn welche Seele sündigt, die soll sterben ...
21 Wo sich aber der Gottlose bekehrt von allen seine Sünden, die er getan hat, und hält alle meine Rechte und tut recht und wohl, so soll er leben und nicht sterben.
22 Es soll aller seiner Übertretung, so er begangen hat, nicht gedacht werden; sondern er soll leben um der Gerechtigkeit willen, die er tut.
30 Darum will ich euch richten, ihr vom Hause Israel einen jeglichen nach seinem Wesen, spricht der Herr, HERR. Darum so bekehrt euch von aller Übertretung, auf daß ihr nicht fallen müsset um der Missetat willen.
31 Werfet von euch alle eure Übertretung, damit ihr übertreten habt, und machet euch ein neues Herz und einen neuen Geist. Denn warum willst du sterben, du Haus Israel?
32 Denn ich habe keinen Gefallen am Tode des Sterbenden, spricht der Herr, HERR. Darum bekehrt euch, so werdet ihr leben.”
Offb 12. 17
„Und der Drache ward zornig über das Weib und ging hin zu streiten mit
den übrigen von ihrem Samen, die da Gottes Gebote halten
und haben das Zeugnis Jesu Christi.“
Offb 14. 12
„Hier ist
Geduld der Heiligen; hier sind, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben an
Jesum.“
Es gäbe noch
viele Verse zu zitieren, vor allem das gesamte Kapitel 8 des Römerbriefes. Paulus
beschreibt dort, wie gistliche Gesinnnung im Gläubigen bewirkt, dass er ohne Sünde
leben kann. Liest man Kapitel 7 und 8 in einem Zug durch, dann fällt der
Wandel zwischen diesen beiden Kapitel
auf, ohne dass Paulus diesen Wandel der Seele genauer beschreibt. Aber es wird
jedem klar, dass dieser Wandel die eigentliche Wiedergeburt darstellt. Im
Kapitel 8 sündigt der Gläubige nicht mehr, genauso, wie es Johannes beschreibt:
„Wer aus Gott geboren ist, der tut keine
Sünde; denn Gottes Kinder bleiben in ihm und können nicht sündigen;
denn sie sind von Gott geboren“ (1. Joh. 3. 9)
Wie geschieht die Wiedergeburt?
Die Wiedergeburt
können wir nicht „selber machen“. Sie ist in jedem Fall reine Gnade. Das ist
jetzt Gnade allein! Diese Gnade
basiert auf den Aussagen durch den Propheten Hesekiel:
„Und ich will euch ein neues Herz und einen neuen
Geist in euch geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleische wegnehmen
und euch ein fleischernes Herz geben; ich will meinen Geist in euch geben und will solche
Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten
und darnach tun.“
Wenn diese
Verheissung erfüllt ist, dann bedeutet dies die Kindschaft Gottes. „Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist,
dass wir Gottes Kinder sind.“ Wenn nun die Seele mit dem Heiligen Geist erfüllt
ist, so hat das noch eine weitere wunderbare Folge. Eine Folge, welche im
wahrsten Sinne des Wortes Ewigkeitswert hat. Es ist das Höchste, was wir in
diesem Erdenleben zu erlangen die Gnade haben:
„Wenn nun der Geist dessen, der Jesus von
den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus von den Toten
auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen
Geist, der in euch wohnt.“ (Römer 8. 11)
Was bedeutet das?
Es geht hier um die sterblichen
Leiber, nicht um die verstorbenen Leiber!
Eine Verwandlung erfahrendemnach die noch auf der Erde lebenden Menschen! Wer
den Geist in voller Grösse in sich hat, der wird den Tod nicht schmecken und
wird nach dem leiblichen Tod (und noch vor der Verwesung!) die
Auferstehung erleben. Manche nennen dies die Vorausauferstehung. In einem früheren Aufsatz „Der jüngste Tag“
habe ich schon über „leere Särge, leere Gräber“ geschrieben. Diese „sterblichen
Leiber lebendig machen“ bedeuten nichts anderes als die weissen Kleider, welche
in der Offenbarung einige Male erwähnt werden: „Wer
überwindet, der soll mit weißen Kleidern angetan werden, und ich werde
seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens, und ich will seinen Namen
bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.“
Jesus segne
Dich und lasse Sein Angesicht leuchten über Dich!
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